| Titel: | W. Hochhausen's Wickelung und Schaltung des Ankers von Dynamomaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 256 | 
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                        W. Hochhausen's Wickelung und Schaltung des Ankers
                           								von Dynamomaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Wickelung und Schaltung des Ankers von Dynamomaschinen.
                        
                     
                        
                           W.
                                    											Hochhausen in New-York (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 29851 vom 7. December 1883) bildet den
                              									ringförmigen Anker einer dynamo-elektrischen Maschine in der Art, daſs er in der
                              									Achsenrichtung des Ankers eine gröſsere Anzahl von flachen Eisenringen neben
                              									einander legt. Jeder Ring ist bei kleinen Maschinen aus vier, bei gröſseren aus mehr
                              									Ringstücken a (Fig. 1)
                              									gebildet, welche aus Weicheisenplatten ausgestanzt sind; diese Ringstücke haben an
                              									jedem Ende einen schwalbenschwanzförmigen Vorsprung und werden durch darüber
                              									greifende Flacheisenstäbe a1 verbunden, mittels durchgehender Drahtstücke a2 aber in kurzen Abständen von einander
                              									getrennt gehalten; die aus den Löchern in den Ringstücken a vortretenden Drahtenden werden flach umgebogen, damit die Ringstücke
                              									nicht herausfallen können.
                           Fig. 1., Bd. 258, S. 256Fig. 2., Bd. 258, S. 256 Die einzelnen Ringstückgruppen werden weiter durch Klammern verbunden,
                              									welche die Stäbe a1
                              									schwalbenschwanzförmig umfassen. Die Enden der Stäbe a1 aber werden mit Gewinden und Muttern
                              									versehen und an je einem auf die Antriebswelle des Ankers aufgekeilten, radialen Kopfarme befestigt. Die
                              									Drahtwickelung wird auf die Ringstücke des Ankers aufgeschoben; die Windungen liegen
                              									im äuſseren Theile mehr neben, im inneren Theile mehr über einander; nach auſsen
                              									werden die Windungen zur Verhütung des Ausbiegens durch die Centrifugalkraft von
                              									einer Anzahl durch feste Umwickelung starken Drahtes gebildeten Bändern umschlossen,
                              									wobei die Drähte unter sich und mit unter denselben noch liegenden Metallstreifen
                              										a3 zusammengelöthet
                              									werden, während isolirende (Glimmer-) Streifen noch zwischen die Metallstreifen a3 und die Windungen
                              									des Ankers eingelegt werden. Die einzelnen Spulen der Umwindung werden durch
                              									keilförmige Isolirstücke a4 aus vulkanisirten Fäden oder Holz von einander getrennt, welche zwischen
                              									den Ringstücken a durch den Ankerträger hindurchgeführt
                              									werden und auch die inneren Theile der Spulen in ihrer richtigen Lage erhalten. An
                              									den beiden Enden des Ankers in der Achsenrichtung werden ringförmig gebogene
                              									Hohlträger in die Spulen eingelegt, damit die Platten nicht Kanten und Ecken bilden,
                              									an denen sich die Windungen beschädigen könnten.
                           Damit die einzelnen Spulen nach Wunsch parallel oder hinter einander geschaltet
                              									werden können, ist die Maschine mit einem Umschalter versehen worden. Derselbe
                              									besteht aus zwei Scheiben, welche auf die Ankerachse aufgesteckt sind und durch eine
                              									Kurbel leicht verstellt werden können; die eine Scheibe e ist in Fig. 2 sichtbar, die andere liegt
                              									hinter derselben. Jede Scheibe trägt an ihrem Ende eine entsprechende Anzahl von
                              									gabelförmigen Contactfedern, welche auf Contactklötzen 1, 2,
                                 										3 ... aufruhen, die auf einem am Gestelle befestigten isolirten Ringe
                              									angeordnet sind. An diese Klötze sind, wie aus Fig. 2
                              									zu ersehen ist, die Enden der einzelnen Spulen A, B,
                                 									C... des Ankers geführt. Die Klötze 1, 4, 7...
                              									sind mit den einzelnen Stäben des Commutators verbunden. Sollen die Spulen hinter einander geschaltet werden, so werden die Gabeln
                              									so gestellt, wie in Fig. 2 angegeben ist, wobei die
                              									der hinteren Scheibe durch die der vorderen verdeckt werden. Der Stromkreis geht
                              									dann von 1 durch A nach
                              										3, durch die Gabeln nach 2, durch B nach 4; von 4 durch C
                              									nach 6, durch die Gabeln nach 5, durch D nach 7 u.s.w. Sollen die Spulen parallel
                              									geschaltet werden, so werden die Scheiben so verschoben, daſs die Gabeln der
                              									vorderen auf 1 und 2, 4
                              									und 5, 7 und 8..., die
                              									Gabeln der hinteren auf 3 und 4, 6 und 7, 9 und 10 ... ruhen. Der Stromkreis geht dann von 1
                              									und 2 durch A und B nach 3 und 4; von 4 und 5 durch C und D nach 6 und 7... Die Bewegung der Scheiben wird durch in die
                              									Gestellplatte eingesetzte, in Löcher in den Scheiben hineinragende Stifte begrenzt,
                              									so daſs die leicht zu bewirkende, die Schaltungsweise umändernde Umstellung oder
                              									Verschiebung der Scheiben stets um den genau richtigen Betrag erfolgt.