| Titel: | Neuerungen an Feuerluft-Trockenöfen für Braunkohlen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 262 | 
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                        Neuerungen an Feuerluft-Trockenöfen für
                           								Braunkohlen u. dgl.
                        Patentklasse 10. Mit Abbildungen auf Tafel 18.
                        Neuerungen an Feuerluft-Trockenöfen für Braunkohlen u.
                           								dgl.
                        
                     
                        
                           Bei Telleröfen zum Trocknen der Braunkohle (vgl. 1885 257
                              									* 319) macht die ungehinderte Entwickelung und Verbreitung von Staub und Wärme den
                              									Aufenthalt in der Nähe des Ofens und in den angrenzenden Räumen zu einem
                              									unangenehmen und gesundheitsschädlichen, wie denn auch die Feuergefährlichkeit eine
                              									bedenkliche werden kann. Ferner ist bei solchen Oefen, wo sich der Abzugsschlot für
                              									die aufsteigenden Wasserdämpfe in der Mitte befindet, die Zugänglichkeit zum
                              									Rührwerke erschwert und durch letzteres der Schlotquerschnitt verengt. Zur
                              									Beseitigung dieser Uebelstände schlieſst Carl Rowold in
                              										Meuselwitz (* D. R. P. Nr. 32985 vom
                                 										31. Januar 1885) die zwischen den einzelnen Tellern befindlichen
                              									Zwischenräume ab und ordnet den Abzugsschlot seitlich an den Tellern aufsteigend an.
                              									Wie in Fig. 4
                              									und 5 Taf. 18
                              									zu ersehen, werden an den Tragsäulen S des Ofens
                              									U-Eisen u befestigt, in welche sich die den Ofen
                              									umschlieſsenden gebogenen Blechplatten g einsetzen
                              									lassen. Für jeden Ringraum zwischen den Trockentellern T sind solche Blechplatten vorhanden, welche nach Fig. 7 und 8 Taf. 18 in ihrem unteren
                              									Theile mehrfach ausgeschnitten sind; diese Ausschnitte werden durch Schieber h verschlossen. Die Beobachtung der Trocknung auf den
                              									einzelnen Tellern ist durch diese der Höhe nach verstellbaren Schieber h nicht gehindert und bei etwa vorkommenden
                              									Ausbesserungen lassen sich die Blechplatten g leicht
                              									aus den U-Eisen herausnehmen.
                           Um den seitlichen Abzugsschlot zu bilden, werden einfach von zwei Säulen S bis zur Wand des Gebäudes Mauern C und D aufgeführt und
                              									bleiben für den Abzugskanal A dann die
                              									Tellerzwischenräume offen. Durch die Verstellbarkeit der Schieber h an den übrigen Stellen der Zwischenräume läſst sich
                              									für jeden Teller der Luftzutritt regeln.
                           Da bei Telleröfen ein vollständiges Auf- und Umrühren der Kohle auf den Tellern zur
                              									Erreichung einer guten Trocknung Bedingung ist, die Thätigkeit der Rührschaufeln
                              									durch Ungenauigkeiten der Tellerbodenfläche sich jedoch nicht überall bis auf
                              									dieselbe erstreckt, hat C. Rowold (* D. R. P. Nr. 32593
                              									vom 31. Januar 1885) die Rührschaufeln beweglich mit den
                              									Rührarmen verbunden. Indem die festen Rührschaufeln, wenn sich der Tellerboden durch
                              									die Hitze verbogen hat, nicht mehr überall die Bodenfläche bestreichen, bleiben
                              									Kohlentheilchen unaufgerührt liegen und bilden diese dann einen schlechten
                              									Wärmeleiter für die darüber zu liegen kommenden Kohlentheilchen, oder geben zu
                              									Entzündungen Anlaſs. Andererseits erfolgt bei festen Rührschaufeln durch am
                              									Tellerboden vorstehende Nietenköpfe u. dgl. leicht ein Verbiegen derselben, worauf
                              									die vorher beschriebene nachtheilige Wirkung noch in erhöhtem Maſse eintritt. Die
                              									Schaufeln s (Fig. 6 Taf. 18) sind
                              									deshalb nicht an dem Rührarme R befestigt, sondern
                              									sitzen an zwei in der Mitte (bei x) gelenkig
                              									verbundenen Stangen t, welche durch kurze Ketten k an den Rührarm R gehängt
                              									sind. Die Schaufeln s sind auch nicht senkrecht zur
                              									Tellerbodenfläche, sondern bilden mit dieser einen Winkel von etwa 65°, wodurch eine
                              									gröſsere Rührfläche, also ein besseres Durchmischen der Kohlen erreicht ist. Die
                              									Schneide der Rührschaufeln ist sichelförmig abgerundet, um ein leichteres
                              									Durchziehen derselben in der Kohle zu ermöglichen. Die am Ende des Rührarmes
                              									angeordnete Kratze l hat den Zweck, die an den
                              									Abfalllöchern q (vgl. Fig. 5) der Teller T sich bildenden Kohlenhäufchen besser zu
                              									vertheilen.
                           Bei Entzündungen der trocknenden Kohle in Feuerluft-Rundöfen läſst man mit Erfolg
                              									Dampf zum Löschen in den Ofen einströmen. Um nun den Dampf möglichst schnell im ganzen Ofen zu
                                 										verbreiten, soll nach L. Göderitz in
                              										Deuben (* D. R. P. Nr. 32940 vom 7.
                                 										März 1885) der Dampf in die Tragsäulen des Ofens eintreten, aus welchen
                              									derselbe durch Düsenöffnungen in alle Tellerzwischenräume gleichzeitig ausströmen
                              									kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
