| Titel: | C. Sondermann's zwangläufige Ventilsteuerung für Dampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 294 | 
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                        C. Sondermann's zwangläufige Ventilsteuerung für
                           									Dampfmaschinen.Die Ausführung dieser Steuerung erfolgt von der Maschinenfabrik Germania in Chemnitz, von Ernst Hofmann und Comp. in Breslau, von der König Friedrich August-Hütte in Potschappel u.a.m.
                           							
                        Mit Abbildungen.
                        C. Sondermann's zwangläufige Ventilsteuerung.
                        
                     
                        
                           Die nebenstehend abgebildete Steuerung von C. Sondermann in
                              										Frauenfeld. Schweiz (* D. R. P. Kl.
                                 										14 Nr. 29976 vom 16. April 1884) gehört zu denjenigen zwangläufigen
                              									Ventilsteuerungen, bei welchen die bekannte Fink'sche
                              									Coulisse zur Veränderung des Füllungsgrades benutzt ist (vgl. die Steuerungen von
                              										Riedinger bezieh. vom „Cyclop“ 1882 245 * 440). Die mit dem
                              									Excenterringe ein Stück bildende Coulisse wird durch den gabelförmig ausgeführten
                              									Lenker ab gehalten, welcher um die im Gestelle
                              									gelagerte Achse a schwingt. Das Gleitstück ist durch
                              									eine Zugstange mit einem unter dem einarmigen Einlaſsventilhebel h gelagerten Gegenhebel verbunden, so daſs das
                              									Einlaſsventil wie gewöhnlich beim Niedergange der Zugstange gehoben wird. Zur
                              									Verstellung des Gleitstückes dient der um den Zapfen b
                              									schwingende Winkelhebel w welcher durch ein
                              									Gelenkparallelogramm mit der Achse a in Verbindung
                              									steht; an die letztere greift das Regulatorgestänge an. Ein Hin- und Hergleiten des
                              									Gleitstückes in der Coulisse bei der schaukelnden Bewegung derselben wird allerdings
                              									auch bei dieser Anordnung nicht vermieden; am gröſsten ist es in den Endstellungen
                              									des Gleitstückes, d.h. bei kleinster und bei gröſster Füllung, welche zu 0,02 und
                              									0,6 angenommen sind. Der Ventilhub fällt wie bei der Collmann'schen Steuerung für die verschiedenen Füllungen verschieden groſs
                              									aus. Für die gezeichnete Stellung, welche dem Oeffnen des Einlaſsventiles
                              									entspricht, liegt der Krümmungsmittelpunkt der Coulisse in dem oberen Endpunkte c der Zugstange, wodurch gleiches Voröffnen bei allen
                              									Füllungsgraden erreicht wird. Die Auslaſsventile werden durch besondere Excenter
                              									bewegt.
                           Bemerkenswerth ist, daſs die Ventilsitze nur je eine –
                              									nicht kegelförmige –
                              									Dichtungsfläche haben; die Sitze der Einlaſsventile werden durch den Dampfdruck
                              									selbst festgehalten, die der Auslaſsventile durch Schrauben s angepreſst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 258, S. 295