| Titel: | Lines-Bridgman's bez. Myer's Kisten-Nagelmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 348 | 
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                        Lines-Bridgman's bez. Myer's
                           								Kisten-Nagelmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									23.
                        Lines-Bridgman's bez. Myer's Kisten-Nagelmaschine.
                        
                     
                        
                           Der gewöhnliche Arbeitsvorgang bei Kistennagelmaschinen, die Bretter gegen die von
                              									Hämmern entgegen gehaltenen Nägel zu bewegen (vgl. Fredenhagen 1885 255 * 147), ist bei der von
                              										Lines und Bridgman angegebenen Nagelmaschine
                              									umgekehrt, indem wie beim Nageln mit der Hand, die Nägel von bewegten Hämmern in die
                              									festgehaltene Kiste eingetrieben werden. Auf der Londoner Erfindungsausstellung 1885
                              									sind von der Cylinder Box-Nailing Company in London
                              									verschiedene Gröſsen dieser Maschine für Kraft- und Handbetrieb im Gange, von
                              									welchen in Fig.
                                 										7 bis 9 Taf. 23 eine Handmaschine namentlich mit Rücksicht auf die
                              									eigenthümliche Anordnung der Nagelzuführung mit Hilfe einer
                                 										Trommel veranschaulicht ist.
                           Im Obergestelle der Maschine ist eine Trommel T
                              									gelagert, die an ihrem Umfange eine groſse Zahl reihenweise angeordneter kleiner
                              									Blechhülsen d besitzt, in welche von einem oben hinter
                              									der Maschine sitzenden Knaben oder Mädchen die Nägel einzeln eingelegt werden. Ueber
                              									jeder Hülsenreihe in der Länge der Trommel ist eine durchlochte Schiene d1 verschiebbar, deren
                              									Löcher genau auf die Hülsenöffnungen passen, jedoch nach ihrer Verschiebung die
                              									Hülsen schlieſsen, damit die eingelegten Nägel bei der Drehung der Trommel nicht aus
                              									den Hülsen fallen. Die Verschiebung der Schienen d1 erfolgt seitens der die Nägel einlegenden Person,
                              									wenn immer eine Reihe von Hülsen mit Nägeln versorgt ist; auf diese Weise soll auch
                              									verhütet werden, eine Reihe mit doppelter Einlage zu versehen. Sollte dennoch auf
                              									das Verschieben der Schienen d1 vergessen werden, so wird dies seitens eines
                              									Ansatzes e (vgl. Fig. 9), gegen welchen die
                              									Schienen enden bei der Drehung der Trommel T stoſsen,
                              									noch bevor die Hülsen eine abwärts gerichtete Lage einnehmen, bewerkstelligt. Am
                              									tiefsten Punkte der Trommel werden die Schienen dann von einem zweiten Anschlage g zurückgeschoben, die Hülsen d geöffnet und die herausfallenden Nägel von Trichtern f1 aufgefangen, aus
                              									welchen sie in biegsamen Rohren f bis vor die zusammen
                              									zu nagelnden Bretter gelangen.
                           Die Tischplatte t der Maschine besitzt an ihrem Ende
                              									eine mit Querrinnen versehene Schiene c, in deren
                              									Rinnen die Nägel aus den Rohren f zu liegen kommen
                              									(vgl. Fig. 8)
                              									und welche nach Höhe und Neigung zur Tischplatte t
                              									mittels Schrauben c1
                              									einzustellen ist, entsprechend den verschiedenen Holzstärken und Winkeln, unter
                              									welchen die Nägel in das Holz einzutreiben sind. Vorn an der Schiene c befindet sich eine gezahnte Platte h, deren Zähne in die Rinnen der Schiene c passen und die einfallenden Nägel am Vorrutschen
                              									aufhalten. Auf die Schiene c sind je nach der
                              									Entfernung der Nägel von einander Kappen c2 zu setzen, in welche die Enden der Rohre f gesteckt werden und die hinten für den Eintritt der
                              									Hämmer b eine Oeffnung besitzen. Die Hämmer b sind ebenfalls entsprechend der Nägelentfernung an
                              									einem Querträger j verstellbar und werden von einem
                              									Tritthebel i aus durch Stangen und Winkelhebel w in kräftigem Schlage gegen die Nägel bewegt. Um die
                              									Nägel nun in das Holz eintreten zu lassen, wird vorher bei Beginn der Hammerbewegung
                              									die Platte h durch eine Hebelübersetzung gehoben. Die
                              									zusammen zu nagelnden Bretter werden auf der Tischplatte von einer Leiste, welche
                              									mittels der von einem Handrade zu drehenden Schraube s
                              									einstellbar ist, gehalten und vermitteln dabei zwei seitliche Halter l und die obere Anschlagleiste n die genaue Stellung. Durch den Tritthebel i
                              									wird ein mehrfacher Schlag der Hämmer gegeben; um Brüchen bei zu groſsem Widerstände
                              									vorzubeugen, ist das Lager des Winkelhebels w durch
                              									eine starke Feder z, welche dann nachzugeben hat,
                              									gehalten. Die Nagel trommel T wird absatzweise durch
                              									ein Schaltwerk k (Fig. 9) bewegt und sind
                              									die Bewegungsmechanismen auch bei den Nagelmaschinen mit Kraftbetriebe dieselben.
                              									Die Ein- und Ausrückvorrichtung ist bei den letzteren mit einem rings um die ganze
                              									Maschine reichenden Trittrahmen in Verbindung.
                           Eine ebenfalls in London ausgestellte Kistenmaschine von F.
                                 										Myer in Liverpool ist nur für Kraftbetrieb eingerichtet und wird bei
                              									derselben das Brett senkrecht in die Höhe gegen die
                                 										festgehaltenen und durch langsam bewegte Hämmer einen besonderen Druck
                                 										erhaltenden Nägel geführt. Myer legt für die
                              									gute Arbeit der Maschine diesem sanften Eintreiben einen hohen Werth bei. Die
                              									Bewegung des Brettes vermitteln Curvenscheiben, den Druck der Hämmer Excenter. Die
                              									Nagelzuführung erfolgt ähnlich wie bei der vorher beschriebenen Maschine durch eine
                              									wagerecht laufende Kette, welche aus einzelnen Stäben zusammengesetzt ist. In diese
                              									Stäbe werden die Nägel wieder von Hand eingehängt. Die Leistung einer solchen
                              									Maschine gibt Myer zu 400 bis 500 Kisten in 10
                              									Arbeitstunden, bei zwei Maschinen, wo sich eine Arbeitstheilung durchführen läſst
                              									und das häufigere Umstellen der Tischplatten wegfällt, bis zu 4000 Kisten in
                              									gleicher Zeit an. Der Kraftbedarf einer Maschine ist etwa 0e,3 und zur Bedienung jeder Maschine sind nur zwei
                              									Jungen erforderlich.
                           
                        
                     
                  
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