| Titel: | Zur Bildung und Verwerthung der Schlacken. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 364 | 
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                        Zur Bildung und Verwerthung der
                           								Schlacken.
                        Zur Bildung und Verwerthung der Schlacken.
                        
                     
                        
                           Um das Verhalten des Phosphors zu Eisen und Schlacke bei
                              									der Reduction der Eisenverbindungen festzustellen, hat A.
                                 										Brackelsberg (Stahl und Eisen, 1885 S. 545) den durch Fällen von
                              									Natriumphosphat mit Ferrosulfat erhaltenen Niederschlag von 55 Proc. Ferrophosphat,
                              									35 Proc. Ferriphosphat und 10 Proc. Eisenoxyd in einem mit Kohle gefütterten,
                              									bedeckten Tiegel stark geglüht, Der erhaltene blanke Eisenregulus war sehr spröde
                              									und enthielt 75,45 Proc. Eisen mit 24,55 Proc. Phosphor, während das verwendete
                              									Eisenphosphat ein Eisen mit 27,4 Proc. Phosphor hätte geben müssen.
                           
                           Nun wurde der Tiegel mit 5g des erwähnten
                              									Eisenphosphatniederschlages, 0g,7 Kieselsäure,
                              										1g,16 kohlensauren Kalk und 0g,4 Thonerde gefüllt, so daſs die Schlacke
                              									annähernd der Formel 3 Ca2SiO4.Al2(SiO4)3 entsprechen und
                              									demnach 40,11 Proc. Kieselsäure, 37,13 Proc. Kalk und 22,76 Proc. Thonerde enthalten
                              									sollte.
                           Nach der Schmelze zeigte sich das Eisenphosphat reducirt und von Schlacke bedeckt.
                              									Das Eisen war, wie das oben besprochene, sehr brüchig, zeigte jedoch mehr strahligen
                              									als körnigen Bruch. Es enthielt 76,50 Proc. Eisen, 21,99 Proc. Phosphor und 1,71
                              									Proc. Silicium und sollte enthalten 72,6 Proc. Eisen und 27,4 Proc. Phosphor, wenn
                              									der letztere vollständig vom Eisen aufgenommen worden wäre. Statt 1g,74 Schlacke wurden in Folge der Aufnahme von
                              									Tiegel masse 2g,19 folgender Zusammensetzung
                              									erhalten:
                           
                              
                                 Kieselsäure
                                 54,88
                                 
                              
                                 Thonerde und Eisenoxyd
                                   9,12
                                 
                              
                                 Kalk
                                 33,79
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   1,40
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                   0,68.
                                 
                              
                           Daraus berechnet Brackeisberg
                              									einen Verlust von 18,73 Proc. Phosphor.
                           Nun wurde der Versuch wiederholt unter Zusatz von 0g,7 Kieselsäure mit Kohle. Das gewonnene Phosphoreisen enthielt 76,96
                              									Proc. Eisen, 22,27 Proc. Phosphor und 0,87 Proc. Silicium. Die Schlacke hatte
                              									folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 Kieselsäure
                                 64,31
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 20,12
                                 
                              
                                 Eisenoxydul
                                   3,06
                                 
                              
                                 Kalk
                                 11,35
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   0,21
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                   0,59.
                                 
                              
                           Auch hier war somit Tiegelmasse aufgenommen. Der
                              									Phosphorverlust berechnet sich auf 16,93 Proc.
                           Der Versuch wurde wiederholt, statt der Kieselsäure wurden aber 1g,16 Calciumcarbonat zugegeben. Diese Schmelze
                              									ergab eine gut geflossene Schlacke und ein sehr brüchiges, faseriges Eisen. Der
                              									Regulus enthielt 75,94 Proc. Eisen, 23,06 Proc. Phosphor und 0,94 Proc. Silicium und
                              									die Schlacke:
                           
                              
                                 Kieselsäure
                                 45,79
                                 
                              
                                 Kalk
                                 47,23
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   0,70
                                 
                              
                                 Thonerde
                                   4,98
                                 
                              
                                 Eisenoxydul
                                   0,02
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                   0,23.
                                 
                              
                           Der Eisenkönig sollte 2g,39
                              									wiegen und wog 2g,08 und das Gewicht der Schlacke
                              									sollte 2g,37 sein, war jedoch 2g,9, so daſs sich ein Verlust von 15,49 Proc.
                              									Phosphor berechnet.
                           Nach diesen Versuchen ist die Anwesenheit von Schlacke der Aufnahme von Phosphor
                              									durch Eisen nicht günstig, was vielleicht durch den Siliciumgehalt des Eisens oder
                              									aber auch durch heftiges Einwirken der Kieselsäure auf das Eisenphosphat bedingt wird. Im
                              									letzteren Falle müſste anfangs theilweise Eisensilicat entstehen und der dadurch aus
                              									der ausgeschiedenen Phosphorsäure durch Reduction entstandene Phosphor von dem schon
                              									reducirten Phosphoreisen und dem Eisenphosphate nicht vollständig aufgenommen werden
                              									können. Durch Glühen von 5g Kalkphosphat und 3g,85 Eisenoxyd wurde ein Eisen mit 24,5 Proc.
                              									Phosphor erhalten.
                           Eine Beschickung aus 8g Kalkphosphat, 4g,6 Schwefelkies, 4g,9 Kieselsäure und 2g,8 Thonerde ergab
                              									ein Eisen aus 73,04 Proc. Eisen, 25 Proc. Phosphor, 2,3 Proc. Schwefel und 0,33
                              									Proc. Silicium. Die Schlacke enthielt:
                           
                              
                                 Kieselsäure
                                 48,75
                                 
                              
                                 Thonerde und Eisenoxyd
                                 30,79
                                 
                              
                                 Kalk
                                 12,79
                                 
                              
                                 Schwefel
                                   1,98
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                   5,48.
                                 
                              
                           Es ergibt sich hieraus, daſs Phosphor den Schwefel aus seinen
                              									Eisenverbindungen verdrängt.
                           Ferner gaben 11g Kalkphosphat und 2g,5 Eisenoxyd mit Kohle ein Eisen mit nur 26,4
                              									Proc. Phosphor, statt der erwarteten 74 Proc., so daſs es scheint, Eisen könne nicht
                              									erheblich mehr Phosphor als 26 Proc. aufnehmen.
                           Aus vorstehenden Schmelzen folgt, daſs es gleichgültig ist, ob die Phosphorsäure an
                              									Eisenoxyden oder Kalk gebunden ist, was durch die groſse Verwandtschaft zwischen
                              									Eisen und Phosphor erklärlich erscheint. Diese Verwandtschaft beider Elemente ist so
                              									groſs, daſs sie sich selbst dann vereinigen, wenn eine sehr beständige
                              									Eisenverbindung wie Schwefeleisen vorhanden ist.
                           Durch Zusammenschmelzen von 4g,7 Kalkphosphat mit
                              										2g,5 weichem Eisendraht wurde ein Eisen mit
                              									10,8 Proc. Phosphor erhalten, so daſs eine erhebliche Menge Phosphorsäure durch das
                              									Eisen reducirt ist.
                           Das in obigen Schmelzen erhaltene Phosphoreisen ist
                              									specifisch leichter als gewöhnliches Eisen und schwankte das Eigengewicht zwischen
                              									7,2 bis 6,3. Es ist sehr wenig fest und zeigt sehr verschiedenen Bruch. Gegen Säuren
                              									ist das Phosphoreisen sehr widerstandsfähig. Von rauchender Salpetersäure oder
                              									Salzsäure wird es kaum, von Königswasser nur sehr langsam gelöst. Verdünnte
                              									Schwefelsäure wirkt kalt nicht, oder nur unmerklich ein und greift das Phosphoreisen
                              									beim Kochen erst dann an, wenn sie concentrirter geworden ist, wobei sich unter
                              									Abscheidung von Schwefel Schwefligsäure und Schwefelwasserstoff bilden.
                           Bei Behandeln von Zink oder Eisen und Phosphoreisen mit verdünnter Schwefelsäure in
                              									der Kälte entsteht ebenfalls nur Schwefelwasserstoff und kein Phosphorwasserstoff;
                              									denn es konnte in dem durch das Gas in Silbernitratlösung hervorgebrachten
                              									Niederschlage kein Phosphor nachgewiesen werden. Es muſs also der
                              									Phosphorwasserstoff die Schwefelsäure reducirt und sich selbst oxydirt haben, was durch den Nachweis von
                              									Phosphorsäure in der durch Ammoniak gefällten und mit Salpetersäure versetzten
                              									schwefelsauren Lösung bestätigt wurde.
                           G. Hilgenstock (daselbst S. 609) ist mit der Art dieser
                              									Berechnung nicht einverstanden, ja er bezweifelt die
                              									Zuverlässigkeit der Analysen, da die Phosphorsäure theilweise in die kohlige
                              									Unterlage gedrungen sein wird. Er zeigt ferner, daſs der Phosphor auch durch
                              									Schwefel verdrängt werden kann. Ein Eisen mit 10,78 Proc. Phosphor, auf Gypsfutter
                              									im bedeckten Tiegel eingeschmolzen, gab einen Regulus mit 24,10 Proc. Schwefel und
                              									1,39 Proc. Phosphor. Auch die Angabe, daſs die Phosphorsäure durch metallisches
                              									Eisen ohne Kohlenstoff reducirt werde, erscheint zweifelhaft, da beim basischen
                              									Verfahren das Gegentheil stattfindet. (Vgl. auch 1884 253
                              									163.)
                           Nach G.
                                    											Leuchs in Nürnberg (D. R. P. Kl. 16 Nr. 32898 vom 22. Januar 1885) werden bei
                              									seinem Verfahren zur Darstellung von reinem Calciumphosphat
                                 										aus Kalk haltigen Phosphaten oder Thomasschlacken o. dgl. die gemahlenen
                              									und von etwa vorhandenen Metallen durch Absieben oder Schlämmen befreiten Schlacken
                              									mit in der 5 bis 15 fachen Menge lauwarmen Wassers gelöstem Alkalibicarbonat
                              									verrieben, worauf die Lauge von dem Rückstande durch Filterpressen mit Auswaschung
                              									getrennt wird. Die Lauge wird zum Kochen erhitzt und hierauf unter Umrühren auf
                              									einmal mit so viel Kalkbrei versetzt, daſs 9 Th. Kalk auf 7 Th. Phosphorsäure
                              									kommen. Das ausgefallene Calciumphosphat wird von der Lauge getrennt, ausgewaschen
                              									und getrocknet. Die vereinigten Laugen werden durch Abdampfen vom Waschwasser
                              									befreit, hierauf mit Kohlensäure gesättigt und von neuem verwendet.
                           Um nach längerem Gebrauche der Laugen dieselben von aufgenommenen fremden Stoffen zu
                              									befreien, werden die noch nicht mit Kalk behandelten Laugen eingedampft, bis in 100
                              									Th. Lauge 20 Th. Natriumcarbonat enthalten sind. In die auf 30° abgekühlten Laugen
                              									wird Kohlensäure eingeleitet, wodurch Natriumbicarbonat ausfällt, welches von der
                              									Lauge zu trennen ist.
                           Sollen Ferriphosphat haltige Schlacken verarbeitet werden, so müssen dieselben erst
                              									durch Glühen eines Gemisches derselben mit Bicarbonat und Kohle reducirt werden. Der
                              									erst erhaltene Rückstand wird mit Thon und Sand in solchen Mengen versetzt, daſs die
                              									gesammte Menge der Thonerde, des Kalkes und Kieselsäure jener des Portlandcementes
                              									entspricht, hierauf getrocknet und in Cementöfen gebrannt, um als Cement verwendet zu werden.
                           Nach einem von A. D. Elbers kürzlich im Berliner Bezirksvereine deutscher Ingenieure gehaltenen
                              									Vortrage über die Verwerthung von Hochofenschlacken
                              									entweicht der Schwefel, wenn die Schlacke mehrere Stunden der Weiſsglut ausgesetzt
                              									wird. Saure, von Schwefel fast reine Schlacken, welche schon unter gewöhnlicher
                              									Erkaltung glasig erstarren, zerfallen, in fein zertheiltem Zustande geröstet, zu einer
                              									ungleichmäſsigen, werthlosen Masse. Schlacke, in welcher der Thonerdegehalt
                              									innerhalb des Sauerstoffverhältnisses 1 : 1 oder der Singulosilicatzusammensetzung
                              									in solchen Verhältnissen zu den übrigen Bestandtheilen steht, daſs sich der
                              									Sauerstoff der Kieselsäure und Thonerde zusammengerechnet zu dem des Kalkes wie 1,5
                              									: 1 oder noch höher verhält, kann durch Abgieſsen in dünne Lagen fast so glasig
                              									erstarrt werden wie die sauren Schlacken und dann im zerkleinerten Zustande durch
                              									Rösten entschwefelt werden.
                           Die vorwiegend steinig erkaltende Schlacke läſst sich durch möglichst weit gehende,
                              									die nützliche Silicatzusammensetzung nicht beeinträchtigende Zersetzung am besten
                              									zur Entschwefelung und Weiterverarbeitung vorbereiten, die bedingungsweise
                              									verglasbare Schlacke aber durch vollständigste Erzielung des glasigen Zustandes.
                           Die weitgehendste Zersetzung läſst sich durch Umwandlung in Schlackenwolle erzielen.
                              									Indem die heiſsflüssige Schlacke durch Dampfstrahl (vgl. 1877 223 * 70) zertheilt wird, können sich die chemisch unvollständig vereinten
                              									Verbindungen wieder je nach ihrer Leicht- oder Strengflüssigkeit absondern, wodurch
                              									ein Gemenge von ziemlich gleichmäſsigen Fasern und Schlackenkörnern von
                              									charakteristischer Gröſsenabstufung entsteht. Wird die zu mäſsiger und leicht
                              									regulirbarer Dichtigkeit zusammengepreſste Schlackenwolle auf Rothglut erhitzt, so
                              									oxydirt sich das Schwefelcalcium in Folge des geregelten Luftzutrittes sehr schnell,
                              									die Masse schwindet und die Fasern zersetzen sich bei etwas höherer Temperatur zu
                              									einer unfühlbaren, locker zusammenhängenden Masse, in welcher die Schlackenkörner
                              									lose eingebettet sind.
                           Die vollständige Entschwefelung der unfühlbar gewordenen Masse erfolgt bei einigen
                              									Sorten erst bei beginnender Weiſsglut, bei anderen schon bei Hellkirschrothhitze und
                              									muſs die Schlackenwolle bei etwas niedrigerer Temperatur in den Ofen eingebracht
                              									werden als diejenige, bei welcher das Schwinden beginnt.
                           Die aus der ungerösteten Schlackenwolle ausgesiebten
                              									Schlackenkörner verschlacken leicht; die aus der entschwefelten Masse ausgesiebten, nur oberflächlich entschwefelten Körner
                              									lassen sich hingegen als fein zermahlene Masse vollständig durch Umrösten
                              									entschwefeln und zerfallen dabei zum Theile noch in eine ebenso unfühlbare Masse wie
                              									die Fasern in dem ersten Rösten.
                           Die entschwefelte Masse wird in den reinsten Zustand übergeführt, wenn man sie, mit
                              									Wasser zu dünnem Breie angerührt, von den zuerst absetzenden gröberen Theilen
                              									abzieht, von der abgezogenen Masse nach dem Setzen die oberste unreine Schicht dünn
                              									abschabt, dann erstere langsam austrocknen läſst und diese Behandlung wiederholt,
                              									bis die Ausscheidung fremdartiger Stoffe aufhört, Besonders nach dem ersten
                              									Naſsmischen soll das Oberwasser langsam, aber stetig abflieſsen, damit der aus dem
                              									Schwefelcalcium entstandene, in Lösung gehende Kalk nicht als kohlensaurer Kalk
                              									niederfällt. Da der freie Kalk leichter ist als die Schlacke, so braucht er nicht
                              									vollständig gelöst zu werden, sondern flieſst mit dem abgezapften Wasser ab, nachdem
                              									sich die übrige Masse schon abgesetzt hat. Die so entschwefelte Schlacke wird als
                              										raffinirte Schlacke bezeichnet.
                           Die durch schnelles Abkühlen verglaste Schlacke ist nach der Entschweflung noch wie
                              									weiche Kreide zertheilbar und es läſst sich, wenn der Thonerdegehalt der Schlacke
                              									(einschlieſslich Eisenoxyd) von 12 bis 17 Proc. beträgt, durch Mischung mit
                              									annähernd gleichen Gewichtstheilen Kreide oder zermahlenem Kalksteine die
                              									Zusammensetzung der Portlandcemente in ihren
                              									wesentlichen Bestandtheilen, aber immerhin mit einem Ueberschusse an Kieselsäure,
                              									erreichen. Die trocken gemischte Masse geht in der Erhitzung schon zwischen
                              									hellkirschroth und beginnender Weiſsglut in den gesinterten Zustand über, die
                              									zerkleinerte gesinterte Masse bindet sich unter Wasseraufnahme und hält die
                              									Glasprobe aus. Vergleicht man die Anwendung der raffinirten Schlacke zur
                              									Portlandcementbereitung mit dem sonst üblichen Verfahren, so ist das Zerkleinern der
                              									verglasten Schlacke dem des Kalksteines gleich. Da bei der üblichen
                              									Cementfabrikation etwa auf 100 Th. Thon 200 Th. CaCO3 zu rechnen sind und letzteres beim Brennen 44 Proc. Gewichtsverlust hat,
                              									so wird das Ausbringen des Brenngutes bei Anwendung raffinirter Schlacke des
                              									geringeren Kalkzusatzes wegen bedeutend gröſser. Die Brennhitze ist niedriger und
                              									die Brennzeit kürzer. Diese Vortheile überwiegen angeblich die Mehrkosten des
                              									Schlackenverglasens und Röstens. Die Kieselsäure der raffinirten Schlacke wird
                              									sowohl in vorstehender Weise durch Brennen, als auch durch Naſsmischen mit
                              									gebranntem oder gelöschtem Kalk so vollständig aufgeschlossen, wie es bei der
                              									gewöhnlichen Schlacke wohl nie der Fall sein soll.
                           In den Glashütten wird Hochofenschlacke gewöhnlich nur
                              									auf hohen Kieselsäuregehalt, der Verwerthung von bereits zusammengeschmolzenem Sand
                              									und Kalk entsprechend, für geringere Glassorten verschmolzen und für härteres Glas
                              									der niedrigst vorkommende Thonerdegehalt der Schlacke (4 bis 8 Proc.) schon als
                              									schädlich angesehen, weil er zur Entglasung Veranlassung gibt. Die raffinirte
                              									Schlacke von demselben Thonerdegehalte ist hingegen für feines Glas verwendbar und
                              									muſs in der Zusammensetzung des Glassatzes in der Weise beansprucht werden, daſs
                              									unter Verminderung der Alkalien mehr Quarz in derselben Schmelzzeit und Temperatur,
                              									oder, bei gleich bleibenden Elementen, Glas bei einer niedrigeren Temperatur
                              									verschmolzen wird als bisher.
                           Durch Zusatz von 1 bis 3 Proc. Schlacke zur Masse für Fayence soll das poröse Biscuit im Brennen fester werden-
                              									durchscheinendes, aber noch poröses Biscuit kann mit 10 bis 20 Proc. hergestellt
                              									werden. Heiner, für sich allein im härtesten Feuer porös bleibender und nicht verglasender Kaolin kann
                              									mit Zusatz von 6 bis 8 Proc. raffinirter Schlacke zu durchscheinendem Hartporzellan gebrannt werden.
                           Als Anhaltspunkt für die Beurtheilung einer gegebenen Hochofenschlacke auf
                              									Raffinirbarkeit ist für weiſses Product als maſsgebend
                              									zu betrachten, daſs der Sauerstoff von Kieselsäure und Thonerde zusammen sich zu dem
                              									der übrigen Bestandtheile nicht wesentlich höher als 1½ : 1 stellen darf, wie aus
                              									den folgenden Analysen amerikanischer Schlacken
                              									ersichtlich, und daſs nicht über ungefähr ½ Proc. Manganoxydul in der Schlacke ist,
                              									da je nach den Verhältnissen der Gruppirung Eisensulfid als ausscheidbare Verbindung
                              									oder Eisenoxyd in Lösung vorkommt und letzteres sich aus dem Gemische von
                              									Kalkaluminaten und Ferraten ergibt, welches bei höherer Temperatur in Silicat
                              									übergeht, aber bei langsamer Abkühlung sich theilweise wieder zersetzen kann.
                           
                              
                                 
                                 Orange Co., 
                                 N. Y. Durham, Pa.
                                 Stanhope, N. J.
                                 Conshohocken, Pa.
                                 
                              
                                 SiO2
                                 40,02
                                 
                                   40,60
                                 
                                   38,20
                                 43,20
                                 
                              
                                 Al2O3
                                   8,43
                                 
                                     4,79
                                 
                                   10,26
                                 16,4
                                 
                              
                                 CaO
                                 23,85
                                 
                                   28,30
                                 
                                   27,08
                                 34,7
                                 
                              
                                 MgO
                                 20,48
                                 
                                   21,49
                                 
                                   19,63
                                   1,1
                                 
                              
                                 FeO
                                   0,51
                                 
                                     1,04
                                 Fe
                                     1,77
                                   1,2
                                 
                              
                                 Fe2O3
                                 –
                                 
                                 –
                                 
                                     2,53
                                 –
                                 
                              
                                 MnO
                                   0,58
                                 
                                     0,60
                                 
                                     0,23
                                 Spur
                                 
                              
                                 CaS
                                   4,64
                                 
                                     2,56
                                 S
                                     1,14
                                 S 0,3
                                 
                              
                                 
                                 
                                 TiO2
                                     0,86
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Alkali
                                   1,43
                                 P2O5
                                     0,01
                                 
                                 –
                                   2,3
                                 
                              
                                 
                                 
                                 H2O
                                     0,10
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 ––––––
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 99,94
                                 
                                 100,35
                                 
                                 100,84
                                 99,20.