| Titel: | Ueber Neuerungen an Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 469 | 
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                        Ueber Neuerungen an Pumpen.
                        (Patentklasse 59. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								256 S. 473).Vgl. auch W. Thompson, J. Bernays bez. Durozoi 1885 257 * 126.
                                 										* 128. * 216.
                           							
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									31 und 32.
                        Ueber Neuerungen an Pumpen.
                        
                     
                        
                           G. A.
                                    											Greeven in Brühl (* D. R. P. Nr. 33089 vom 22. Januar 1885) hat zwei
                              									Anordnungen einer Pumpe mit hydraulischem Gestänge
                              									angegeben. Die eine derselben soll in dem Falle angewendet werden, wenn Wasser
                              									mittels der Kraft- und der Arbeitspumpe auf eine gröſsere Höhe gefördert werden
                              									soll, als der Arbeitsleistung der ersteren entspricht. Es stehen dann Kraft und
                              									Arbeitspumpe in gleicher Höhe, z.B. in der Tiefe des Schachtes, wie dies in Fig. 2 Taf. 31
                              									angenommen ist. P bedeutet die Kraft-, Q die Arbeitspumpe. Die Kraftpumpe besitzt einen
                              									einfachen Scheibenkolben und ein Saugventil v mit
                              									Saugrohr; die Arbeitspumpe, welche unmittelbar mit dem unteren Theile des
                              									Kraftcylinders verbunden ist, hat einen Differentialkolben, dessen gröſserer Kolben
                              									in einem oben offenen Cylinder spielt, während sich der kleinere Kolben in einem
                              									unten offenen Cylinder bewegt, der sich in das Druckrohr mit dem Druckventile d fortsetzt. Der Differentialkolben ist der Länge nach
                              									durchbohrt und trägt oben ein Rückschlagventil c. Wird
                              									der Kraftkolben gehoben, so saugt er, vorausgesetzt, daſs der Differentialkolben
                              									seine tiefste Lage einnehme, durch das Ventil v Wasser
                              									an. Beim Niedergange des Kraftkolbens wird diese Wassermenge durch den
                              									Differentialkolben und die Ventile c und d hindurch in das Druckrohr gedrückt. Herrscht hier
                              									aber ein höherer Druck als im Kraftcylinder, so bleibt c geschlossen und es wird nun der Differentialkolben in die Höhe
                              									getrieben, wobei der kleinere Kolben das Wasser mit einer Kraft in das Druckrohr
                              									befördert, die dem Unterschiede der Druckflächen am Differentialkolben entspricht.
                              									Geht dann der Kraftkolben wieder hoch, so sinkt der Differentialkolben in Folge des
                              									Atmosphärendruckes, läſst aber einen Theil des unter dem Kolben befindlichen Wassers
                              									durch das Ventil c über dieses treten; der andere Theil
                              									des Wassers, welcher im kleineren Cylinder nicht Platz findet, flieſst in die
                              									Kraftpumpe zurück. Der übrig bleibende Raum in dieser füllt sich dann mit frischem
                              									Saugwasser.
                           Mittels der in Fig.
                                 										3 dargestellten Pumpe, sollen durch eine hoch stehende Kraftpumpe und eine
                              									tief stehende Arbeitspumpe gröſsere Mengen Wasser, als der Arbeitsleistung der
                              									Kraftpumpe entsprechen, in die Höhe der ersteren Pumpe gehoben werden. Zu diesem
                              									Zwecke besitzt die Arbeitspumpe Q einen
                              									Differentialkolben; der untere geschlossene kleine Cylinder der Arbeitspumpe P ist mit der Kraftpumpe durch ein Rohr in Verbindung
                              									gesetzt, so daſs zwischen beiden sich eine geschlossene Flüssigkeitssäule befindet. Der
                              									obere gröſsere Kolben der Arbeitspumpe ist mit einem sich nach oben öffnenden
                              									Ventile versehen, der zugehörige Cylinder aber in gewöhnlicher Weise mit Saugrohr,
                              									Fuſsventil und Druckrohr verbunden. Durch Auf- und Niederbewegung des Kraftkolbens
                              									wird auch der Differentialkolben bewegt, so daſs die Arbeitspumpe wie eine
                              									gewöhnliche Saug- und Hubpumpe wirkt. Da aber auf den oberen groſsen Kolben
                              									derselben ein gröſserer Druck lastet, als auf dem kleineren Kolben, so muſs zur
                              									Bewältigung des ersteren auf den Kraftkolben eine entsprechend höhere Kraftleistung
                              									ausgeübt werden. Die beiden beschriebenen Pumpen können nur in bestimmten Fällen
                              									Anwendung finden. Ein Beispiel für dieselben ist in der Patentschrift nicht
                              									angegeben.
                           Eine Pumpe mit hydraulischem Gestänge für Bergwerke ist
                              									nach Engineer, 1885 Bd. 60 * S. 265 in England an J. Moore in Glasgow patentirt. Die Kraftpumpe (Fig. 6 Taf. 31)
                              									besitzt 2 Cylinder mit einem gemeinschaftlichen Tauchkolben, welcher an beiden Enden
                              									mit Kolbenstangen versehen ist, von denen eine unmittelbar mit der Dampfmaschine
                              									verbunden wird. Die zur Wirkung kommende Ringfläche des Tauchkolbens ist daher auf
                              									beiden Seiten gleich. Dadurch, daſs der Kolben in 4 Stopfbüchsen geführt wird, ist
                              									der Verschleiſs desselben ein geringer. Von den Enden der Cylinder gehen die Rohre
                              										P ab, welche zu der im Schachttiefsten
                              									aufgestellten Arbeitspumpe führen. Auſserdem sind die beiden Cylinderenden noch
                              									durch ein Rohr Q verbunden, das über jedem Cylinder mit
                              									je einem Federventile v versehen ist, welche sich nur
                              									dann öffnen, wenn der Druck in dem einen Cylinder über ein bestimmtes Maſs, welches
                              									höher ist, als der Förderhöhe entspricht, hinausgeht. Es flieſst dann Wasser von
                              									dem. einen Cylinder zum anderen. Endlich sind die beiden Cylinderenden noch mit
                              									einem Saugrohre c versehen, das in den Wasserbehälter
                              										W taucht. Dieses Rohr besitzt unter jedem Cylinder
                              									ein Rückschlagventil. Hat sich also in einem der Cylinder und dem entsprechenden
                              									Rohre P die Wassermenge durch Undichtheiten der
                              									Stopfbüchsen vermindert, so wird die fehlende Wassermenge aus dem Behälter W wieder ergänzt.
                           Die Rohre P führen nun zu den im Schachttiefsten
                              									gelegenen Kraftpumpen a und b (Fig.
                                 										7 Taf. 31), welche je mit einem vollen Tauchkolben versehen sind. Diese
                              									bilden mit dem eigentlichen Arbeitstauchkolben w ein
                              									Stück, so daſs, da letzterer ein Doppelkolben ist, also wie bei der oberen
                              									Kraftpumpe 2 Arbeitscylinder vorhanden sind, der ganze Kolben von 6 Stopfbüchsen
                              									unterstützt wird. Die Arbeitspumpe ist mit den beiden Ventilgehäusen versehen, in
                              									welche ein gemeinschaftliches Saug- und Druckrohr einmündet. Es ist hiernach klar,
                              									wie durch Bewegen des Kolbens der Kraftpumpe sich auch die unteren Kraftkolben
                              									entsprechend bewegen und dadurch von der Arbeitspumpe Wasser angesaugt und
                              									fortgedrückt wird. Zur Sicherheit ist auch an der Arbeitspumpe noch eine Vorrichtung angeordnet
                              									in Gestalt der Ventile F und f (vgl. Fig. 5 Taf. 31). Dieselben ruhen in 2 Gehäusen, welche über den Ventilen
                              									durch die Leitungen E und e mit den beiden Kraftwasserröhren P
                              									verbunden sind. Die Ventile F und f werden also von diesen Wassersäulen fortwährend auf
                              									ihre Sitze gedrückt. Unterhalb der Ventile sind beide Gehäuse durch einen Kanal C mit einander verbunden. Unter den Ventilen liegen
                              									ferner 2 Stöſser, die bis über die doppelarmigen Hebel i reichen; letztere werden von dem auf der Kolbenstange der Arbeitspumpe
                              									befestigten Bunde H niedergedrückt, also die Ventile
                              									gehoben, wenn der Kolben einen längeren Hub machen sollte, als ihm zukommt. Dies
                              									kann eintreten, wenn z.B. in einem Kraftwasserrohre weniger Wasser ist als in dem
                              									anderen. Es würde dann der eine Kraftkolben den demselben entgegen stehenden
                              									Cylinderdeckel durchschlagen können. Da in diesem Falle aber der Bund H auf einen der Hebel i
                              									trifft, so wird das betreffende Ventil F oder f gehoben und werden dadurch beide Kraftwasserrohre mit
                              									einander verbunden, was eine sofortige Begrenzung des Hubes zur Folge hat, Beim
                              									Rückgange schlieſst sich das betreffende Ventil wieder; dann aber findet ein Ersatz
                              									des verloren gegangenen Wasser aus dem Behälter W
                              									statt.
                           In Broxburn ist eine derartige Pumpe auf und in einem mit einer Neigung von 45°
                              									schräg einfallenden Schachte von 728m Länge
                              									angeordnet. Der Kraftkolben hat einen Durchmesser von 102mm, der Arbeitskolben einen solchen von 184mm; der Hub beträgt 760mm. Die Kraftwasserröhren sind aus Schmiedeisen
                              									mit über einander geschweiſsten Nathrändern; ihr Durchmesser ist 50mm, die Wandstärke 6mm,5. Die. Pumpe arbeitet angeblich zur vollen Zufriedenheit und bedarf
                              									die Arbeitspumpe keiner Aufsicht. Es ist dies die zweite derartige von der Broxburn Oil Company gelieferte Pumpe; die erste läuft
                              									schon über 6 Monate, ohne Anlaſs zu Beschwerden zu geben, was besonders durch ihre
                              									groſse Einfachheit und der geringen Zahl der beweglichen Theile begründet wird.
                           Zur Vermeidung der Ventilschläge bei Schachtpumpen
                              									bringt Wunderlich in Magdeburg-Sudenburg (*
                              										D. R. P. Nr. 32924 vom 10. März 1885) an irgend einer
                              									Stelle des Pumpenkörpers zwischen Saug- und Druckventil einen Stutzen (Fig. 4 Taf. 31)
                              									an, in welchem sich ein kleiner, gut eingeschliffener Rothguſskolben bewegt. Der Hub
                              									dieses Kolbens ist nach der Pumpe zu durch einen Ansatz des Stutzens begrenzt.
                              									Zwischen Stutzendeckel und Kolben ist eine starke Feder gelagert, welche den Kolben
                              									nach dem Ansätze vorzuschieben sucht. Im Stutzendeckel, welcher luftdicht schlieſsen
                              									muſs, ist ein Luftsaugventil eingeschraubt; die eine Bohrung des Ventilkörpers ist
                              									durch einen Hahn, die andere durch ein Luftventilchen abgeschlossen. Während des
                              									Ganges der Pumpe muſs der Hahn des Ventilkörpers geschlossen sein.
                           Die Wirkung des auf diese Weise erhaltenen Buffers ist folgende:
                              									Saugt der Pumpenkolben,
                              									so wird im Beharrungszustande die gespannte Feder und die zwischen Stutzendeckel und
                              									Apparatkolben eingeschlossene, bei der vorhergehenden Druckperiode verdichtete Luft
                              									sich ausdehnen und den Bufferkolben nach dem Stutzenansatze vorschieben. In dieser
                              									Stellung verbleibt der Kolben so lange, bis der Pumpenkolben seine rückgängige
                              									Bewegung beginnt und die im Stutzen enthaltene Luft und die Feder wieder
                              									zusammenpreſst. Bis zu Ende der Druckperiode verharrt der Bufferkolben in dieser
                              									neuen Lage, um beim Beginne der Saugperiode abermals zum Stutzenansatze vorzugehen.
                              									Dieses Spiel wiederholt sich fortwährend während des Ganges der Pumpe. Das
                              									Luftventilchen hat den Zweck, etwa durch Undichtheiten des Bufferkolbens und
                              									Stutzendeckels verloren gehende Luft selbstthätig zu ersetzen; der Hahn am vorderen
                              									Ende des Luftventilkörpers hat den Zweck, in den Apparat eindringendes Wasser zu
                              									beseitigen. Damit das Luftventilchen bei seinem Hube die obere Bohrung nicht
                              									abschlieſsen und der Luft den Zutritt verwehren kann, ist diese Bohrung in
                              									Langlochform ausgeführt.
                           Bei Anwendung dieses Apparates wird zu Beginn der Druckperiode in
                              									der Pumpe kein Ventilschlag in dem Augenblicke, wo der Pumpenkolben die Wassersäule
                              									erreicht, entstehen, sondern es wird sich der Druck unter fortwährendem
                              									Zurückweichen des Bufferkolbens allmählich steigern, bis der zum Oeffnen des
                              									Druckventiles erforderliche Druck erreicht ist; dann hat der Bufferkolben seinen
                              									ganzen Weg zurückgelegt und verharrt in seiner Stellung, bis der Pumpenkolben seine
                              									rückgängige Bewegung beginnt. Von da ab läuft der Bufferkalben wieder zum
                              									Stutzenansatze vor; es entsteht kein plötzliches Vacuum und wird dadurch das
                              									Rückfallen der Druckwassersäule vermieden. Es erhellt daraus, daſs der Uebergang von
                              									der Druck- zur Saugperiode und umgekehrt ein sanfter wird und dadurch der Apparat
                              									einen raschen Gang der Pumpen ermöglicht und den Ventilschlag beseitigt.
                           Eine von H. Davey construirte Tiefbrunnenpumpe zeichnet sich nach Engineering, 1885 Bd. 60 * S. 55 durch die praktische und einfache
                              									Anordnung der einzelnen Theile und der Gesammconstruction aus. Wie aus Fig. 8 Taf. 31
                              									zu entnehmen, besteht diese Pumpe im Wesentlichen aus 2 Cylindern mit je einem
                              									Ventilkolben, welche sich in entgegengesetzten Richtungen auf- und abbewegen.
                              									Fernere bewegliche Theile hat die Pumpe nicht. Dieselbe muſs natürlich innerhalb der
                              									zulässigen Saughöhe über dem Wasserspiegel stehen, so daſs die beiden Pumpen
                              									abwechselnd als Saug- und Hubpumpen wirken. Hebt sich der linke Kolben, so saugt er
                              									durch das rechte Kolbenventil Wasser an (der rechte Kolben geht also leer), während
                              									er das über demselben befindliche Wasser in die Höhe hebt. Geht der rechte Kolben in
                              									die Höhe, so saugt dieser und drückt das überstehende Wasser durch den linken Kolben
                              									in die Höhe; es geht dann letzterer leer. Der untere Cylinder steht mit einer Kammer
                              										a in Verbindung, in welche das Saugrohr fast bis an
                              									die Decke reicht. Die Pumpe kann also nie austrocknen. Die Pumpencylinder verlängern
                              									sich bis über Tage; die betreffenden Rohre haben aber einen etwas gröſseren
                              									Durchmesser, so daſs die Kolben leicht herausgezogen und nachgesehen werden können.
                              									In diesem Umstände und in dem gänzlichen Fehlen sonstiger Ventile liegt ein
                              									unbestreitbarer Vortheil der Pumpe. Die Deckel der Steigröhren sind mit Stopfbüchsen
                              									und nach unten gerichteten Röhren versehen, so daſs der obere Theil der ersteren als
                              									Windkessel dient. Der in einen kegelförmigen Sitz eingesetzte Deckel b des rechten Cylinders wird beim Herausziehen des Kolbens mitgehoben;
                              									dieser Deckel dient nur als Führung. Diese Pumpe wird von der Maschinenfabrik Hathorn, Davey und Comp. in Leeds ausgeführt.
                           Ueber Ausgleichungen der Gestänge bei
                                 										Wasserhaltungsmaschinen hat H. L. Oeking im
                              									Niederrheinischen Bezirksverein deutscher Ingenieure (vgl. Zeitschrift, 1885 * S. 546) einen Vortrag gehalten, welchem folgender
                              									Auszug entnommen ist.
                           Bis vor 5 bis 6 Jahren wurde die Gewichtsausgleichung des Gestänges von Wasserhaltungsmaschinen fast
                              									ausschlieſslich durch einen starren Gewichtshebel bewerkstelligt; hier und da fand
                              									man auch im Schachte eine hydraulische Ausgleichung
                              									vor, bestellend aus ein oder zwei seitlich an das Gestänge angeschlossenen
                              									Druckpumpen, mit einer Wassersäule von etwa 60 bis 100m Höhe arbeitend. Daſs man auf letztere Art und Weise keine groſse
                              									Ausgleichung erreichen konnte, liegt auf der Hand; zudem spielt auch die Raumfrage
                              									hierbei eine wichtige Rolle.
                           Seitdem hat sich nun an Stelle des starren Gewichtshebels die hydraulische Ausgleichung vielfach Bahn gebrochen.
                              									Dieselbe besteht im Wesentlichen aus einer oder zwei an das Gestänge angeschlossenen
                              									Ausgleichpumpen, welche mit einem auſserhalb des Schachtes aufgestellten
                              									Gewichtsaccumulator mittels Rohrleitung in Verbindung stehen. Als Uebertragungsglied
                              									dient das in der Rohrleitung befindliche Wasser, das unter dem Drucke der
                              									Accumulatorbelastung steht. Die Wirkungsweise ist nun genau dieselbe wie beim
                              									Gewichtshebel. Geht das Gestänge abwärts, so bewegt sich der Accumulatorplunger mit
                              									den Gewichten aufwärts, und umgekehrt, wie beim Gegengewichte des Hebels. Der Druck
                              									in der Leitung kann zwischen 40 bis 100at gewählt
                              									werden oder gleich einer Wassersäule von 400 bis 1000m Höhe; es ist hierin also ein groſser Spielraum möglich.
                           Die hydraulische Ausgleichung läſst sich sowohl bei neuen Anlagen,
                              									wie auch nachträglich bei bestehenden Wasserhaltungsanlagen ohne Schwierigkeit unter
                              									und über Tage anbringen. Bei groſsen Pumpenanlagen mit groſsen Teufen, wobei sich
                              									ein schweres Gestänge ergibt, empfiehlt es sich, auch unter Tage bei 100 bis 200m Teufe eine so groſse Ausgleichung anzuordnen,
                              									wie dem darunter befindlichen Gestängeübergewichte entspricht. Hierdurch wird das
                              									obere Gestänge bedeutend leichter, die Gesammtausgleichung viel geringer und
                              									folglich auch die Gesammtausgabe wesentlich vermindert.
                           Als ein Beispiel aus der Praxis sei erwähnt, daſs eine
                              									Wasserhaltungsmaschine drei über einander stehende Rittinger-Sätze von 900 bezieh.
                              										640mm Plungerdurchmesser und mit einer
                              									Gesammtförderhöhe von 250m trieb, so daſs bei
                              									jedem Doppelhube 1cbm,85 Wasser geliefert wurde.
                              									Dies entsprach einer Arbeitsleistung von 720e. Die
                              									Dampfmaschine wurde nun mit einer anderen Pumpe verbunden, zu deren Betrieb die
                              									erhöhte Dampfspannung wohl genügte. Der Hebel der Maschine war aber zu schwach, um
                              									die Gesammtausgleichung von ungefähr 200t zu
                              									bewerkstelligen; derselbe konnte höchstens mit 60t
                              									belastet werden. Man schritt deshalb zur Einrichtung einer hydraulischen
                              									Ausgleichvorrichtung, wie sie oben beschrieben wurde; dieselbe gleicht nun die
                              									überschüssigen 140t vollständig aus. Bei dieser
                              									mit hydraulischer Ausgleichvorrichtung versehenen Maschine kamen im ersten
                              									Betriebsjahre vier Kolbenbrüche vor und hörten dieselben erst auf, als man an Stelle
                              									des guſseisernen Kolbens einen solchen von Schmiedeisen (System Hammer, vgl. 1884 252 * 98)
                              									einbaute. In Folge der genauen Ausgleichung blieben die bewegten Theile jedesmal im
                              									Augenblicke des Bruches stehen, so daſs weitere Schäden an Pumpen und Gestänge nicht
                              									herbeigeführt wurden; nur bei einem Bruche riſs auch der Dampfcylinder in der Länge
                              									einseitig durch, der dann gebunden wurde und bis heute noch in Thätigkeit ist. Dabei
                              									wurde mittels der Accumulator-Speisepumpe das Gestänge in die höchste Stellung
                              									gehoben, worauf man die Aus- und Einwechselung des Kolbens leicht vornehmen
                              									konnte.
                           Der Ersatz des in den Ausgleichungen verloren gehenden Wassers
                              									wird durch die in D. p. J. 1882 246 * 257 beschriebene Vorrichtung bewirkt.
                           
                           Oeking geht dann zur Erläuterung der
                              									bereits in D. p. J. 1885 256
                              									473 beschriebenen Vorrichtungen über und bemerkt betreffs der pneumatischen Accumulatoren, wo also an Stelle des
                              									Gewichtsaccumulators ein oder mehrere Windkessel treten, daſs es erforderlich sei,
                              									zur Erzeugung der Druckluft bei Inbetriebsetzungen und zur Erhaltung derselben eine
                              									Speisepumpe für Luft und Wasser anzuordnen. Das Wasser wird hierbei nur aus den
                              									Gründen angewendet, um die Stopfbüchsen unter Wasser abdichten und die Plunger
                              									gleichzeitig in Schmierung halten zu können. Ein Abdichten der Stopfbüchsen unter
                              									hoch gepreſster Luft würde schwerlich zu ermöglichen sein; man würde eher die
                              									Plunger festbremsen, als sie luftdicht abschlieſsen. (Vgl. A. Bochkoltz 1881 239 * 97.)
                           Für die Praxis sind jedoch die Gewichts-Accumulatoren, trotz ihrer
                              									höheren Kosten den pneumatischen gegenüber, wenn nicht besondere Gründe und örtliche
                              									Verhältnisse für letztere sprechen, vorzuziehen, da erstere eine gröſsere Sicherheit
                              									des Betriebes bieten. Bei den pneumatischen Ausgleichungen kann für die Luft im
                              									Windkessel ein Druck von 20 und 30at angenommen
                              									werden.
                           Von mancher Seite wird nun entgegnet, daſs liegende Maschinen mit
                              									Kunstkreuzübertragung nur bis zu einer gewissen Gröſse zweckmäſsig anzuwenden seien,
                              									da bei groſsen Maschinen ein starker einseitiger Verschleiſs in den Cylindern
                              									stattfinde. Diese Einwendung hat eine gewisse Berechtigung; allein auch diesem
                              									Uebelstande kann volle Rechnung getragen werden, indem statt der liegenden Maschine
                              									eine stehende gewählt wird.
                           In Fig. 14 Taf. 31 ist eine
                              									solche Maschine in Verbindung mit Kunstkreuzen u.s.w. dargestellt, aus welcher, wenn
                              									man sich das einfache Kunstkreuz und den senkrechten Arm des doppelarmigen
                              									Kunstkreuzes fortdenkt, sich genau die stehende Balancier-Wasserhaltungsmaschine
                              									ergibt, wie solche seit Jahren in Deutschland und Belgien gebaut werden. Es bedeutet
                              										a die stehende Dampfmaschine, b die Kunstkreuzübertragung, c die hydraulischen Gestängeausgleichvorrichtungen, d den Accumulator, e die
                              									Rittinger-Pumpen und f zwei Abteufhebepumpen. Die
                              									Gestänge der letzteren sind mittels einarmiger Hebel an die Hauptgestänge
                              									angeschlossen; sie heben das Wasser aus dem Schachtsumpfe und gieſsen es in die
                              									Sümpfe oder Standröhren der Rittinger-Sätze aus, aus denen es weiter zu Tage
                              									gefördert wird.
                           Die Pumpe von J. K. E. Trieben in
                              										Amsterdam (* D. R. P. Nr. 32184 vom
                                 										7. December 1884) besitzt scheinbar gar keine
                                 										Ventile. Die abwechselnde Verbindung des Pumpencylinders mit dem Saug-
                              									bezieh. Druckrohre wird hier durch einen dünnen Metallcylinder N (Fig. 16 Taf. 31)
                              									erreicht, welcher sich zwischen Cylinderwandung und Kolben dicht bewegt und den
                              									Saug- bezieh. Drucköffnungen des Cylinders gegenüber mit Durchbrechungen versehen
                              									ist. Die Bewegung des Cylinders N wird durch die Tiefe
                              									der in den Deckeln eingedrehten Nuthen begrenzt. N ist
                              									an seinen Enden mit Schlitzen a, b, c und d versehen, welche gleichen Schlitzen im Pumpencylinder
                              									entsprechen. An die letzteren schlieſsen sich die Saug- und Druckrohre an. Durch den
                              									in einen Schlitz des Einsatzcylinders fassenden Stift s
                              									des Pumpencylinders wird eine Drehung des ersteren verhindert. Die Oeffnungen o in den Deckeln gestatten der sich in den eingedrehten
                              									Nuthen ansammelnden Flüssigkeit einen Ausweg.
                           Nimmt nun beim Beginne des Hubes der Kolben K seine
                              									tiefste Stellung ein, so verdecken die Oeffnungen b und
                              										c des Einsatzcylinders die Oeffnungen des
                              									Pumpencylinders, während die Schlitze a und d mit den Schlitzen im Pumpencylinder zusammenfallen.
                              									Wenn der Kolben in der Richtung des Pfeiles hochgeht, wird beim Beginne der Bewegung
                              										durch die Reibung
                              									des Kolbens der Einsatzcylinder N mitgenommen und es
                              									tritt nun die in der Zeichnung dargestellte Stellung des Einsatzcylinders ein: die
                              									Schlitze b und c sind
                              									offen, a und d dagegen
                              									verdeckt. Der Kolben saugt nun die Flüssigkeit auf seiner Unterseite durch die
                              									Schlitze c an, während auf der Oberseite des Kolbens
                              									die Flüssigkeit bei den Schlitzen b einen Ausweg findet
                              									und zwar so lange, bis der Kolben am Ende seines Hubes angelangt ist. Beim
                              									Kolbenwechsel und beginnendem Niedergange des Kolbens wird der Einsatzcylinder N durch die Reibung mitgenommen und wieder nach abwärts
                              									bewegt. Bei jedem Kolben Wechsel findet also eine kurze Bewegung des
                              									Einsatzcylinders statt, wodurch stets die vorhin verdeckt gewesenen Saug- bezieh.
                              									Druckschlitze geöffnet werden, und umgekehrt. Die Pumpe soll sich in Folge des
                              									Fehlens der dem Schlagen ausgesetzten Ventile besonders für schnellen Gang und in
                              									Folge des Fehlens von Sitzventilen für dicke
                              									Flüssigkeiten eignen. Was erstere Eigenschaft anbelangt, so ist zu bemerken, daſs
                              									nach der in Fig.
                                 										16 dargestellten Einrichtung bei der Verschiebung des Cylinders N ein Zeitpunkt eintreten wird, wo Saug- und Druckrohr
                              									mit einander in Verbindung stehen; dies kann aber vermieden werden, wenn man die
                              									betreffenden Schlitze um eine Höhe, welche gröſser ist als die Schlitzbreite, gegen
                              									einander versetzt.
                           Entlastete Saugventile, sogen. Depressionsventile,
                              									kommen bei Pumpen in dem Falle zur Anwendung, wenn dieselben aus luftverdünnten
                              									Räumen saugen. Die bisher verwendeten Constructionen solcher Ventile benutzten zur
                              									Erzeugung des nothwendigen Druckes besondere Federn oder Gewichte, welche aber
                              									wesentliche Uebelstände mit sich führen. Bei der Benutzung von Federn ist der Druck
                              									nicht gleichmäſsig, sondern in seiner Wirkung verschieden. Durch das schnelle Spiel
                              									der Ventile werden die Federn stark beansprucht und sind in kurzer Zeit unwirksam.
                              									Bei Verwendung von Gewichten, die überhaupt nur bei geringer Hubzahl zulässig sind,
                              									treten Schläge auf, welche die ganze Pumpe erschüttern.
                           Nach Jul
                                    											Jelinek in Brüx, Böhmen (* D. R. P. Nr. 33249 vom 20. Mai 1885) verbindet man deshalb
                              									das Saugventil am besten mit einer Art Kolben, welche unter dem Einflüsse eines
                              									Druckes, z.B. dem des Steigrohres, steht. Bei dem in Fig. 1 Taf. 31
                              									dargestellten entlasteten Saugventile wird der Stutzen
                              										c mit dem Pumpenstiefel, a mit dem Steigrohre und b mit dem
                              									luftverdünnten Raume, aus welchem die Pumpe saugt, verbunden. Das Saugventil g trägt an seiner Spindel ein Doppelventil ef, welches in seinen Endstellungen den Druckstutzen
                              										a vom Saugstutzen b
                              									abschlieſst. Bei doppeltwirkenden Pumpen muſs natürlich jedes Cylinderende mit einer
                              									derartigen Einrichtung versehen sein. Beginnt nun der Pumpenkolben seinen Saughub,
                              									so entsteht im Pumpencylinder eine Druckverminderung, welche im Vereine mit dem auf
                              										e lastenden Druck der Steigwassersäule das
                              									Saugventil g sofort öffnet und dadurch den Saugstutzen
                              										b mit dem Pumpencylinder in Verbindung setzt. Macht
                              										dagegen der
                              									Pumpenkolben seinen Druckhub, so schlieſst sich das Säugventil g sofort und hebt damit die Verbindung des Saugraumes
                              									sowohl mit dem Pumpencylinder, als mit dem Druckraume auf. Die Schraube d dient zur Feststellung des Ventiles oder zur Bewegung
                              									desselben, wenn sich etwa feste Körper am Sitze festgeklemmt haben.
                           Zur Verminderung des Dampfverbrauches von Pulsometern
                              									schlagen P. Hauſsmann und die Firma Koch,
                                    											Bantelmann und Paasch in
                              										Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr.
                                 										32518 vom 23. November 1884) die in Fig. 12 Taf. 31
                              									gezeichnete Kolbenschiebersteuerung vor, bei welcher
                              									der mit 2 Eindrehungen versehene Kolben zur Steuerung des Dampfes unmittelbar mit
                              									den Kolben, welche ersteren bewegen, in einem Stücke hergestellt ist. Auf den nach
                              									innen gekehrten freien Ringflächen dieser Steuerkolben k, auf welche das Dampfrohr ausmündet, lastet andauernd der Druck des
                              									ankommenden frischen Dampfes. Die nach auſsen gekehrten Kolbenflächen dagegen sind
                              									abwechselnd einerseits durch die Kanäle l und c mit dem Dampfrohre, andererseits durch Kanäle und die
                              									Röhren R mit den Pulsometerkammern verbunden und zwar
                              									münden die Röhren R in möglichster Nähe der
                              									Condensationslinie der Pumpenkammern aus.
                           Der Arbeitsgang ist nun folgender: In der gezeichneten
                              									Kolbenschieberstellung strömt Dampf in die rechte Pulsometerkammer und drückt die
                              									Flüssigkeit, mit welcher, wie vorausgesetzt werden soll, die Kammer angefüllt ist,
                              									in die Druckleitung. Während dieses Vorganges stehen die beiden äuſseren
                              									Steuerkolbenflachen unter Druck, indem die linke Seite durch die Kanäle l und c mit dem
                              									Dampfrohre, die rechte Seite durch das Rohr R mit der
                              									rechten Pumpenkammer verbunden ist.
                           Sobald die Flüssigkeit vom Dampf in der rechten Kammer so tief
                              									herabgedrückt ist, daſs in der bekannten Weise durch theilweise Verdichtung des
                              									Dampfes im unteren Kammertheile ein Vacuum entsteht, überträgt sich dieses im
                              									Augenblicke seines Entstehens durch das Rohr R auf die
                              									rechte äuſsere Steuerkolbenfläche und veranlaſst den Steuerkolben, nach dieser Seite
                              									zu gehen und dem Dampfe den Zugang zur rechten Pumpenkammer abzuschneiden. In der
                              									ersten Hälfte dieser Kolbenbewegung wird der rechte, nach der Pulsometerkammer
                              									führende Kanal R von dem Steuerkolben abgeschlossen; in
                              									der zweiten Hälfte dieser Bewegung und zwar in dem Augenblicke, wo der Kanal R eben abgeschlossen ist, wird vom Kolben der
                              									Dampfkanal l geöffnet, so daſs durch denselben Dampf
                              									vor den noch in der Bewegung begriffenen Kolben treten und den harten Anschlag
                              									desselben an den Deckel verhindern kann. Unterdessen hat sich die linke
                              									Pulsometerkammer mit Wasser gefüllt, so daſs sich auf dieser Seite nun derselbe
                              									Vorgang wiederholt.
                           Das Zusatzpatent * N. 33106 vom 11. April 1885 bezweckt Verbesserungen an dem
                              									vorbeschriebenen Pulsometer, welche nicht allein die Herstellungsweise vereinfachen,
                              									sondern auch die Dauerhaftigkeit des ganzen Apparates erhöhen und in Verbindung
                              									damit eine Vermehrung der Betriebsicherheit im Gefolge haben sollen. Die mit dem
                              									Dampfvertheilungsorgane in Verbindung stehenden Steuerkolben k (Fig.
                                 										13 Taf. 31) sind voll hergestellt; der zu ihrer Führung dienende
                              									Hohlcylinder im Steuergehäuse ist mit mehreren feinen Nuthen e versehen, vermöge deren der frische Dampf allmählich hinter die
                              									Auſsenflächen der Steuerkolben gelangen kann. Die Kanäle R sind in die Kammerwände mit eingegossen und münden ungefähr in Höhe der
                              									Condensationslinie in die Kammern. Sobald der in die linke Kammer eintretende Dampf
                              									das vorher in diese eingesaugte Wasser ausgetrieben hat und die Condensationsperiode
                              									eingetreten ist, theilt sich die entstehende Luftverdünnung durch den linken Kanal
                              										R dem Raume hinter dem Steuerkolben mit. In Folge
                              									dessen geht der Steuerkolben, da sich links die Druckausgleichung durch e nicht so schnell vollziehen kann, nach links,
                              									verschlieſst dem frischen Dampfe den weiteren Zutritt in die linke Kammer und
                              									eröffnet den Eintritt in die rechte.
                           Für einkammerige Pulsometer benutzt Hugo
                                    											Reichelt in Leipzig (* D. R. P. Nr. 31857 vom 18. Oktober 1884) als Dampfsteuerung ein Kegelventil
                                 										mit zwei Sitzen. Das Heben des Kegels s (Fig. 9 Taf. 31)
                              									ist eine Folge der verschiedenen Druckflächen, indem nach oben eine gröſsere, nach
                              									unten eine kleinere Druckfläche angeordnet ist. Der Raum c und die Kammer b sind durch ein kleines
                              									Loch im Kegel s mit einander verbunden, so daſs der
                              									Raum c einestheils durch die obere Ventilöffnung,
                              									anderentheils von der Kammer b aus mit Dampf gefüllt
                              									wird, so lange oben der Kegel s gehoben ist und Dampf
                              									in die Kammer b eintritt. Der Kegel s schlieſst die Dampfeinströmung, sobald in der Kammer
                              										b ein Vacuum entstanden ist; es befindet sich in
                              									diesem Augenblicke im Raume c voller Dampfdruck,
                              									welcher ebenfalls dazu benutzt wird, den Kegel s
                              									niederzudrücken. Der Dampfeintritt bleibt nun so lange geschlossen, bis der Druck
                              									von a aus zum Heben des Kegels gröſser ist als das
                              									Vacuum in der Kammer b, vermehrt um den auf den Kegel
                              										s im Raume c lastenden
                              									Dampfdruck; letzterer vermindert sich dadurch, daſs der Dampf durch die Durchbohrung
                              									des Kegels in die Kammer b entweicht. Dieser Uebertritt
                              									wird beschleunigt, wenn der Querschnitt der Durchbohrung im Kegel ein groſser ist;
                              									er wird verzögert, wenn derselbe ein kleiner wird. Mit diesem Uebertritte des
                              									Dampfes von c nach b
                              									während der Saugperiode ist die Umsteuerung verknüpft. Je rascher der Druck in c sich vermindert, desto schneller wird sich der Kegel
                              									heben, d.h. die Saugperiode wird verkürzt; je länger dagegen der Druck in c sich hält, desto länger wird die Saugperiode
                              									anhalten; letzteres ist für groſse Kammerinhalte von Vortheil.
                           Fig. 10 und
                              										11 Taf.
                              									31 stellen durchbohrte Kegel mit kleinen Entlastungsventilen dar und zwar so, daſs
                              									in Fig. 10
                              									sich das Ventil nach unten, in Fig. 11 nach oben hin
                              									öffnet. Fig.
                                 										10 hat den Zweck, den Raum c während des
                              									Dampfeintrittes von der Kammer b unabhängig zu machen,
                              									indem, sobald Dampf nach b tritt, das Ventil sich nach
                              										c hin schlieſst; die obere Durchgangsöffnung von
                              										a nach c wird in
                              									diesem Falle verschwindend klein gemacht, so daſs der Raum c nur wenig Dampf von a aus aufnimmt, also
                              									ein geringerer Dampfruck in c herrscht als in a. Sobald nun Vacuum in der Kammer b entstanden ist, schlieſst der Kegel s den Dampfeintritt; darauf hin wird das Ventil im
                              									Kegel sich nach unten öffnen, der geringe Dampfdruck in c rasch nach b entweichen und der Kegel s nun wieder gehoben. Die Umsteuerung ist in diesem
                              									Falle eine rasche und eignet sich besonders für kleinere Kammerinhalte, wie
                              									Einrichtung Fig.
                                 										11 hat den Zweck, im Gegensatze zu Fig. 10 eine langsame Umsteuerung zu bewirken.
                              									Bei gehobenem Kegel tritt Dampf von a nach c und von b nach c und zwar so lange, bis die Kammer b mit Dampf gefüllt ist und sich in b ein Vacuum bildet; mit diesem Vacuum schlieſst sich
                              									der Dampfeintritt von a nach c und b, desgleichen wird der Raum c durch das eingeschaltete Ventil von der Kammer b unabhängig gemacht, indem das Ventil den Uebertritt
                              									des Dampfes von c nach b
                              									verschlieſst. Der Kegel s bleibt nun so lange
                              									geschlossen, bis der Dampfdruck in c durch
                              									selbstthätiges Verdichten des Dampfes und etwaiges Undichtsein der Ventile sich
                              									vermindert. Diese Anordnung ermöglicht eine langsame Umsteuerung und ist für groſse
                              									Kammerinhalte bestimmt.
                           Wie bei den Dampfmotoren, so hat man in neuerer Zeit bei den Dampfwasserhebern
                              									versucht, den Dampf durch explodirende Gase zu
                              									ersetzen. Die betreffenden Apparate zeichnen sich durch sinnreiche Einrichtung aus;
                              									ob sie aber zur Förderung von Wasser praktisch verwerthbar sind, erscheint
                              									einstweilen noch fraglich. Jedenfalls können nur geringe Förderhöhen in Betracht
                              									kommen, weil gröſsere Wassersäulen einer plötzlichen Bewegungsveränderung zu groſsen
                              									Widerstand entgegensetzen würden, so daſs die explodirenden Gase auf die Wassersäule
                              									gar nicht oder nur wenig wirken, oder die Pumpenkammern zertrümmern würden.
                           Einen solchen Wasserhebeapparat, welcher mit explodirenden Gasen (Mischung von Luft mit Leuchtgas)
                              										betrieben werden soll, hat Louis André de
                                    											Coster in Brüssel (* D. R. P. Nr. 32895 vom 16. December 1884) entworfen. Der in
                              										Fig. 15
                              									Taf. 31 veranschaulichte Apparat besteht im Wesentlichen aus einer Pumpenkammer A, welche durch einen Wassermantel H gekühlt wird, und einer Zündvorrichtung L. Das Einsaugen des explodirenden Gasgemisches in die
                              									Pumpenkammer geschieht durch die Abkühlung der Explosionsgase, ebenso das Ansaugen
                              									des Wassers in letztere. Das Fortdrücken des Wassers findet dann durch die Explosion
                              									in bekannter Weise statt.
                           Durch Oeffnen des Hahnes a strömt Gas
                              									in das in der Flasche Q befindliche Rohr b, welches unter dem Wasser ausmündet, steigt dann in
                              									der Flasche Q in die Höhe und mischt sich mit der durch
                              									den Hahn f eindringenden Luft. Das Gasgemisch gelangt
                              									dann durch den Hahn P, welcher die einzulassende
                              									Gasmenge regelt, in das Ventil O, welches mit den
                              									Rohren M und N verbunden
                              									ist. N ist die Leitung, welche die Zündung L speist, während durch das Rohr M und das in den Deckel I
                              									eingesetzte, sich in Folge seines Eigengewichtes öffnende Tellerventil K das Gasgemisch in das Innere des Cylinders A gelangt. Der letztere ist mit einem Saugrohre B mit Ventil C versehen
                              									und steht durch das Klappenventil D mit der
                              									Sammelkammer E in Verbindung, aus welcher das unten
                              									durch das Fuſsventil G geschlossene Druckrohr F emporsteigt. Zum Anlassen wird das Gasgemisch,
                              									welches durch das Rohr N nach Oeffnung des Hahnes g in den Zünder L
                              									eindringt, bei dem Lufthahne R von auſsen mittels eines
                              									Zündholzes entzündet; dadurch erhitzt sich der Platindraht oder Schwamm des Zünders
                              										L in genügender Weise, um das durch das Rohr M eintretende Gasgemisch zur Explosion im Cylinder A zu bringen. Hierauf wird der Hahn g geschlossen, weil das Platin des Zünders L von jeder früheren Explosion genügende Hitze
                              									zurückbehält, um die nächste hervorzurufen.
                           Die erste Explosion schlieſst zunächst das Ventil K und drängt die in A
                              									enthaltene Luft durch das Ventil D in die Kammer E. Das hierauf in Folge Abkühlung im Cylinder A entstehende Vacuum veranlaſst das Eintreten von
                              									Flüssigkeit aus dem Saugrohre B durch das Ventil C. Die nächste Explosion preſst die Flüssigkeit aus A durch D nach E und von da in dem Rohre F in die Höhe, wobei die Ventile D und G das Zurückflieſsen verhindern. Die weiteren
                              									Explosionen treten nun gleichmäſsig ein und findet damit das Heben der Flüssigkeit
                              									in F statt. Von der Explosionskammer kann die
                              									Saugkammer des Cylinders A durch eine mit einem
                              									einseitig sich öffnenden Ventile versehene Scheidewand getrennt sein. In den Mantel
                              										H tritt Flüssigkeit aus dem Steigrohre F ein. Hat man zum Anlassen des Apparates nicht Gas
                              									unter Druck zur Verfügung., so bringt man mit dem Hahne P eine Handpumpe F in Verbindung, um für die
                              									erste Explosion Gasgemisch in den Cylinder A zu
                              									drücken; später erfolgt das Nachsaugen des Explosionsgemisches durch die Wirkung des
                              									Vacuums in A.
                           Fig. 1 Taf. 32
                              									stellt eine andere Zündvorrichtung dar, welche in den
                              									Deckel des Cylinders A eingesetzt werden kann. Ein
                              									zwischen den beiden Sitzen e und d schwebendes Ventil c ist
                              									mit der Stange a verbunden, welche sich in dem Cylinder
                              										b befindet. Die Stange a sitzt an dem Gleitstücke x, welches durch
                              									die auf den Zapfen g und h
                              									aufliegende Feder f gehalten wird, während die über die
                              									Zapfen k und l gelegte
                              									Feder i dem gegen das Ventil c von unten ausgeübten Drucke einen einstellbaren Widerstand leistet, Ist
                              									im Cylinder A ein Vacuum vorhanden, so wird das Ventil
                              										c nach unten gezogen und schlieſst dabei den Sitz
                              										d ab. Das durch n
                              									angesaugte Gasgemisch tritt dann, sobald sich beim Verringern des Vacuums das Ventil
                              										c in Folge der Wirkung der Feder f von seinem Sitze d
                              									abgehoben hat, in den oberen Theil des Cylinders b ein
                              									und wird, wenn es durch o entweichen will, durch den
                              									Platinzünder p entzündet. Da das Ventil c zwischen den Sitzen e
                              									und d (nur dem ersteren durch den Gasdruck etwas
                              									genähert) schwebt, so theilt sich durch den schmalen Spalt zwischen dem Ventile c und seinem Sitze e die
                              									Flamme dem Gasgemische im Cylinder A mit und veranlaſst
                              									dadurch die Explosion. Die Oeffnung o hat hauptsächlich
                              									den Zweck, durch genügende Zuführung von atmosphärischer Luft die Explosion des
                              									Gasgemisches im oberen Theile des Cylinders b zu
                              									verhindern.
                           Zur Regelung des Gaszuflusses zu dem
                              									Cylinder A in der Saugperiode wird mittels des
                              									Verbindungsstückes b (Fig. 2 Taf. 32) auf dem
                              									Cylinder A ein Gehäuse a
                              									befestigt, in welchem ein Doppelkolben c gleitet. In
                              									dem oberen Theile des Kolbens ist eine Stange d
                              									eingeschraubt, auf welche oben eine Mutter g aufgesetzt
                              									ist. Zwischen der Mutter g und dem ausgedrehten
                              									Cylinderdeckel von b liegt eine Feder f, deren Spannung durch die Mutter g geregelt werden kann. Der untere Theil des Kolbens
                              										c ist in achsialer Richtung mehrfach durchbohrt und
                              									unten mit einem Ventile e verbunden, das im
                              									Verbindungsstücke b seinen Sitz hat. Das Gasgemisch
                              									tritt nach Oeffnung des Hahnes k in den Cylinder a, kann aber, so lange das Vacuum im Cylinder A kräftiger wirkt als der Druck der Feder f, in A nicht eindringen,
                              									weil durch den Atmosphärendruck das Ventil e fest auf
                              									seinen Sitz gepreſst wird. Die zu fördernde Flüssigkeit wird also so lange in den
                              									Cylinder A hineingesaugt, bis das in demselben nach der
                              									Explosion entstandene Vacuum weit genug verringert ist, daſs die Feder f das Ventil e heben kann;
                              									dann dringt das Gasgemisch durch die Kanäle des Kolbens c in den Cylinder A ein.
                           Eine andere Einrichtung zur Wasserhebung durch
                                 										Gasexplosionen hat Ch. Friedr. Kettner in
                              										Straſsburg (* D. R. P. Nr. 33260 vom
                                 										4. März 1885) angegeben. Bei dem in Fig. 6 Taf. 32
                              									veranschaulichten Apparate sind die Ventile a, b und
                              										c fest mit einander verbunden und stehen unter der
                              									Einwirkung einer Feder, welche dieselben nach oben zu schieben strebt. Das Ventil
                              										a ist ein einfaches Kolbenventil, dessen
                              									Kolbentheil und Spindel durchbrochen sind, so daſs in der gezeichneten Stellung Gas,
                              									welches bei d eintritt, aus der Kammer e nach f gelangen kann.
                              									Geht aber a nach unten, so schlieſst es e gegen f ab. Das Ventil
                              										b ist ein einfaches Kegelventil und liegt zwischen
                              									den Kammern f und g, in
                              										welche letztere das
                              									Luftrohr mündet, c endlich ist wieder ein Kolbenventil,
                              									welches mit einer Nuth versehen ist, die in ihrer tiefsten Stellung das Innere der
                              									Kammer g mit der Atmosphäre in Verbindung setzt, so
                              									daſs die Zündflamme das in g befindliche Gasgemisch
                              									entzünden kann.
                           In der gezeichneten Ventilstellung tritt Leuchtgas aus d nach e und durch a nach f; drückt man nun
                              									das Ventil nach unten, so gelangt das Gas von f nach
                              										g (die Kammer e wird
                              									durch a gegen f
                              									geschlossen) und mischt sich hier mit der schon vorhandenen Luft. Dieses Gemisch
                              									entzündet sich dann durch die Nuth in e, so daſs nun
                              									die Ventile b, c und das Rückschlagventil der
                              									Luftleitung in Folge der Explosion geschlossen werden. Durch d tritt dann wieder Irisches Gas nach e und
                              									durch a nach f. Die
                              									Explosion in g bewirkt, daſs in der Kammer A das dort vorhandene Wasser durch das Druckventil h in das Steigrohr gedrückt, gleichzeitig aber der
                              									Kolben i in die Höhe geschoben wird. Durch letztere
                              									Bewegung wird die über i befindliche, vorher durch das
                              									Luftventil l angesaugte Luft, durch das Ventil k in das Kissen m
                              									gedrückt. Mittlerweile haben sich die Explosionsgase in der Kammer A in Berührung mit deren Wanden abgekühlt, ziehen sich
                              									zusammen und saugen durch das Ventil n neues Wasser an,
                              									gleichzeitig aber den Kolben i und das Ventil k nach unten, i saugt
                              									dabei eine neue Luftmenge an, während b wieder Gas von
                              										f nach g treten laſst,
                              									welches sich, nachdem es sich mit der aus m ebenfalls
                              									angesaugten Luft gemischt hat, bei c wieder entzündet.
                              									Es wiederholt sich dann selbstthätig das beschriebene Spiel. Der Inhalt der Kammer
                              										f muſs dem Inhalte der Pumpenkammer
                              									entsprechen.
                           Bei einer Abänderung des Apparates wird der Kolben i mittels eines doppelarmigen Hebels mit einem Schieber
                              									verbunden, der zwischen der Pumpenkammer und der Gasleitung einerseits und der
                              									Luftleitung und der Zündflamme andererseits hin- und herbewegt wird. Im Uebrigen ist
                              									der Arbeitsgang der gleiche, wie oben beschrieben.
                           Bei der von G. War in Glasgow (Englisches Patent 1884 *
                              									Nr. 9707) angegebenen Dampfpumpe wird der Schieber des
                              									Dampfcylinders von einer kleinen Dampfmaschine mit Kurbel- und Schneckentrieb
                              									bewegt. Wie Fig.
                                 										7 Taf. 32 erkennen läſst, ist an dem Dampfcylinder D der senkrecht stehenden Dampfpumpe ein kleiner Dampfcylinder d befestigt, dessen Pleuelstange an eine Kurbel k angreift und dadurch die Schnecke s und den Dampfvertheilungsschieber des Cylinders d mittels einer kleinen Kurbel bewegt. Die Schnecke s dreht ein Schneckenrad und sind auf der Welle des
                              									letzteren 2 Kurbeln m befestigt, die mittels der
                              									Pleuelstangen t mit dem Hebel u verbunden sind; letzterer greift mit dem linken Ende an die
                              									Hauptschieberstange S und mit dem rechten Ende an die
                              									Hauptkolbenstange K an. Die Verhältnisse sind nun so
                              									gewählt, daſs der Dampf in den Hauptcylinder D
                              									eintritt, wenn die Kurbeln m der Bewegung des
                              									Hauptkolbens entgegenwirken. Dies geschieht aber nur bei einer ganz bestimmten
                              									Geschwindigkeit des Hauptkolbens; wird dieselbe eine gröſsere, so sperrt der
                              									Schieber b einfach den Dampf ab, weil der Dampfkolben
                              									des Cylinders d auf eine ganz bestimmte Geschwindigkeit
                              									eingestellt ist. In die Pumpe tritt das Wasser oben ein und wird unten fortgedrückt.
                              									Der Kolben bewegt sich in bekannter Weise auf der Kolbenstange zwischen Anschlägen,
                              									welche als Ventile für die Kolbendurchbrechungen wirken.
                           Die Dampfpumpe von L. B. Carricaburn in
                              										New-York (* D. R. P. Nr. 32811 vom 19. August
                                 										1884) zeichnet sich durch eine eigenthümliche Anordnung des Windkessels aus. Derselbe liegt, wie Fig. 3 Taf. 32 zeigt,
                              									zwischen Dampf- und Pumpencylinder, so daſs er mit den einander gegenüber stehenden
                              									Deckeln derselben aus einem Stücke besteht und in seinem unteren Theile mit dem
                              									Steigrohre der Pumpe verbunden ist, in Folge dessen in seinem oberen Theile
                              									Druckluft steht. Da nun bei dieser Anordnung die Anbringung von Stopfbüchsen nicht
                              									gut möglich ist, legt Carricaburn durch den
                              									cylindrischen Windkessel ein centrales Rohr, welches aber nur an seinen äuſseren
                              									Enden abgedreht ist. Sodann wird die mit einem Rothguſsfutter bekleidete
                              									Kolbenstange hindurch gesteckt und der leere Raum zwischen letzterer und der Röhre
                              									mit Lagermetall ausgegossen. Diese Dichtung soll vollkommen genügen. Sollte aber
                              									wirklich etwas Dampf oder Wasser die Kolbenstange entlang in die Röhre eindringen,
                              									so würde eine Störung des Betriebes nicht stattfinden, besonders mit Rücksicht
                              									darauf, daſs die beiden Röhrenenden bei der Verdichtung des Dampfes entweder unter
                              									Druck, oder unter einer Saugwirkung stehen. Es kann also nicht vorkommen, daſs z.B.
                              									Wasser aus dem Pumpencylinder in den Dampfcylinder hinübergesaugt oder gedrückt
                              									wird, oder umgekehrt. Zur gröſseren Sicherheit kann man aber, nachdem man das
                              									Lagermetall in die Röhre eingegossen hat, die Kolbenstange wieder herausnehmen und
                              									sie in der Mitte mit einer elastischen Packung versehen. Man schneidet zu diesem
                              									Zwecke aus der Mitte des Kupferfutters der Kolbenstange ein Stück heraus, legt zur
                              									Auseinanderhaltung der beiden Hälften eine dünne Röhre f unter und umwickelt diese mit Hanf o. dgl.
                           Bemerkenswerth an der Pumpe sind auch die Klappenventile. Dieselben drehen sich nicht in festen Lagern, sondern
                              									sind, wie Fig.
                                 										4 Taf. 32 veranschaulicht, an Federn befestigt, deren Enden in dem
                              									Pumpengehäuse festgeklemmt werden. Die Federn werden um die Drehzapfen der Klappen
                              									geschlungen und legen sich behufs Niederdrückung derselben in einem U-Bogen über
                              									dieselben. Diese Ventile geben also den ganzen Sitz frei und können sich der
                              									Bewegung des Wasserstromes leicht anpassen. Der regelmäſsige Schluſs der Ventile
                              									erscheint allerdings dadurch beeinträchtigt. Das Ventilgehäuse ist an beiden
                              									Längsseiten glatt abgehobelt und wird durch zwei aufgelegte Deckel geschlossen, die
                              									durch vierkantige Bolzen mit dem Ventilgehäuse verschraubt sind. Diese Einrichtung
                              									erleichtert das Nachsehen der Ventile und das Bereiten der Sitze.
                           Von
                                    											Grass-Klanin in Klanin (* D. R. P. Nr. 32754 vom 12. März 1885) hat eine rotirende Pumpe in Vorschlag gebracht, welche im
                              									Prinzipe nicht neu, in ihrer Einrichtung aber so eigenthümlich ist, daſs sie alle
                              									Beachtung verdient; ihre einfache Construction läſst sie besonders für landwirthschaftliche Zwecke o. dgl. geeignet
                              									erscheinen. Die Pumpe ruht im Wasser.
                           
                           Der Cylinder B (Fig. 8 und 9 Taf. 32) ist von oben in
                              									das Gehäuse A von doppelt so groſsem Durchmesser
                              									eingesetzt und dreht sich in Aussparungen im Deckel und Boden des Gehäuses; derselbe
                              									besitzt zwei Kammern a und 6, zwischen welchen sich der
                              									flache Flügel d in einem Schlitze verschieben kann. Der
                              									Cylinder B berührt dicht anschlieſsend die eine Seite
                              									des halbcylindrischen Gehäuses A, während der Flügel
                              										d eine Breite besitzt, welche der Länge des
                              									Durchmessers des Gehäuses A gleich ist. Die Kammern a und b münden in
                              									Längsschlitzen a1 und
                              										b1 nach auſsen,
                              									sind am unteren Ende des Cylinders B geschlossen, am
                              									oberen Ende offen, aber durch Ventile e und e1 verschlieſsbar. Das
                              									obere Ende des Cylinders B ist ferner mit einer
                              									Flansche versehen, um mit einem Steigerohre C verbunden
                              									werden zu können.
                           Wenn nun der Cylinder B in Umdrehung versetzt wird, so
                              									verschiebt sich hierbei der Flügel d in dem Schlitze
                              									des Cylinders B hin und her. Befindet sich der Cylinder
                              									mit dem Flügel d in der Stellung Fig. 9, so wird sich bei
                              									einer Drehung des Cylinders nach rechts das freie Ende des Flügels, durch die Wand
                              									des Gehäuses gezwungen, allmählich in den Cylinder hineinschieben, während das
                              									andere Ende des Flügels d in demselben Maſse aus dem
                              									Cylinder B und auch aus dem Gehäuse A heraustritt. Hierbei verkleinert sich nach und nach
                              									der von dem Gehäuse A, der Scheibe d und dem Cylinder B
                              									eingeschlossene Raum und das darin befindliche Wasser tritt durch den Schlitz a1 in die Kammer a und durch das Ventil e
                              									in das Steigrohr C. Hinter dem Flügel d tritt sofort Wasser in das Gehäuse A, welches dann in derselben Weise durch die Kammer b und Ventil e1 in das Steigrohr gedrückt wird.
                           Anstatt das Wasser am oberen Ende der Kammern a und b austreten zu lassen, kann dasselbe seitlich aus dem
                              									Cylinder B und dem Gehäuse A austreten und ist in diesem Falle der Cylinder B mit seitlichen Schlitzen zu versehen, welche einem ebensolchen Schlitze
                              									im Gehäuse A an der Berührungsstelle mit B entsprechen.
                           Der Antrieb des Cylinders B kann auf verschiedene Weise
                              									bewirkt werden, z.B. durch ein auf das Steigrohr C
                              									aufgekeiltes Zahnrad, welches durch ein anderes Zahnrad von einem Göpel oder anderen
                              									Motor in Umdrehung versetzt wird. Das Wasser tritt durch das im rechten Winkel
                              									umgebogene Auslaufrohr in einen kreisrunden Trog aus, von wo es nach seinem
                              									Bestimmungsorte hingeleitet wird.
                           Setzt man das Pumpwerk in einen Fluſs von genügender Strömung–, so wird dasselbe
                              									geneigt angeordnet und das aus dem Wasser heraustretende Ende des Steigrohres mit
                              									einem Wasserrade versehen, dadurch der Cylinder B mit
                              									dem Flügel d in Umdrehung versetzt und in Folge dessen
                              									die Förderung von Wasser bewirkt.
                           Der Wasserhebeapparat von Herm. Jos.
                                    											Faust in Schweinheim bei Mülheim a. Rh. (* D. R. P. Nr. 32057 vom 1. Februar
                                 										1885) besteht im Wesentlichen, wie aus Fig. 5 Taf. 32 zu
                              									entnehmen, aus einem hohlen, mit inneren Gewindeschaufeln a und äuſseren Treibschaufeln b versehenen
                              									Kegel B, welcher in einem Gehäuse A in Lagern drehbar eingeschlossen ist. Das Gehäuse ist
                              									mit Saug- und Druckrohr d und e versehen. Der Kegel wird durch einen gegen die äuſseren Treibschaufeln
                              									gerichteten Strahl Preſsluft, Dampf oder Gas in Drehung versetzt und fördert das
                              									Wasser mittels seines inneren schaufeiförmigen Gewindes. Die den Kegel in Drehung
                              									versetzende Preſsluft tritt oberhalb des Kegels in das Druckrohr aus, wirkt hier
                              									saugend und erhöht dadurch die Wirkung des Apparates.
                           
                        
                     
                  
               
