| Titel: | J. O. Forsslund's Herstellung von Wagenrädern. | 
| Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 490 | 
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                        J. O. Forsslund's Herstellung von
                           								Wagenrädern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									33.
                        Forsslund's Herstellung von Wagenrädern.
                        
                     
                        
                           Die bei Wagenrädern mit eisernen Speichen und Naben häufig beobachteten Brüche
                              									schreibt man vielfach den beim Befahren von unebenem Pflaster auftretenden
                              									Erschütterungen zu, J. O. Forsslund in Sundberg, Schweden (* D. R. P. Kl. 63 Nr. 33480 vom 24.
                                 										März 1885) auf die Weise verhüten will, daſs er die Nabe um die
                              									Speichenenden herumgieſst, statt wie gewöhnlich die Speichen in entsprechend
                              									ausgebohrte Naben zu setzen. Die Felgen des Rades werden aus Birken-, Eichen- oder
                              									Buchenbohlen mittels der Bandsäge ausgeschnitten, auf einer ebenen Fläche mit
                              									einander verpaſst und so weit zusammengetrieben, daſs die Auſsenseite der Felgen mit
                              									einem auf der Fläche gezogenen Kreise übereinstimmt. Der in gewöhnlicher Weise
                              									zusammengeschweiſste und auf einer rund gedrehten Scheibe vollkommen kreisrund
                              									gestaltete Radreifen wird heiſs aufgezogen, so daſs derselbe die hölzernen
                              									Felgentheile fest umschlieſst und zusammenhält. Hierauf bringt man den ganzen
                              									Radfelgenkranz auf eine Drehbank, woselbst der Felge die richtige Form gegeben wird.
                              									Alsdann legt man den Radkranz auf die Arme h des
                              									Gieſsgestelles (Fig. 13 und 14 Taf. 33) und spannt
                              									denselben mittels der Klammern g fest. Die Arme h gehen von der mittleren Hohl form f aus, welche drehbar mit dem Bocke G verbunden ist. Beim Auflegen des Radkranzes liegt das
                              									Gieſsgestell wagerecht, ist also mit Bezug auf die in Fig. 14 dargestellte Lage
                              									um 90° gedreht.
                           Nachdem der Radkranz auf das Gestell gelegt ist, werden die eisernen oder stählernen
                              									Speichen derart eingesetzt, daſs die gabelförmigen Köpfe a die Felge umfassen, während die schwalbenschwanzförmigen Speichenenden
                              										e in die Gieſsform f
                              									hineinragen. Die Speichenköpfe a sind dabei an den
                              									Stöſsen der Felge angeordnet, wodurch letzterer eine gröſsere Widerstandsfähigkeit
                              									verliehen und der leise Gang des Rades, wie auch die gewünschte Nachgiebigkeit
                              									erzielt wird. Durch die Anwendung gabelförmiger, die Felgenstöſse umfassender
                              									Speichenköpfe ist auch den bisher bei gewöhnlichen Rädern mittels Zapfen
                              									eingesetzten Holzspeichen gegenüber der Nachtheil beseitigt, daſs die abwechselnd
                              									naſs und trocken werdenden Speichen sprengend auf die Felge wirken. Während ferner
                              									bisher die Befestigung der Speichen in der Mitte zwischen zwei Felgenstöſsen
                              									geschieht und die Stöſse selbst frei liegen, werden bei diesem Rade die Felgen an
                              									den Stöſsen durch die Speichen sicher unterstützt.
                           Nachdem die Speichen mit dem Radkranze vereinigt sind, wird das Gieſsgestell mit dem
                              									darauf befestigten Rade um 90° gedreht, so daſs es die in Fig. 14 dargestellte
                              									aufrechte Lage einnimmt, und der Deckel i mit Einguſs
                              										l auf den Formtheil f
                              									aufgebracht. Der Stahlzapfen 
                              									k, welcher die Mitte der Gieſsform durchdringt, wird
                              									vorher, ebenso wie die Felgenenden, etwas angewärmt und in bekannter Weise
                              									überstrichen, um ein Festschweiſsen zu verhindern. Das Guſseisen wird durch den
                              									Einguſs l eingegossen, worauf in derselben Form
                              									(angeblich alle 10 Minuten) eine neue Radnabe gegossen werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
