| Titel: | F. Schichau's Dampfsteuerapparat für Torpedoboote. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 7 | 
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                        F. Schichau's Dampfsteuerapparat für Torpedoboote.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									2.
                        Schichau's Dampfsteuerapparat für Torpedoboote.
                        
                     
                        
                           Bei dem vorzugsweise für Torpedoboote bestimmten Dampfsteuerapparate von F. Schichau in Elbing (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 34752 vom
                                 									27. September 1885) wird eine zweieylindrige Hochdruckdampfmaschine benutzt, deren
                              									Kurbeln auf der gemeinschaftlichen Welle a (Fig. 6 Taf. 2)
                              									um 90° versetzt sind. Durch Verwechselung der Ein- und Ausströmungskanäle mittels
                              									des im gemeinschaftlichen mittleren Schieberkasten b
                              									liegenden Umsteuerungsschiebers c wird der Vorwärts-
                              									und Rückwärtsgang der Maschine in folgender Weise veranlaſst.
                           
                           Die mit dem Steuerrade h verbundene Welle h1 hat an ihrem
                              									hinteren Ende ein Gewinde h2, welches sich in der als Mutter dienenden Nabe des Zahnrades i führt. Da letzteres achsial unverrückbar gelagert
                              									ist, so wird die Welle h1 sich nach der einen oder anderen Richtung verschieben. Der vorn
                              									gegabelte Winkelhebel k, der zwischen zwei Bunde der
                              									Welle h1 eingreift,
                              									überträgt die Verschiebung der letzteren auf die Schieberstange c1 und den Schieber c. Auf der Kurbelwelle a
                              									befindet sich ein Schraubengewinde d, dessen Gänge in die entsprechend schief
                              									stehenden Zähne eines auf seiner Welle e1 verschiebbar angeordneten Schneckenrades e eingreifen. Auf derselben Welle e1 sitzen aber durch
                              									leicht ausrückbare Klauenkuppelungen f, f1 damit verbunden die Kettenscheiben g, g1 für die
                              									Steuerleitungen des Heck- und des Bugruders (falls ein solches vorhanden), sowie das
                              									Zahnrad i1, welches die
                              									Zurückführung des Umsteuerungsschiebers c aus der
                              									diesem durch die Drehung des Handrades gegebenen Lage auf den todten Punkt
                              									veranlaſst. Das Zahnrad i1 greift in das Zahnrad i ein und veranlaſst
                              									dadurch die Drehung desselben in der Richtung, welche die beim Drehen des Handrades
                              										k hervorgerufene Verschiebung der Welle h1 durch Zurückdrehen
                              									des Gewindes h2
                              									ausgleicht, indem die Welle h1 in die Anfangslage zurückbewegt wird.
                           Ein zweiter Gewindetheil l, der sich auf der Welle h1 befindet,
                              									verhindert, daſs dem Steuer ein über „Hart Steuerbord“ und über „Hart
                                 										Backbord“ hinausgehender Ausschlag gegeben werden kann. Es ist auf demselben
                              									eine Mutter l1
                              									angeordnet, welche durch die Führung l2 am Drehen gehindert wird und sich sonach in
                              									achsialer Richtung zur Welle h1 verschiebt. Bei jeder Drehung des Handrades h wird die Welle h1 sich also entweder etwas nach vorn, oder nach
                              									rückwärts bewegen. Dauert die Drehung des Handrades h
                              									nach einer Richtung längere Zeit an, so schlägt endlich die Mutter l1 an einen der das
                              									Gewinde l begrenzenden Bund l3. Am vordersten Ende der Welle e1 ist eine
                              									Zeigervorrichtung angebracht, welche die jeweilige Stellung des Ruders dem
                              									Steuernden sichtbar macht.
                           Muſs das Steuer ohne Dampf benutzt werden, so dreht man mittels des Griffes m die Welle n, deren
                              									Kurbel n1 den Muff o der in das Zahnrad e
                              									eingreifenden Klauenkuppelung verschiebt, das Zahnrade somit von der Schnecke d entfernt und mit dem Rade p in Eingriff bringt, welches auf der Welle h1 sitzt. Es überträgt sich dann jede
                              									Drehung des Handrades unmittelbar auf die Welle e1 und deren Kettenscheiben g und g1.
                           
                        
                     
                  
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