| Titel: | P. Lajoie's verschiebbare Kreissäge zum Abschneiden warmer Eisenblöcke, Schienen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 13 | 
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                        P. Lajoie's verschiebbare Kreissäge zum Abschneiden warmer Eisenblöcke,
                           								Schienen u. dgl.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									2.
                        Lajoie's Warmeisen-Kreissäge.
                        
                     
                        
                           Zum Zertheilen und Geradeschneiden warmer Eisen- oder Stahlblöcke vor dem Walzen, wie
                              									auch zum Abschneiden von fertig gewalzten Schienen, Trägern u. dgl. in bestimmte
                              									Längen soll eine von P. Lajoie angegebene Kreissäge
                              									dienen, bei welcher das durch Dampf, Wasserdruck oder von
                                 										Hand verschiebbare, schnell umlaufende Sägeblatt gerade gegen das
                              									festliegende Werkstück geführt wird. Ein Modell dieser Säge, welche sich namentlich
                              									auch durch einen dauerhaften, gegen die auftretenden Erschütterungen genügend
                              									widerstandsfähigen Aufbau auszeichnet, hatte Lajoie auf
                              									der sogen. Arbeitsausstellung in Paris 1885 vorgezeigt. Die Fig. 14 und 15 Taf. 2,
                              									welche eine Ausführung der Säge mit Verschiebung des Blattes derselben durch einen
                              									Dampfkolben veranschaulichen, sind der Revue
                                 										industrielle, 1885 * S. 494 entnommen.
                           Das Kreissägeblatt S von 1m Durchmesser wird zwischen zwei Scheiben S1 gehalten, welche auf einer Achse W befestigt und zusammen mit dem dazwischen
                              									befindlichen Sägeblatt verschraubt werden. Die Achse W
                              									erhält zu beiden Seiten der Säge S je eine
                              									Riemenscheibe, welche
                              									beide von einem Deckentriebwerke aus mit etwa 1000 Umläufen in der Minute umgedreht
                              									werden. Die Enden der Achse W ruhen in sich selbst
                              									beständig aus den umgebenden Oelbehältern schmierenden Lagern, welche in
                              									Gleitklötzen G der Führungen F sitzen. Die beiden Gleitklötze G sind unter
                              									einander durch eine die Säge S umgreifende Gabel G1 verbunden, welche in
                              									der Mitte an die Stange des im Dampfcylinder C
                              									spielenden Kolbens K angeschlossen ist. Die
                              									Dampfvertheilung im Cylinder C bewirkt ein kleiner
                              									Muschelschieber s, welcher durch den mit Gewicht
                              									versehenen, an einem Bogen einstellbaren Handhebel k
                              									bewegt wird. Um die Geschwindigkeit der Sägenbewegung gegen den bei B liegenden Eisenblock o. dgl. zu regeln, ist eine
                              									Flüssigkeitsbremse (sogen. Katarakt) vorgesehen. Mit der Gabel G1 ist noch die Stange
                              									eines Kolbens K1
                              									verbunden, welcher in dem Cylinder C1 spielt; letztere ist mit Flüssigkeit gefüllt und
                              									in das Umlaufröhrchen für dieselbe von einer Seite des Kolbens zur anderen ein
                              									stellbares Ventil eingeschaltet. Indem also die Flüssigkeit vor dem Kolben K1 nur langsam
                              									entweichen kann, ist der Vorwärtsgang der Säge S ein
                              									langsamer, während dagegen der Rückwärtsgang sehr schnell auszuführen ist.
                           Statt des Dampfcylinders C kann auch ein
                              									Preſswassercylinder angebracht werden und dann die besondere Kataraktsteuerung
                              									wegfallen. Für kleinere Arbeiten, wie Absägen von Schienen u. dgl., kann die Säge
                              									auch nur von Hand bewegt werden und wird dann die Gabel G1 statt mit der Kolbenstange mit einer
                              									Zahnstange verbunden, in welche ein mittels Handkurbel zu drehendes Getriebe
                              									greift.
                           Ist für die Drehung der Säge kein Deckentriebwerk vorhanden, so empfiehlt Lajoie, auf der verlängerten Grundplatte für die Säge
                              									eine besondere Dampfmaschine aufzustellen und ein Vorgelege auf ebenfalls auf
                              									derselben Grundplatte befestigten Säulen anzuordnen. In dem Falle, daſs beliebig
                              									schräge Schnitte auszuführen sind, wird das ganze Sägegestell um einen Zapfen
                              									drehbar gemacht und die Säge anstatt mittels Riemen durch Baumwoll- oder Hanfseile
                              									betrieben, da dieselben eine Bewegung der Säge mit den Antriebsrollen zulassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
