| Titel: | Schleuderapparat zur chemischen Behandlung von Flüssigkeiten, zum Filtriren, Abkühlen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 20 | 
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                        Schleuderapparat zur chemischen Behandlung von
                           								Flüssigkeiten, zum Filtriren, Abkühlen u. dgl.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									3.
                        Reese's Schleuderapparat für chemische Zwecke.
                        
                     
                        
                           F. Reese in Dortmund (* D. R. P. KI. 12 Nr. 35616 vom
                                 									12. Mai 1885) vereinigt in seinem Apparate, in welchem Flüssigkeiten chemisch
                              									behandelt, geklärt, filtrirt, gewärmt oder gekühlt werden sollen und dabei
                              									gleichzeitig gehoben werden können, auf einer gemeinschaftlichen Achse eine Kreiselpumpe, eine Schleudertrommel und ein Flügelgebläse, Die
                              									zu behandelnde Flüssigkeit befindet sich in einem Behälter C (Fig.
                                 										4 Taf. 3), aus welchem sie durch Oeffnungen a
                              									in das Gehäuse der Kreiselpumpe K gelangen kann. Die
                              									von dieser angesaugte Flüssigkeit wird in dem Ringkanale R in die Höhe gedrückt und gelangt in das Innere des doppelten
                              									Schleuderkessels S, bei welchem der Zwischenraum der
                              									Siebwandungen m und n mit
                              									Filterkörpern oder, je nach Bedarf, mit bestimmten Chemikalien angefüllt ist. Auſsen
                              									sind an dem Schleuderkessel schräg gestellte Flügel f
                              									angebracht, welche durch die Ringöffnung d kalte oder
                              									warme Luft oder Gase ansaugen, so daſs die vom Schleuderkessel in feinen Strahlen
                              									ausgeworfene und von dem Kessel D aufgefangene
                              									Flüssigkeit eine Kühlung oder Erwärmung oder weiterhin auch eine chemische
                              									Behandlung durch Gase erfährt. Der Antrieb für die gemeinschaftliche Achse der drei
                              									Schleuderapparate liegt unterhalb des Behälters C. Die
                              									Flüssigkeit flieſst aus dem Kessel D durch den Stutzen
                              										e ab.
                           Da die Füllung des Schleuderkessels S bald unbrauchbar
                              									wird und dann für das Einsetzen neuen Materials in demselben der ganze Apparat zum
                              									Stillstande kommen würde, so werden, um einen beständigen Betrieb zu ermöglichen,
                              										mehrere solcher Schleuderapparate I bis VI (vgl. Fig. 5 Taf. 3)
                              									im Kreise neben einander liegend angeordnet. Die Flüssigkeitsbehälter A bis F dieser Apparate
                              									umschlieſsen einen gröſseren Kessel G und sind selbst
                              									von einem ringförmigen Behälter H umschlossen, welcher
                              									bei J seinen Ablauf besitzt. Die Verbindungen zwischen
                              									den Behältern A bis F und
                              									den Kesseln G und H werden
                              									durch Ventile v1 bis
                              										v6 und V1 bis V6 abgesperrt. Aus der
                              									Auffangtrommel jedes Apparates I bis VI wird die Flüssigkeit durch den verlängerten
                              									Ablaufstutzen sofort in den Behälter des nächsten Apparates geleitet. Die
                              									Flüssigkeit kann also zu wiederholter Behandlung durch mehrere Apparate nach
                              									einander geführt werden.
                           In dem Kessel G befindet sich nun die zu behandelnde
                              									Flüssigkeit und durch das Oeffnen des Ventiles v1 tritt dieselbe in den Behälter A. Von A aus geht sie
                              									durch mehrere Apparate z.B. bis in den Behälter E und
                              									flieſst aus demselben durch Oeffnen des Ventiles V5 nach H ab. Ist nun
                              									das Futter des Schleuderkessels im Apparate I
                              									verbraucht, so wird v1
                              									und V5 geschlossen,
                              									dagegen v2 und V6 geöffnet, so daſs
                              									die Behandlung der Flüssigkeit noch auf die gleiche Dauer erfolgt, während die
                              									Neuausfütterung des Schleuderkessels im nun still gestellten Apparate I vor sich gehen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
