| Titel: | Ernst Recordon's Elektromagnete und deren Anwendungen. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 24 | 
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                        Ernst Recordon's Elektromagnete und deren
                           								Anwendungen.
                        Patentklasse 21. Mit Abbildungen auf Tafel 3.
                        Recordon's Elektromotor.
                        
                     
                        
                           Die von Ernst Recordon in Genf, Schweiz, vorgeschlagene Form von Elektromagneten (* D. R. P. Nr. 29763 vom 30.
                                 									November 1883) hat eine gewisse Verwandtschaft mit den Anfang der 50 er Jahre von
                              										F. J. Nickles (vgl. 1851 121 1. 1853 129 * 413) angegebenen: Eine von
                              									der Drahtrolle B (Fig. 1 Taf. 3)
                              									umschlossene Eisenröhre T ist mit Flanschen aus
                              									demselben Materiale versehen; eine Abflachung m an
                              									jeder Flansche bildet den Pol. An dem einen Pole ist ein vorstehendes Eisenstück E angesetzt, an dem anderen ist mittels eines Gelenkes
                              										G der Anker A
                              									befestigt.
                           
                           Recordon empfiehlt als zweckmäſsig, die Dicke und den
                              									Durchmesser der beiden Backen m doppelt so groſs zu
                              									machen als die Rohrwandstärke bezieh. den Rohrdurchmesser, während die Entfernung
                              									der beiden Backen ⅔ von dem Backendurchmesser betragen soll. Will man mehrere Anker
                              									anbringen, so gibt man der Röhre im Querschnitte die Form eines Vieleckes oder eines
                              									ausgeschnittenen Sternes.
                           Derartige Elektromagnete gestatten eine bequeme Anordnung für viele elektrische
                              									Apparate; so ist in Fig. 5 Taf. 3 eine Klingel mit
                              									Selbstunterbrechung dargestellt, bei welcher der Klöppel von innen gegen die
                              									letzteren und den Elektromagnet überdeckende Glocke G
                              									anschlägt.
                           Die Eigenschaft dieser Elektromagnete, daſs die Anziehung des Ankers fast auf seinem
                              									ganzen Wege die nämliche Gröſse hat, macht besonders ihre Verwendung in Elektromotoren für Näh-, Strick- und andere kleine
                              									Maschinen (* D. R. P. Nr. 34980 vom 14. Juni 1885) zweckmäſsig. In der einfachsten
                              									Form zeigt Fig.
                                 										1 Taf. 3 einen solchen Motor: b und b1 sind die
                              									Stromzuleiter. Es können aber auch mehrere solcher Elektromagnete eine und dieselbe
                              									Welle in Umdrehung versetzen, wenn ihre Anker in entsprechender Weise durch Hebel
                              									und Gelenke mit der Welle verbunden werden.
                           Eine sich mehr den Hufeisenmagneten nähernde Form der Recordon'schen Elektromagnete zeigt die leicht verständliche Fig. 2; auch
                              									diese läſst sich sehr bequem für Motoren verwerthen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
