| Titel: | Neuere Bremsen für Hebezeuge. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 154 | 
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                        Neuere Bremsen für Hebezeuge.
                        Patentklasse 35. Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Neuere Bremsen für Hebezeuge.
                        
                     
                        
                           Um beim Loslassen der Handkurbel oder beim Ausrücken der Antriebsrolle eines
                              									Hebezeuges die Last selbstthätig zu bremsen, bringt die Maschinenfabrik Cyclop, Mehlis und Behrens in Berlin (* D. R. P. Nr. 33269
                                 									vom 22. Januar 1885) die Bremse nicht, wie dies bisher meist geschehen, auf der
                              									Antriebsachse unmittelbar neben der Kurbel oder Rolle an (vgl. Zobel u.a. 1884 253 * 447.
                              										H. Mohr 1885 256 * 154),
                              									sondern auf einer besonderen Welle, welche mit der
                              									Kurbel durch Zahnräder in Verbindung steht. Die Bremse, welche bei der
                              									entsprechenden Drehung ihrer Welle durch Sperrrad und in dasselbe fallende Klinken zur
                              									Wirkung kommt, wird von der Last selbst angezogen.
                           Wie aus Fig.
                                 										14 Taf. 9 zu entnehmen, ist das eine Ende a
                              									der Lastkette an der Windetrommel und das andere Ende b
                              									derselben an einem Bremsbande c befestigt, welches um
                              									eine auf der Welle d sitzende Scheibe e gelegt ist. Auf der Welle d sitzt noch fest eine die Sperrklinken tragende Scheibe neben einem lose
                              									drehbaren Zahnrade, welch letzteres mit einem gleichen, fest auf der Vorgelegewelle
                              										f sitzenden Rade in Eingriff steht. An dem ersteren
                              									Zahnrade sind auch die Sperrzähne angebracht, in welche die Klinken durch Federn
                              									gedrückt werden. In Folge dieser Anordnung steht beim Aufwinden der Last die Welle
                              										d still, da die Klinken über die Sperrzähne
                              									gleiten. Läſst man die Kurbel los, so versucht die Last, die Welle f in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles zu
                              									drehen, wodurch die Klinken in die Sperrzähne einfallen und die Bremsscheibe e zu drehen versucht wird. Dies wird jedoch von dem
                              									durch die Last angezogenen Bremsbande verhindert. Hierbei wächst mit dem
                              									Lastgewichte auch der Bremsdruck und wird somit selbstthätig jeder beliebigen Last
                              									Gleichgewicht gehalten. Beim Senken der Last ist man genöthigt, die Handkurbel
                              									rückwärts zu drehen, wobei die Welle d unter
                              									Ueberwindung der durch das Bremsband verursachten Reibung gedreht wird.
                           J. Weidtman in Dortmund (* D. R. P. Nr. 31966 vom 11.
                              									December 1884, Zusatz zu * Nr. 13639, vgl. 1882 243 *
                              									272) hat an seiner Sicherheitskurbel zwischen der
                              									äuſseren Hälfte der Reibungskuppelung und der Kurbel und einer Verlängerung des
                              									Armes derselben frei liegende gespannte Federn angeordnet, welche, wie früher die in
                              									der vorderen Kuppelungshälfte selbst untergebrachten Federn, das Zusammendrücken der
                              									Kuppelung bewirken.
                           Bei der von Beck und Henkel in Cassel (* D. R. P. Nr.
                                 									33725 vom 3. April 1885) vorgeschlagenen Geschwindigkeitsbremse für Hebezeuge (vgl. Mégy 1874 213 * 108. H.
                                 										Mohr 1885 256 * 338) wird durch von der
                              									Centrifugalkraft beeinfluſste Gewichtstücke eine Reibungskuppelung zusammengepreſst
                              									und dadurch ein zu rasches Senken der Last selbstthätig verhindert. Die
                              									Schwunggewichte g (Fig. 15 und 16 Taf. 9)
                              									sind um Zapfen g1
                              									drehbar an der Kuppelungshälfte b und werden bei nicht
                              									übermäſsiger Geschwindigkeit durch in den Figuren nicht angegebene Federn in der
                              									punktirt gezeichneten Lage gehalten. Bei zunehmender Geschwindigkeit schlagen die
                              									Gewichte g aus und verdrehen damit das Glied h, dessen Rollen r dann
                              									auf keilförmige Ansätze an der Kuppelungshälfte b
                              									laufen und diese gegen die festgehaltene Kuppelungshälfte a pressen. Die letztere Kuppelungshälfte könnte mit einer Handkurbel auf
                              									die von Weidtman u.a. angegebene Weise verbunden und
                              									damit die Einrichtung zum Antriebe des Hebezeuges benutzt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
