| Titel: | Ph. Lawrence's Guillochirmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 196 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Ph. Lawrence's Guillochirmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									13.
                        Ph. Lawrence's Guillochirmaschine.
                        
                     
                        
                           Zum Guillochiren von Platten, Tellern, Lithographiesteinen u. dgl. hat Phineas Lawrence in London (* D. R. P. Kl. 15 Nr. 35045
                                 									vom 6. Juni 1885) die in Fig. 1 bis 6 Taf. 13 gezeichnete
                              									Maschine bestimmt, mit welcher nur gerade laufende Wellenlinien und Kreisbogen
                              									gravirt werden können. Der zu bearbeitende Gegenstand wird dabei auf einer in der
                              									Wagerechten einstellbaren und drehbaren Scheibe befestigt, während der Stichel an
                              									einer über dieser senkrecht zur Einstellrichtung der Scheibe stehenden wagerechten
                              									Brücke an einer Musterrolle entlang geführt wird.
                           Auf dem Bette A (Fig. 1 und 4) ist der Tisch B durch Drehen der Schraubenspindel E zu verschieben. Die Drehung der Spindel E erfolgt durch den Hebel H und das Klinkenrad D und die Feststellung
                              									von E in bekannter Weise durch den Klemmbolzen G; eine Theilscheibe F
                              									gibt dabei das Maſs der Verdrehung an. Die Doppelklinke I wird durch eine am Hebel H befestigte Feder
                              										K (Fig. 1) in die Zähne des
                              									Rades D gedrückt und die Feder K besitzt eine kurze Ausbiegung, in welche eine Spitze an der Klinke 1 beim Aufklappen schnappt, um dieselbe fest zu halten.
                              									Auf dem Tische B ist die Scheibe C drehbar, auf welcher mittels in
                              									Schwalbenschwanzschlitzen verstellbarer Klemmschrauben die zu bearbeitenden
                              									Gegenstände befestigt werden. Die Scheibe C wird nach
                              									einem bestimmten Winkel mit Hilfe des Zahnkranzes L
                              									eingestellt, in welchen eine wie die Schraubenspindel E
                              									zu drehende und festzulegende Schnecke greift. Sollen jedoch Kreise gravirt werden,
                              									so wird diese Schnecke aus den Zähnen von L gerückt und
                              									die Drehung der Scheibe C erfolgt von der Handkurbel
                              										P (Fig. 4) aus mittels des in
                              									einen zweiten Zahnkranz N greifenden kleinen
                              									Kegeltriebes O.
                           Ueber der Scheibe C ist die Brücke S, auf welcher der Stichelschlitten R zu verschieben ist und an der die Musterrolle Q lagert, senkrecht einstellbar. Die Brücke S besitzt zu diesem Zwecke an ihren Enden zwei Winkel
                              										S1
                              									, welche mit Hilfe der Schraubenspindeln s an den Armen A1 des Bettes A
                              									verschoben und dann durch Schrauben s1 festgeklemmt werden. Die Schraubenspindeln s, welche, um eine gleichmäſsige gleichzeitige
                              									Verstellung beider Winkel S1 zu ermöglichen, unter einander durch eine Achse mit Kegelrädern
                              									verbunden sein können, werden nach dem Festklemmen der Winkel S1 entfernt, um die
                              									Verschiebung des
                              									Schlittens R nicht zu hindern, und sind deshalb in Fig. 1 bloſs
                              									punktirt angegeben. Der Schlitten R wird auf der Brücke
                              										S von dem Handkurbelrade T mittels Zahnstangentriebes bewegt. Die an dem Schlitten R sitzende Zahnstange Z
                              									ist als Schraubenspindel ausgeführt, da dieselbe behufs Aushebung des Stichels etwas
                              									verdreht wird. Der Stichel a steckt an einem in der
                              									Senkrechten drehbaren Arme b, welcher an dem in der
                              									Gabel d wagerecht drehbaren Arme c sitzt. Der Arm c trägt
                              									den an der Musterrolle S gleitenden Führungsstift i.
                           Wie in Fig. 2
                              									und 3 noch
                              									besonders veranschaulicht ist, wird der Stichel a mit
                              									seinem beigelegten Klemmkeile a1 zwischen zwei Platten e und e1
                              									gefaſst, welche, um den Stichel unter verschiedenen Winkeln schneiden zu lassen,
                              									durch eine Bogenleiste e2 geführt, an dem Arme b mittels der
                              									Klemmschraube b1
                              									festgestellt werden. An dem Arme b ist auch die
                              									federnde Auflage f befestigt, welche die Tiefe des
                              									Stiches bestimmt; hierzu ist die Auflage f in der Höhe
                              									genau einzustellen. Die Auflage wird von einer Schraube g (Fig.
                                 										1 und 4) gestützt, welche in dem Arme b sitzt und
                              									eine mit Zahnkranz und einer Gradtheilung versehene Scheibe g1 trägt. In die Zähne dieser Scheibe
                              									schnappt die Feder g2
                              									, welche hierdurch die Schraube g an Selbstverstellung hindert. Die Auflage mit dem Stichel wird auf den
                              									zu bearbeitenden Gegenstand durch eine Feder h, welche
                              									mittels Handschräubchens h1 zu stellen ist, niedergedrückt. Der Führungsstift i ist in einem Schlitze des Armes b wagerecht verstellbar (vgl. Fig. 3) und wird beständig
                              									an die Musterwalze Q durch die auf einen Rückenarm von
                              										c wirkende stellbare Feder j (vgl. Fig. 5 Taf. 13) gedrückt.
                           Um den Stichel bei der Rückführung des Schlittens R
                              									auszuheben, ist an dem Arme b noch ein nach aufwärts
                              									gerichteter Arm k angebracht, welcher an seinem Ende
                              									eine Stellschraube k1
                              									trägt; letztere stützt sich auf einen an der Zahnstange Z befestigten Schuh l. Die Zahnstange Z ist in ihren Lagern m,
                              									indem sie kürzer als der Zwischenraum derselben ist, etwas verschiebbar und wird nur
                              									auf der einen Seite durch den Vorsteckstift n gehalten.
                              									Bei der Vorwärtsbewegung des Stichels zieht man den Stift n heraus und die Zahnstange legt sich an das rechte Lager m an. Beim Rückführen, also bei umgekehrter Drehung des
                              									Handrades T verschiebt sich dann die Zahnstange Z zuerst etwas nach links, wobei der Schuh l unter die Schraube k1 tritt und dadurch den Stichel aushebt. Indem dann
                              									die Zahnstange durch den Stift n gehalten ist, wird der
                              									Schlitten R zurückgeführt. Während der Arbeit kann eine
                              									Hebung des Stichels durch eine geringe Drehung der Zahnstange erfolgen.
                           Die Musterwalze Q, auf welcher verschiedene Wellungen
                              									angebracht sind, wird für die gewünschte derselben durch eine mittels des Excenters
                              										o anzudrückende Feder p, welche in entsprechende Zähne der Theilscheibe q einfällt, festgehalten. Um die Musterwalze für die auf einander
                              									folgenden Wellenlinien
                              									verschieben zu können, dient die in Fig. 6 Taf. 13 ersichtlich
                              									gemachte Einrichtung. Der Zapfen z der Musterwalze Q steckt, um verschiedene Musterwalzen einlegen zu
                              									können, in einer Büchse r und wird in derselben gegen
                              									Drehung durch einen Stift t gehalten. Die Büchse r trägt die Theilscheibe q
                              									und in derselben steckt eine Schraube x, welche mittels
                              									der ränderirten und mit Eintheilung versehenen Scheibe y zu drehen ist. Die Schraube x tritt in ein
                              									Muttergewinde am Zapfen z der Musterwalze Q und kann somit die Verschiebung der letzteren auf
                              									jedes beliebig kleinste Maſs stattfinden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
