| Titel: | Zur Untersuchung von Eisen und Eisenerzen. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 260 | 
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                        Zur Untersuchung von Eisen und
                           								Eisenerzen.
                        Zur Untersuchung von Eisen und Eisenerzen.
                        
                     
                        
                           Zur Bestimmung von Eisenoxyd neben Thonerde glüht man
                              									nach E. Donath und R. Jeller
                                 										(Zeitschrift für analytische Chemie, 1886 S. 361) den wie gewöhnlich
                              									erhaltenen und gewogenen Niederschlag in einem bedeckten Porzellantiegel mit etwa
                              									der gleichen Menge Zinkstaub oder fein vertheiltem Zink, löst die erkaltete Masse in
                              									verdünnter Schwefelsäure (1 : 3) und kann dann sofort mit Chamäleon titriren.
                           Eisenerze, welche das Eisen nur als Oxyd enthalten, lassen sich in gleicher Weise
                              									leicht aufschlieſsen. Enthalten die Erze oder Schlacken aber Oxydul, so muſs dieses
                              									erst durch Erhitzen mit salpetersaurem Ammon o. dgl. oxydirt werden.
                           Zur Bestimmung des Mangans neben Eisen versetzt J. Barlow (Chemical News, 1886 Bd. 53 S. 41) die
                              									salzsaure Lösung mit Ammoniak und Salmiak, erhitzt zum Sieden und setzt
                              									Wasserstoffsuperoxyd hinzu:
                           2MnCl2 3(NH4Cl)2 +H2O2 = Mn2H2O4 + 4NH4Cl + 4HCl +
                              										O2.
                           
                           Der Niederschlag besteht geglüht aus Mu3O4 und Fe2O3. Das beim Kochen desselben mit Salzsäure
                              									entwickelte Chlor wird maſsanalytiseh bestimmt und daraus der Mangangehalt
                              									berechnet; der Rest ist Eisenoxyd. Zink, Nickel und Kobalt hindern diese Bestimmung
                              									nicht, wohl aber Thonerde und Chrom.
                           Zur Bestimmung des Mangans mittels Permanganat werden
                              									nach C. Meineke (Repertorium der analytischen Chemie,
                              									1886 S. 252) von Ferromangan und Spiegeleisen 0,5 bis 1g, von Roheisen 1 bis 2g in 15cc eines
                              									Gemisches von 3 Vol. verdünnter Schwefelsäure (1,13 sp. G.) und 1 Vol. Salpetersäure
                              									(1,4 sp. G.) in einem mit Trichter bedeckten Kolben von etwa 250cc Inhalt bei Siedhitze gelöst. Nach Zusatz von
                              									etwa 0cc,5 starker Chromsäurelösung (100g CrO3 in 100cc) wird wieder kurze Zeit zum Kochen erhitzt und
                              									alsdann in einen Halbliterkolben übergespült. Nach Zusatz von etwa 20 bis 25cc kalt gesättigter Chlorbariumlösung wird mit
                              									fein geschlämmtem, in Wasser vertheiltem Zinkoxyd bis zur Abscheidung eines
                              									flockigen Eisenoxydniederschlages neutralisirt. Ist die Lösung dann noch nicht
                              									farblos, enthält sie also noch Chromsäure, so muſs noch Zinkoxyd oder Chlorbarium
                              									zugesetzt werden. Nach dem Auffüllen bis zur Marke und Mischen wird durch ein
                              									trockenes Faltenfilter filtrirt. Von dem klaren Filtrate werden 250cc in eine zur Manganfällung mehr als
                              									ausreichende, in einen Halbliterkolben abgemessene Permanganatlösung bekannten
                              									Gehaltes, zu welcher etwa 20cc Chlorzinklösung
                              										(100cc etwa 25g Zink) hinzugefügt waren, unter öfterem Umschwenken eingegossen; nach
                              									Auffüllen zur Marke wird wieder durch ein trockenes Faltenfilter filtrirt und in
                              										250cc des klaren Filtrates der
                              									Permanganatüberschuſs durch Antimonchlorür zurückgemessen. Bei der Berechnung ist zu
                              									berücksichtigen, daſs die Probe nach der Zinkoxydfällung halbirt, die Manganfällung
                              									also in der Hälfte der angewendeten Substanz geschehen war. Die für eine
                              									Manganbestimmung nach erfolgter Einwage erforderliche Zeit bemiſst sich im Ganzen
                              									auf 40 bis 45 Minuten, von Beginn der Manganfällung an bis zum letzten Ablassen des
                              									Bürettenrückstandes allein 10 Minuten.
                           Ist das Zinkoxyd nicht unempfindlich gegen Permanganat, so wird es zuvor in einer
                              									Porzellanschale geglüht. Die Chlorzinklösung versetzt man vor der Anwendung heiſs
                              									mit Permanganat bis zur schwachen Rothfärbung und filtrirt. Löst man die Eisenprobe
                              									in Salzsäure, so ist die Entfernung der gebildeten Kohlenwasserstoffe sowie die
                              									Oxydation des Eisenoxydules durch Chlor, Brom oder Wasserstoffsuperoxyd sehr
                              									zeitraubend. (Vgl. C. Meineke 1885 257 202.)
                           Fr. Müller (Stahl und Eisen, 1886 S. 98) löst 1g,92 Spiegeleisen
                              									oder Ferromangan in einem Becherglase in 16cc 20 procentiger Salzsäure und 5cc 30 procentiger Salpetersäure. Die Lösung wird
                              									mit 430cc kalten Wassers in den Birnkolben
                              									gespült, mit Ammoniumcarbonat vorsichtig überneutralisirt und der anfangs gebildete
                              									Eisenniederschlag mit etwa 10 Tropfen Salzsäure zum Verschwinden gebracht. Hierauf
                              									kocht man über freier Flamme nach Zusatz von 1cc
                              									Eisessig und 5cc Ammoniumacetat auf und gieſst den
                              									Kolbeninhalt ohne Verzug in einen Halbliterkolben, dessen Hals von 5 zu 5cc über und unter der Marke getheilt ist. Die
                              									Flüssigkeit wird ganz nahe der Hauptmarke stehen. Nun filtrirt man durch ein
                              									Faltenfilter ¾ des Ganzen ab. Dies müſsten eigentlich 375cc sein; besser wird aber mit Rücksicht auf die
                              									Temperaturerniedrigung von 90 auf 80°, sowie auf das etwa 1cc betragende Volumen des Eisenoxydhydrates die
                              									Hauptmarke 371cc entsprechend angebracht. Der Hak
                              									dieses Kolbens hat auſserdem eine Theilung für ¾ × 5cc.
                           Zu dem noch 80° heiſsen Filtrate setzt man in einem Becherglase 5cc Wasserstoffsuperoxyd hinzu und übersättigt
                              									unter Umrühren mit Ammoniak, wodurch sich das Mangan sofort als ein hellbrauner
                              									schwerer Niederschlag abscheidet. Das Glas setzt man ohne weiteres auf ein stark
                              									geheiztes Sandbad, kocht ½ Minute und filtrirt. Nach kurzem Waschen wird der
                              									Niederschlag mit dem Filter feucht in einen Platintiegel gethan und unter
                              									Luftzutritt geglüht. Durch Aufstellen auf eine Kupferplatte bewirkt man eine rasche
                              									Erkaltung des Tiegels, so daſs man 5 Minuten später wägen kann.
                           Bei der gewichtsanalytischen Bestimmung des Mangans mit
                                 										gasförmigem Brom ist nach C. Reinhardt
                              									(daselbst 1885 S. 782. 1886 S. 150) eine Doppelfällung des Mangans vorzunehmen, wenn
                              									die Lösung Kalk und Magnesia enthält.
                           Zur Bestimmung des Mangans in Eisenerzen wird die
                              									salzsaure Lösung mit Ammoniumcarbonatlösung neutralisirt, mit schwachsaurer
                              									Ammoniumacetatlösung versetzt und in Siedhitze gefällt. Der Niederschlag wird in
                              									Salzsäure gelöst und nochmals gefällt. Zu den vereinigten warmen Filtraten setzt man
                              									Bromsalzsäure bis zur Rothfärbung, gieſst rasch 60 bis 100cc 20 procentiges Ammoniak hinzu, schüttelt stark
                              									und leitet durch die Flüssigkeit etwa 30 Minuten lang Ammoniakluft (die Waschflasche
                              									enthält ammoniakalische Chlorcalciumlösung). Die bei Gegenwart von wenig Mangan
                              									gelblich gefärbte Flüssigkeit wird nach dem Durchleiten von Ammoniakluft völlig
                              									klar, indem sich der Niederschlag schön flockig abscheidet.
                           Das maſsanalytische Verfahren von N. Wolff (1885 257 199) ist ungenau, da mit dem Mangansuperoxyde stets
                              									Manganoxydul fällt.
                           Nach Belani werden 2g
                              									Roheisen in wenig Salpetersäure bei Wasserzusatz in
                              									einem Becherkolben gelöst, auf etwa 300cc
                              									verdünnt, mit Soda annähernd neutralisirt, mit 2g
                              									Natriumacetat und einigen Tropfen Essigsäure versetzt zum Sieden gebracht und zur
                              									Marke mit warmem Wasser aufgefüllt. Dann wird durch ein groſses Faltenfilter in
                              									einen Halbliterkolben filtrirt, nachdem man vorher in diesen Kolben von der gut
                              									durchgemischten Lösung sammt Niederschlag etwa 150cc gegossen hat. Ist die Marke erreicht, so hat man die Einwage halbirt,
                              									ohne Waschen des Filters, und hat auch den lästigen groſsen Eisenniederschlag zum gröſsten Theile
                              									entfernt. Man gieſst den Inhalt des kleineren Kolbens in den ersteren zurück,
                              									nachdem man denselben entleert und mit Wasser nur ausgeschwenkt hat, und setzt nicht
                              									zu viel starkes Bromwasser zu, erhitzt bis zum Sieden, läſst 2 Minuten nach Fällung
                              									heftig kochen, filtrirt heiſs durch ein Filter von etwa 100mm Durchmesser und wäscht zur Entfernung des
                              									Bromes nach. Dann bringt man das Filter in den zur Bromfällung benutzten
                              									Becherkolben, fügt 50cc der sauren Eisenlösung und
                              									einige Cubikcentimeter Schwefelsäure zu, verdünnt und titrirt mit Chamäleon.
                           Reinhardt ändert dieses Verfahren dahin ab, daſs er 0,5
                              									bis 2g des zu untersuchenden Eisenerzes in 25 bis 40cc Salzsäure von 1,19 sp. G. löst. Enthält das Erz Oxydul, so fügt man
                              									Salpetersäure zu und kocht. Ist die Lösung beendigt, so spült man den Kolbeninhalt
                              									sammt Rückstand in einen Halbliterkolben und neutralisirt die Erzlösung mit
                              									Zinkoxydwasser. Vor jedesmaligem Zinkoxydzusatze muſs tüchtig geschüttelt und die
                              									Kolbenwandung mittels der Spritzflasche abgespült werden. Man setzt so lange
                              									Zinkoxyd zu, bis das Eisenoxydhydrat plötzlich gerinnt, oder, bei sehr geringem
                              									Eisengehalte, bis die Flüssigkeit schwach milchig getrübt erscheint. Ein Zuviel an
                              									Zinkoxyd schadet nichts. Nach der Neutralisation füllt man den Meſskolben bis zur
                              									Marke mit kaltem Wasser auf und schüttelt tüchtig durch. Von dem Filtrate versetzt
                              									man 250cc mit 20cc Natriumacetatlösung, 10 bis 25cc
                              									basisches Ferrisulfat nebst 20 bis 35cc Bromwasser
                              									und kocht, bis der Bromgeruch verschwunden ist. Man läſst absetzen, filtrirt und
                              									wäscht den Niederschlag aus. Mittels eines spitzen Glasstabes wird das Filter von
                              									der Trichterwandung losgelöst, herausgehoben und in den Fällungskolben
                              									zurückgegeben. Die Ausguſsstelle am Kolben sowie den oberen Trichterrand wischt man
                              									mittels eines feuchten Filterstückchens gut ab und gibt dasselbe ebenfalls in den
                              									Kolben. Hierauf läſst man 50 bis 100cc saure
                              									Oxalsäurelösung ringsum an der Kolbenwandung abflieſsen, spült dann mittels der
                              									Spritzflasche nach, verdünnt auf etwa 250 bis 300cc und erwärmt unter häufigem Umschütteln, bis völlige Reduction
                              									eingetreten, d.h. bis die Farbe der Lösung rein gelb geworden ist. Schlieſslich
                              									titrirt man bis rosa.
                           Spiegeleisen und Ferromangan werden in Salpetersäure gelöst, mit Zinkoxyd neutralisirt und
                              									wie die Erzlösung behandelt. Für Roheisen, welches
                              									wenig Mangan enthält, ist das Verfahren nicht geeignet.
                           Zur Bestimmung des Mangans in reichen Erzen nach dem
                              									Chloratverfahren von Hampe wird 1g Erz in einer mit einem Uhrglase bedeckten
                              									Porzellanschale mit 25cc Schwefelsalzsäure
                              									übergössen und auf einer Eisen- oder Asbestplatte erhitzt. Nach Beendigung der
                              									Gasentwickelung wird das Uhrglas abgespritzt und die Lösung eingedampft. Die Schale
                              									erhitzt man sodann auf dem Drahtnetze, bis die meiste freie Schwefelsäure vertrieben ist,
                              									läſst erkalten, gibt etwa 25cc Wasser zu, erwärmt,
                              									bis alles Lösliche gelöst ist, und gieſst dann mit Hilfe eines Trichters Lösung
                              									sammt Rückstand in einen 200cc-Meſskolben. Man
                              									fügt jetzt siedendheiſse gesättigte Bariumnitratlösung so lange zu, bis keine
                              									Ausfällung mehr erfolgt, läſst durch Einstellen des Kolbens in kaltes Wasser völlig
                              									abkühlen, füllt mit Wasser auf und schüttelt gut durch. Nunmehr wird durch ein
                              									trockenes Doppelfilter in ein völlig trockenes Becherglas abfiltrirt. Vom Filtrate
                              									entnimmt man mittels einer ganz trockenen Pipette 50 oder 100cc in einen 400cc fassenden Erlenmeyer'schen Kolben und
                              									erhitzt auf dem Drahtnetze, bis der Kolbeninhalt fast zur Trockniſs verdampft ist.
                              									Es werden sodann etwa 25cc Salpetersäure von 1,4
                              									sp. G. zugesetzt und die Fällung mit chlorsaurem Kalium nach bekannter Weise
                              									ausgeführt. Man sorge, daſs stets genügend freie Salpetersäure vorhanden ist.
                           Nach einem zweiten Vorschlage von Reinhardt wird das Erzpulver mit Oxalsäure gemischt im Wasserstoffstrome
                              									geglüht, in Salpetersäure gelöst und mit Kaliumchlorat gefällt. Oder man löst das
                              									Erz in Salzsäure von 1,19 sp. G., gibt Glasperlen zu, um das Stoſsen zu verhüten,
                              									ferner 25cc Salpetersäure von 1,4 sp. G. und kocht
                              									5 bis 10 Minuten. Nach Verlauf von dieser Zeit werden wieder 25cc Salpetersäure von 1,4 sp. G. zugesetzt und
                              									weitere 10 Minuten gekocht. Schlieſslich wiederholt man den Zusatz von 25cc Salpetersäure zum dritten Male und beginnt
                              									zugleich mit der eigentlichen Chloratfällung.
                           N. Wolff (daselbst S. 105) hält die von Reinhardt vorgeschlagene Bromsalzsäure für weniger gut
                              									als Bromdampf. Bromluft hat den Vorzug, daſs die
                              									Verunreinigungen des Bromes nicht schaden.
                           R. Zimmermann (daselbst S. 363) empfiehlt das Wolff'sche maſsanalytische
                                 										Verfahren. Bei der Fällung des Eisens nach der Wolff'schen Vorschrift enthält der Niederschlag in der Regel noch etwas
                              									fein zertheiltes Zinkoxyd, welches wohl die Ursache ist, daſs die Endzahlen bei
                              									Titerstellung auf Oxalsäure um ein Geringes zu niedrig ausfallen. Es ist jedoch
                              									leicht, durch vorsichtigen Zusatz von Salzsäure und wiederholtes Aufkochen das fein zertheilte Zinkoxyd in Lösung zu bringen.
                              									Gewöhnlich ebenfalls vorhandenes, nicht ganz fein zertheiltes Zinkoxyd ist
                              									unschädlich, da es ebenso wenig wie das Eisenoxyd die bei der Titration frei
                              									werdende und zum Gelingen derselben nothwendige Salzsäure bindet. Um so weniger ist
                              									dies der Fall, wenn man in einer zweiten maſsgebenden Probe fast die ganze
                              									nothwendige Menge an Chamäleonlösung auf einmal zusetzt und demgemäſs die Titration
                              									in ganz kurzer Zeit beendet ist. Zuweilen kommt es vor, daſs trotz eines
                              									Ueberschusses an nicht fein zertheiltem Zinkoxyd die über dem Niederschlage stehende
                              									Flüssigkeit auch nach längerem Kochen noch einen gelblichen Ton hat; ein oder einige
                              									Tropfen aufgeschlämmten Zinkoxydes und Aufkochen vollenden dann die Ausfällung des
                              									Eisens.
                           
                           Bei der Bestimmung des Phosphors im Eisen geht nach E. F. Wood (daselbst 1885 Bd. 52 S. 279) die
                              									Gesammtmenge des Phosphors in den Molybdänniederschlag, wenn man vor der Fällung
                              									eine Auflösung von Chrom säure in Salpetersäure zusetzt. Der bei 110° getrocknete
                              									Niederschlag soll 1,63 Proc. Phosphor enthalten, wenn man zur Herstellung der
                              									Molybdänlösung 45g,3 Molybdänsäure mit 120cc Wasser und 70cc Ammoniakflüssigkeit von 0,90 sp. G. löst und 40cc Salpetersäure von 1,42 sp. G. zusetzt. Von
                              									dieser Lösung gibt man 60cc zu einem Gemenge von
                              										72cc Wasser und 62cc Salpetersäure von 1,42 sp. G. und filtrirt anderen Tages.
                           Zur Ausführung des Verfahrens werden 1g,63 Stahl in
                              										30cc Salpetersäure von 1,20 sp. G. gelöst, auf
                              									etwa 15cc eingedampft, dann mit 15cc einer Lösung von 50g Chromsäure in 1l Salpetersäure von
                              									1,42 sp. G. versetzt und wieder auf 15cc gebracht.
                              									Nach dem Abkühlen auf etwa 30° setzt man 80cc
                              									Molybdänlösung zu, schüttelt kräftig, filtrirt den Niederschlag nach etwa 15 Minuten
                              									ab, wäscht mit Salpetersäure haltigem Wasser, trocknet und wägt. Je 1g Niederschlag entspricht dann 1 Proc. Phosphor in
                              									der Probe. Für die Untersuchung von Silicium haltigem Roheisen ist dieses Verfahren
                              									weniger geeignet, weil die Kieselsäure stört.
                           J. B. Makintosh empfahl zur Bestimmung des Phosphors im Eisen in der Septembersitzung 1885 des American Institute of Mining Engineers, die Probe in
                              									einer Flasche mit Salzsäure zu lösen, unter langsamem Durchleiten von Luft, welche
                              									die entwickelten Gase in eine mit Schwefelsäure angesäuerte Lösung von
                              									Kaliumpermanganat führt, um auch die geringen Mengen Phosphor, welche als
                              									Phosphorwasserstoff entweichen, zu gewinnen. Nach beendeter Lösung bringt man in die
                              									Entwickelungsflasche Schwefligsäure und kocht, so daſs in der Vorlage das gefällte
                              									Mangansuperoxyd gelöst wird. Nach dem Abkühlen mischt man beide Flüssigkeiten,
                              									filtrirt, oxydirt den Rückstand mit Salpetersäure und trocknet, während man aus dem
                              									Filtrate in bekannter Weise die Phosphorsäure mit den basischen Acetaten fällt. Der
                              									Niederschlag wird in Salzsäure gelöst, zur Trockne verdampft, mit obigem Rückstande
                              									gemischt und die Phosphorsäure als Molybdänniederschlag gefällt.
                           Nach M. A. v. Reis (Repertorium der analytischen Chemie,
                              									1885 S. 381) werden 5g Stahlspäne mit 0,025 bis
                              									0,1 Proc. Phosphor und 0,005 bis 0,015 Silicium in
                              										80cc Salpetersäure von 1,2 sp. G. bei etwa
                              									100° gelöst. Die klare Auflösung wird darauf mit 50cc einer Lösung von 750g Ammoniumnitrat
                              									in 1l Wasser und mit 10cc Ammoniak von 0,91 sp. G. versetzt. Die Fällung
                              									wird dann mit 50cc Molybdänlösung vorgenommen und
                              									das Glas nach kräftigem Umschwenken 1 Stunde bei 80 bis 90° auf der Dampfplatte
                              									gelassen. Das Auswaschen des Phosphormolybdänniederschlages geschieht mit einer
                              									Lösung von 150g Ammoniumnitrat mit 50cc Salpetersäure in 1l Wasser. Die Auflösung des Niederschlages erfolgt mit einigen
                              									Cubikcentimeter concentrirten Ammoniaks und das Nachwaschen mit verdünntem Ammoniak.
                              									Statt des Abstumpfens mit Chlorwasserstoffsäure werden 10cc einer Chlorammoniumlösung 1 : 10 zugefügt und
                              									dann mit 5cc Magnesialösung gefällt. Nach 2
                              									stündigem Absetzen wird das Ammoniummagnesiumphosphat abfiltirt und mit 2,5
                              									procentigem Ammoniak ausgewaschen. Das Filter sammt Niederschlag wird noch feucht in
                              									einen Porzellantiegel gebracht, auf der Dampfplatte getrocknet und 20 Minuten bei
                              									heller Rothglut in einem Gasmuffelofen geglüht.
                           Um die zeitraubende Herstellung und Wägung des Magnesianiederschlages zu umgehen,
                              									wird der Molybdänniederschlag in Ammoniak gelöst, angesäuert, mit Zink reducirt und
                              									dann mit Permanganat titrirt. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daſs der
                              									Molybdänniederschlag auf 1 Mol. Phosphorsäure 12 MoO3 enthält, wenn die Phosphorsäure an Natron, aber 10 oder 11 Mol., wenn
                              									sie an Eisen gebunden war. Roheisen mit über 1 Proc. Phosphor gibt, heiſs gefällt
                              									und bei Zimmertemperatur stehen gelassen, einen Niederschlag mit 11 MoO3. Dagegen liefert Stahl, in derselben Weise
                              									behandelt, einen Niederschlag mit 10 MoO3. Wenn es
                              									aber eine Stunde bei 80 bis 90° stehen gelassen wird, so entsteht hier ebenfalls ein
                              									Niederschlag mit 11 MoO3. Lösungen, welche wenig
                              									oder kein Eisen enthalten, geben bei einer solchen Behandlung eine Ausscheidung von
                              									überschüssiger Molybdänsäure. Da sich nun die Molybdänsäure leicht mit Zink und
                              									Säure reduciren und das Reductionsproduct sich scharf mit Permanganat titriren
                              									läſst, so kann auf Grund dieses Verhaltens der Phosphor in Roheisen und Stahl
                              									schnell und mit einer Genauigkeit, welche für technische Zwecke ausreicht, bestimmt
                              									werden.
                           Bei Ausführung dieses Verfahrens löst man 1g
                              									Roheisen oder 10g Stahlspäne in 30cc bezieh. 100cc
                              									Salpetersäure von 1,2 sp. G. Eine Abscheidung der Kieselsäure ist nur bei Roheisen
                              									erforderlich und geschieht wie gewöhnlich durch Verdampfen der Lösung, Aufnehmen des
                              									Rückstandes in concentrirter Chlorwasserstoffsäure und möglichstes Entfernen des
                              									Ueberschusses durch Eindampfen. Das Filtrat wird mit Ammoniak übersättigt, mit
                              									Salpetersäure angesäuert und auf 40 bis 50cc
                              									eingeengt. Die so erhaltene Lösung des Roheisens oder die Stahllösung wird nun mit
                              										50cc einer Lösung von 1k Ammoniumnitrat in 1l Wasser versetzt. Zu der Stahllösung wird auſserdem zusammen mit dem
                              									Ammoniumnitrat 20cc concentrirte
                              									Ammoniakflüssigkeit gefügt. Die Flüssigkeit wird nun bis zum Sieden erhitzt und dann
                              									Ammoniummolybdänlösung zugefügt: Roheisen 100cc,
                              									Stahl 50cc. Nach 2 bis 3 stündigem Stehen bei
                              									Zimmertemperatur wird abfiltrirt und mit 15 procentiger Ammoniumnitratlösung so
                              									lange gewaschen, bis Rhodankalium keine Färbung mehr gibt. Der ausgewaschene
                              									Niederschlag wird in Ammoniak gelöst, die Lösung auf etwa 200cc gebracht, mit etwa 10cc concentrirter Schwefelsäure versetzt und dann 3
                              									bis 4g gekörntes Zink zugefügt. Sollte beim Zufügen der Säure
                              									ein gelber Niederschlag entstehen, so werden noch einige Cubikcentimeter Säure
                              									nachgefügt. Um die Reduction zu beschleunigen, wird der Kolben warm gestellt. Nach
                              									etwa 1 Stunde ist die Reduction vollendet, die Flüssigkeit hat eine tief
                              									schwarzbraune Farbe mit einem Stiche ins Grüne angenommen. Ist Säure in groſsem
                              									Ueberschusse vorhanden, so bleibt die Flüssigkeit röthlich, auch wenn die Reduction
                              									vollendet ist. In diesem Falle muſs man, um sicher zu gehen, den Kolben 2 Stunden
                              									stehen lassen. Die reducirte Flüssigkeit wird nun in einen anderen Kolben von dem
                              									überschüssigen Zink abgegossen, mit etwas Wasser nachgewaschen, dann die Lösung mit
                              									Schwefelsäure angesäuert und mit Permanganatlösung titrirt; letztere enthält etwa
                              										20g übermangansaures Kalium in 1l und wird mit reinem krystallisirtem
                              									molybdänsaurem Ammonium, welches 81,55 Proc. MoO3
                              									enthält, eingestellt. Um aus dem Molybdänsäuretiter den Phosphortiter zu finden,
                              									wird bei Roheisen der Molybdänsäuretiter mit der Zahl 51,1 getheilt. Bei Stahl wird
                              									dieselbe Zahl benutzt, wenn der gelbe Niederschlag heiſs gestanden hat. Hat derselbe
                              									aber kalt gestanden, so muſs die Zahl 46,45 angewendet werden.
                           C. Meineke (daselbst 1886 S. 313 und 325) bezweifelt die
                              									Zuverlässigkeit dieses maſsanalytischen Verfahrens. Er verwendet dagegen eine
                              									salpetersaure Eisenlösung, welche nach der Fällung 25 bis 30cc salpetersaures Ammonium und etwa 12g,5 freie N2O5, entsprechend 25cc Salpetersäure von 1,4 sp. G., in 100cc enthält. Das Ammoniumnitrat ist als Salpetersäure und Ammoniak
                              									hinzuzusetzen, weil durch Vereinigung beider die Temperatur auf 90 bis 95° steigt,
                              									die Fällung mit Molybdänlösung sofort ohne Erhitzen geschehen kann und auch das
                              									krystallisirte salpetersaure Ammoniak theurer ist als seine Bestandtheile. Als
                              									Anhaltspunkt für die Abmessung von Salpetersäure und Ammoniak diene, daſs gleiche
                              									Volumen von Salpetersäure von 1,4 sp. G. und Ammoniak von 0,91 sp. G. fast genau
                              									äquivalent sind und eine Mischung von je 50cc
                              									beider einer Lösung von etwa 53g salpetersaurem
                              									Ammoniak in 100cc entsprechen. Vor der
                              									Neutralisation ist die Eisenlösung so weit zu verdünnen, daſs die Reaction in etwas
                              									gemildert wird und nicht Verluste durch Spritzen entstehen. Für die Abschätzung der
                              									Mengen salpetersauren Ammoniaks und freier Salpetersäure ist ferner noch zu
                              									beachten, daſs 100cc Molybdänlösung, dargestellt
                              									durch Auflösen von 150g molybdänsaurem Ammoniak in
                              										1l,5 procentigem Ammoniak und Eingieſsen in
                              										1l Salpetersäure von 1,2 sp. G., etwa 20cc freie Salpetersäure von 1,4 sp. G. und 18g salpetersaures Ammoniak enthalten.
                           Die Fällung der Phosphorsäure durch die entsprechende
                              									Menge Molybdänsäure geschieht durch Zusatz der letzteren zu der 90 bis 95° heiſsen
                              									Eisenlösung unter tüchtigem Umschwenken. Läſst man alsdann bei Zimmertemperatur
                              									erkalten, so ist die Fällung nach Verlauf von längstens 1 Stunde vollständig und hat
                              									sich der Niederschlag so abgesetzt, daſs die überstehende Lösung zum gröſsten Theile durch
                              									Abgieſsen oder besser Abhebern entfernt werden kann. Der Niederschlag wird filtrirt
                              									und mit 15 procentiger Lösung von salpetersaurem Ammoniak, welche in 100cc etwa 5cc
                              									freie Salpetersäure von 1,4 sp. G. enthält, bis zum Aufhören der
                              									Rhodankalium-Reaction ausgewaschen. Er wird alsdann ungetrocknet mit dem Filter aus dem Trichter herausgehoben und in einer
                              									flachen Platin schale, anfangs sehr gelinde, erhitzt, so daſs die Filterkohle
                              									langsam verbrennt; ein schon bei Tageslicht bemerkbares Glühen ist hierbei zu
                              									vermeiden, sonst wird ein Theil des Molybdänoxydes zu Molybdänsäure. Sollte der
                              									Niederschlag nach dem Glühen nicht eine dunkle graublaue Farbe haben, so ist er mit
                              									etwas Ammoniak zu befeuchten, zu trocknen und schwach nochmals zu erhitzen. Der so
                              									zur Wägung gebrachte Niederschlag enthält (entsprechend der empirischen Formel P2O5.4Mo6O17) 4,018 Proc.
                              										P2O5 bezieh.
                              									1,754 Proc. Phosphor.
                           Bezügliche Versuche ergaben, daſs erst bei einem Gehalte von 45cc freier Salpetersäure von 1,4 sp. G. in 200cc Lösung die Mitfällung von Eisen verhütet wird.
                              									Die Vollständigkeit der Molybdänfällung wird durch den Ueberschuſs an freier
                              									Salpetersäure nicht beeinfluſst. Es ist auch bedeutungslos, ob die Fällung bei
                              									gewöhnlicher Temperatur geschieht und dann erwärmt, oder ob bei 90 bis 95° gefällt
                              									und bei gewöhnlicher Temperatur abgeklärt wird. Aus Lösungen von an Phosphor armen
                              									wie an Phosphor reichen Eisensorten gefällt, enthält der gelbe Niederschlag stets P
                              									und Mo im Molekularverhältnisse 1 : 12, wenn die Fällungstemperatur 95° nicht
                              									überschritt und längeres Erwärmen nach geschehener Fällung vermieden wurde. Bei
                              									höherer Temperatur und bei längerem Digeriren in der Wärme scheidet sich
                              									Molybdänsäure aus: P und Mo stehen alsdann in keinem rationell ausdrückbaren
                              									Verhältnisse. Durch schwaches Glühen geht der in richtiger Weise dargestellte
                              									Niederschlag in die zu einer Wägung geeignete Verbindung P2O5.4Mo6O17, mit 1,754 Proc. Phosphor über.
                           Zur Untersuchung des Niederschlages wird derselbe in Salzsäure
                              									gelöst, zur Trockne gedampft und in Ammoniak gelöst; diese Lösung wird mit
                              									Schwefelwasserstoff vollständig gesättigt und alsdann mit verdünnter Schwefelsäure
                              									sauer gemacht. Durch Auswaschen scheidet sich Schwefelmolybdän klar ab, etwa
                              									vorhandenes Schwefeleisen geht in Lösung. Der Niederschlag wird filtrirt, mit einer
                              									schwachen Lösung von schwefelsaurem Ammoniak bis zum Verschwinden der sauren
                              									Reaction ausgewaschen und getrocknet, alsdann möglichst vollständig vom Filter in
                              									einen Rose'schen Tiegel gebracht, unter einem Strome
                              									von gut getrocknetem Wasserstoffgase schwach geglüht und schlieſslich als MoS2 bestimmt. Das Filter wird eingeäschert und der
                              									haften gebliebene Theil Schwefelmolybdän, in der Regel nur 20 bis 30mg, durch Rösten bei möglichst niedriger
                              									Temperatur in Molybdänsäure übergeführt, welche für sich gewogen wird. Das Filtrat
                              									wird durch Kochen von Schwefelwasserstoff befreit, längere Zeit mit Salpetersäure
                              									gekocht und mit Ammoniak schwach übersättigt. Bei Gegenwart von Eisen fällt
                              									phosphorsaures Eisen, in welchem, nachdem es filtrirt und nach dem Glühen gewogen
                              									ist, die Phosphorsäure unmittelbar, Eisenoxyd aus dem Unterschiede bestimmt wird. In
                              									dem mit Salpetersäure wieder gesäuerten Filtrate wird die Hauptmenge der Phosphorsäure durch
                              									Molybdänlösung gefällt und als Mg2P2O7 bestimmt.
                           Zur Bestimmung der Phosphorsäure allein wird der geglühte
                              									Niederschlag ebenfalls in Salzsäure gelöst, trocken gedampft und in Ammoniak gelöst
                              									und nach Zusatz von Salpetersäure längere Zeit gekocht. Zur vollständigen
                              									Abscheidung der Phosphorsäure werden alsdann etwa 50cc Molybdänlösung hinzugefügt und die Phosphorsäure als Mg2P2O7 bestimmt.
                           Meineke bestätigt ferner die Beobachtung von Tamm (1883 250 418), daſs
                              									die Phosphorsäure unvollständig gefällt wird, wenn die
                              									organischen Stoffe der Eisenlösung nicht durch Abdampfen und Erhitzen zerstört
                              									werden. Bequemer ist die Zerstörung der organischen Stoffe durch Chromsäure. Von
                              									Eisen, welches sich ohne Abscheidung von Kieselsäure löst, soll man 3g,508 verwenden, so daſs 1g des phosphormolybdän-sauren Molybdänoxydes 0,5
                              									Proc. Phosphor entspricht. Diese Probe löst man in 50cc Salpetersäure von 1,2 sp. G., fügt 60cc Salpetersäure von 1,4 sp. G. und 2cc
                              									Chromsäurelösung = 2g CrO3 hinzu und erhält, während das Becherglas bedeckt
                              									wird, etwa 5 bis 10 Minuten im Sieden. Alsdann verdünnt man mit 100cc Wasser, neutralisirt einen Theil der Säure mit
                              										50cc Ammoniak von 0,91 sp. G. und fällt die
                              									nun etwa 90 bis 95° heiſse Lösung mit 75cc
                              									Molybdänlösung. Der Niederschlag entsteht sofort und hat sich nach etwa 1 Stunde
                              									vollkommen klar abgesetzt. Durch Neigen des Becherglases und leises Rütteln wird der
                              									Niederschlag auf einer Seite des Glasbodens gesammelt, von der anderen, von
                              									Niederschlag fast ganz freien Seite die klare Flüssigkeit mit einem Heber abgezogen,
                              									dann filtrirt, mit salpetersaurer 15 procentiger Lösung von salpetersaurem Ammoniak
                              									bis zum Verschwinden der Eisenreaction ausgewaschen und der Niederschlag in der oben
                              									beschriebenen Weise geglüht. Häufig hinterlassen Thomasstahle beim Lösen geringe
                              									Mengen Glühspan, welchen man von dem gelben Niederschlage abspülen kann.
                           Auf einen Siliciumgehalt des Eisens ist bei der Molybdänfällung keine Rücksicht zu
                              									nehmen, da beim Lösen des Eisens überhaupt keine Kieselsäure gelöst wird, oder sich
                              									wenigstens keine Kieselsäuremolybdänverbindung bildet. Die an Salpetersäure reiche
                              									Lösung solcher Eisenproben verdünnt man nach Zerstörung der organischen Stoffe durch
                              									Kochen mit Chromsäure auf 250cc, filtrirt durch
                              									ein trockenes Faltenfilter und fällt die Phosphorsäure aus 100cc klaren Filtrates, welchem die erforderlichen
                              									Mengen Salpetersäure und Ammoniak hinzugefügt sind, um eine Flüssigkeit mit 25 Proc.
                              									salpetersaurem Ammoniak zu erhalten. Die einzuwägende Menge richtet sich nach dem
                              									Gehalte des Eisens an Phosphor: von Thomaseisen 2g,1925. 100cc entsprechen dann 0g,877 und 1g
                              									geglühter Niederschlag 2 Proc. Phosphor. Von Spiegeleisen werden 8g,77 genommen, so daſs 1g geglühter Niederschlag aus 100cc 0,5 Proc. Phosphor entspricht.
                           N. Huſs (Zeitschrift für analytische Chemie, 1886 S.
                              									319) fand ebenfalls, daſs bei der Bestimmung des Phosphors eine völlige Zerstörung der organischen Stoffe erforderlich ist,
                              									daſs aber diese selbst durch ziemlich starkes Rösten nicht völlig erreicht wird.
                              									Auſserdem hindert freie Salzsäure oder ein gröſserer Gehalt an Chlorammonium die
                              									vollständige Ausscheidung des phosphorsauren Ammoniummolybdates. Diese Uebelstände
                              									sollen vermieden werden, wenn man die Lösung von salpetersaurem Eisenoxyd durch die
                              									genau berechnete Menge Chlorammonium in Eisenchlorid und Ammoniumnitrat überführt.
                              									Für 10g Eisen, in 200cc Salpetersäure von 1,2 sp. G. gelöst, sind 28g,65 Chlorammonium erforderlich, oder 100cc einer 28,65 procentigen Lösung. Dann läſst man
                              										50cc einer wässerigen Lösung von
                              									molybdänsaurem Ammon zuflieſsen, welche 20 Proc. krystallisirtes Salz enthält, und
                              									erwärmt auf 50°. Die Filtration geschieht schon nach 15 Minuten. Die Niederschläge
                              									von phosphorsaurem Ammoniummolybdat werden zuerst vollständig mit einer Lösung von
                              									molybdänsaurem Ammoniak in verdünnter Salpetersäure und dann noch 4 bis 5 mal mit
                              									warmem Wasser, welches 1 Proc. Salpetersäure enthält, ausgewaschen, die Filter über
                              									Uhrgläser gespannt und bei 80° nicht übersteigender Temperatur getrocknet. Das gelbe
                              									Pulver wird hierauf mit Hilfe eines kleinen Pinsels vom Filter gebracht, dieses in
                              									einem vorher gewogenen Porzellantiegel ohne zu starkes Glühen eingeäschert, dann der
                              									abgebürstete Niederschlag hinzugefügt, noch einige Minuten getrocknet und nach dem
                              									Erkalten gewogen.