| Titel: | Neuere Schmelzöfen für Erze und Metalle. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 294 | 
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                        Neuere Schmelzöfen für Erze und
                           								Metalle.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									20.
                        Neuere Schmelzöfen für Erze und Metalle.
                        
                     
                        
                           H. Krüger in Stettin (* D. R. P. Kl. 40 Nr. 35516 vom 7.
                                 									Mai 1886) will zum Schmelzen von Erzen einen Ofen
                              									verwenden, dessen Boden von zwei schräg zu einander stehenden Rutschen b (Fig. 1 bis 3 Taf. 20) gebildet wird
                              									oder, wie die rechte Seite der Fig. 1 zeigt, von Rutschen
                              										b1 mit Stirnwand
                              										q. Das Schmelzgut wird durch Füllschächte n eingeführt. Die in Generatoren a erzeugten Heizgase treten durch Kanäle k ein, die Verbrennungsluft durch die Leitungen g, g1. Die Luft tritt
                              									zunächst in den Hohlraum l, erwärmt sich hier und wird
                              									durch die Leitung o, o1
                              									in das Schachtrohrkanalsystem f, f1, welches über dem Ofen auf einer besonderen Bühne
                              									angeordnet ist, geführt. Dieses System besteht aus zwei Theilen, welche durch zwei
                              									Wechselklappen m, m1
                              									derart verbunden sind, daſs, während der eine Theil die Abhitze des Ofens nach dem
                              									Schornsteine bezieh. Kanäle h führt, wodurch dieser
                              									Theil selbst in allen
                              									seinen Berührungsflächen erhitzt wird, der andere Theil die Verbrennungsluft nach
                              									vorhergehender Theilung in dem Rohre bezieh. Kanäle g,
                                 										g1 zur Verbrennungsstelle führt. Durch ein
                              									gleichzeitiges Umstellen der Wechselklappen m, m1 tritt der umgekehrte Gang ein, so daſs nunmehr die
                              									Verbrennungsluft durch den vorhin erhitzten Theil streicht, um so die Wärme der
                              									abziehenden Gase nutzbar zu machen.
                           J. C. Booth hat nach dem Journal
                                 										of the American Chemical Society, 1885 Bd. 7 * S. 159 bezieh. Engineering, 1886 Bd. 42 * S. 27 den Schmelzofen der Münze in Philadelphia dahin geändert,
                              									daſs namentlich jeder Verlust von Gold oder Silber
                                 										vermieden wird. Hiernach ist das Ausschöpfen der geschmolzenen Edelmetalle
                              									mittels kleiner Graphittiegel, welche 3,5 bis 4k
                              									Metall fassen, um dasselbe in die Formen zu gieſsen, am leichtesten dann
                              									auszuführen, wenn die Oberfläche des Metalles etwa 75cm höher steht als der Fuſsboden. Während des Ausschöpfens muſs die
                              									Oberfläche des Metalles in dem groſsen Schmelztiegel mit Borax oder gepulverter
                              									Holzkohle bedeckt gehalten werden; auſserdem wird der Schieber zum Schornsteine
                              									geschlossen, um den Zug zu vermindern, da jede starke Luftbewegung Metallverluste
                              									zur Folge hat. Es ist daher auch nicht vortheilhaft, zum Schmelzen der Edelmetalle
                              									Gebläseluft oder Gasfeuerung anzuwenden.
                           Der neue, in Fig.
                                 										4 und 5 Taf. 20 veranschaulichte Schmelzofen ist dementsprechend mit
                              									Eisenplatten eingeschlossen, sowie mit einem eisernen Aschenfalle A versehen. Um die an den Roststäben R haftenden Edelmetalle zu gewinnen, werden diese
                              									zeitweilig eingeschmolzen und längere Zeit flüssig erhalten, so daſs sich Silber und
                              									Gold zu Boden setzen.
                           F. Panadero y Pablos in Leon (Englisches Patent 1885 Nr.
                              									9496) füllt zum Schmelzen von Metallen den auf einer
                              									Brücke R (Fig. 6 und 7 Taf. 20) stehenden
                              									Tiegel B durch Oeffnung S
                              									des Deckels, nach dessen Entfernung die erforderlichen Schmelzkohlen durch den
                              									Fülltrichter C eingeführt werden. Die Gebläseluft tritt
                              									durch Kanäle G und F und
                              									Oeffnungen H in den Schmelzraum, die Verbrennungsgase
                              									gehen zunächst nach unten und dann in Kanälen E nach
                              									oben. Die Asche sammelt sich im Kasten T.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
