| Titel: | Hardcastle's Presse zum Aufwulsten der Stehbolzen-Lochränder von Feuerbüchsblechen. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 329 | 
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                        Hardcastle's Presse zum Aufwulsten der
                           								Stehbolzen-Lochränder von Feuerbüchsblechen.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 22.
                        Hardcastle's Presse für Feuerbüchsbleche.
                        
                     
                        
                           Damit bei Feuerbüchsen für Locomotiven u. dgl. die Stehbolzen mit einer gröſseren
                              									Zahl Gewindegänge sich in das Blech einsetzen und folglich schwächere Bleche benutzt
                              									werden können, wird nach einem von Hardcastle im Engineer, 1886 Bd. 62 * S. 3 gemachten Vorschlage die
                              									Lochtiefe durch Aufwulsten des Lochrandes vergröſsert. Dies geschieht durch Pressen
                              									des Bleches vor dem Anbohren zwischen einem Stempel und einer Ringschale durch Wasserdruck, wodurch das Material nach dem Lochrande zu
                              									geschoben wird und einen vorstehenden Wulst bildet, wie dies vorstehend ersichtlich
                              									gemacht ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 261, S. 329
                              
                           Die Befürchtung, daſs durch diese gewaltsame Materialverschiebung im kalten Zustande
                              									die Festigkeit des Bleches an dieser Stelle geschädigt werde, scheint den gemachten
                              									Versuchen zu Folge nicht einzutreffen, da durch diese letzteren sogar eine Erhöhung
                              									der Festigkeit nachgewiesen wird.
                           In einem Abstande von 100mm
                              									wurden zwei 4mm,5 starke Bleche mit einem 22mm,3 dicken Gewindestellbolzen, welcher Nietköpfe
                              									erhielt, verbunden. Das eine Blech war an dem Loche mit einem Wulstrande, das andere
                              									mit einem gewöhnlichen Loche versehen. Der Stehbolzen konnte bei dem gewöhnlichen
                              									Loche mit 6t,8 Druck, durch das gewulstete Loch
                              									mit 7t,3 getrieben werden. Ein Biegungsversuch
                              									wurde mit einem 304mm langen, 95mm breiten und 8mm
                              									dicken
                              									Stahlblechstreifen vorgenommen, in welchem in 64mm
                              									Entfernung von einander ein einfaches und ein gewulstetes Loch von 19mm Durchmesser gebohrt waren. Es ergaben sich
                              									folgende Bruchbelastungen: durch ein gewöhnliches Loch 25t, durch ein gewulstetes Loch 27t und bei voller Blechdicke 33t. Die Zugfestigkeit des Blechmaterials betrug
                              										44k/qmm.
                           Die durch das Aufwulsten erzielte Vermehrung der Gewindegänge
                              									ergibt sich z.B. bei einem 8mm starken Bleche zu
                              									3; während das gewöhnliche Loch 5 Gewindegänge besitzt, können im gewulsteten Loche
                              									8 Gänge eingeschnitten werden.
                           Um in ein 16mm starkes
                              									Stahlblech den Wulstrand für einen 22mm dicken
                              									Stehbolzen zu drücken, ist eine Wasserpressung von 259 bis 268at erforderlich, welche einem
                              									Gesammt-Stempeldrucke von 81 bis 87t entspricht.
                              									Da der Stempel der Presse 20mm Durchmesser hat, so
                              									folgt daraus ein mittlerer Druck von 27t/qc.
                           Für das Aufwulsten bei Kupferplatten gebraucht man einen
                              									Stempeldruck von 42 bis 50t. Eine Pressung dauert
                              									beiläufig ½ Minute.
                           In Fig. 6 Taf.
                              									22 ist eine Presse zur Ausführung dieses Aufwulstens dargestellt. Der Stempel s wirkt bei derselben nach aufwärts und sitzt auf dem
                              									Kolben K eines Preſswassercy linders C, welcher in die Platte P
                              									eingehängt ist. Die mit einer Stellvorrichtung versehene Matrize m ist an einer Gegenplatte R befestigt. Die Platten P und R sind auf Trägern T
                              									verschiebbar und werden mit Hilfe von Schraubenspindeln S, die von einem Handrade h mittels der Räder
                              										r gleichzeitig zu drehen sind, eingestellt. Die
                              									Träger T sind durch Säulen, welche einen Arbeitsraum
                              									von 2245mm in der Presse gewähren, unter einander
                              									verschraubt.
                           Steht der durch eine Feder f immer wieder zurückgezogene
                              									Preſsstempel in der Rahmenmitte, so können Bleche von 1160mm Breite durch bloſse Verschiebung, steht der
                              									Stempel im Drittel der Rahmenlänge, so können Bleche von 1500mm Breite durch Verschiebung und Drehung
                              									bearbeitet werden. Bei Blechbreiten über 1500mm
                              									muſs die Preſsvorrichtung nach den angezeichneten Lochmitteln eingestellt
                              									werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
