| Titel: | Blake's Steinbrecher zur Erzeugung sehr fein gebrochenen Gutes. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 366 | 
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                        Blake's Steinbrecher zur Erzeugung sehr fein
                           								gebrochenen Gutes.
                        Mit Abbildungen.
                        Blake's Steinbrecher zur Erzeugung sehr fein gebrochenen
                           								Gutes.
                        
                     
                        
                           Seit länger als 25 Jahren hat sich der Blake'sche
                              									Steinbrecher als ein für die mannigfaltigste Verwendung sehr brauchbares Werkzeug
                              									bewährt. War diese Maschine auch ursprünglich nur bestimmt, Schotter für Straſsen u.
                              									dgl. zu liefern, so wurde dieselbe sehr bald als die in vielen Fällen dienlichste
                              									Einrichtung erkannt, um harte Erze für die Zwecke der Aufbereitung oder Schmirgel u.
                              									dgl. zu zerkleinern; sie ist zu diesem Zwecke in den verschiedensten
                              										AbänderungenVgl. die Steinbrechmaschine von Baxter, Blake, Del
                                       												Ferdinand bezieh. Huet 1883 250 * 152. zum Gebrauche gekommen.
                              									Leider vermindert sich hier die Leistungsfähigkeit um so mehr, je feineres Korn das
                              									zerkleinerte Gut haben soll, und wird daher der Blake'sche Brecher in solchem Falle meistens nur zur Vorarbeit benutzt,
                              									während man die feinere Zerkleinerung durch Quetschwalzen o. dgl. verrichten
                              									läſst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 261, S. 366
                              
                           Dagegen hat gelegentlich eines auf einer im Mai 1884 zu
                              									Chicago stattgefundenen Versammlung des American Institute
                                 										of Mining
                              									
                              									Engineers gehaltenen Vortrages nach dem Engineering and Mining Journal, 1884 Bd. 38 S. 188 Th. A. Blake aus New-Haven eine Abänderung der alten
                              									Erfindung von Eli W. Blake beschrieben, welche, ohne
                              									das Prinzip des alten Brechers anzutasten, die Erhöhung der Leistungsfähigkeit
                              									desselben durch eine Vervielfachung der arbeitenden Backen anstrebt.
                           Wie aus der beigegebenen Abbildung hervorgeht, ist der Antriebsmechanismus durchaus
                              									der bekannte geblieben, wie auch die ganze Anordnung des Brechers im Ganzen der
                              									neuesten Ausführung des gewöhnlichen einfachen Blake'schen Brechers entspricht. Insbesondere wird auch hier der Arbeitsdruck
                              									in unmittelbarster Weise durch zwei zu beiden Seiten der Maschine angeordnete
                              									kräftige schmiedeiserne Bolzen aufgenommen. Diese letzteren dienen hier aber auch
                              									zugleich als Führungen für die, wie erwähnt, in gröſserer Zahl vorhandenen
                              									beweglichen Brechbacken. In der Abbildung sind z.B. auſser dem Endbacken und dem den
                              									Druck des Kniehebels unmittelbar aufnehmenden noch sechs weitere Zwischenbacken
                              									aufgeschoben und werden durch zwischenliegende Gummiringe in entsprechendem Abstande
                              									gehalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 261, S. 367
                              
                           Diese Backen besitzen verhältniſsmäſsig kleine Abmessungen,
                              									wie aus nebenstehender, den Querschnitt eines Backens in 0,4 n. Gr. darstellenden
                              									Abbildung zu ersehen ist, und sind beiderseits mit 6 bis 7mm starken Platten aus Werkzeugstahl belegt,
                              									welche in der ersichtlichen Weise durch je zwei übergreifende Klammern mit Schrauben
                              									festgehalten werden. Beim Umlaufen der Hauptwelle wird nun durch den mittels der
                              									Pleuelstange in bekannter Weise bethätigten Kniehebel der ganze Satz dieser Backen
                              									abwechselnd zusammengedrückt und durch die zwischenliegenden Gummiringe wieder aus
                              									einander geschoben, wobei die vorher mittels eines gewöhnlichen Brechers roh
                              									vorgebrochenen Erze u. dgl. aus einem Rumpfe durch entsprechende Rohre zwischen je
                              									zwei Backen zugeleitet werden. – Diese „Brechmaschine mit mehreren auf einander
                                 										wirkenden Backen“ ist auch in Deutschland unter Kl. 50 Nr. 29452 vom 25.
                              									März 1884 patentirt.
                           Im Anschlusse hieran beschreibt Th. A. Blake dann noch
                              									eine ganze Zerkleinerungsanstalt für Erze. Diese letzteren werden, wie aus
                              									umstehendem Plane hervorgeht, auf einer erhöhten Flur a
                              									herbeigebracht, so daſs dieselben bequem in den etwas tiefer stehenden einfachen
                              									Brecher b zur vorläufigen Zerkleinerung aufgegeben
                              									werden können. Aus diesem fällt das grob zerbrochene Gut in den vielfachen Brecher
                              										c von der eben beschriebenen Einrichtung. Das in
                              									diesem völlig zerkleinerte Erz sammelt sich in einer Grube d, aus welcher ein Becherwerk g dasselbe
                              									wieder nach oben in eine Siebtrommel e befördert;
                              									letztere läſst das genügend feine Gut durchfallen, welches alsdann durch eine Lutte
                              									unmittelbar in Hunde oder sonstige Fördergefäſse gelangt. Die etwa in der
                              									Siebtrommel zurückgebliebenen gröberen Bestandtheile fallen am Ende der letzteren in
                              									eine Rinne, welche dieselben zu einem zweiten vielfachen Brecher f, der ebenfalls über der erwähnten Grube d aufgestellt ist, und damit in den Arbeitsgang
                              									zurückführt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 261, S. 368
                              
                           Die älteste derartige Anlage wurde von Blake auf den
                              									Werken der Chateaugay Ore and Iron Company bei
                              									Plattsburg (New-York) eingerichtet. Die Leistungsfähigkeit der Maschinen beträgt für
                              									den Tag 200t, wobei das Erz von Stücken von etwa
                              										250mm soweit zerbrochen wird, daſs die Körner
                              									durch ein Siebblech mit runden Löchern von 6mm,3
                              									hindurchgehen. Das Erz ist Magneteisenstein eingesprengt in dichten Feldspath. Es
                              									ist für dieselbe Gesellschaft noch die Anlage eines Werkes von 1500t täglicher Leistungsfähigkeit in Aussicht
                              									genommen. Eine kleinere Anlage befindet sich auf den Laurel
                                 										Hill Chemical Works von Georg H. Nichols und
                                 										Comp., woselbst 10 einfache und ein 7 facher Brecher stündlich 1t Kupferrohstein zerkleinern. Die Anlage ersetzt
                              									eine ältere, bestehend aus 8 bis 12 sogen. Dodge'schen
                              									Brechern in Verbindung mit ein Paar Cornischen Quetschmühlen, welche ungefähr 230k in der Stunde zerkleinerten, dabei ungefähr das
                              									3 fache Maschinengewicht besaſsen und 3 mal mehr Kraft verlangten. Dieselbe Anlage
                              									mit Blake'schen Brechern ist sodann noch auf den Werken
                              									der Orford Copper and Sulphur Company zu Bergenport, N.
                              									J., doppelt zur Ausführung gekommen und sind noch verschiedene andere Anlagen für
                              									Golderze, Phosphate u. dgl. im Baue begriffen.