| Titel: | Ueber Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen). | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 405 | 
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                        Ueber Neuerungen an Elektromotoren
                           								(Dynamomaschinen).
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								254 S. 465.)Vgl. auch Hochhausen 1885 255 45. 258 * 256. Gaulard 1885 255 * 162. Mather und Platt 1885 256 190. Gérard 1885 256 * 313. Aboilard
                                 										bezieh. Trouré 1885 256
                                 										* 501. Bollmann 1885 256
                                 										565. Goolden und Trotter 1885 257 * 103. Jones 1885 257 * 280.
                                 											Joel 1885 257 * 507.
                                 											Sprague 1886 259 *
                                 										358. Bayley 1886 259
                                 										429. Neuerungen an Stromsammlern 1886 260 * 74. Zipernowshy und Déri
                                 										1886 260 188. Reckenzaun
                                 										1886 260 * 305.
                           							
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									26 und 31.
                        Ueber Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen).
                        
                     
                        
                           A. H. Edgerton in Philadelphia (Englisches Patent 1883
                              									Nr. 3001) verwendet als Magnetträger zwei halbcylindrische, einander gegenüber
                              									stehende Schalen B (Fig. 1 und 2 Taf. 26), welche
                              									vortheilhaft mit der Fuſsplatte des Elektromotors aus einem Stücke gegossen, am
                              									oberen Theile aber durch eine Platte C von
                              									nichtmagnetischem Materiale verbunden sind. Concentrisch zu den Schalen B und mit denselben fest verbunden sind die beiden
                              									halbkreisförmigen Polstücke P angebracht, die einen
                              									Zwischenraum oder eine neutrale Zone zwischen ihren Enden lassen. Jedes Polstück ist
                              									mit drei, oder mit Reihen von drei radial gestellten Kernen d versehen, die mit den Polstücken aus dem Ganzen hergestellt werden und
                              									rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken besitzen. Die isolirten Leiter sind
                              									auf mit Flanschen versehene Spulen A von Messing oder
                              									anderem nichtmagnetischen Materiale gewickelt, die über die Kerne d geschoben werden, bevor man diese mit den Schalen B verbindet. Der Anker ist aus Bogenstücken M zusammengesetzt, welche mittels radialer Flanschen
                              									unter einander verbunden und an Naben oder scheibenförmigen Platten von Messing o.
                              									dgl. befestigt und durch diese mit der Achse W so
                              									verbunden sind, daſs ein Raum zwischen denselben verbleibt. Die Stücke M können mit Hilfe von Speichen befestigt werden,
                              									welche paarweise an den Naben vorspringen und zwei benachbarte Flanschen der Stücke
                              										M umfassen. Ein mittlerer, radial vorspringender
                              									Ansatz theilt jedes Bogenstück so, daſs zwei besondere Spulen aufgewickelt werden
                              									können.
                           Bei einer anderen Construction sind die Stücke M
                              									eingekerbt, in radiale Aussparungen der Naben eingelassen und durch Bolzen
                              									befestigt. Die Enden der beiden diametral gegenüber liegenden Spulen des Ankers
                              									sind, wie Fig.
                                 										1 zeigt, mit einander verbunden; die beiden anderen Enden sind an zwei
                              									gegenüber liegenden Klemmschrauben befestigt, welche von einer isolirenden, an den
                              									Enden der Naben des Ankers befestigten Platte vorspringen. Jede der Klemmschrauben
                              									besteht aus einem Gehäuse, welches einen Rahmen enthält, der die Achse einer
                              									Contactrolle R (Fig. 3 Taf. 26) trägt und
                              									durch eine Feder nach auſsen gedrückt wird, wobei sich die Achse in entsprechenden
                              									Schlitzen des Gehäuses führt. Diese Contactrollen
                              									laufen auf der Oberfläche eines feststehenden Stromsammlers (Commutators), welcher an einer vom Lager der Achse vorstehenden Docke
                              									befestigt ist. Auf dieser Docke ist eine Scheibe von Ebonit befestigt, welche den
                              									Kopf U des Stromsammlers bildet und mit einer Reihe von
                              									Klemmschrauben versehen ist. Die Docke selbst ist von einer Ebonithülse dicht
                              									umschlossen, die eine vorspringende röhrenförmige Nabe des Kopfes U bildet. Diese Röhre ist von einem hohlen
                              									Kupfercylinder umgeben, welcher der Länge nach in zwei gröſsere Bogenstücke V getheilt ist, entsprechend dem magnetischen Felde,
                              									und in zwei kleinere Bogenstücke X, welche der
                              									neutralen Zone entsprechen. Die gröſseren Stücke V
                              									können, wie die Fig.
                                 										3 zeigt, in eine rechte und linke Reihe getheilt sein. Die Scheidewände
                              									zwischen den einzelnen Bogenstücken sind von Glas oder Glimmer hergestellt; die
                              									Stücke selbst sind mit den an U befestigten
                              									Klemmschrauben verbunden.
                           Wird ein einfacher äuſserer Stromkreis gewünscht, so werden entweder die rechte und
                              									linke Reihe der Stücke V unter sich, oder die diagonal
                              									gegenüber stehenden Reihen unter einander verbunden und der Arbeitstromkreis,
                              									welcher die Feldmagnete umschlieſst, mit zwei Klemmschrauben des Kopfes 17, die
                              									ihrerseits mit zwei diametral entgegengesetzten groſsen Bogenstücken verbunden sind.
                              									Durch Verbindung der beiden gegenüber liegenden kleinen Stücke X werden die Magnetspulen A in dem Augenblicke entmagnetisirt, wo sie durch die neutrale Zone des
                              									Feldes gehen. Diese beiden Stücke X können auch durch
                              									einen durch die punktirten Linien N (Fig. 2) angedeuteten
                              									äuſseren Hilfsstromkreis verbunden werden.
                           Werden zwei äuſsere Hauptstromkreise verlangt, so wird die in Fig. 2 mit 1 und 2 bezeichnete
                              									Schaltung der Stromkreise gewählt. Der Stromkreis 2 ist
                              									mit zwei Klemmschrauben verbunden, welche mit den gegenüber stehenden groſsen
                              									Bogenstücken V verbunden sind, und schlieſst die zwei
                              									mittleren Spulen der Feldmagnete ein, während der Stromkreis 7 mit den beiden
                              									übrigen Klemmschrauben verbunden ist und die übrigen Spulen einschlieſst.
                           H. T. Barnett in London (Englisches Patent 1883 Nr. 804)
                              									hat eine Dynamomaschine entworfen, deren Anker aus einer
                                 										Anzahl Spulen besteht, welche auf keilförmige Kerne A (Fig.
                                 										10 und 11 Taf. 26) gewickelt werden, die mit einer festen und einer abnehmbaren,
                              									oder auch mit zwei abnehmbaren Flanschen versehen sind. Nachdem auf diese Kerne
                              									Draht oder ein anders gestalteter Leiter aufgewickelt ist, werden die Bolzen c parallel zum Kerne A in
                              									passende Löcher der Flanschen eingesetzt und dann die Wickelung beendet. Diese
                              									Spulen werden entweder mit Cement überzogen, oder mit Draht gebunden und von den
                              									Kernen abgenommen; sie werden nun mit Hilfe der Bolzen c an einer Scheibe E (Fig. 11) befestigt, die
                              									mittels einer auf der Achse B befindlichen
                              									Schraubenmutter gegen eine andere Scheibe gedrückt wird, welche mit ebenso vielen,
                              									die Bolzen c aufnehmenden Löchern versehen und auf die Achse B aufgekeilt ist. Die Spulen können parallel oder
                              									hinter einander geschaltet werden, da die eine Reihe von ähnlichen
                              									Verbindungsstücken mit dem Metalle der Maschine oder mit dem Stromsammler oder einem
                              									isolirten Metallringe verbunden ist, die andere Reihe dagegen mit einem isolirt auf
                              									der Achse sitzenden Ringe. Als geeigneter Stromsammler werden zwei Metallringe
                              									vorgeschlagen, welche mit Zähnen in einander greifen; die Bürsten ruhen bei gleich
                              									gerichtetem Strome auf diesen Zähnen, bei Wechselströmen auf den Ringen. Die Kerne
                              									der Spulen werden aus einem fein vertheilten magnetischen Materiale gebildet; die
                              									einzelnen Körner desselben sind durch einen Firniſsüberzug von einander isolirt und
                              									durch Pressen in geeigneten Formen in die gewünschte Gestalt gebracht; dies wird am
                              									einfachsten dadurch erzielt, daſs man die Körner mit erwärmtem Harze oder Schellack
                              									mischt und diese Mischung in die Formen preſst. Auſserdem werden Haare oder Fasern
                              									mit beigemischt, um die Kerne etwas porös zu machen. Die Polstücke der Magnete
                              									werden in ähnlicher Weise hergestellt.
                           Die von F. M. Newton in Belfast (Englisches Patent 1883
                              									Nr. 867) angegebenen Neuerungen beziehen sich auf Stromsammler und Anker. Der erstere wird für
                              									jedes Paar von Abschnitten des Leiters des Ankers aus einem Kupferrohre hergestellt,
                              									welches auf einem isolirenden Materiale befestigt und durch schräge Schnitte in 4
                              									Theile getheilt ist. Diese Schnitte sind unter einem solchen Winkel zur Achse
                              									geführt, daſs jeder Abschnitt des Rohres etwa ⅜ des Umfanges umfaſst. Hierdurch
                              									tritt die Gröſse der von den Bürsten berührten Stromsammlerfläche ungefähr in ein
                              									geeignetes Verhältniſs zu dem abgegebenen Strome. Fig. 13 Taf. 26 zeigt
                              									eine abgeänderte Form des Stromsammlers, bei welcher die Schnitte anders gelegt
                              									sind, um die Funkenbildung zu verhindern, was dadurch erzielt wird, daſs die Bürsten
                              									ein Bogenstück an zwei oder mehreren Punkten gleichzeitig verlassen. Die Bürsten
                              									verlassen die Bogenstücke gleichzeitig an den Punkten G
                              									und H oder auf der breiten Strecke JE. Dem Anker gibt Newton
                              									eine Cylinder- oder Trommelform; die Drähte werden der Länge nach entweder auf der
                              									Oberfläche, oder in Längsnuthen gewickelt; sie überschreiten dann, indem sie eine
                              									Sehne des Bogens bilden, das Ende und gehen parallel zur ersten Lage wieder zurück,
                              									gehen dann wieder als Sehne, die jedoch unter einem Winkel gegen die erste Sehne
                              									geneigt ist, über das Trommelende; dann wieder längs des Cylinders und so fort, bis
                              									der Ausgangspunkt erreicht ist. Es können vier oder mehr solcher Wickelungen
                              									ausgeführt werden. Wie Fig. 12 Taf. 26 zeigt,
                              									ist diese Trommel feststehend; innerhalb derselben kreisen die Magnete. In Fig. 12
                              									besteht der Kern der Trommel aus einer Anzahl von einander isolirter Ringe aus
                              									weichem Eisen, welche durch Bolzen D zusammen gehalten
                              									werden, von denen zwei gleichzeitig die Verbindung mit der Grundplatte herstellen.
                              									Die Endringe sind mit einer Anzahl Vorsprünge von nichtleitendem Materiale versehen,
                              									um die Spulen zu
                              									stützen. Die vom Punkte I ausgehende Wickelung geht
                              									zunächst im Inneren des Cylinders, parallel zur Achse, dann über die zwei erwähnten
                              									Stützen nach J, dann weiter auf der Innenseite parallel
                              									zur Achse zurück und nach L u.s.w.
                           C. Lever in Bowdon (Englisches Patent 1883 Nr. 1198) hat
                              										feststehende Magnete und einen feststehenden Anker, während eine mit einer Platte oder
                              									einem Cylinder von Eisen versehene stählerne oder eiserne Stange zwischen den
                              									Polstücken kreist, um in den Spulen des Ankers Wechselströme zu erzeugen. In Fig. 14 Taf. 26
                              									bezeichnet B den auf die eiserne oder stählerne Achse
                              										A aufgeschraubten Cylinder, welcher durch die
                              									Polstücke der Magnete geht und durch eine Riemenscheibe u. dgl. angetrieben wird.
                              									Der Cylinder ist mit Längsrippen b von verschiedener
                              									Länge versehen, deren Anzahl halb so groſs ist als die der Ankerspulen C (Fig. 15 Taf. 26), welche
                              									auf einen Hohlcylinder von nichtmagnetischem Materiale aufgewickelt sind; dieser
                              									Cylinder wird mittels eines Holzblockes auf der Grundplatte befestigt. Bei der
                              									Anordnung in Fig.
                                 										15 sind die Ankerspulen C an den Metallringen
                              										G befestigt; die mit dem Cylinder B versehene Achse A geht
                              									auf jeder Seite durch die gleichnamigen Polstücke eines besonders erregten Magnetes.
                              									Die abwechselnden Spulen des Ankers sind in entgegengesetzter Richtung gewickelt und
                              									in irgend einer geeigneten Weise verbunden. Statt des cylindrischen kann auch ein
                              									scheibenförmiger Anker verwendet werden; eine eiserne, mit radialen Armen versehene
                              									Scheibe, deren Achse durch die gleichnamigen Polstücke der Magnete geht, kreist vor
                              									den Spulen. Wird das die oberen Enden der Magnete verbindende Querstück mit
                              									entgegengesetzter Polarität versehen, so kann es als Erreger für eine Spule benutzt
                              									werden, welche ihrerseits wieder die Feldmagnete erregt.
                           G. W. Füller in Norwich (Nordamerikanisches Patent Nr.
                              									286414) wählt einen hohlen cylindrischen Anker, dessen
                              									Kern aus einer oder mehreren eisernen, gegen die Ankerachse isolirten Spiralen
                              									besteht, und läſst die in Spulen abgetheilten Windungen sich nach der Länge dieses
                              									Cylinders auf dessen innere und äuſsere Oberfläche erstrecken.
                           S. P. Thompson (Englisches Patent 1883 Nr. 1639) läſst
                              										Inductoren, welche theils aus Eisen, theils aus
                              									einem nichtmagnetischem Materiale bestehen, zwischen den feststehenden Feldmagneten und Ankerspulen umlaufen. Die Inductoren r (Fig. 16 und 17 Taf. 26)
                              									bestehen aus Eisenblechscheiben, welche an einer Scheibe R von Holz oder anderem nichtleitenden Materiale befestigt sind; der
                              									Magnet M hat zwei Pole und diesen entsprechend sind
                              									zwei Ankerspulen A vorgesehen. – Das Patent umfaſst
                              									gleichzeitig 9 verschiedene Methoden, um die Geschwindigkeit eines Elektromotors zu
                              									reguliren.
                           Die Société Solignac et Co. in Paris (Englisches Patent
                              									1883 Nr. 2044) bildet den Ankerkern aus zwei
                                 										halbkreisförmigen Stücken A und B (Fig. 18 Taf. 26), welche an
                              									beiden Enden mit Flanschen versehen und mit Beibehaltung eines kleinen
                              									Zwischenraumes so an einander gebracht sind, daſs sie einen Ring bilden (vgl. 1884
                              										254 * 473). Die Wickelung erfolgt wie bei dem Gramme'schen Ringe, oder wie bei der Siemens'schen Trommel; oder es ist, wie Fig. 18 zeigt, jeder
                              									halbe Ring mit einer etwa ¼ des ganzen Ringumfanges einnehmenden Wickelung bedeckt.
                              									Die Bürsten werden in einem Durchmesser angeordnet, der rechtwinkelig zu dem durch
                              									die Pole der Magnete gehenden Durchmesser steht. Fig. 19 Taf. 26
                              									veranschaulicht einen besonders für diesen Anker bestimmten Stromsammler; die Bürsten sind durch zwei Getriebe A ersetzt, welche in die durch isolirendes Material D von einander getrennten zahnartig vorstehenden
                              									Abtheilungen C greifen, die mit den Abtheilungen des
                              									Ringes verbunden sind.
                           C. F. Bright in London (Englisches Patent 1883 Nr. 2280)
                              									gibt seiner Dynamomaschine feststehende Anker- und feststehende Magnetspulen. Die Spulen i (Fig. 21 Taf. 26) der
                              									Magnete sind über feststehende hohle Kerne gewickelt, durch welche eine eiserne oder
                              									stählerne, in nichtmagnetischem Materiale gelagerte Achse geht, die aus zwei durch
                              									ein nichtmagnetisches Stück c verbundenen Theilen ab und de besteht. Die
                              									einander zugekehrten Enden derselben sind bei b und d in Kreisbögen erweitert, während die anderen Enden
                              									der Achse mit den Scheiben a und e versehen sind. Das Gestell G der Maschine trägt sowohl die Lager der Achse, als auch die Spulen i; die Grundplatte des Gestelles kann aus einzelnen
                              									Stahlplatten hergestellt werden, wie die punktirten Linien andeuten. Die Bogenstücke
                              										b und d der Achse
                              									umfassen einen durch nichtmagnetische Lager getragenen Gramme-Ring. Der Sammler
                              									besteht in einer isolirenden Scheibe p, auf welcher
                              									drei concentrische Ringe befestigt sind, von denen der innere und der äuſsere mit
                              									den beiden Klemmschrauben der Maschine verbunden sind. Der innere Ring dagegen ist
                              									in zwei isolirte Hälften getheilt, welche durch entsprechende Verbindungsstücke mit
                              									den Ankerspulen i verbunden sind, und zwar können diese
                              									Verbindungen entweder auſserhalb, oder innerhalb der Spulen liegen. Die auf der
                              									Achse befestigten Bürsten vermitteln den Contact zwischen dem getheilten inneren und
                              									den beiden äuſseren Ringen. Fig. 20 Taf. 26 bietet
                              									eine besondere Ansicht des Ankers, mit einem Theile der Wickelung und den beiden
                              									Polen N und S der
                              									Achse.
                           Gramme's Dynamomaschine mit
                                 										mehreren Polen, für Gleichstrom, besitzt nach der Revue industrielle, 1884 * S. 176 bezieh. Engineering, 1884 Bd. 37 * S. 270 zwei Reihen von je 12 Elektromagneten,
                              									welche an den inneren Flächen der beiden Seitenständer der Maschine in einem Kreise
                              									so angeordnet sind, daſs, wie aus Fig. 22 Taf. 26 zu
                              									entnehmen, zwischen ihren inneren freien Enden der dünne, ringförmige Anker A kreisen kann. Die Pole der Magnete m jeder Reihe sind abwechselnd Nord und Süd; dagegen
                              									stehen sich in beiden Reihen immer gleichnamige Pole
                              										gegenüber. Der Anker
                              									selbst ist auf Holzscheiben h befestigt, die durch
                              									guſseiserne Flanschen mit der Achse W verbunden
                              									sind.
                           Alle positiven Bürsten werden in festen Hülsen einer metallischen Scheibe s gehalten und ebenso alle negativen Bürsten an einer
                              									zweiten derartigen Scheibe s1 (vgl. Fig. 23 Taf. 26). Diese beiden Scheiben sind mit einander verbunden,
                              									jedoch elektrisch isolirt, können sich auf einem am Ständer der Maschine
                              									angegossenen cylindrischen Ansätze frei drehen und werden mit Hilfe zweier
                              									concentrisch zur Achse geschlitzten Bügel B am Ständer
                              									so befestigt, daſs sie um einen bestimmten Winkel gedreht werden können, falls die
                              									Stellung der Bürsten hinsichtlich der neutralen magnetischen Achse verändert werden
                              									soll. Die Regulirung, Feststellung und Lösung der Bürsten geschieht mit Hilfe von
                              									Stiften, welche in Lagern befestigt sind, die sich an den Umfangen zweier ebenfalls
                              									isolirten, jedoch mit einander verbundenen Scheiben a
                              									und b befinden, die auf einem am Achslager angegossenen
                              									cylindrischen Ansätze drehbar sind. Diese Stifte greifen in Nuthen der Bürstenhalter
                              									und zwar die der einen Scheibe in die positiven, die der anderen in die negativen
                              									Halter, so daſs jede Reihe derselben parallel geschaltet ist.
                           Gewöhnlich sind die 4 Scheiben, die Bürstenhalter und die Bürsten starr mit einander
                              									verbunden, und um die Bürsten nach einander zu dem oberen Theile des Sammlers zu
                              									bringen, brauchen nur die die ersten Scheiben am Schlitten des Ständers
                              									befestigenden Bolzen herausgezogen zu werden. Die Länge der Bürsten läſst sich nun
                              									genau reguliren, bevor dieselben in ihrem Halter befestigt werden. Ist dies
                              									geschehen, werden die Bolzen wieder eingesetzt und die oberste Bürste in die
                              									günstigste Stellung zur neutralen Linie gebracht, wobei gleichzeitig die übrigen
                              									Bürsten ebenfalls die günstigste Stellung erhalten. Um die Bürsten nun in Thätigkeit
                              									zu setzen, müssen die die Regulirungsstifte tragenden Scheiben etwas gedreht werden,
                              									was mit Hilfe der in Fig. 23 angegebenen,
                              									links von der Mittellinie liegenden oberen Schraube S
                              									geschieht. Die Stifte veranlassen hierbei eine geringe Drehung aller Bürstenhalter
                              									zugleich, so daſs alle Bürsten gleichmäſsig und mit bestimmtem Drucke zum Aufliegen
                              									kommen.
                           Die in Fig. 4
                              									und 5 Taf. 26
                              									dargestellte dynamo-elektrische Maschine von Will.
                                 										Thomson (vgl. Thomson-Houston 1883 250 * 114) besitzt einen scheibenförmigen Anker, dessen Welle senkrecht gelagert ist. Die
                              									Ankerscheibe selbst ist aus 192 radial angeordneten keilförmigen Kupferstangen a (vgl. Fig. 6 Taf. 26) gebildet,
                              									welche in ihrer ganzen Länge von einander isolirt, am äuſseren Ende aber durch einen
                              									Kupferreifen verbunden und gehalten sind. Die inneren Enden sind gleichfalls bestens
                              									isolirt und jede Stange ist mit einem Streifen des Stromabgebers q verbunden. Die Stangen des Ankers haben auf der
                              									ganzen Länge gleichen Querschnitt, sind also nach der Mitte hin schmäler, aber
                              									höher. Diese Ankerscheibe von 120cm Durchmesser
                              									kreist zwischen den Polen zweier halbkreisförmigen kräftigen Elektromagnete k und l. Die Ankerwelle
                              									trägt unterhalb der Ankerseheibe f die Betriebscheibe,
                              									dagegen oberhalb den Stromabgeber q, auf welchem zwei
                              									in den Figuren nicht dargestellte, diametral gegenüber stehende Bürsten schleifen.
                              									(Vgl. Centralblatt für Elektrotechnik, 1885 * S.
                              									364.)
                           W. M. Mordey in Putney (Englisches Patent 1883 Nr. 4419)
                              									verwendet einen Anker, welcher aus dünnen, ringförmigen, von einander isolirten Platten a (Fig. 7 und 8 Taf. 26)
                              									zusammengesetzt ist, welche durch Bolzen oder Nieten b,
                              									die ebenfalls durch Büchsen von nichtleitendem Materiale (Holz o. dgl.) gehen, oder
                              									selbst aus nichtleitendem Materiale bestehen, verbunden sind. Zur Verminderung der
                              									Erwärmung des Ankers sind Luftlöcher e durch die
                              									Platten a gebohrt. Diese Platten sind mit Drahtspulen
                              										f umwickelt, deren einzelne Windungen möglichst
                              									parallel zu der mittleren, radial gerichteten, liegen; bei Herstellung der Spulen
                              									sind dieselben durch hölzerne Pflöcke g getrennt,
                              									welche später entfernt werden.
                           Fig. 9 Taf. 26
                              									zeigt eine andere Anordnung des Ankers; derselbe besteht nämlich aus einer Anzahl
                              									concentrisch über einander gelegter, isolirter Ringe h
                              									von weichem Eisen, welche durch radiale, in isolirenden Hülsen steckende Bolzen k mit der bronzenen Nabe j
                              									verbunden sind.
                           Wie aus Fig. 7
                              									ersichtlich, besitzt die Maschine 4 Magnetpole, abwechselnd Süd und Nord, zwischen
                              									welchen der Anker kreist.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)
                              
                           
                        
                     
                  
               
