| Titel: | E. Beck's Wendegetriebe mit Differentialräderwerk. | 
| Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 453 | 
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                        E. Beck's Wendegetriebe mit
                           								Differentialräderwerk.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									29.
                        E. Beck's Wendegetriebe mit Differentialräderwerk.
                        
                     
                        
                           Um eine Welle mittels eines Riemens und zweier Riemenscheiben nach beiden Drehungsrichtungen
                              									antreiben zu können, wobei die Bewegung in der einen Richtung langsamer als in der
                              									anderen Richtung erfolgt oder auch die Bewegung ganz aufgehalten werden kann, wie es
                              										z.B. beim Antriebe
                              									von Metallhobelmaschinen der Fall sein muſs, benutzt
                              										Eduard Beck in Waldkirchen (* D. R. P. Kl. 47 Nr.
                                 									34310 vom 31. December 1884) ein Differentialräderwerk, welches in dem
                              									Antriebscheibenpaare untergebracht ist.
                           Bei der in Fig.
                                 										17 Taf. 29 dargestellten Anordnung ist F die
                              									Festscheibe, L die Losscheibe, mit welch letzterer das
                              									eine Mittelrad d des Differentialräderwerkes in einem
                              									Stücke hergestellt ist. Das andere Mittelrad a sitzt
                              									lose auf der Welle A und steht in Verbindung mit dem
                              									Klinkenrade e. Die beiden mit einander verbundenen
                              									Umlaufräder b und c sitzen
                              									lose auf einem Bolzen B, welcher in dem Boden der
                              									Losscheibe L befestigt ist. Der Bolzen B sitzt excentrisch an einem Bunde i, so daſs durch Drehung des letzteren, was mittels
                              									eines mit Vierkant versehenen Schlüssels erfolgt, die Räder b und c auſser Eingriff mit a und d gebracht werden
                              									können. Gegen seitliche Verschiebung wird der Bund i
                              									durch den Stift n und gegen Verdrehung von selbst durch
                              									einen zweiten Stift m gesichert.
                           Sind die Räder b und c
                              									ausgerückt und befindet sich der Riemen auf der Losscheibe L, so wird die Welle A still stehen bleiben;
                              									bei Verschiebung des Riemens auf die Festscheibe F wird
                              									die Welle A von dieser unmittelbar mitgenommen. Werden
                              									nun die Räder b und c
                              									eingerückt, gleichzeitig das Rad a durch Einfallen
                              									einer Klinke in e festgehalten und der Riemen auf L übergeführt, so findet, da die Bewegungsübertragung
                              									auf die Welle A dann durch das Differentialräderwerk
                              									erfolgt, ein Rücklauf der Welle A mit langsamer, durch
                              									die Zähnezahlen der Räder a bis d bestimmter Geschwindigkeit statt.
                           Statt des Festhaltens des Rades c mittels Klinkenrad e kann auch, wie aus Fig. 19 Taf. 29 zu
                              									ersehen ist, ein Festhalten mittels Backen und Bandbremse l stattfinden. Statt eines Riemenscheibenpaares wird auch nur, wie in Fig. 18 und
                              										19
                              									dargestellt ist, die Losscheibe L benutzt und ihre
                              									zeitweise Verbindung mit der Welle A durch eine
                              									Reibungskuppelung vermittelt. In Fig. 19 ist hierzu eine
                              									einfache, auf der Welle A mit Nuth und Feder
                              									verschiebbare Kegelscheibe K benutzt, während in Fig. 18 radial
                              									verschiebbare Bremsbacken p angeordnet sind, welche
                              									durch an dem verschiebbaren Muffe g gelenkig befestigte
                              									Keile f nach auſsen gedrückt werden. Bei Benutzung
                              									einer Kuppelung zwischen der Scheibe L und der Welle
                              										A können die Umlaufräder b und c beständig in Eingriff mit den
                              									Mittelrädern a und d
                              									bleiben und die Ein- und Ausrückung des Getriebes ist wesentlich erleichtert,
                              									namentlich, wenn auch zum Festhalten des Rades a eine
                              									ähnliche Kuppelung angewendet würde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
