| Titel: | Neuere Bohrmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 20 | 
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                        Neuere Bohrmaschinen.
                        Mit Abbildung.
                        Neuere Bohrmaschinen.
                        
                     
                        
                           Eine freistehende Vertikal-Bohrmaschine von Currier und Snyder in Worcester, Nordamerika, ist nach
                              										American Machinist, 1887 Nr. 10 * S. 1, ausgeführt,
                              									welche jener von Gould-Eberhardt (vgl. 1886 262 * 395) ähnlich, aber von unseren üblichen Formen
                              									völlig abweichend gebaut ist. An das aus einer Fuſsplatte, einer Standsäule mit
                              									übergreifendem Arm gebildete Bohrgestelle ist nach hinten zu ein schwacher
                              									Druckrahmen angesetzt, welcher sowohl die Lagerung der oberen Antriebswelle
                              									vermittelt als auch den Riemenzug zwischen dieser und der am Ständerfuſs
                              									angeordneten Gegenwelle in der einfachsten Art auffängt.
                           An der vorderen Seitenführung der Standsäule verschiebt sich schlittenartig der
                              									untere durch ein Gegengewicht entlastete Lagerkopf, welcher die Bohrspindel zwischen
                              									Bunden hält und seiner eigenen Verstellung entsprechend dieselbe durch die
                              									Nabenhülse des oberen Antriebswinkelrades führt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 268, S. 20
                              
                           Demgemäſs entspricht diese Verschiebung des unteren
                              									Lagerkopfes dem Bohrervorschub, eine Bewegung, welche durch kleine Stufenscheiben
                              									von der oberen Antriebswelle auf eine dazu parallele Welle abgeleitet, und von
                              									dieser mittels Winkelrädchen auf eine stehende Welle übertragen wird, die
                              									gleichfalls am unteren Schlittenarm lagert. Zwei Querwellen mit auslösbarem Schneckenradbetrieb
                              									bethätigen ein Zahnrad, welches in die seitlich angeschraubte Zahnstange der
                              									Standsäule greift. Auch wird der Aufspanntisch durch einen besonderen Riemen als
                              									Drehtisch betrieben (vgl. Drehmaschinen, 1887 264 * 481.
                              									1888 267 * 14), auf welchem noch eine
                              									Spannbackenplanscheibe mit Nuthenkreuz von Cushmann
                              									(vgl. D.E. Whiton, 1887 266
                              									* 605) vorgesehen ist, so daſs die Gesammtanordnung dieser gut durchdachten Maschine
                              									gewiſs Beachtung verdient.
                           Th. H. Dallett's Kesselbohrmaschine. Diese Maschine besteht nach American Machinist, 1887 Nr. 45 * S. 1, aus einem aus zwei beliebig langen
                              									wagerecht liegenden Rundstäben gebildeten Rahmen, dessen Endköpfe an zwei
                              									Ständerführungen gleiten. Zum Zweck leichter Höheneinstellung ist dieser Rahmen
                              									durch zwei über Rollen laufende Gewichte entlastet, sowie durch ein
                              									Zahnstangentriebwerk eine leichte Verschiebung der beiden Bohrwerke ermöglicht wird.
                              									Diese durch Schnurtrieb bethätigten Bohrwerke mit liegender Spindel sind an ihren
                              									Zwischenstücken lothrecht so weit verstellbar, als die Entfernung der beiden
                              									parallelen Tragstäbe dies zuläſst, überdies ist, um einen bequemen Antrieb zu
                              									erhalten, jede ihrer Antriebswellen im Winkel einzustellen. Der auf Rollenböckchen
                              									aufliegende Rundkessel wird leicht in passende Lage zum Bohrwerk gebracht (vgl. Campbell, Hunter, 1885 257
                              									91 und G. Booth, 1886 262 *
                              									13).