| Titel: | Siemens und Halske's Mikrophon mit Kohlenkegel. | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 172 | 
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                        Siemens und Halske's Mikrophon mit
                           								Kohlenkegel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									12.
                        Siemens und Halske's Mikrophon mit Kohlenkegel.
                        
                     
                        
                           Viele Mikrophone leiden an dem Uebelstande, daſs in ihnen der durch die Regulirung
                              									hergestellte Zustand nicht auf Dauer erhalten bleibt. Die Ursachen davon liegen in
                              									Temperaturänderungen der schwingenden Platte, Veränderung der Zahl der
                              									Contactstellen, des Druckes und Widerstandes durch Erwärmung, Stöſse u. dgl. Um dies
                              									zu verhüten, geben Siemens und Halske in Berlin nach ihrem
                              									österreichischen Privilegium vom 9. September 1887 (vgl. Zeitschrift für Elektrotechnik, 1888 * S. 34) der einen Kohle die Form
                              									eines Kegels und lagern sie auf einer schiefen Ebene, auf der sie hinabgleitet und
                              									mit stets gleichem Drucke gegen die schwingende Kohlenplatte gepreſst wird.
                           Diese schiefe Ebene kann selbst aus Kohle bestehen und dann in dem Leitungskreis des
                              									Stromes eingeschaltet sein, in der Regel wird jedoch die schiefe Ebene lieber aus
                              									Metall oder einem politurfähigen Nichtleiter (Glas oder Porzellan) hergestellt und
                              									dann die schwingende Kohlenmasse unmittelbar durch einen metallischen Leiter ohne
                              									wesentliche Federkraft, wie z.B. Silberlahn oder eine feine lange Spirale aus
                              									Kupferdraht o. dgl. in den Leitungskreis LL
                              									eingeschaltet.
                           Fig. 9, 10 und 11 Taf. 12
                              									zeigen ein Mikrophon mit massivem Kohlenkegel, a ist
                              									eine gewöhnliche Telephonplatte, worauf die senkrecht zu stellende Kohlenplatte b befestigt ist. Die mitschwingende Kohlenmasse c hat die Form eines rechtwinkeligen Kegels (Fig. 10),
                              									dessen Spitze durch die Spirale d, aus feinem
                              									Kupferdraht, welche die Einschaltung des Kegels in den Stromkreis bewirkt, mit L verbunden ist. Der Kegel, dessen Grundfläche Fig. 11 zeigt,
                              									ist umgeben mit dem Hohlkegel e aus Glas, Porzellan
                              									oder einem anderen Stoffe. Dieser massive Hohlkegel ist im Gestelle des Apparates
                              									befestigt und wird so nahe an den Kohlenkegel gebracht, daſs nur ein kaum merkbarer
                              									Zwischenraum zwischen den Kegelwandungen besteht. Durch eine einfache, beliebig
                              									groſse Drehung des ganzen Telephons kann man die wirksamen Berührungsstellen
                              									verändern, ohne in den Druck- und Massenverhältnissen etwas zu verändern.
                           In anderen Fällen werden drei (oder eine andere beliebige Anzahl) in einander
                              									gesteckte kegelförmige Kohlen verwendet, die entweder alle 3 die Kohlenplatte b berühren, durch 3 Spiralen mit der Rückseite von e verbunden sind und in Parallelschaltung in dem
                              									Stromwege LL liegen, oder von denen nur die äuſserste,
                              									etwas vorstehende, die Platte b berührt und nur die dem
                              									Hohlkegel e am nächsten liegende mit nur einer Spirale verbunden ist, so daſs also alle 3 Kegel
                              									hinter einander geschaltet sind. (Vgl. auch 1887 265
                              									238.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
