| Titel: | Die Wolf'sche Fangvorrichtung, Schraubenbremse. | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 254 | 
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                        Die Wolf'sche Fangvorrichtung,
                           								Schraubenbremse.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									17.
                        Wolf'sche Fangvorrichtung, Schraubenbremse.
                        
                     
                        
                           In Nr. 3 der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
                                       										Hüttenwesen, 1888, beschreibt K. Wengler die
                              									von dem bekannten Sicherheitslampen-Fabrikanten C. Wolf
                              									in Zwickau erfundene Fangvorrichtung (* D.R. P Kl. 35 Nr. 24195 vom 13. Oktober
                              									1883), welche bisher nur an Fahrstühlen verwendet worden ist und nunmehr zum ersten
                              									Male beim Bergbau und zwar an den Schachtfördergestellen für den Römerschacht der
                              									Altenberger Zwitterstocksgewerkschaft Verwendung finden wird. Sie gehört zur Gruppe
                              									derjenigen Fangvorrichtungen, durch welche das Bewegungsmoment des Förderkorbes
                              									allmählich vernichtet wird.
                           Wie aus den Fig.
                                 										8 und 9 Taf. 17 ersichtlich, legt sich, so lange das Fördergestell am Seile
                              									hängt, die Königsstange C mit einer Verdickung x gegen das Kopfstück D
                              									und drückt die Spiralfeder B zusammen. Nach
                              									eingetretenem Seilbruche drückt diese mittels der Hebel H die beiden scharf gezahnten Reibräder R
                              									gegen die Innenseiten der hölzernen Leitbäume L vom
                              									Querschnitte 140 × 80mm. Die Achsen der Reibräder
                              									werden mittels Schlitten b in den Schienen c wagerecht geführt, ihre Verlängerung bilden die mit
                              									Rechts- oder Linksgewinde versehenen Schraubenspindeln S. Durch die Abwärtsbewegung des Gestelles werden die Reibräder nebst den
                              									Schraubenspindeln in Umdrehung versetzt und die letzteren pressen die mit den
                              									Schienen c verbundenen Bremsbacken A nach und nach an die Seiten der Leitbäume. Die
                              									Stirnseiten der Bremsbacken sind 300mm lang, 65mm breit und behufs besseren Angriffes an die
                              									Leitbäume senkrecht gezahnt; für gewöhnlich bleibt beiderseits zwischen Leitbäumen
                              									und Bremsbacken ein Spielraum von 5mm.
                           In der Maschinenfabrik von F.A. Münzner in Obergruna,
                              									woselbst die Gestelle gefertigt worden sind, wurden durch Fallenlassen der Gestelle
                              									aus der Ruhelage Fangproben angestellt.
                           Mittels des Wolf'schen Auslösehakens, dessen Einrichtung aus den Fig. 10 und 11 Taf. 17
                              									ohne weiteres ersichtlich ist, wurde zunächst das leere 576k schwere Fördergestell vom Seile gelöst und ruhig
                              									nach 201mm Fall gefangen. Dann wurde auch das
                              									belastete Gestell im Gesammtgewichte von 1282k aus
                              									der Ruhelage fallen gelassen und nach 930mm Fall
                              									ebenfalls ruhig und ohne daſs die Leitbäume wesentlich beschädigt worden wären,
                              									gefangen.
                           Um das Fördergestell wieder frei zu machen, werden die Reibräder mittels eines
                              									Schraubenschlüssels zurückgedreht, wozu übrigens eine bedeutende Kraft angewendet
                              									werden muſs, da die Bremsbacken beim Fangen ungemein fest angezogen werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
