| Titel: | Dampfwasserheber von Johann Klein in Frankenthal. | 
| Autor: | Stn. | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 438 | 
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                        Dampfwasserheber von Johann Klein in
                           								Frankenthal.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									24.
                        Klein's Dampfwasserheber.
                        
                     
                        
                           Der Dampfwasserheber (Pulsometer) von Johann Klein in
                              									Frankenthal (* D.R.P. Kl. 59 Nr. 42597 vom 13. August 1887) unterscheidet sich
                              									dadurch von bekannten Pulsometern, daſs die Condensation des Dampfes nicht in den
                              									eigentlichen Pumpkammern, sondern in besonderen kleineren Nebenkammern, bevor noch
                              									die zugehörige Pumpkammer ganz entleert ist, bewirkt wird. Es wird hierbei der Zweck
                              									verfolgt, daſs die
                              									Hauptmasse des zu fördernden Wassers nicht in den Condensationsraum gelangt, und
                              									daſs zwischen Förderwasser und Dampf eine Wassermenge eingeschaltet bleibt, welche
                              									nicht in das Druckrohr tritt, sondern in der Pumpkammer und dem unteren Theile des
                              									Ventilkastens hin und her flieſst, und an seiner Oberfläche in der Pumpkammer
                              									siedend heiſs ist, aber nach dem Ventilkasten zu allmählich die Temperatur des
                              									Förderwassers annimmt. Dadurch, daſs auf diese Weise der in die Pumpkammer
                              									eintretende, zum Fortdrücken des vorher angesaugten Wassers dienende Dampf nur mit
                              									einer heiſsen Wasseroberfläche in Berührung kommt, wird eine unnütze Condensation
                              									während der Druckperiode vermieden, während in dem Nebenraurn der Dampf zwecks
                              									Herbeiführung der wirksamen Condensation bei jeder Füllung frisches kaltes Wasser
                              									vorfindet. Die Vorrichtungen zur Erreichung dieses Zweckes bestehen in einer
                              									besonderen kleineren Condensationskammer für je eine Pumpkammer und in der
                              									beuteiförmigen, bis auf eine schmale Durchgangsöffnung durch eine Scheidewand von
                              									dem Ventilkasten getrennten Verlängerung der eigentlichen Pumpkammern unterhalb der
                              									Saugventile bezieh. der Mündung des Saugrohres, durch welche ein Wassersack gebildet
                              									wird, in dem sich bei der ersten Füllung der Kammern eine gewisse Wassermenge
                              									ansammelt. Wesentlich ist hierbei die Lage des Wassersackes unterhalb der
                              									Saugrohrmündung und die Abtrennung desselben von dem Ventilkasten durch die
                              									Scheidewand, damit das erhitzte Wasser sicher in den Hauptkammern verbleibe und in
                              									die Nebenkammern nur frisches kaltes Wasser gelangen kann.
                           In Fig. 4 und
                              										5 Taf. 24
                              									bezeichnen a und a1 die Pumpkammern, b
                              									und b1 die zugehörigen
                              									Neben- oder Condensationskammern; c ist eine
                              									gewöhnliche Steuerzunge und e und e1 sind zwei
                              									Einspritzrohre.
                           Die Condensationskammern b und b1 sind an ihren oberen Enden direkt mit
                              									den Pumpkammern a und a1, an den unteren Enden mit dem Saugraum f des Ventilkastens durch die Kanäle h verbunden, so daſs in der Saugperiode gleichzeitig
                              									mit den Hauptkammern aa1 die Nebenkammern bb1 mit frischem Wasser sich füllen. Angenommen, die
                              									Kammer a1 mit
                              									zugehöriger Nebenkammer b1 sei mit Wasser gefüllt, so hat sich die Steuerzunge c in Folge des in a und
                              										b eintretenden Vacuums auf die linke Seite gelegt;
                              									der Dampf tritt durch d in die Kammern a1 und b1 ein und drückt das
                              									Wasser bis zur Höhe der Kante ii der Nebenkammer aus
                              									beiden Räumen a1 und
                              										b1 gleichmäſsig
                              									fort. Dann tritt in Folge der plötzlichen Oberflächenvergröſserung des kalten
                              									Wassers in der Nebenkammer b1 eine Condensation des Dampfes ein, welche eine beträchtliche
                              									Druckverminderung in a1
                              									hervorruft; die Steuerzunge c wird dann auf die rechte
                              									Seite geworfen und der weitere Dampfzutritt zu a1 und b1 ist abgeschlossen. Von dem ersten Augenblick der
                              									Condensation in b1 an
                              									tritt in Folge der Druckverminderung durch das Rohr e1 kaltes Spritzwasser aus dem Druckraum g in die Condensationskammer und bewirkt die
                              									vollständige Condensation in b1 und a1. Es tritt dann ein fast vollkommenes Vacuum ein;
                              									das Saugventil öffnet sich und beide Kammern füllen sich von Neuem. Bei diesem
                              									Vorgang wird die Hauptkammer a1 nur bis zur oder wenig unter die Linie ii entleert; es bleibt also eine beträchtliche
                              									Wassermenge in dem Wassersack unterhalb des Saugventiles stehen, welche bei jeder
                              									folgenden Ansaugung wieder den oberen Theil der Pumpkammer füllt Diese hin und her
                              									flieſsende Wassermenge nimmt in den oberen Schichten in der Pumpkammer durch die
                              									fortwährende Berührung mit dem Dampf bald eine hohe Temperatur an, während die
                              									unteren bezieh. die in den Ventilkasten gelangenden Schichten durch das neu
                              									hinzutretende Förderwasser immer wieder abgekühlt werden, so daſs die Oberfläche x heiſs wird, die tieferen Schichten bis x1 allmählich in eine
                              									lauwarme Temperatur übergehen und in dem abwärts führenden Kanal des Ventilkastens
                              									bei x2
                              									die Kälte des angesaugten Wassers haben.
                           
                              Stn.
                              
                           
                        
                     
                  
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