| Titel: | Fortschritte in der Hutfabrikation. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 441 | 
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                        Fortschritte in der Hutfabrikation.
                        Patentklasse 41. Mit Abbildungen auf Tafel 24 und 25.
                        Fortschritte in der Hutfabrikation.
                        
                     
                        
                           Hutspülmaschine von E. Fluss in Freiberg, Mähren (*
                              									D.R.P. Nr. 35712 vom 25. November 1885). Die in Fig. 8 Taf. 24
                              									dargestellte Maschine hat den Zweck, ein kräftiges Abspülen des den Hüten
                              									anhaftenden überschüssigen Farbstoffes oder sonstigen Schmutzes zu bewirken. Der
                              									Vorzug dieser Spülmaschine gegenüber der bisherigen Handarbeit, mit oder ohne
                              									Anwendung von Bürsten, liegt darin, daſs die Hüte durch sehr rasche Drehung unter
                              									Wasser nicht nur sehr schnell, sondern auch gründlicher gereinigt werden als es
                              									durch die Hand möglich ist, und auſserdem die Haardecke bedeutend geschont wird.
                           Der zu spülende Hut wird auf die auf der Welle b
                              									sitzende Hutform c gebracht. Die letztere wird am
                              									besten aus Metallfedern hergestellt, wodurch ein festes Aufsitzen des Hutes und ein Waschen von
                              									innen und auſsen möglich wird. Macht sich nur ein Waschen der Auſsenseite des Hutes
                              									erforderlich, so genügt eine einfache hölzerne runde oder besser ovale Form, welche
                              									nur 10cm unter Wasser zu tauchen braucht und ein
                              									festes Aufsitzen des Hutes überflüssig macht, da dieser durch den Druck des Wassers
                              									an die Form angepreſst wird. Die die Form c tragende
                              									Welle b erhält von dem Kegelrad A aus, unter Vermittelung des Kegelrades a
                              									ihren Antrieb und kann durch den Tritt K nach Belieben
                              									in ihren Lagern iD gehoben oder gesenkt, d.h. es kann
                              									der Trieb a mit dem Trieb A in oder auſser Eingriff gebracht werden, zu dem Zweck, die Form c über Wasser zu bringen und den Hut auszuwechseln.
                           Trockenapparat für Hüte von W.H. Kendall in Brooklyn,
                              									New-York (* Amerikanisches Patent Nr. 358674 vom J. 1887). Die zu trocknenden Hüte
                              									werden auf die Formen N gebracht und mit diesen auf die
                              									trichterförmigen Träger D (Fig. 9 Taf. 24), welche
                              									wiederum auf dem mit einem Exhauster in Verbindung stehenden Rohr G sitzen und von demselben durch je eine Drosselklappe
                              										H abgesondert werden können. Jeder Formenträger D kann durch eine Glocke A
                              									überdeckt werden, welche wiederum durch teleskopartig verbundene Rohre B mit einem Heizapparat E
                              									in Verbindung stehen. Die Glocken A können nach oben
                              									geschoben werden behufs Auswechselns der Hüte und werden in dieser Lage durch zwei
                              									Sperrklinken C gehalten. Der Exhauster saugt, sobald
                              									die Glocke A auf den Formträger D herabgelassen und die entsprechende Drosselklappe geöffnet ist, die
                              									warme Luft aus dem Heizapparat E durch die Rohre B und den auf der aus Drahtgeflecht oder perforirtem
                              									Blech bestehenden Form N sitzenden Hut und trocknet
                              									denselben hierdurch.
                           Apparat zum Einmangeln des Lackes zur Steifung von Hüten und
                                 										Hutkrempen von Fr. Pfeifer in Braunschweig (* D.R.P. Nr. 34483 vom 26. Juni
                              									1885). Der Apparat besteht aus dem tischartigen Gestell A (Fig.
                                 										10 Taf. 24), an dessen hinterer Seite ein Galgen B angebracht ist, welcher einer Kurbelwelle C
                              									als Führung dient. An dem unteren Ende dieser Kurbelwelle befinden sich zwei
                              									kegelförmige Rollen DD1
                              									, welche durch das auf dem Hebel E befestigte Gegengewicht E1 auf eine darunter stehende Form F herabgedrückt werden. In diese Form wird der zu
                              									steifende Hut gebracht, dessen Rand über die Form gezogen und mit Lack
                              									eingestrichen. Schiebt man die Form mit dem Hut unter die Kurbelwelle und versetzt
                              									letztere in Umdrehung, so wird der Lack gleichmäſsig in die Hutkrempe eingemangelt.
                              									Damit auch der obere Rand zwischen beiden Rollen D Di mitbearbeitet wird, ist hinter den Rollen
                              										D noch ein Laufrad G
                              									angebracht.
                           Behufs Herstellung des Glanzes und Striches auf Hüten werden dieselben, nachdem ihre
                              									Oberfläche möglichst glatt gebürstet oder abgerieben ist, auf Hutformen oder
                              									Huthalter gebracht, mit Wasser angeleuchtet und mit einem heiſsen Eisen trocken
                              									gebügelt. Diese Operation wird ein oder mehrere Male wiederholt, je nach der
                              									Qualität des betreffenden Hutes bezieh. der Beschaffenheit des gewünschten Glanzes.
                              									Zuweilen wird auch zur Erleichterung der betreffenden Manipulation die Hutform oder
                              									der Huthalter in Umdrehung versetzt, so daſs man das heiſse Eisen nur gegen den sich
                              									drehenden Hut zu halten braucht oder es erfolgt auch die Bewegung des Bügeleisens
                              									selbstthätig.
                           Eine Vorrichtung der ersten Art ist die Bügelmaschine von
                                 										Alfred Fluſs in Freiberg, Mähren (* D.R.P. Nr. 32164 vom 5. Februar 1885).
                              									Dieselbe gestattet, den zu behandelnden Hut leicht in jede beliebige senkrechte,
                              									wagerechte oder schräge Lage zu bringen und dabei beliebig rasch sich drehen zu
                              									lassen, je nachdem dieses erforderlich ist. Die Maschine ist in Fig. 11 Taf. 24
                              									dargestellt. Die den Hut aufnehmende Form sitzt auf der mit einem Kegeltrieb H versehenen Welle A,
                              									welche sich in der mit der Kurbel K verbundenen Hülse
                              										H1 frei drehen kann
                              									und mit der letzteren durch die Kurbel in jede Lage gebracht und durch einen an der
                              									Kurbel sitzenden Schnepper, der in einen Gradbogen L
                              									einfallt, in dieser Lage gehalten werden kann. Die Welle A bleibt in jeder Stellung mit dem auf der Welle F sitzenden Kegeltrieb G durch den Trieb H in Eingriff und wird je nach der Stellung, welche der
                              									Riemen E1 auf den
                              									beiden kegelförmigen Scheiben DD1 einnimmt, in langsamere oder schnellere Umdrehung
                              									versetzt.
                           Bei der Bügelmaschine von Bortfeldt in Bremen (* D.R.P.
                              									Nr. 42817 vom 14. Juli 1887) wird der auf eine Form aufgesteckte Hut in Umdrehung
                              									versetzt und das Bügeleisen während derselben selbstthätig an dem Hut hin und her
                              									geführt. Die die Hutform aufnehmende Achse G (Fig. 12 Taf.
                              									24) ist in dem Lagerstuhl A gelagert und empfängt ihren
                              									Antrieb durch die ausrückbare Riemenscheibe H. Von der
                              									Welle G aus wird unter Vermittelung der Riemenscheiben
                              										KM die Schraubenspindel N in Umdrehung versetzt und hierdurch der auf ihr sitzende, das Bügeleisen
                              									tragende, Schlitten B parallel zur Achse N hin und her bewegt. Der Bügelkörper ist kugelförmig
                              									gestaltet und wird durch Gas geheizt. Der Arm C,
                              									welcher das Bügeleisen trägt, ist in dem Schlitten B
                              									drehbar gelagert und an seinem freien Ende derart belastet, daſs der Bügelkörper
                              									beständig an die Hutform angedrückt wird, während dieselbe sich in Umdrehung
                              									befindet und der Schlitten B hin und her bewegt
                              									wird.
                           Das Verfahren, Hüte in der vorstehend beschriebenen Weise dem Bürst- bezieh.
                              									Glänzprozeſs zu unterwerfen, ermöglicht nicht, Hüten ohne wollige Oberfläche einen
                              									Glanz oder Strich zu verleihen. Durch die Maschine von John
                                 										Henry Neave in Rainow near Macclesfield, England (* D.R.P. Nr. 40777 vom
                              									24. März 1887) wird dieses erreicht, und zwar bringt man bei derselben den Hut mit
                              									einer rotirenden, mit Sammt besetzten Trommel in Berührung. Das Lager, welches den Hut
                              									aufnimmt, besteht aus einem elastischen Material und ist mit Luft, Wasser u.s.w.
                              									gefüllt, wodurch ein gleichmäſsiger Druck auf alle Theile des Hutes erzielt wird,
                              									indem sich die Oberfläche des Lagers vermöge ihrer Elasticität allen Unebenheiten
                              									anschmiegt.
                           Die in den Lagerständern B ruhende Welle A (Fig. 13 und 14 Taf. 24)
                              									mit Antriebsscheibe D trägt an dem einen Ende die
                              									Trommel C, deren Mantel mit Sammt oder sammtartigem
                              									Stoff überzogen ist. Wenn sich die Trommel mit genügender Schnelligkeit dreht, wird
                              									der Hut auf das Lager E aufgebracht und von dem
                              									Arbeiter durch einen Druck auf den Tritt H gegen die
                              									sich drehende Trommel C gepreſst. Durch stärkeres und
                              									schwächeres Treten wird die Stärke, mit welcher der Hut an die Trommel C angedrückt wird, regulirt. Das Lager E ist mit einem doppelwandigen, mit einem Gase oder
                              									einer Flüssigkeit gefüllten Ueberzuge aus Kautschuk oder mit einem anderen
                              									elastischen Material versehen und an den Arm einer Welle b befestigt, die durch Stange f mit dem
                              									Tritthebel H verbunden ist.
                           Die zur Erzeugung des Glanzes oder Striches auf Hüten umgelegten und an der
                              									Hutoberfläche angedrückten kleinen Haare richten sich mit der Zeit wieder auf,
                              									wodurch die Oberfläche wieder rauh wird und sich in Folge dessen der glänzende
                              									Strich verliert. Diesem Uebelstand will John Henry
                                 										Neave in Rainow near Macclesfield, England (* D.R.P. Nr. 41421 vom 23. März
                              									1887) dadurch abhelfen, daſs er die Hüte zunächst mit Hilfe der vorstehend
                              									beschriebenen Maschine mit dem gewünschten Glanz oder Strich versieht und dann, um
                              									diesen Strich haltbar zu machen, den Hut mit Alkohol, Wasser, Naphta, Paraffin
                              									u.s.w. gleichmäſsig befeuchtet und schlieſslich unter Anwendung von Wärme einem
                              									hohen Druck aussetzt. Die in der Preſsform sich aus der dem Hut anhaftenden
                              									Flüssigkeit entwickelnden Dämpfe umhüllen die Fasern und Haare und versetzen
                              									dieselben in eine dauerhafte Lage, wodurch ein haltbarer Glanz oder Strich erzeugt
                              									wird.
                           Maschine zum Beschneiden von Hutkrempen von William Henry
                                 										Dormann in Stafford, England (* D.R.P. Nr. 37893 vom 21. März 1886). Das
                              									Beschneidemesser J wird von dem auf der Antriebswelle
                              										D (Fig. 1 Taf. 25) sitzenden
                              									Excenter F aus unter Vermittelung der Zugstange f, des in den Lagerböcken g3 excentrisch gelagerten Hebels G und der von diesem in der drehbaren Hülse H auf und ab bewegten Stange K mit Hilfe des Hebels j in Schwingung
                              									versetzt. Befindet sich das Messer in Arbeitsstellung, so nimmt die Achse g die aus Fig. 1 Taf. 25
                              									ersichtliche Lage ein. Durch theilweises Drehen derselben in ihren Lagern mit Hilfe
                              									des Handgriffes g4 wird
                              									der Hebel G und damit das Messer J aus seiner Arbeitsstellung gehoben, so daſs der
                              									beschnittene Hut gegen einen anderen ausgewechselt werden kann.
                           Der zu beschneidende Hut wird auf dem tellerartigen Support S
                              									(Fig. 1 bis 3 Taf. 25) durch
                              									Druckwirkung auf die äuſsere Kante seiner Krempe festgehalten. Die Befestigung
                              									erfolgt in der Weise, daſs zunächst mittels des Griffes s9 die in den Schlitzen s5 des Supportes
                              									beweglich angeordneten Blöcke s1 so weit gegen einander bewegt werden, bis die
                              									Krempe an ihren Schultern s12 anliegt. Hierdurch ist der Hut auf die Längenrichtung eingestellt.
                              									Darauf werden alle vier in den Schlitzen t1 beweglichen Blöcke t
                              									mittels des Griffes t4
                              									gleichzeitig unter die Krempe bewegt und ihre Schutzleisten t7 so eingestellt, daſs die Krempe auf
                              									ihnen aufsitzt (Fig.
                                 										8 Taf. 25). Schlieſslich werden dann die einstellbar in dem Support S liegenden Seitenblöcke s
                              									gegen einander bewegt und die Krempe darauf mittels der Klemmen s2 festgeklemmt (Fig. 5 und 6). Da die
                              									Blöcke s einzeln adjustirt werden müssen, so ist Sorge
                              									zu tragen, daſs sie möglichst genau den gleichen Abstand vom Centrum des Hutes
                              									erhalten. Hierzu ist an der einen Seite der Blöcke s
                              									auf der Platte S eine Skala vorgesehen. Eine ähnliche
                              									Skala ist auch auf den Seiten der Blöcke s selbst
                              									angebracht, um das gleichmäſsige Einstellen der Klemmen s2 zu sichern. Der Support ist so
                              									gekrümmt, daſs wenn der Hut auf die ihn unmittelbar stützenden Blöcke s1
                              									st aufgesetzt ist, die innere Kante der Krempe
                              									annähernd parallel mit dem Support liegt.
                           Die Hutkrempe stützt sich beim Beschneiden auf die an dem das Schneidemesser durch
                              									den Hebel j tragenden Block h angebrachte Platte j2 und wird durch den durch Feder j5 beeinfluſsten
                              									Drücker j3 gegen
                              									dieselbe gepreſst, welcher mit dem Anheben des Messers auch gleichzeitig von der
                              									Platte j2 entfernt
                              									wird.
                           Der Hutsupport S wird mittels des Zapfens r5 in den Armen r4 der Stange R gehalten, welche im Sockel P2 der Platte P durch das Zahnrad r2 senkrecht verstellt und in jeder Stellung durch
                              									die Schraube r3
                              									festgehalten werden kann (Fig. 1). Die den
                              									Hutsupport tragende Platte P ist mit unter rechtem
                              									Winkel sich kreuzenden Nuthen P1 versehen und auf der Plattform des mittels Rollen
                              									auf der Grundplatte A hin und her beweglichen
                              									Schlittens C zugleich drehbar und hin und her gehend
                              									beweglich angeordnet, und zwar derart, daſs in der Längsnuth C1 der Plattform eine lange Schiene C2 verschiebbar ist,
                              									von welcher aus ein fester Bolzen c mit dem um ihn
                              									beweglichen Block c5 in
                              									die Nuthen P1 faſst,
                              									während ein zweiter Bolzen c1 in einem am Schlitten C gebildeten Lager
                              										c2 rotiren kann und
                              									mit seinem Kopfe ebenfalls in die Nuthen P1 faſst. Mittels der T-Kopfschraube c4
                              									kann die Schiene C2 im
                              									Schlitten C in jeder Lage festgestellt und somit die
                              									Stellung des Bolzens c zu dem Bolzen c1 verändert
                              									werden.
                           Wird die Platte P gedreht, so gleiten ihre Nuthen P1 gleichzeitig auf dem
                              									Block c5 und Bolzenkopf
                              										c3 rück- und
                              									vorwärts, wodurch eine solche Bewegung der Platte P
                              									erzielt wird, daſs die Krempe des von ihr getragenen Hutes sich in einer
                              									elliptischen bezieh. ovalen Bahn unter dem Messer J
                              									hindurchbewegt. Durch Verstellen des Bolzens c in Bezug
                              									auf den Bolzen c1 kann
                              									die kleine Achse der von der Hutkrempenkante zu bildenden Ellipse verändert werden,
                              									während die groſse Achse dieselbe bleibt.
                           Die tangentiale oder nahezu tangentiale Einstellung des Messers J zur Schnittlinie erfolgt durch die dasselbe führende
                              									Hülse H von dem Sockel P2 der Platte P aus, unter Vermittlung der Theile ONMLI.
                              									Bisweilen ist es wünschenswerth, den Winkel des Messers beim Beschneiden der
                              									entgegengesetzten Seiten der Hutkrempe verändern zu können. Zu diesem Zweck wird der
                              									Hebel L nicht direkt an der Welle M befestigt, sondern lose aufgesetzt und unterhalb
                              									desselben an der Welle ein Sector Q befestigt, in
                              									dessen Schlitz er mittels des Schraubenbolzens q in
                              									gewünschter Lage zum Sector festgestellt werden kann, wodurch der Winkel, den er mit
                              									dem Hebel N bildet, und also auch der Anstellwinkel des
                              									Messers verändert wird.
                           Mit der wie bisher beschriebenen Anordnung werden die Krempen mit einer elliptischen
                              									Contour beschnitten. Um nun auch das Beschneiden von Krempen zu ermöglichen, deren
                              									äuſsere Contour von der einer echten Ellipse abweicht, wird die Bewegung des
                              									Supportes S durch eine Curvenscheibe beeinfluſst,
                              									wodurch der Schlitten C1 longitudinal verschoben wird. Gehört kein Theil der Krempencontour einer
                              									echten Ellipse an, so wird die Curvenscheibe so construirt, daſs sie während der
                              									ganzen Umdrehung der Platte P auf den Schlitten
                              									verschiebend wirkt. Auch können zwei Curvenscheiben angewendet werden, von denen die
                              									eine nur während des Schnittes an den Krempenenden und die andere nur während des
                              									Schnittes an den Krempenseiten wirksam ist, und kann dann das Beschneiden auch ohne
                              									Platte P stattfinden.
                           Apparat zum Formen von Huträndern von Lucius Hector Hoyt
                              									in Danbury (* D.R.P. Nr. 36822 vom 23. März 1886). Der Apparat ermöglicht die
                              									Ueberführung von Huträndern verschiedener Gröſse und Breite in eine beliebige Form.
                              									Die Theile, welche das Formen bewirken, bestehen aus einer Anzahl dünner Formstücke,
                              									welche einander überlappen und für alle Verschiedenheiten in der Länge und Breite
                              									und für alle Veränderungen der Schweifung des Hutrandes passend eingestellt werden
                              									können. Ferner sind Vorrichtungen für passende Vergröſserung und Verkleinerung des
                              									Raumes des Hutkopfes sowohl in der Länge als auch der Breite getroffen.
                           Alle Theile für das Formen des Vorder- und Hintertheiles sind geschlitzt und durch
                              									Einhängen mit einander verbunden. Die Veränderung in der Schweifung des Hutrandes
                              									vorn und hinten können, ohne den Raum für den Hutkörper zu verändern, vorgenommen
                              									werden. Der Hutrand wird in die gewünschte Schweifung oder Rundung gebracht, ohne
                              									der Kante des Hutes die Umkehrung in Richtung des Hutkopfes zu ertheilen, was besser
                              									vor dem Formen geschieht.
                           
                           Anstatt Sandsäcke mit der Hand zur Anwendung zu bringen, um durch die Schwere ihres
                              									nachgiebigen Inhaltes einen gleichmäſsigen Druck auf den ganzen oder einen groſsen
                              									Theil des Hutrandes auszuüben, werden solche hier mittels eines Trittes zugeführt,
                              									so daſs die Hände anderweitig thätig sein können.
                           Der Apparat ist in den Fig. 9 bis 14 Taf. 25
                              									veranschaulicht. Die Verstellung des Hutraumes gleichzeitig in der Längen- und
                              									Breitenrichtung wird mittels der Schlitten B und R von der Achse C aus
                              									dadurch bewirkt, daſs die Schlitten B mittels
                              									Zahnstangen b und des zwischenliegenden auf der Achse
                              										C sitzenden Zahnrades C1, die Schlitten R mittels der auf der Achse C sitzenden
                              									Segmente C3 mit Nuthen
                              										c und in diese eingreifender Rollenstifte r aus einander oder gegen einander bewegt werden (Fig. 9 und 10). Auf den
                              									Schlitten R sind um die Zapfen m drehbar die Formstücke M für die
                              									Seitenränder der Hüte angeordnet und können durch Drehung der Welle P mittels der auf dieser sitzenden genutheten Scheiben
                              										P2 und der
                              									Uebertragungsmechanismen SS1
                              									M1 verstellt werden.
                              									Die Gröſse der Verstellung wird mittels des feststehenden gekerbten Rades A4 und des Klinkhebels
                              										P3
                              									P4 bestimmt (Fig. 14). Der
                              									um die Formstücke M umgelegte Hutrand wird gegen die
                              									letzteren durch die zurückklappbaren federnden Seitenstützen N mit den stellbaren Formflächen N6 angepreſst (Fig. 12 und 13).
                           Die Verstellung der Hutrandformflächen erfolgt mittels der getheilten, von den
                              									Schlitten B bezieh. R
                              									getragenen, sich überlappenden und gegen einander verschiebbaren Formflächen IJ und K, wobei die
                              									Seitenformflächen K die Formflächen I und alle zugleich die Formstücke M überlappen, um bei jeder Stellung der Schlitten B und R eine geschlossene
                              									Formfläche für den gesammten Hutrand darzubieten. Um den letzteren vor schädlichen
                              									Eindrücken der Formstücke JKI zu schützen, sind die
                              									letzteren durch einen auswechselbaren, elastischen Ueberzug T von Gummi oder ähnlichem Material, an den Theilen R1 und M befestigt, überzogen.
                           Der Sandsack wird aus den durch Zapfen verbundenen Rahmen W1
                              									W2 und Stoff W3 gebildet. Die Theile
                              										W1
                              									W2 stellen sich nach
                              									dem Niederlassen auf die Formtheile IJK selbstthätig
                              									schräg ein und zwingen en Sack, sich um und bis unter die Formtheile M zu schwingen (Fig. 11). Behufs
                              									Aufziehens und Niederlassens ist der Sandsack durch eine über die Rolle A2 geführte Kette Y mit dem Hebel Y1 verbunden, beim Aufziehen des Sandsackes erfolgt
                              									gleichzeitig ein Zurseitedrehen, beim Niederlassen ein Zurückdrehen senkrecht über
                              									die Hutform und wird dieses dadurch bewirkt, daſs der Träger des Sandsackes mittels
                              									eines mit dem letzteren verkuppelten Schiebers F
                              									verbunden ist, der die entsprechende Drehung erfährt, indem F mit seiner spiralförmigen, aber am oberen Ende geraden Nuth f an einem festen Stift entlang gleitet (Fig. 14).
                           
                           Apparat zum Ausweiten von Hüten von Gutsmuths in
                              									Leipzig-Eutritzsch (* D.R.P. Nr. 34529 vom 8. September 1885). Die bisher im
                              									Gebrauch befindlichen Vorrichtungen zum Weiten von Hüten haben den Nachtheil, daſs
                              									sie nur in der Längenrichtung der Kopfform wirken, nicht aber in der Querrichtung
                              									derselben. Dieser Uebelstand bedingt eine einseitige Dehnung und erfordert eine
                              									besondere Manipulation zur Erzielung einer quer gerichteten Dehnung. Der in den Fig. 15 und
                              										16 Taf.
                              									25 dargestellte Apparat von Gutsmuths ermöglicht nun
                              									ein Vergröſsern der Hutweite nach allen Richtungen gleichzeitig, und zwar erfolgt
                              									dies durch die Formbacken D, welche zwischen den
                              									Platten A und B liegen,
                              									mittels der Keilschraube EE1
                              									GH nach allen Richtungen hin gegen die Hutwand gepreſst
                              									und durch die Federn L in ihre Anfangsstellung
                              									zurückgeschoben werden.
                           Hutmeſsapparat von Carl Bergmann in Guben (* D.R.P. Nr.
                              									38745 vom 4. Juli 1886). Der in den Fig. 17 und 18 Taf. 25
                              									dargestellte Apparat besteht im Wesentlichen aus den beiden Rädchen a und b, welche durch
                              									Verschiebung der Zahnstange c in Umdrehung versetzt
                              									werden. Auf dem Rädchen a sitzt der Arm d, an dessen freiem Ende das Metallband e befestigt ist. Auf dem Rädchen b sitzt ein Zeiger f,
                              									welcher auf der Skala s die Kopfweite des Hutes
                              									anzeigt. Die zu messenden Hüte werden auf den Rahmen g
                              									gelegt, an welchem das Meſsband e bei x befestigt ist. Die Zahnstange c ist drehbar mit dem Hebel h verbunden,
                              									welcher wiederum gelenkig an dem den Tisch i tragenden
                              									Fundament t sitzt. Der die Getriebe abc und den Rahmen gl
                              									tragende Tisch i ist durch das Scharnier k mit dem Fundament t in
                              									Verbindung. Aus dieser Anordnung der einzelnen Mechanismen ergibt sich, daſs sobald
                              									auf den Rahmen g ein Hut aufgelegt ist und dieser
                              									Rahmen am Griff l um Bolzen k nach abwärts gedreht wird, die Zahnstange c
                              									sich nach auſsen bewegen muſs und hierdurch die Triebe a und b in Umdrehung versetzen wird. Eine
                              									Folge davon ist, daſs sich das Meſsband an die innere Hutwand anlegen und der Zeiger
                              										f, da er eine ebenso groſse Winkelgeschwindigkeit
                              									hat wie der Arm d, die Weite des Hutes auf der Skala
                              										s angeben wird.
                           H. Glafey.
                           
                        
                     
                  
               
