| Titel: | Ueber Versuche zur Klarstellung des Wirkungsgrades des Locomotivkessels; von Prof. H. Gollner in Prag. | 
| Autor: | H. Gollner | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 540 | 
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                        Ueber Versuche zur Klarstellung des
                           								Wirkungsgrades des Locomotivkessels; von Prof. H. Gollner in Prag.
                        (Schluſs des Berichtes S. 494 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									1 und 2.
                        Gollner, Klarstellung des Wirkungsgrades des
                           								Locomotivkessels.
                        
                     
                        
                           Die Beziehungen zwischen der specifischen Dampfnässe (x)
                              									und dem Strahlungsverluste (W7
                              									) bezieh. dem Werthe (Ks), sowie der erreichten Verdampfungsziffer
                              										(Mn : B) lassen
                              									sich in folgender Weise sicherstellen:
                           Bezeichnet man die Summe der Wärmeverluste (W1 bis + W6) + (W9 + W10
                              									) mit ΣW und wird die
                              									Gröſse H – ΣW = ΔW gesetzt, so ist
                           ΔW – (W7 + W8
                              									) die von 1k
                              									Brennstoff gelieferte Nutzwärme, welche sich wieder ausdrückt durch
                              										\frac{M_n}{B}\,(1-x)\,(\lambda-q_0)
                              									, wobei (Mn die producirte Gewichtsmenge Dampf von
                              									der specifischen Nässe = x bedeutet, und wobei Mt = Mn(1 – x) die
                              									unter gleichen Umständen erzeugte Gewichtsmenge trockenen Dampfes ausdrückt. Die mit
                              									Benutzung der Werthe W7
                              									und W8 dargestellte
                              									Beziehung:
                           
                              \Delta\,W-\left(\frac{O}{B}.K_s.T_b.\Delta+\frac{M_n}{B}.x.q_w\right)=\frac{M_n}{B}.(1-x)\,(\lambda-q_0)
                              
                           kann nach mehrfachen Umwandlungen ausgedrückt werden
                              									durch:
                           x=\frac{M_n\,(\lambda-q_0)-B\,\Delta\,W}{M_n\,[\lambda-(q_w+q_0)]}+\frac{O.T_b.\Delta}{M_n\,[\lambda-(q_w+q_0)]}\,K_s.
                           Diese Gleichung entspricht der allgemeinen Form x = A +
                              										C . Ks als
                              									Gleichung einer Geraden in specieller Lage gegen das Coordinatensystem, welche aus
                              									den Diagrammen Fig.
                                 										3 Taf. 2 zu ersehen ist. Die entwickelte Gleichung kann auch geschrieben
                              									werden:
                           XVII)
                              										x=\frac{O.T_b.\Delta}{M_n[\lambda-(q_w+q_0)]}.K_s+\frac{(\lambda-q_0)-\left(\frac{B}{M_n}\right)\,\Delta\,W}{\lambda-(q_w+q_0)};
                           sie laſst erkennen, daſs sich die specifische Dampfnässe aus 2
                              									Theilen additionell zusammensetzt, von welchen die Gröſse des ersten Theiles von den
                              									Strahlungsverhältnissen der Kesseloberfläche (W7
                              									) abhängig ist, während der zweite und im Allgemeinen
                              										wesentlich gröſsere Theil eine Function des
                              									Betriebes bezieh. des Wirkungsgrades (ηt) der ganzen Kesselanlage ist. Zur Verminderung der Dampfnässe für den Locomotivkessel
                              									führt:
                           a) eine geringe wärmedicht gehaltene Kesseloberfläche
                              										O, welche einer hohen Lufttemperatur (t) ausgesetzt ist, wobei die Bruttofahrzeit möglichst
                              									nahe der Nettofahrzeit Tn kommen soll;
                           b) ein hoher Wirkungsgrad der Kesselanlage ηt selbst, d.i. wegen ΔW groſs, H – ΣW groſs und
                              										ΣW klein, daher (B :
                              										Mn) klein, d.i. (Mn : B) groſs, nämlich
                              									möglichste Schonung der Kesselanlage durch Einleitung einer geringen Anstrengung (AF und AR) der Heiz- und
                              									Rostfläche zur Erreichung einer hohen Verdampfungsziffer (Mn : B).
                              									Für den Locomotivkessel können die eben angeführten Bedingungen nicht erfüllt
                              									werden. Zunächst ist es nicht möglich, den Werth Ks Cal. besonders günstig zu stellen, da nur
                              									eine Metallverschalung der Kessel unter Anwendung einer stagnirenden Luftschichte
                              									zwischen dieser und der Kesselwandung (oder noch unter Verwendung einer Filzlage,
                              									dichte Leinwand) zulässig erscheint, weiter sind die Werthe Tb und t
                              									von äuſseren, vielfach sehr ungünstig wirkenden Verhältnissen, die keine Abänderung
                              									zulassen, abhängig. Im Allgemeinen stellt sich die absolute Gröſse Oqm oder der
                              									Verhältniſswerth O : Mn nicht sehr unvortheilhaft, hingegen
                              									werden diese günstigen Einflüsse von den mehrfachen durchaus schädlichen
                              									Einwirkungen der übrigen maſsgebenden Gröſsen wesentlich eingeschränkt.
                           Im Weiteren ist zu berücksichtigen, daſs im Allgemeinen ein hoher Wirkungsgrad ηt des Locomotivkessels
                              									wegen der unvermeidlichen Forcirung seiner Heiz- und Rostfläche nicht zu erzielen
                              									ist, in Folge dessen gleichfalls ein höherer Werth (x)
                              									für die specifische Dampfnässe in Aussicht zu nehmen sein wird. Aus obiger Gleichung
                              									geht weiter hervor, daſs die specifische Dampfnässe x
                              									für Ks = O, d.i. unter der Voraussetzung, daſs keine schädliche
                              									Strahlung nach auſsen stattfände, den kleinsten möglichen Werth, d.i.
                           
                              x\
                                 										\mbox{min.}=\frac{(\lambda-q_0)-\left(\frac{B}{M_n}\right)\,\Delta\,W}{[\lambda-(q_w+q_0)]}
                              
                           erreicht; die specifische Dampfnässe x wird = O für
                           
                              K_s=-\frac{M_n\,(\lambda-q_0)-B\,\Delta.W}{O.T_b.(w-t)}
                              
                           d.h. wenn der Strahlungscoefficient Ks den Charakter eines
                              									Wärmedurchgangscoefficienten von Luft gegen das Kesselinnere annimmt, also wenn der
                              									Kesseloberfläche von auſsen Wärme zugeführt werden würde.
                           Aus den eben gelieferten Darstellungen geht endlich hervor, daſs die Erzeugung von trockenem
                              									Kesseldampf bei Locomotiven unmöglich ist, daſs bei stationären Dampfkesselanlagen
                              									hingegen unter dem Einflüsse des erhitzten Mauerwerkes, wenigstens zweitweise, + Ks in – Ks übergehen kann,
                              									wodurch der Werth x sehr nahe oder gleich Null würde,
                              									wenn eben die übrigen schon früher hervorgehobenen Bedingungen erfüllbar sind und
                              									auch effectiv erfüllt werden.
                           Der Locomotivkessel ist hiernach trotz seiner günstig angeordneten inneren Heizfläche
                              									betreffend die Wärmeverluste durch Strahlung und in Folge Dampfnässe im Nachtheile
                              									gegenüber den gut eingemauerten stationären Dampfkesseln, wie auch die für die vier
                              									Versuchsfahrten A bis D berechneten Werthe von x
                              									nachweisen; die zu Berechnung von W8 und des folgenden Correctionsfactors ξn nöthigen
                              									Hilfsgröſsen sind in der Tabelle XIX zusammengestellt.
                           Tabelle XIX.
                           
                              
                                 Art der Feuerung
                                 Nepilly-Feuerung
                                 Gewöhnliche Plan-feuerung
                                 
                              
                                 Zeichen der Versuchsfahrt
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 
                              
                                 
                                    
                                    
                                    Hilfs-Gröſsen
                                    
                                 O . Tb . Ks . ΔMn[λ – (qw + q0)]Mn(λ – q0
                                    											)ΣWΔWB . ΔW
                                   188121,02192755,93355149,61841,52527,52767612,5
                                   205520,72396201,73357705,02351,32504,72562308,1
                                   243805,62782082,53853946,52447,52033,53086853,0
                                   200718,02419057,23362977,22575,71960,32969978,0
                                 
                              
                                 Minimale specifische   Dampfnässe
                                 
                                    
                                    x
                                    
                                 0,267
                                 0,331
                                 0,276
                                 0,368
                                 
                              
                                 Effective specifische   Dampfnässe
                                 
                                    
                                    x
                                    
                                 0,355
                                 0,416
                                 0,364
                                 0,451
                                 
                              
                                 Gewichtsmenge trocke-   ner Dampf
                                 Mt = Mn(I – x)
                                 3339,6
                                 3043,5
                                 3787,3
                                 2879,0
                                 
                              
                                 Verhältniſswerth
                                 
                                    Mt : Mt
                                    
                                 1,14
                                 1,18
                                 1,14
                                 1,20
                                 
                              
                                 Gewichtsmenge  trockenen Dam-   pfes für
                                 kmt 1''
                                 Bruttofahrz.Nettofahrz.
                                   0,0002160,00024
                                   0,0001910,00023
                                   0,0001980,00024
                                   0,0001790,00023
                                 
                              
                                 Resultirender Strah-   lungscoefficient
                                 Ks Cal.
                                 + 1,15
                                 + 1,02
                                 + 1,05
                                 + 1,10
                                 
                              
                           Der Wärmeverlust W8
                              									berechnet sich schlieſslich nach Kenntniſs des Werthes x wie folgt:
                           XVIII) W_8=\frac{x.M_n.q}{B} und XIX)
                              										\xi_n=\left(1-\frac{x.M_n.q^w}{H}\right)
                           Beurtheilt man zunächst die gefundenen Näherungswerthe für xmin, welche für die Verwendung der
                              										Nepilly-Feuerung zwischen 26,7 und 33,1 Proc., für
                              									die Planfeuerung zwischen 27,6 und 36,8 Proc. liegen, und berücksichtigt, daſs diese
                              									Werthe unter der Voraussetzung Geltung haben, daſs der Strahlungsverlust W7 = O sei, so muſs erkannt werden, daſs die im günstigsten
                              									Falle resultirende specifische Dampfnässe allerdings an sich eine sehr beträchtliche
                              									ist und sich der günstige Einfluſs der Nepilly-Feuerung
                              									gegenüber der gewöhnlichen Planfeuerung nur in sehr bescheidenem Maſse zur Geltung
                              									bringt. Die oben angegebenen specifischen Werthe lassen erkennen, daſs die
                              									Strahlungsverhältnisse für den Locomotivkessel trotz der Innenfeuerung und der
                              									Innenfeuerzüge sehr ungünstige sind und jene für gut eingemauerte Dampfkessel, für
                              									welche durchschnittlich ein Strahlungsverlust von 8 Proc. (Einzelkessel), von 15
                              									Proc. (Batteriekessel) resultirt, weit übersteigen.
                           Die gefundene effective specifische Dampfnässe im Werthe von 35,5 bis 41,6 Proc. für
                              										Nepilly- und von 36,4 bis 45,1 Proc. für die
                              									gewöhnliche Planfeuerung, je nachdem Nuſs- oder Mittelkohle verfeuert wurde, muſs
                              									als sehr bedeutend erkannt werden. Die für alle vier Versuchsfahrten stattgehabte
                              									lebhafte Forcirung der Heiz- und Rostfläche, der geringe Werth der ermittelten
                              									Verdampfungsziffer weisen schon auf hohe Näherungswerthe hin. Zieht man in Betracht,
                              									daſs ein stationärer Röhrenkessel von folgenden Hauptverhältnissen und zwar Ft : R = 48,75, Mn : Ft = A = 10,2,
                              										B : R = AR = 75 (für Unterfeuerung) Dampf von der
                              									specifischen Nässe x = 16,5 Proc. liefert, so finden
                              									die für die effectiven Betriebsverhältnisse des Locomotivkessels für die vier
                              									Versuchsfahrten ermittelten Werthe der specifischen Dampfnässe ihre völlige
                              									Erklärung und Begründung.
                           Der Wärmeverlust in Folge der Dampfnässe W8 ist gleichfalls ein bedeutender und erreicht etwa
                              									7,0 Proc.
                           Nachdem es – wie ersichtlich – auf dem Rechnungswege nur möglich ist, einen
                              									Näherungswerth für die Gröſsen x und W8 zu finden, nachdem
                              									der Wärmedurchgangscoefficient Ks von Fall zu Fall auch nur annähernd ermittelt werden kann und
                              									die Kenntniſs des Werthes x aus mehrfachen Gründen von
                              									Wichtigkeit ist, so liegt das dringende Bedürfniſs vor, auf dem Wege des Versuches
                              									durch ein möglichst direktes Verfahren den Werth von x
                              									sicher zu stellen und die bisher versuchsweise angewendeten Methoden zur Bestimmung
                              									desselben Werthes noch weiter auszubilden und derart zu vervollkommnen, daſs die
                              									hier berührte Frage auch unter den für den Betrieb des Locomotivkessels maſsgebenden
                              									extremen Verhältnissen befriedigend gelöst werden kann- bis dahin werden die
                              									Resultate der analytischen Methode genügen müssen.
                           W9, Wärmeverlust in Folge Anwendung des Injectors für die
                              									Zuführung des Speisewassers in den Kessel. Dieser Verlust besteht a) aus einem
                              									gewissen Abkühlungsverluste und b) aus dem Wärmeconsum in Folge der Verrichtung
                              									einer gewissen mechanischen Arbeit seitens des Kesseldampfes. Nach direkten
                              									Messungen anläſslich der Specialuntersuchungen des angewendeten Injectors Nr. 7 nach
                              									System Anschütz-Schlu wurden für die gegebenen
                              									mittleren Temperaturen (t0 ... q0) des
                              									Tenderwassers jene Wassertemperaturen (ti ... qi) ermittelt, welche für die
                              									Eintrittsstelle desselben in den Kessel sich ergeben, wenn gewisse Dampfspannungen
                              										(pKat) bestehen. Nachdem die dem Kessel zugeführte
                              									Wassermenge (Q0k), welche sowohl als Speisewasser wie als
                              									Einspritzwasser für die Rauchkammer während der Versuchsfahrten (Bergfahrten) zur Verwendung kam,
                              									bestimmt werden konnte, so berechnet sich die durch den Injector consumirte
                              									Dampfmenge (Mik), deren Gesammtwärme für lk (λ – q0) Cal. beträgt, nach der Beziehung:
                           Mi(λ –
                                 										q0) + Q0q0 = (Mi + Q0
                              									)qi oder
                           
                              \frac{Q_0}{M_i}=v=\frac{(\lambda-q_0)-q_i}{q_i-q_0};\
                                 										M_i=\frac{Q_0}{v}
                              
                           Hierbei hat qi die
                              									Bedeutung der effectiven Flüssigkeitswärme des in den Kessel tretenden Wassers,
                              									dessen Temperatur ti
                              									eben durch die oben erwähnten Versuche direkt ermittelt wurde, daher auch Mi die effective vom Injector benöthigte Dampf menge
                              									bezeichnet, welche zur Förderung von Q0k Kesselwasser
                              									diente. Berücksichtigt man, daſs der Wärmeaufwand zur Erzeugung von Q0k Wasser von der Temperatur ti aus Wasser von der
                              									Temperatur t0 : Q0
                              									(qi – q0) beträgt, ferner, daſs in Folge der Anwendung des
                              									Injectors mit Rücksicht auf die (Fig. 9 Taf. 1) gegebene
                              									Disposition und Dimensionirung desselben Mik Dampf,
                              									also eine Wärmemenge von Mi
                                 										(λ – q0) Cal. zu gleichem Zwecke erfordert
                              									werden, so ergibt sich zunächst Mehraufwand an Wärme von:
                           W_i=\left[\frac{M_i\,(\lambda-q_0)-Q_0\,(q_i-q_0)}{B}\right].
                           Nachdem für den vorliegenden Fall der Wärmeverbrauch Wa in Folge Verrichtung einer bestimmten
                              									mechanischen Arbeit und zwar durch Einpressen der Wassermenge Q0k in den Kessel von der Spannung pkat in der Zeit Tb (Minuten)
                              										W_a=\frac{(h+h_s)\,Q_0}{424.B} ist, wobei die effective
                              									Förderhöhe h = 10,0 . pkm, die
                              									mittlere Widerstandshöhe hz
                                 										= 15m,0 erreicht, so berechnet sich W9 wie folgt:
                           XX)
                              										W_9=W_i+W_a=\frac{M_i\,(\lambda-q_0)-Q_0\,\left((q_i-q_0)+\frac{h+h_s}{424}\right)}{B}
                           und der Correctionsfactor für den Wirkungsgrad ηt der
                              									Kesselanlage:
                           XXI) \xi_J=\left(1-\frac{W_g}{H}\right).
                           In der folgenden Tabelle sind nun die den Verhältnissen der vier Versuchsfahrten (A
                              									bis D) entsprechenden Werthe, welche theils im Versuchs-, theils im Rechnungswege
                              									gefunden wurden, eingetragen, und sei insbesondere bemerkt, daſs Q0k jene Wassermenge bezeichnet, welche vom Injector
                              									für die Bergfahrt (also exclusive des Bedarfes an Wasser für das Dampf halten
                              									während der Thalfahrt) und zwar für die Kesselspeisung, Einspritzung in die
                              									Rauchkammer dem Kessel zugeführt werden muſste; diese Wassermenge Q0 ist im Allgemeinen
                              									von der effectiven Speisewassermenge Mn verschieden. Der Wärmeverlust W9 ist für die vier
                              									Versuchsfahrten A bis D wegen des continuirlichen
                                 										Betriebes des Injectors an und für sich sehr gering und überdies
                              									befriedigend übereinstimmend.
                           
                           Tabelle XX.
                           
                              
                                 Art der Feuerung
                                 Nepilly-Feuerung
                                 Gewöhnliche Plan-feuerung
                                 
                              
                                 Zeichen der Versuchsfahrt
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 
                              
                                 Flüssigkeitswärme der Speise-   wasser.
                                 q0Cal.
                                 14,0
                                 17,7
                                 14,2
                                 20,1
                                 
                              
                                 Flüssigkeitswärme des in den   Kessel ein tretenden
                                    											Wassers
                                 
                                    
                                    qi
                                    
                                 65,0
                                 69,0
                                 63,0
                                 69,0
                                 
                              
                                 Effective mittlere Kesselspan-   nung in at
                                 
                                    
                                    pk
                                    
                                   9,7
                                   9,7
                                   9,3
                                   9,2
                                 
                              
                                 Brutto Wasser menge für   1 Bergfahrt in den
                                    											Kessel   gespeist
                                 
                                    
                                    
                                    Q
                                    0
                                    k
                                    
                                 5177,7
                                 5227,4
                                 5989,5
                                 5347,0
                                 
                              
                                 Dampfconsum seitens des   Injectors
                                 
                                    
                                    Mi
                                    k
                                    
                                 445,5
                                 450,4
                                 486,9
                                 441,9
                                 
                              
                                 Verhältniſswerth v = (Q0
                                    											: Mi)
                                 
                                    v
                                    
                                 11,72
                                 11,60
                                 12.30
                                 12,10
                                 
                              
                                 Förderhöhe (h + hz) in
                                 
                                    m
                                    
                                 112,0
                                 112,0
                                 108,0
                                 107,0
                                 
                              
                           W10, Wärmeverlust in Folge Einspritzens heiſsen
                              									Kesselwassers in die Rauchkammer. Dieser Wärmeverlust war für die drei
                              									Versuchsfahrten B, C, D unvermeidlich geworden, nachdem sich während derselben und
                              									besonders bei der Fahrt D bedeutende Mengen glühender Rückstände aus der Verbrennung
                              									in der Rauchkammer ansammelten und das Erglühen der Wandungen derselben zu
                              									befürchten war.
                           Nachdem schon vor den entscheidenden Versuchsfahrten durch den am Anfange der
                              									Abhandlung beschriebenen Special versuch die Leistungsfähigkeit des Einspritzhahnes
                              									für eine Zeiteinheit und bei verschiedenen Kesselspannungen ermittelt wurde und
                              									während der freien Fahrt auch die Zeit beobachtet wurde, während welcher der
                              									bezeichnete Hahn bei einer bestimmten Dampfspannung eröffnet war, um das
                              									Einspritzwasser in die Rauchkammer zu liefern, so konnte auch schlieſslich der
                              									Wärmeverlust W10
                              									berechnet werden, dessen Werth sich in der allgemeinen Form ausdrücken läſst:
                           XXII) W_{10}=\frac{q_0\,\times\,q_w}{B}
                           wenn q0 die Gewichtsmenge Einspritzwasser bezeichnet, welche für die
                              									Versuchsfahrt verwendet wurde, und qw die der jeweiligen Wassertemperatur
                              									entsprechende Flüssigkeitsmenge angibt.. Der aus W10 sich ergebende Correctionsfactor W10 berechnet sich wie
                              									folgt:
                           XXIII)
                              										\xi_{10}=\left(1-\frac{q_0.q_w}{H}\right)
                           Die Ergebnisse der zum Zwecke der Bestimmung von W10 durchgeführten Beobachtungen sind in der
                              									folgenden Tabelle XXI zusammengestellt. Aus denselben geht hervor, daſs die Dauer
                              									der bezeichneten Einspritzperiode für die einzelnen Fahrten sehr verschieden
                              									ausfielen und zwischen 0 und 170 Secunden variirten. Die Verhältnisse während der
                              									Fahrt D erforderten die gröſste Einspritzwassermenge, überhaupt zeigte sich in
                              									dieser Richtung die gewöhnliche Planfeuerung wesentlich ungünstiger als die Nepilly-Feuerung, welche im Stande war, die
                              									Auswurfmengen zu reduciren.
                           Tabelle XXI.
                           
                              
                                 Art der Feuerung
                                 Nepilly-Feuerung
                                 Gewöhnliche Plan-feuerung
                                 
                              
                                 Zeichen der Versuchsfahrt
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 
                              
                                 Zeitdauer des Einspritzens
                                 
                                    te''
                                    
                                     0,0
                                   19,0
                                   56,0
                                   170
                                 
                              
                                 Eingespritzte Wassermenge
                                 
                                    q
                                    0
                                    k
                                    
                                     0,0
                                   16,0
                                   34,7
                                 103,0
                                 
                              
                                 Mittlere effective Kesselspan-   nung
                                 
                                    
                                    p
                                    k
                                    at
                                    
                                     9,7
                                     9,7
                                     9,3
                                     9,2
                                 
                              
                                 Flüssigkeitswärme
                                 qwCal.
                                 184,5
                                 184,5
                                 180,0
                                 180,0
                                 
                              
                           Auf Grund des bisher vorgeführten Versuchs- und Rechnungsmateriales ist es nunmehr
                              									möglich, die besonderen Werthe der bisher allgemein dargestellten Wärme Verluste für
                              										1k Brennmaterial für die Versuchsfahrten A bis
                              									D zu bestimmen und dieselben sowohl den absoluten Gröſsen nach in Calorien, als auch
                              									in Procenten des theoretischen Heizwerthes (H) des
                              									bezüglichen Brennmaterials auszudrücken, um die nöthige Uebersicht über die absolute
                              									und relative Gröſse der Verlustwerthe zu gewinnen.
                           Die Haupt-Tabelle XXII bietet in dieser Beziehung den vollständigen Ueberblick und
                              									enthält gleichzeitig die nöthigen Angaben über den Träger, sowie über die Art der
                              									verlorenen Wärme für 1k Brennmaterial; die
                              									einzelnen Wärmeverluste W1 bis einschlieſslich W10 sind derart in zwei Gruppen zusammengefaſst, daſs
                              									sofort der Einfluſs der Anordnung und Anstrengung der Feuerung und der Beizfläche auf die Gröſse
                              									der bezüglichen Verlustwerthe erkannt werden kann; die Wärmeverluste W9 und W10 als ganz specielle
                              									Werthe sind in eine dritte Gruppe vereinigt. Endlich ist noch der summarische Werth
                              										ΣW der zehn Wärmeverluste, sowie die resultirende
                              									Nutzwärme Wn für 1k Brennmaterial ermittelt und in die Tabelle
                              									eingetragen, um derart die für die folgende Bestimmung des absoluten Wirkungsgrades
                              									des Locomotivkessels maſsgebenden Gröſsen sofort überblicken zu lassen.
                           Aus den in die Tabelle XXII zusammengestellten Schluſsergebnissen lassen sich bei
                              									Beachtung ihrer absoluten und procentischen Werthe folgende Schlüsse ziehen:
                           1) Die Wärmeverluste in Folge Betriebes des Loeomotivkessels, welche durch die
                              										„unentwickelte“ Wärme in den Verbrennungsrückständen entstehen (W1, W2, W3
                              									) sind mit Rücksicht auf die Natur und das Format der
                              									verfeuerten Brennmaterialien von geringerer Bedeutung; bei Verwendung der
                              									gewöhnlichen Planfeuerung erreichen dieselben für Nuſskohle und Mittelkohle 3,1 bis
                              									3,8 Proc., für die Nepilly-Feuerung bei denselben
                              									Brennmaterialien 1,7 bis 1,6 Proc., also etwa die Hälfte der ersteren Werthe;
                              									hieraus geht hervor, daſs die letztere Feuerung als Halbgas-Feuerung unter übrigens
                              									gleichen Umständen eine vollkommenere
                           
                           Haupt-Tabelle XXII.
                           
                              
                                 
                                    Art der Feuerung
                                    
                                 Nepilly-Feuerung
                                 Gewöhnliche Planfeuerung
                                 
                              
                                 
                                    Zeichen der Versuchsfahrt
                                    
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 
                              
                                 P.-Nr.
                                 Wärmeverluste für1k Brennmaterialin Folge
                                 Be-zeich-nung
                                 Träger der verlorenenWärme
                                 Art derverlorenenWärme
                                 inCalorien
                                 inProcentenvon H
                                 inCalorien
                                 inProcentenvon H
                                 inCalorien
                                 inProcentenvon H
                                 inCalorien
                                 inProcentenvon H
                                 
                              
                                 1
                                 
                                 
                                    W
                                    1
                                    
                                 Rückstände im Aschen-kasten
                                 Unentwickelt
                                 27,9
                                 0,64
                                 47,2
                                 0,97
                                 60,5
                                 1,35
                                 74,0
                                 1,64
                                 
                              
                                 2
                                 
                                 
                                    W
                                    2
                                    
                                 Rückstände in derFeuerbox
                                 „
                                 8,8
                                 0,21
                                 11,7
                                 0,25
                                 7,6
                                 0,17
                                 6,2
                                 0,14
                                 
                              
                                 3
                                 Anordnung
                                    											undAnstrengungderFeuerungsanlage
                                 
                                    
                                    W
                                    3
                                    
                                 Rückstände in derRauchkammer
                                 „
                                 75,7
                                 1,73
                                 77,3
                                 1,59
                                 139,3
                                 3,12
                                 173,8
                                 3,83
                                 
                              
                                 4
                                 
                                 
                                    W
                                    4
                                    
                                 Auswurf, Rauch
                                 Unentwickeltund entführt
                                 1054,8
                                 24,12
                                 1558,2
                                 32,09
                                 1427,6
                                 31,84
                                 1622,7
                                 35,7
                                 
                              
                                 5
                                 
                                 
                                    W
                                    5
                                    
                                 Kohlenoxydgas
                                 Unentwickeltund entführt
                                 18,7
                                 0,43
                                 0,0
                                 0,0
                                 88,9
                                 1,98
                                 80,9
                                 1,78
                                 
                              
                                 6
                                 
                                 
                                    W
                                    6
                                    
                                 Entweichende Rauchgase
                                 Entführt
                                 703,2
                                 16,09
                                 630,0
                                 12,97
                                 700,0
                                 15,62
                                 585,0
                                 12,89
                                 
                              
                                 7
                                 Anordnung undAnstrengungder
                                    											Heizfläche
                                 
                                    
                                    W
                                    7
                                    
                                 Kessel-Oberfläche
                                 Verloren
                                 171,8
                                 3,94
                                 200,9
                                 4,13
                                 201,1
                                 4,49
                                 159,3
                                 3,51
                                 
                              
                                 8
                                 
                                 
                                    W
                                    8
                                    
                                 Wasserdampf
                                 Entführt
                                 309,8
                                 7,09
                                 390,9
                                 8,05
                                 257,0
                                 5,73
                                 337,9
                                 7,45
                                 
                              
                                 9
                                 Anwendungdes Injectors
                                 
                                    W
                                    9
                                    
                                 Injector
                                 Verloren
                                 23,6
                                 0,55
                                 24,2
                                 0,51
                                 16,0
                                 0,36
                                 18,4
                                 0,41
                                 
                              
                                 10
                                 Einspritzen desKesselwassers indie
                                    											Rauchkammer
                                 
                                    
                                    W
                                    10
                                    
                                 Kesselwasser
                                 Verloren
                                 0,0
                                 0,00
                                 2,7
                                 0,05
                                 7,6
                                 0,18
                                 14,7
                                 0,32
                                 
                              
                                 
                                    ΣW
                                    
                                 Summe der Wärmeverluste für 1k Brennmaterial
                                 Verloren
                                 2394,3
                                 54,80
                                 2943,1
                                 60,61
                                 2905,6
                                 64,84
                                 3072,9
                                 67,74
                                 
                              
                                 
                                    Wn
                                    
                                 Nutzwärme für 1k Brennmaterial
                                 Nutzbar
                                 1974,7
                                 45,20
                                 1912,9
                                 39,39
                                 1575,4
                                 35,16
                                 1463,1
                                 32,26
                                 
                              
                           
                           Verbrennung zu liefern vermag als die gewöhnliche
                              									Planfeuerung.
                           2) Der gleichfalls für die Charakteristik der ausgenutzten Feuerung wesentliche
                              									Wärmeverlust (W5) in
                              									Folge Bildung brennbarer Rauchgase ist gleichfalls an und für sich unbedeutend,
                              									erreicht für die gewöhnliche Planfeuerung 1,8 bis 2,0 Proc. und sinkt für die Nepilly-Feuerung bei annähernd gleichen
                              									Brennmaterialien hinsichtlich Heizwerth und Korngröſse auf 0,4 Proc. (in einem Falle
                              									auf 0,0 Proc.) herab. Dieses Resultat ist um so beachtenswerther, als es bei
                              									erheblicher Forcirung der Feuerungsanlage und bei entschieden zu karg bemessener
                              									Rostfläche der gewöhnlichen Planfeuerung erreicht wurde; dasselbe läſst gleichzeitig
                              									auch die entscheidende Wirkung des Blaserohres erkennen. Die bisher hervorgehobenen
                              									Wärmeverluste, welche durch die Art und Anstrengung der Feuerungsanlage bei
                              									Verwendung von (Nuſs- und Mittel-) Braunkohle bedingt werden, erreichen für die Nepilly-Feuerung einen Gesammtwerth von 2,8 bis 3,0
                              									Proc., für die gewöhnliche Planfeuerung einen solchen von 6,6 bis 7,4 Proc.
                           3) Der absolut gröſste Wärmeverlust (W4), welcher ebenfalls von der Art und dem Betriebe
                              									der Feuerungsanlage, sowie vom Brennmaterial abhängig ist und dessen Gröſse durch
                              									den Effect des Blaserohres bestimmt ist, ist jener, der als Wärmeverlust in Folge
                              										„Auswurfes“ bezeichnet wurde. Die diesem entsprechende
                              										„unentwickelte“ und „entführte“ Wärme beträgt für Nepilly-Feuerung 24 bis 32 Proc., für die zweite
                              									Feuerungsanlage etwa 32 bis 36 Proc., für die gleichen Brennmaterialien bedingt die
                              									erstere Feuerungsanlage ein Sinken dieses Verlustes um etwa 8 Proc. (Nuſskohle) und etwa 4 Proc. (Mittelkohle). hieraus kann sofort erkannt werden, daſs
                           a) die Nuſskohle II weniger dem „Auswurf“ unterliegt, als die Mittelkohle I,
                              									welche Thatsache durch die dichtere Lagerung der ersteren Kohlensorte auf dem Roste
                              									erklärt ist-
                           b) daſs die Nepilly-Feuerung im Vergleiche zur
                              									gewöhnlichen Planteuerung wegen der Fähigkeit, zur Verminderung des
                              										„Auswurfes“ beizutragen, als eine ökonomische Anlage bezeichnet werden
                              									muſs. Zur effectiven Herabsetzung dieses Wärmeverlustes sind die schon an früherer
                              									Stelle gekennzeichneten Mittel um so vollständiger und energischer in Anwendung zu
                              									bringen und auszunutzen, als der in Rede stehende Wärmeverlust W4 der absolut und
                              									relativ gröſste Verlust ist und – wie erwähnt – nach den durchgeführten
                              									Untersuchungen 24 bis 36 Proc. erreichen kann.
                           4) Der sogen. „Essenverlust“ (W6) erscheint auffällig reducirt und schwankt dessen
                              									Werth zwischen etwa 13 und 16 Proc., erreicht somit beiläufig die Hälfte des
                              									analogen Werthes für stationäre Kesselanlagen. Hinsichtlich dieses Verlustes ist der
                              									Einfluſs der Nepilly-Feuerung gegenüber der
                              									gewöhnlichen Planfeuerung ein verhältniſsmäſsig geringer; aus den Tabellenwerthen geht
                              									übrigens hervor, daſs sich W6 für die Verfeuerung von Nuſskohle etwas günstiger als für Verwerthung
                              									von Mittelkohle entwickelt. Der für die vier Versuchsfahrten A bis D berechnete
                              									Essenverlust ist bezieh. etwa 0,66, 0,40, 0,5 und 0,36 des Verlustes in Folge
                              										„Auswurfes“. Nach den vorangegangenen Darstellungen betreffend die
                              									Ursachen des „Essenverlustes“ ist zu erkennen, daſs derselbe im Gegensatze
                              									zum „Auswurfverluste“ kaum noch mehr reducirt werden kann.
                           5) Die neben W6 von der
                              									Anstrengung der Gesammtheizfläche abhängigen Wärmeverluste W7 und W8, welch letztere Werthe, wie schon an früherer
                              									Stelle begründet, als Näherungswerthe aufzufassen sind, zeigen verhältniſsmäſsig
                              									geringe Unterschiede hinsichtlich ihrer Gröſse; insbesondere ist der
                              									Strahlungsverlust W7
                              									für die vier Versuchsfahrten von befriedigender Uebereinstimmung und ergeben die
                              									Grenzwerthe etwa 3,5 und 4,5 Proc; der procentische Verlust in Folge Dampfnässe (W8) schwankt zwischen
                              									5,7 und 8,0 Proc. und muſs als sehr bedeutend erkannt werden; die zur Verminderung
                              									dieser Verluste an früherer Stelle angegebenen Mittel können mit Rücksicht auf
                              									andere für die Locomotive im Allgemeinen und für die Locomotivkessel insbesondere
                              									maſsgebenden äuſseren Verhältnisse nicht mit entscheidendem Einflüsse angewendet
                              									werden.
                           6) Die Verluste W9
                              									(Injectorverlust), W10
                              									(Einspritzverlust) sind von sehr geringer Bedeutung an sich und gegen die früher
                              									hervorgehobenen Hauptverluste, zu welchen W4, W6 und W8 zu zählen sind.
                           Aus dem eben Dargestellten geht hervor, daſs a) für den Locomotivkessel überhaupt
                              									sehr zahlreiche Wärmeverluste bestehen und daſs b) einige derselben sich in solcher
                              									Gröſse unvermeidlich entwickeln, daſs ein günstiger Werth des absoluten
                              									Wirkungsgrades derselben nicht vorausgesehen werden
                              									kann. Die lebhafte Anstrengung der Rost- und Heizfläche wegen der unvermeidlich
                              									knappen Bemessung ihrer wirksamen Gröſsen, der gleichfalls nothwendige künstliche
                              									Luftzug zur Führung des Feuers, ferner die ebenso unvermeidlichen wie zahlreichen
                              									auf Abkühlung der Kesseloberfläche einwirkenden äuſseren Umstände, endlich der
                              									periodische Betrieb desselben bei schwankender Dampfproduction und Dampfabnahme sind
                              									die hauptsächlichsten Ursachen des geringen ökonomischen Effectes des
                              									Locomotivkessels an sich und in Beziehung zu den stationären Dampfkesseln.
                           Behufs schlieſslicher Berechnung des absoluten Wirkungsgrades
                                 											ηt für den Beharrungszustand während
                              									der „freien“ Fahrt sind die schon durch Gleichung I) ausgedrückten
                              									Regeln zu verwerthen. Nach diesen ist zunächst:
                           \eta_t=\left(1-\frac{\Sigma\,W}{H}\right)=\frac{W_n}{H}=\frac{V_p}{V_t}=\frac{M_t\,(\lambda-q_0)}{B.H}=\left(\frac{A_F}{A_R}\right).\left(\frac{F}{R}\right).\left(\frac{\lambda-q_0}{H}\right).
                           Die erste und zweite Gleichung dieser Gruppe kann mit Benutzung der in der Tabelle XXII
                              									zusammengestellten Werthe sofort aufgelöst werden und sind die bezüglichen
                              									Ergebnisse in der Tabelle XXIII eingetragen. Zur Controle der erlangten Werthe wird
                              									die dritte, vierte oder fünfte Gleichung derselben Gruppe ausgenutzt, deren
                              									Ergebniſs bei entsprechender Durchführung der vorbereitenden und entscheidenden
                              									Versuche mit jenem der ersten oder zweiten Gleichung übereinstimmen muſs, nachdem:
                              									a) die sämmtlichen Wärmeverluste W1 bis W10 für den Beharrungszustand während der freien Fahrt bestimmt wurden, b) in der dritten und
                              									vierten Gleichung die Gröſsen Mt und B jene Gewichtsmengen
                              									trockenen Dampfes und Brennmateriales bezeichnen, welche gleichzeitig während der
                              									angegebenen Bruttofahrzeit Tb producirt bezieh., consumirt wurden, also derart auf den zu
                              									berechnenden Werth ηt
                              									keinen einseitigen Einfluſs nehmen. Es ist wichtig, besonders hervorzuheben, daſs
                              									die aus den eben vorgeführten fünf Gleichungen (von denen übrigens die erste und
                              									zweite, sowie die dritte, vierte und fünfte Gleichung identisch sind) berechneten
                              									Werthe von ηt aus den
                              									eben angegebenen Gründen von jenen Störungen des Werthes des absoluten
                              									Wirkungsgrades völlig unabhängig sind, welche durch die Fahrtunterbrechungen in den
                              									auf der Versuchsstrecke Bodenbach-Kleinkahn disponirten Stationen unvermeidlich
                              									hervorgerufen werden müssen.
                           Die dritte Gleichung ηt
                              									= Vp : Vt liefert ein wesentliches Resultat, d.i.
                              										Vp = Vt . ηt nämlich die wahre
                              									praktische Verdampfungsziffer: Vp, reducirt auf trockenen
                              									gesättigten Wasserdampf; dieser Werth allein ist maſsgebend für die Beurtheilung der
                              										Leistungsfähigkeit des verfeuerten Brennmateriales
                              									für die Betriebsperiode des Locomotivkessels, kann aber bei gewöhnlichen
                              									Verdampfungsversuchen wegen Unkenntniſs der spezifischen Dampfnässe (x) nicht ermittelt werden; für denselben wird
                              									allgemein angenommen
                              										V_p=M_n\,:\,B=\left(\frac{M_t}{1-x}\right)\,:\,B, welcher
                              									Werth aber entschieden zu günstig ist (s. früher Mt' : B).
                           Die fünfte Gleichung enthält die Gröſsenverhältnisse der Heiz- und Rostfläche, sowie
                              									deren Anstrengung; die Gröſse
                              										\left(\frac{F_t}{R}.\frac{\lambda-q_0}{H}\right) ist für die
                              									Versuchsfahrten als gegeben zu betrachten und kann als Constante gleich a gesetzt werden. Der Werth ηt = y ist dann von den Urvariablen
                              										AF = x und AR = Z abhängig. Obige
                              									Gleichung geht nach früher über in:
                              									y.\left(\frac{Z}{x}\right)=a.
                           Sie läſst den Einfluſs der Aenderungen von AF und AR auf ηt bei gegebenem Werthe
                              										a erkennen; das Aenderungsgesetz entspricht der
                              									gleichseitigen Hyperbel, welche für die vier Versuchsfahrten mit Rücksichtnahme auf
                              									die dieselbe charakterisirenden Werthe auf Taf. 2 Fig. 4 verzeichnet sind.
                              									Letztere Werthe sind übrigens auch in die Tabelle XXIII aufgenommen.
                           
                           Tabelle XXIII.
                           
                              
                                 Art der Feuerung
                                 Nepilly-Feuerung
                                 Gewöhnliche Plan-feuerung
                                 
                              
                                 Zeichen der Versuchsfahrt
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 
                              
                                 AbsoluterWirkungsgradηt
                                 
                                    \frac{1-\Sigma\,W}{H}=\frac{W_n}{H}
                                    
                                    \frac{V_p}{V_t}=\frac{M_t\,(\lambda-q_0)}{B.H}
                                    
                                    \left(\frac{A_F}{A_R}\right).\left(\frac{F_t}{R}\right).\left(\frac{\lambda-q_0}{H}\right)
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,452
                                    
                                    0,452
                                    
                                    
                                    0,452
                                    
                                 
                                    0,394
                                    
                                    
                                    
                                    0,395
                                    
                                    
                                    0,394
                                    
                                 
                                    0,359
                                    
                                    
                                    
                                    0,360
                                    
                                    
                                    0,360
                                    
                                 
                                    0,322
                                    
                                    
                                    
                                    0,323
                                    
                                    
                                    0,322
                                    
                                 
                              
                                 Verhältniſs-werthe
                                 AF = Mt : FtAR = B : RFt : R(λ – q0)a=\left(\frac{F_t}{R}\right).\left(\frac{\lambda-q_0}{H}\right)
                                 18,59444,672,910,148310,812
                                 15,53380,572,910,13269,667
                                 17,34488,270,240,144410,143
                                 15,05462,870,240,14139,925
                                 
                              
                                 Wahre prak-tische
                                    											Ver-dampfungsziff.
                                 (Mt : B)
                                 
                                    
                                    
                                    3,04
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    2,97
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    2,48
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    2,28
                                    
                                 
                              
                           Die bisher gefundenen Werthe von ηt, für deren Berechnung die früher hervorgehobenen Gleichungen
                              									benutzt wurden, haben bekanntlich die mittleren Ergebnisse der für die Dauer des
                              									Beharrungszustandes während der „freien“ Fahrt gemachten Beobachtungen zur
                              									Grundlage; sie stützen sich auf die Gröſsen (Mt, B, AF, AR), welche für die Bruttofahr zeit (Tb) der Probezüge, d.i.
                              									für die Nettofahrzeit Tn mehr der Gesammtdauer der Fahrtunterbrechungen in den einzelnen
                              									Stationen ermittelt wurden, allein wegen ihres gleichzeitig sich aufhebenden
                              									Einflusses auf ηt für
                              									diesen Schluſswerth nicht maſsgebend sind. Derselbe Werth η kann nun noch aus Gröſsen berechnet werden, deren Mittelwerthe, für den
                              									Beharrungszustand während der freien Fahrt bestimmt, in
                              									Folge des Einflusses der mehrfachen Fahrtunterbrechungen einer Correction bedürfen.
                              									Diese Gröſsen sind a) der Wirkungsgrad des Feuerraumes ηf und b) jener der gesammten Heizfläche ηF. Die Art des
                              									erwähnten Einflusses auf ηf ergibt sich sachgemäſs aus Folgendem. Eine Reihe von
                              									Wärmeverlusten, und zwar W1 bis einschlieſslich W5
                              									, deren Werthe aus Beobachtungen während des
                              									Beharrungszustandes der „freien“ Fahrt abgeleitet wurden, ändern ihre Gröſsen
                              									während des Stillstandes der Locomotive in den Stationen, wie schon aus der
                              									Bedeutung von ηf = (G . c . T0
                              									) : H hervorgeht. Dies
                              									gilt hauptsächlich von den Wärmeverlusten W3, W4 und W5; die beiden ersteren werden z.B. für die
                              									Stillstandsperioden gleich Null, der Verlust W5 wird in Folge Erzeugung von Kohlenoxydgas wieder
                              									gröſser u.s.f. Alle diese Veränderungen in der Gröſse der Wärmeverluste beeinflussen
                              									aber den Mittelwerth des effectiven Wirkungsgrades des Feuerraumes ηf, welcher nothwendig
                              									für den Beharrungszustand der freien Fahrt einen neuen Werth annehmen muſs. Würde
                              										ηf aus den
                              									Beobachtungsergebnissen für den Beharrungszustand der „freien“ Fahrt berechnet werden, so müſste
                              									ein Werth erscheinen, der für den Fall, als keine Fahrtunterbrechungen stattfinden,
                              									richtig ist, allein für die vorliegenden vier Versuchsfahrten entschieden zu groſs
                              									wäre. Die genaue Beziehung zwischen diesen Mittelwerthen kann allerdings nicht
                              									festgestellt werden, nachdem Beobachtungen während der Stillstände der Locomotive in
                              									den Stationen grundsätzlich nicht gemacht wurden, da es sich um die Ermittelung des
                              									Werthes ηt für den
                              									Beharrungszustand während der „freien“ Fahrt handelte; trotzdem ist aber
                              									schon aus dem Zusammenhange der maſsgebenden Gröſsen sofort ersichtlich, daſs der
                              									für die „freie“ Fahrt bestimmte Mittelwerth von ηf eine Veränderung erfahren muſs, deren
                              									Gröſse sich aus dem Folgenden klar ergeben wird. Aehnliche Verhältnisse bestehen
                              									bezüglich des Wirkungsgrades der Gesammtheizfläche ηF und der Wärmeverluste W6, W7 und W8, welche für die
                              									zweite Hauptgröſse, d.i. den praktischen Wirkungsgrad der gesammten Heizfläche (ηF) maſsgebend sind.
                              									Auch der effective Mittelwerth dieser Gröſse kann unter dem störenden Einflüsse der
                              									Fahrtunterbrechungen unmöglich in Uebereinstimmung sein mit dem factisch ermittelten
                              									Mittelwerth der Gesammtheizfläche für den Beharrungszustand der „freien“ Fahrt, wie auch schon Bedeutung von
                              										\eta_F=\left(\frac{T_0-T_2}{T_0}\right)\,\xi hervorgeht,
                              									nachdem sowohl T0 als
                              										T2 für die Dauer
                              									der Betriebsunterbrechung des Locomotivkessels wesentlich andere Werthe annehmen
                              									müssen. Bezeichnet man den für (ηf . ηF) nach Obigem nothwendigen Correctionsfactor mit (c), so berechnet sich zunächst nach den gemachten
                              									Beobachtungen der absolute Wirkungsgrad ηt für den Beharrungszustand der
                              										„freien“ Fahrt ohne Rücksicht auf jene Correctur nach:
                           \eta_t=\eta_f.\left(\frac{T_0-T_2}{T_0}\right).\xi_s.\xi_n.\xi_J.\xi_w
                              									oder, wenn (ξs . ξn . ξJ . ξw) = ξ
                           gesetzt wird, nach:
                           XXIV)
                              										\eta_t=\eta_f\,\left(\frac{T_0-T_2}{T_0}\right)\,\xi.
                           Hierbei ist (T0 – T2
                              									) : T0 der theoretische Wirkungsgrad der gesammten
                              									Heizfläche und ξ der resultirende Correctionsfactor und
                              									nöthig a) wegen des Strahlungs-, b) des Nässeverlustes, c) wegen der Verluste in
                              									Folge der Verwendung des Injectors und des Einspritzens des Kesselwassers in die
                              									Rauchkammer.
                           Der nach Gleichung XXIV berechnete Werth ηt berücksichtigt die durch die Stillstände
                              									der Locomotive in den einzelnen Stationen hervorgerufenen calorischen Störungen,
                              									d.i. den „Einfluſs der Fahrtunterbrechungen“ auf den absoluten Wirkungsgrad
                              									des Locomotivkessels keineswegs, wobei noch zu bemerken
                              									ist, daſs unter allen Umständen eben wegen der Störungen des Beharrungszustandes für
                              									die freie Fahrt durch die „Stillstände“ der Locomotive effective
                              									Wärmeverluste eintreten, bezieh. ein Mehraufwand von Wärme nothwendig sein
                              									wird, um den gestörten Beharrungszustand der „freien“ Fahrt wieder zu
                              									erreichen und zu erhalten.
                           Hieraus ist ersichtlich, daſs der Werth ηt, nach Gleichung XXIV berechnet, ein zu
                              									günstiges Resultat ergeben muſs, und daſs dieses durch Anwendung des
                              									Correctionsfactors c < 1, durch welchen eben „der Einfluſs der Stillstände und Aufenthalte in
                                 										den Stationen“ berücksichtigt werden soll, zu rectificiren ist. Der Werth
                              										c läſst sich a priori nicht berechnen, sondern nur
                              									bestimmen aus Gleichung XXV.
                           XXV)
                              										\eta_t=\eta_f.\left(\frac{T_0-T_2}{T_0}\right)\,\xi.c.
                           Für Dauerfahrten ohne Unterbrechungen wird c = 1 sein müssen, da sich nach Obigem ergibt, daſs der
                              									Einfluſs der häufigen Fahrtunterbrechungen der Locomotive auf den Wirkungsgrad ihrer
                              									Kesselanlage ein ungünstiger ist. Zum Nachweis des Werthes c, welcher für die vier Versuchsfahrten sehr nahe eine constante Gröſse
                              									sein wird und zum Zwecke der Vorführung der Gröſsen
                              										\eta_f.\frac{(T_0-T_2)}{T_0} und der nach den früheren
                              									Gleichungen berechneten Correctionsfactoren ist die Tabelle XXIV aufgenommen.
                           Tabelle XXIV.
                           
                              
                                 Art der Feuerung
                                 Nepilly-Feuerung
                                 Gewöhnliche Plan-feuerung
                                 
                              
                                 Zeichen der Versuchsfahrt
                                 A
                                 B
                                 C
                                 D
                                 
                              
                                 Wirkungsgrad des Feuer-   raumes für den
                                    											Beharrungs-   zustand der freien Fahrt
                                 
                                    
                                    
                                    ηf
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,745
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,651
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,615
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,567
                                    
                                 
                              
                                 Theoretischer Wirkungsgrad   der Heizfläche für den
                                    											Be-   harrungszustand der freien   Fahrt
                                 
                                    
                                    
                                    \frac{T_0-T_2}{T_0}
                                    
                                 0,781
                                 0,794
                                 0,750
                                 0,761
                                 
                              
                                 Effectiver Wirkungsgrad der   Heizfläche f.d.
                                    											Beharfungs-   zustand der freien Fahrt
                                 ηF . ξs . ξn
                                 
                                    
                                    
                                    0,696
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,699
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,676
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    0,679
                                    
                                 
                              
                                 Correctionsfactoren
                                 
                                    ξs
                                    
                                    ξn
                                    
                                    ξJ
                                    
                                    ξ
                                    10
                                    
                                 0,9610,9290,9941,000
                                 0,9590,9200,9950,999
                                 0,9550,9430,9960,998
                                 0,9650,9260,9960,996
                                 
                              
                                 Resultirender Corrections-   factor
                                 
                                    
                                    ξ
                                    
                                 
                                    
                                    0,886
                                    
                                 
                                    
                                    0,875
                                    
                                 
                                    
                                    0,894
                                    
                                 
                                    
                                    0,884
                                    
                                 
                              
                                 Absoluter Wirkungsgrad nach   Gl. XXIV ohne
                                    											Berücksich-   tigung der Störungen
                                 
                                    
                                    
                                    ηt
                                    
                                 0,505
                                 0,453
                                 0,413
                                 0,382
                                 
                              
                                 Correctionsfactor
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    0,895
                                    
                                 
                                    0,870
                                    
                                 
                                    0,872
                                    
                                 
                                    0,843
                                    
                                 
                              
                                 Einfluſs der Stillstände der   Locomotive in den
                                    											Sta-   tionen auf ηt
                                 
                                    
                                    
                                    Δηt
                                    
                                 0,053
                                 0,059
                                 0,053
                                 0,060
                                 
                              
                           
                        
                           
                              Zusammenfassung.
                              
                           Die in den Tabellen XXIII und XXIV zusammengestellten Schluſsergebnisse lassen
                              									erkennen, daſs
                           
                           1) der absolute Wirkungsgrad des Locomotivkessels im günstigsten Falle 45,2 Proc.
                              									erreicht, wobei eine Anstrengung der Heizfläche von AF = 18k,59, eine solche der Rostfläche von AR = 444k,6 besteht, ferner ein Brennmaterial mit dem Heizwerthe H = 4369 Cal. verfeuert wurde. Dieser günstigste Fall
                              									ist unter Anwendung der Nepilly-Feuerung (Fahrt A) erreicht worden, welche gegenüber der gewöhnlichen
                              									Planfeuerung (bei sehr nahe gleichwerthigem Brennmaterial) (Fahrt C) einen Gewinn für den Wirkungsgrad der Kesselanlage
                              									von 9,2 Proc. erreichen läſst, welcher sich auch durch das Verhältniſs der wahren
                              									praktischen Verdampfungsziffern d.i. 3,04 : 2,48 = 1,214 sicher stellen läſst. Der
                              									störende Einfluſs der Fahrtunterbrechungen in den Stationen beträgt übereinstimmend
                              									5,3 Proc. Die Detailanordnung des Rostes für die Nepilly-Feuerung paſst befriedigend für das Format (Nuſskohle II) und die
                              									maſsgebenden Eigenschaften der verwendeten Braunkohle.
                           2) Daſs der mindeste Werth des absoluten Wirkungsgrades derselben Kesselanlage (Fahrt
                              										D) für dieselben Verkehrsverhältnisse 32,2 Proc.
                              									erreicht, wobei eine Anstrengung der Heizfläche von AF = 15k,05, eine solche der Rostfläche von 462k,8
                              									eintrat und bei Verwendung der gewöhnlichen Planfeuerung das verfeuerte
                              									Brennmaterial (Braunkohle, Mittelkohle I) einen Heizwerth H= 4536 Cal. nachwies. Die erreichte wahre praktische Verdampfungsziffer
                              									ist 2,28, der störende Einfluſs der Fahrtunterbrechungen in den Stationen beziffert
                              									sich auf 6,0 Proc. Durch Ausnutzung der Nepilly-Feuerung bei nur wenig werth vollerem Brennmateriale und sonstig im
                              									Wesentlichen unveränderten äuſseren Verkehrsverhältnissen ist (Fahrt B) ein Gewinn für den Wirkungsgrad der Kesselanlage von
                              									7,2 Proc. zu erreichen; das Verhältniſs der bezüglichen Praktischen
                              									Verdampfungsziffern beträgt 2,97 : 2,28 = 1,300. Die verfeuerte Mittelkohle I
                              									fordert für ihre ökonomische Verbrennung andere Rostdetails als die angeordneten,
                              									welch letztere dem Formate und den übrigen charakteristischen Eigenschaften der
                              									Mittelkohle I nicht völlig entsprechen.
                           3) Der Wirkungsgrad des Feuerraumes, reducirt auf den Beharrungszustand der freien
                              									Fahrt ηf erreicht im
                              									günstigsten Falle (Fahrt A) 74,5 Proc. in Folge der
                              									Anwendung der Nepilly-Feuerung und sinkt unter übrigens
                              									sehr nahe denselben äuſseren Umständen (Fahrt C) um 13
                              									Proc. auf 61,5 Proc. zurück. Bei Verfeuerung der Mittelkohle I ergibt sich bei
                              									Anwendung der Nepilly-Feuerung ηf mit 65,1 und reducirt sich dieser
                              									Werth bei Benutzung der gewöhnlichen Planfeuerung aber kräftigerer Kohle um 8,4
                              									Proc., also auf 56,7 Proc. fallend.
                           4) Der effective Wirkungsgrad der Gesammtheizfläche (ηF), reducirt auf den Beharrungszustand der
                              									freien Fahrt, ist für die entscheidenden Versuchsfahrten mit Nepilly-Feuerung (A und B) sehr nahe constant (69,6 und 69,9 Proc.),
                              									desgleichen für die zwei Versuchsfahrten (C und D) mit gewöhnlicher Planfeuerung (67,6 und 67,9 Proc.)
                              									also um etwa 2 Proc. geringer als für die Fahrten (A
                              									und B).
                           
                           5) Der resultirende Correctionsfactor ξ in Folge
                              									Strahlung, Dampfnässe, Benutzung des Injectors und des Kesselwassers zum Einspritzen
                              									in die Rauchkammer ist für die vier Versuchsfahrten sehr nahe constant und im Mittel
                              										ξm = 0,885.
                           6) Berücksichtigt man endlich die von Prof. Grove
                              									ermittelten charakteristischen Werthe für die Bestimmung des absoluten
                              									Wirkungsgrades des Locomotivkessels u.s.w. für Koks-
                              									und Steinkohleheizung und stellt diese mit den analogen
                              									Mittelwerthen, welche für die in Rede stehenden vier Versuchsfahrten mit Braunkohleheizung für den Beharrungszustand der freien
                              									Fahrt gewonnen wurden, zusammen, so ergeben sich endlich die in die Tabelle XXV
                              									aufgenommenen Schluſswerthe.
                           Tabelle XXV.
                           
                              
                                 Verhält-niſswerthe
                                 Koks-heizung
                                 Steinkohle-heizung
                                 Braunkohleheizung
                                 
                              
                                 Nepilly-Feuerung
                                 GewöhnlichePlanfeuerung
                                 
                              
                                 
                                    Ft : R
                                    
                                 70
                                 70
                                 73
                                 70
                                 
                              
                                 
                                    B : R
                                    
                                 500
                                 450
                                 412
                                 476
                                 
                              
                                 T2°
                                    											Cels.
                                 528,0
                                 467,0
                                 290,5
                                 304,0
                                 
                              
                                 Mn : B
                                 5,7
                                 5,6
                                 4,91
                                 4,05
                                 
                              
                                 
                                    Mt . B
                                    
                                 
                                    –
                                    
                                 
                                    –
                                    
                                 3,0
                                 2,38
                                 
                              
                                 
                                    ηt
                                    
                                 0,6
                                 0,52
                                 0,423
                                 0,34
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
