| Titel: | Hett's Turbinenregulator. | 
| Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 75 | 
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                        Hett's Turbinenregulator.
                        Mit Abbildung.
                        Hett's Turbinenregulator.
                        
                     
                        
                           The Engineer gibt Beschreibung und Abbildung des oben
                              									genannten Turbinenregulators, der Erfindung und des Patentes von Mr. Hett an der Turbinenfabrik zu Brigg (?) und bemerkt
                              									hierzu:
                           Fairbairn's berühmter Regulator des Wasserrades zu
                              									Greenock war derart
                              									angeordnet, daſs er eine halbe Stunde brauchte, um den Schützen völlig zu öffnen
                              									oder zu schlieſsen. Diese langsame Wirkung war erforderlich, um ein Durchgehen des
                              									Rades zu verhindern. Bei Turbinen kann mit gröſserer Schnelligkeit operirt werden.
                              									Der genaue Mittelwerth der Geschwindigkeit aber, welcher am besten entspricht, ist
                              									meist so unbestimmt, daſs man zwischen Regulator und Turbine einen Riemenconus
                              									einschaltet, um die Geschwindigkeit der Regulirung nach Belieben zu ändern. Bei
                              									anderen Regulatoren ändert sich die Geschwindigkeit in der Bewegung des Schützens
                              									mit den Schwankungen im Gange des Motors. Dies erlaubt, bei den äuſsersten
                              									Stellungen des Regulators eine schnelle Regulirung eintreten zu lassen, während die
                              									letztere ganz langsam erfolgt, sobald der Regulator seiner Mittelstellung nahe ist.
                              									Die meisten der hierzu gehörenden Regulatoren arbeiten mit Schaltrad und Klinken,
                              									sind also ziemlich geräuschvoll. Hett's Regulator
                              									erhält (vgl. die Abbildung) seine Betriebskraft durch eine Riemenscheibe a, auf deren Welle eine conische Riementrommel b steckt; ein conisches Rad am Ende der Welle bewegt
                              									den Regulator. Von der Trommel b wird die Umdrehung
                              									durch einen Riemen auf eine zweite conische Trommel c
                              									übertragen, deren Welle durch ein conisches Getriebe ein zweites auf der
                              									Regulatorwelle lose steckendes Kegelrad treibt.
                           Textabbildung Bd. 270, S. 76Dieses Rad bildet einen Theil des Differentialräderwerkes e (dessen oberes Kegelrad auf der Regulatorspindel fest
                              									ist); bei gekreuztem Riemen auf den Kegeltrommeln und mittlerer Stellung des
                              									Regulators werden die beiden Antriebsräder des Differentialgetriebes gleich rasch
                              									einander entgegen laufen, und das Cylindergetriebe zwischen ihnen und das in dieses
                              									eingreifende Zahnrad f für die Schützenbewegung bleiben
                              									stille stehen. Aendert sich die Geschwindigkeit, so wird der Riemen verschoben, das
                              									Differentialgetriebe dreht sich langsam nach rechts oder links, das Rad f nimmt die entsprechende Bewegung an, und treibt nun
                              									durch eine Riemenscheibe g den Schützen nach oben oder
                              									unten. Oben läuft die Spindel in eine Schraube aus, und bewegt mittels dieser einen
                              									Zeiger, welcher auf der Scala i den genauen Stand des
                              									Schützens anzeigt. In dem Antriebe ist noch eine Sicherheitskuppelung angebracht,
                              									welche gleitet, wenn der Schützen ganz offen steht, während die Geschwindigkeit noch zu langsam
                              									ist; diese Kuppelung dient auch, indem man sie mittels des Handgriffes h auslöst, dazu, die Stellung des Regulators bezieh.
                              									Schützens beim Reguliren oder in sonstigen Fällen aus freier Hand mittels des
                              									Handrades k vornehmen zu können. Der Gang dieses
                              									Regulators ist völlig geräuschlos.