| Titel: | Maschine zum Verbinden von Sohle und Oberleder an Schuhwerk; von Charles Denny Wood in Lincoln, R.-J. und Augustus Seaver in Boston, Mass., Nordamerika. | 
| Autor: | H. G. | 
| Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 241 | 
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                        Maschine zum Verbinden von Sohle und Oberleder an
                           								Schuhwerk; von Charles Denny Wood in Lincoln, R.-J. und Augustus Seaver in Boston,
                              								Mass., Nordamerika.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									14.
                        Maschine zum Verbinden von Sohle und Oberleder an
                           								Schuhwerk.
                        
                     
                        
                           Die Befestigung der Sohle am Obertheile erfolgt auf dieser durch D. R. P. Kl. 52 Nr.
                              									43939 vom 29. April 1887 geschützten Maschine mit Hilfe eines einzigen Fadens und
                              									zwar in der Weise, daſs aus dem letzteren durch eine Hakennadel Schleifen gebildet
                              									werden, die von auſsen durch den auf den Rand der Sohle aufgelegten Obertheil und
                              									die obere Kante der Sohle selbst gezogen und auf der Plattseite der letzteren durch
                              									Zungen verriegelt werden, welche von einem lanzettenartig gestalteten Messer vor
                              									Eintritt der Nadel und zwar an den Eintrittsstellen der letzteren aus der Sohle
                              									ausgeschnitten worden sind.
                           Der aufgezweckte Schuh wird derart in die Maschine eingeführt, daſs die Seite des
                              									Obertheiles nahe dessen Rand sich auf die Platte d
                              									stützt, welche an dem einen Ende des doppelarmigen Hebels m sitzt, der seinen Drehpunkt n in dem auf
                              									den Bolzen g am Maschinenkopfe pendelnd aufgehängten
                              									Arme f hat, während der zweite freie Schenkel des
                              									Hebels m durch einen Lenker o mit dem Schieber p verbunden ist, der durch
                              									die auf der Hauptwelle c angebrachte Curvenscheibe g r in dem Arme / auf und ab bewegt wird (Fig. 2, 3 und 4 Taf. 14). An
                              									der Stelle, wo der Schuh an dem Widerlager d anliegt,
                              									ist das letztere mit einem länglichen Schlitze e
                              									versehen (Fig.
                                 										7, 8
                              									und 9), durch
                              									welchen die Hakennadel q1 die Fadenschleifen einzieht und welcher eine Verschiebung des Lagers d gestattet, so lange sich die Nadel noch in der
                              									Aussparung e befindet.
                           Ein an dem bei u drehbaren Hebel v angebrachter Anschlag t (Fig. 6) legt sich auf die
                              									Oberfläche der Sohle dicht an deren Rand und zwar in dem Punkte, wo das Zungenmesser
                              									und die Nadel in die Sohle eindringen und verhindert hierdurch ein zu hohes Heben
                              									des Schuhes durch den Arbeiter; der obere Arm des Hebels v ist mit einer Schlitzführung ausgestattet, in welcher die Wange a1 der im Gleitstücke;
                              									drehbar gelagerten Kurbel b1 gleitet. Die durch die Curvenführung r
                              									veranlaſsten senkrechten Bewegungen des Schiebers p
                              									lassen Hebel v hin und her schwingen und heben und
                              									senken so abwechselnd den Anschlag t, wobei sie
                              									gleichzeitig den Hebel m zum Schwingen veranlassen und
                              									die Platte d gegen den Schuh hin und von demselben weg
                              									bewegen.
                           Ein zugespitzter Stoffschieber c1 von bogenförmiger Gestalt gleitet in einer
                              									kreisbogenförmigen Nuthe d1 des Armes f (Fig. 4 und 6) und ist durch die
                              									Stange e1 mit dem
                              									Zapfen a1 der Kurbel
                              										b1 am unteren Ende
                              									des Gleitstückes p verbunden, so daſs also die
                              									Bewegungen des letzteren eine Hin- und Herverschiebung des Stoffschiebers in der
                              									bogenförmigen Nuth d1 verursachen und
                              									damit ein abwechselndes Eindringen in die Sohle und Abheben von derselben
                              									hervorrufen.
                           Die Kurbel b1 ist mit
                              									einem Griffe f1 (Fig. 2 und 6) versehen, an
                              									welchem der Arbeiter sie drehen kann, um dadurch gleichzeitig das Heben und Senken
                              									der Anschläge dt und des Stoffschiebers zu veranlassen.
                              									Eine Feder hindert die selbständige Bewegung der Kurbel. Die Theile sind so
                              									eingestellt, daſs, sobald der Arbeiter den Schuh an die Platte d anlegt, während die Nadel gehoben ist, der Anschlag
                              										t und Stoffschieber c1 abwärts bewegt werden, bis der erstere
                              									auf der Sohle aufliegt und der letztere in dieselbe eindringt und den Schuh an die
                              									Platte d anpreſst, die sich wieder gegen den Schuh
                              									anlegt, indem sie durch den Hebel m gegen den Schuh
                              									verschoben wird. Sodann wird der Arm f durch die auf
                              									der Hauptwelle c sitzende und zwischen den auf ihr
                              									angebrachten Anschlägen ij (Fig. 3), von denen der
                              									letztere durch eine verstellbare Führungsrolle gebildet wird, sich drehende
                              									Hubscheibe h nach der einen Richtung geschwungen, wobei
                              									der Stoffschieber c1
                              									den Schuh verschiebt- dann werden der Stoffschieber und Anschlag t gehoben und Platte d vom
                              									Schuhe entfernt, der somit frei ist, bevor der Arm f
                              									nach der entgegengesetzten Seite schwingt und die Platte d, den Anschlag t und den Stoffschieber c1 in ihre
                              									Ausgangsstellung zurückbringt.
                           Das Messer zum Ausschneiden der Zungen aus der Sohlenfläche wird gebildet aus einem
                              									Metallstücke von V-förmigem Querschnitte und ist mittels einer stellbaren Klammer am
                              									Hebel j1 befestigt, der
                              									um einen schiefen, am Kopfe a der Maschine sitzenden
                              									Bolzen k1 schwingen
                              									kann (Fig. 1).
                              									Das Messer bewegt sich in einer Ebene, die ungefähr 45° zu der Ebene liegt, in
                              									welcher die Nadel schwingt und schneidet eine Zunge aus der Sohle aus, während die
                              									Nadel gehoben ist und geht derselben aus dem Wege, sobald diese sich senkt, um in
                              									den vom Messer gemachten Einschnitt einzutreten und die Sohle unter der Zunge zu
                              									durchdringen.
                           Der Hebel j1 wird unter
                              									Vermittelung – des bei o1 am Gestellarme drehbar angebrachten Hebels n1 durch die in der auf der Hauptwelle c sitzenden Nuthenscheibe m1 befindlichen Nuth l1 und den Lenker p1, welcher das untere
                              									Ende des Hebels n1 mit
                              									dem Messerhebel j1
                              									verbindet (Fig.
                                 										1), in Schwingung versetzt.
                           Die Hakennadel q1 ist
                              									nach einem Kreisbogen gekrümmt und am Arme r1 befestigt, welcher bei s1 (Fig. 2) am Gestelle
                              									drehbar und durch den Lenker t1 mit dem Gleitstücke u1 verbunden ist, welches letztere durch
                              									die Curvenscheibe v1 in
                              									einer senkrechten Führung des Kopfes a auf und ab
                              									bewegt wird und hierdurch der Nadel eine schwingende Bewegung ertheilt.
                           Der Fadenführerarm b2
                              										(Fig. 1
                              									und 4) ist mit
                              									seiner Nabe c2 an dem
                              									am Hebel m befestigten Bolzen d2 drehbar; ein zweiter an der gleichen Nabe sitzender Arm e2 nimmt in seiner
                              									Bohrung den am Gestelle a angebrachten Stift f2 auf. Wenn also der
                              									pendelnde Arm f rückwärts schwingt, um den
                              									Stoffschieber c1 die
                              									Anschlagplatte d und den Anschlag t in ihre Ausgangsstellung zurückzubringen, dann dreht
                              									sich die Nabe c2 so
                              									weit, daſs der Fadenführer b2 den Faden in die Hakennadel einlegt, sobald letztere die Stütze d durchdrungen hat. Der Nähfaden läuft von der Spule
                              									bis zur Nadel zwischen den stellbaren Spannscheiben g2 hindurch, welche auf dem Bolzen h2 am Gestelle sitzen;
                              									von da über eine Rolle i2 zum Spannhebel j2; dann zurück über die Rolle j6 auf dem Stifte h2 (neben den Spannscheiben g2) und schlieſslich zum Fadenführer b2. Der Spannhebel j2 , welcher den
                              									zwischen den Spannscheiben herauskommenden Faden straff zieht, ist bei h2 an einem am Gestelle
                              									sitzenden Arm drehbar und an seinem freien Schenkel mit einem Stifte ausgestattet,
                              									welcher in der Nuth l2
                              									der Scheibe m1 gleitet.
                              									Eine Feder m2, die auf
                              									der am Hebel j2
                              									befestigten, theilweise mit Gewinde versehenen Stange p2 zwischen dem Arme n2 und seiner Mutter
                              										o2 liegt, preſst
                              									den Hebel j2 in der
                              									Pfeilrichtung (Fig.
                                 										2) gegen eine Seite der Nuth l2. Die letztere hat eine Erweiterung, in welche der
                              									Führungsstift des Hebels j2 gerade dann eintritt, wenn die Nadel anfängt, die Schlinge durch den
                              									Obertheil und die Sohle zu ziehen, so daſs also der Hebel j2 etwas nachgeben kann und die Spannung
                              									der Feder m2 auf den
                              									Faden wirkt, während er durch den Stoff gezogen wird und bis die Schlinge fest an
                              									das Oberleder angezogen ist. Hierauf bringt der ausgebauchte Theil der Nuth l2 den Hebel j2 in die
                              									entgegengesetzte Lage, um den Faden zu lockern, während die Nadel die Schlinge
                              									vollständig wieder auszieht und während letztere vom Nadelhaken auf den
                              									Schlingenfänger abgelegt wird. Schlieſslich schiebt die Nuth l2 den Hebel j2 in die Stellung (Fig. 2), wodurch die
                              									Schlinge plötzlich straff über die in die Sohle eingeschnittene Zunge gezogen
                              									wird.
                           Der Schlingenöffner q2
                              									dringt in die Fadenschlinge ein und erweitert dieselbe, um sie für die
                              									Transportirung vom Nadelhaken auf den Schlingenfänger vorzubereiten; er ist ein
                              									gekrümmter Arm mit einer Längsnuth, in welche der Schlingenfänger eintritt, um die
                              									Schlinge vom Nadelhaken abzunehmen. Der Schlingenöffner ist zu diesem Zwecke an
                              									einem Gleitstücke r2
                              										(Fig. 1)
                              									angebracht, welches in einer Führung des bei t2 am Gestelle a
                              									drehbaren Hebels s2
                              										(Fig. 1
                              									und 2) auf und
                              									ab bewegt wird. Der letztere erhält durch die in der Curvenscheibe w2 auf der Hauptwelle
                              										c vorgesehene Nuth v2 eine schwingende Bewegung um den Punkt
                              										t2 und ertheilt
                              									hierdurch dem Schlingenöffner ebenfalls eine schwingende Bewegung, während derselbe
                              									gleichzeitig eine auf und ab gehende Bewegung durch die mittels des Lenkers a3 hergestellte
                              									Verbindung des Gleitstückes r2 mit einem zweiten Gleitstücke b3 erhält, welches durch eine in der Stirnseite der
                              									Scheibe w2 angeordnete
                              										Nuth in einer
                              									Führung des Gestelles a eine auf und ab gehende
                              									Bewegung empfängt (Fig. 1 und 2).
                           Der Schlingenfänger e3,
                              									ein gebogener Draht, ist an der in Lagern zur Seite des Schlingenöffners ruhenden
                              									Welle f3 angebracht, an
                              									deren oberem Ende eine Kurbel g3 sitzt, deren Warze in einem Schlitze am unteren
                              									Ende des bei i3 an dem
                              									Gleitstücke r2
                              									drehbaren Hebels h3
                              										(Fig. 1)
                              									sitzt. Das obere Ende des Hebels h3 greift mit einem Stifte j3 in eine Schlitzführung am Ansatze l3 des Hebels s2. Der Hebel h3 schwingt also hin
                              									und her, wenn das Gleitstück r2 in der oben beschriebenen Weise auf und ab geht
                              									und veranlaſst so eine schwingende Bewegung der Welle f3, welche sich auf den Schlingenfänger
                              									überträgt.
                           Die einander folgenden Bewegungen des Schlingenfängers und Schlingenöffners sind
                              									folgende: Während des letzten Theiles des Rückganges der Nadel schwingt der
                              									Schlingenöffner q2
                              									vorwärts unter die Nadel (Fig. 9) und geht dann
                              									etwas nach unten (Fig. 10) in Folge des Sinkens des Gleitstückes r2. Gleichzeitig bewegt sich die Nadel
                              									etwas nach vorn, um die Schlinge zu lockern, worauf der sich senkende
                              									Schlingenfänger e3 die
                              									Schlinge von der Nadel q1 abstreift. Die Spitze des Oeffners steht nun genau über der Zunge in der
                              									Sohle, in welcher Stellung der Spannhebel die Schlinge anzieht, die sich dann straff
                              									über die Basis der dreieckigen Zunge legt. Hierauf geht der Schlingenöffner in seine
                              									Ausgangsstellung zurück, bevor das Messer seine nächste Vorwärtsbewegung macht.
                           Der Anschlag m3 hält den
                              									Schuh unterhalb des Punktes, wo die Vorrichtung zum Bilden der Zunge und der
                              									Schlinge darauf wirken. Er hat die Form einer Rolle, welche an dem schwingenden Ende
                              									eines bei o3 am
                              									Maschinengestelle drehbaren Hebels r3 (Fig. 1) gelagert ist, der
                              									durch die Feder p3
                              									gegen den Arbeiter hin bewegt wird. Der segmentförmige Arm r3 des Hebels n3 enthält eine Schlitzführung s3, in welche der Stift
                              										u3 am Gestelle a faſst. Der letztere sitzt auf dem Gewindetheile w4, eine Klammer oder
                              									Mutter v3, welche sich
                              									gegen eine Seite des Armes r3 legen soll. Wird die Mutter u3 nach der einen Richtung gedreht, so preſst sie den
                              									Arm r3 an einen Arm des
                              									Gestelles a an- es wird also der Anschlag m3 festgestellt. Löst
                              									man dagegen die Mutter v3, so wird der Anschlag m3 frei. Die Drehung der Mutter erfolgt von einem an
                              									der Scheibe m1
                              									sitzenden Daumen e4
                              									aus, unter Vermittelung des bei c4 am Gestelle drehbar angebrachten doppel-armigen
                              									Hebels b4, dessen einer
                              									Schenkel durch die Feder f4 beeinfluſst wird und durch die Lenker d4
                              									a4 mit der Mutter v3 verbunden ist. Das
                              									Lockern der Schraube fällt jedesmal mit der Bewegung des Schuhes zusammen, so daſs
                              									sich der Anschlag leicht der Form des Schuhes anpassen kann. Die Festsetzung
                              									hingegen findet dann statt, wenn die Zunge eingeschnitten und die Fadenschlinge über
                              									dieselbe gezogen wird.
                           Der Arm f, welcher die Anschlagplatte d, den Anschlag t und den
                              										Stoffschieber trägt,
                              									ist behufs Regulirung der Stichlänge mit einer Oese g4 ausgestattet (Fig. 2), welche auf einen
                              									Stift h4 des Gestelles
                              										a gleitet. Das letztere trägt an dieser Stelle eine
                              									Hülse, die einen Theil des Stiftes h4 und eine Spiralfeder aufnimmt, welch letztere sich
                              									gegen die Oese g4
                              									anlehnt und sie an eine keilförmige Muffe preſst. Zwischen dieser Muffe und einer
                              									auf den Bolzen geschraubten Mutter befindet sich die senkrecht verschiebbare,
                              									keilförmige Gabel n4,
                              									welche an einer Stange o4 sitzt, die von einem Fuſstritte beeinfluſst wird, durch Heben und Senken
                              									der Gabel n4 kann man
                              									den Muff nach Bedarf verstellen und somit die Schwingungsweite, also die Stichlänge
                              									verändern.
                           Der Schuh wird vom Arbeiter so eingesetzt, daſs die Seite des Obertheiles nahe dessen
                              									Rand sich auf die Platte d stützt- der untere Anschlag
                              										m3 ist in diesem
                              									Augenblicke noch beweglich und legt sich gegen das Obertheil an einer Stelle
                              									unterhalb der Anschlagplatte d. Dann gehen der Anschlag
                              										t und der Stoffschieber c1 gleichzeitig abwärts, bis der Anschlag
                              										t oben auf der Sohle dicht an deren Rand ruht und
                              									der Stoffschieber leicht in die Sohle eindringt, um sie an die Anschlagplatte d anzupassen. Hierauf verschieben sich die letzteren,
                              									der Anschlag t und der Stoffschieber seitlich und
                              									rücken dadurch das Arbeitsstück vorwärts, während der während dieser Zeit
                              									festgesetzte Hebel m3
                              									einen unbeweglichen rollenden Support für die Seite des Schuhes bildet. Während des
                              									Transportirens senkt sich auch das Messer schräg herab, schneidet in dem
                              									Augenblicke, wo die Seitwärtsverschiebung des Stoffes aufhört, eine Zunge aus der
                              									Sohle und verläſst dann die Schwingungsebene der Nadel. Die letztere dringt nun in
                              									den gemachten Einschnitt ein und durchdringt Sohle und Obertheil. Während sich die
                              									Nadel in der Sohle befindet, gehen die Anschlagplatte d, der Anschlag t und der Stoffschieber zurück
                              									und nehmen ihre Anfangsstellung wieder ein; gleichzeitig legt auch der Fadenführer
                              									die Schlinge in den Haken der Nadel. Nachdem der Schuh wieder durch den Anschlag t,
                              									den Stoffschieber und die Anschlagplatte d gepackt ist,
                              									wird die Nadel zurückgezogen und nimmt die Fadenschlinge zurück, wobei während des
                              									ersten Theiles der Bewegung der Spannhebel die Fadenschlinge straff zieht, dann aber
                              									locker läſst, damit die frühere Schlinge angezogen, die augenblickliche aber leicht
                              									durch den Stoff gebracht werden kann. In die durchgezogene Schlinge schlüpft der
                              									Schlingenöffner q2 und
                              									breitet sie aus, wonach die Nadel etwas nachgibt, damit die Fadenschleife auf den
                              									Schlingenfänger übergehen kann, um von dort über die in der Sohle befindliche Zunge
                              									durch den Spannhebel gezogen zu werden.
                           In den Fig. 11
                              									bis 16 ist
                              									die vorstehend beschriebene Maschine in einer anderen Ausführungsform
                              									wiedergegeben.
                           Der die gekrümmte Nadel c tragende Nadelarm d wird von der auf der Hauptwelle b sitzenden Curvenscheibe h unter Vermittelung des im Gestelle a
                              									geführten Gleitstückes f auf dem Bolzen e in schwingende Bewegung versetzt (Fig. 11). Auf demselben
                              									Bolzen sitzt auch achsial verschiebbar an einer Scheibe in das Messer j k. Dasselbe wird, wenn die
                              									Nadel gehoben ist, in die Schwingungsebene derselben geschoben und kann dann bei
                              									seiner Schwingbewegung in die Sohle eindringen, um eine Zunge in dieselbe
                              									einzuschneiden und sodann die Schwingungsebene der Nadel in umgekehrter Weise zu
                              									verlassen und der letzteren den Eintritt in den gemachten Einschnitt zu ermöglichen.
                              									Ihren Antrieb erhält die Scheibe m durch den
                              									doppelarmigen Hebel o, welcher mit seinem einen
                              									gabelförmigen Schenkel p über einen Stift q der Scheibe m greift und
                              									mit dem zweiten ebenfalls gabelförmigen Schenkel am Umfange und der Stirnseite der
                              									Curvenscheibe h anliegt und auf diese Weise um den
                              									Bolzen r eine Schwingbewegung parallel zur Nadel und
                              									mit dem Bolzen r um den Bolzen s eine solche senkrecht zur Bewegungsebene der Nadel ausführt.
                           Der Schuh liegt während des Nähens am Anschlage e1 an, der in Verbindung mit dem Stoffschieber f1 von der Form einer
                              									kurzen Ahle das Transportiren des Werkstückes bewirkt. Beide Theile sitzen an den
                              									Armen g1
                              									h1 drehbar auf dem
                              									Bolzen i1, welcher von
                              									dem um k1 drehbaren
                              									pendelnden Arme j1
                              									getragen wird und durch eine Hubscheibe l1 auf der Hauptwelle b
                              									in paralleler Richtung zur Bewegungsrichtung des Schuhes in Schwingung versetzt
                              									wird. Eine zwischen dem Gestelle a und einem Ansätze an
                              									der pendelnden Platte j1 angebrachte Feder drückt letztere nach auſsen gegen die als Anschlag
                              									dienende auf dem Bolzen o1 sitzende Mutter r1 (Fig.
                                 										12).
                           Der Anschlag e1 und der
                              									Stoffschieber f1
                              									schwingen auf den Bolzen i1 in entgegengesetzten Richtungen und nähern und entfernen sich von
                              									einander, um den Schuh abwechselnd zu erfassen und frei zu geben und zwar geschieht
                              									dieses mit Hilfe des in der Platte f1 geführten Gleitstückes p1, der dieses mit dem Anschlage und
                              									Stoffschieber verbindenden Lenker q1 und r1 und der Curvenscheibe t1, welche das Gleitstück p1 beeinfluſst. Ein
                              									zwischen dem Anschlage e1 und Stoffschieber f1 befindlicher Anschlag a2 unterstützt den Schuh gegen Druck von
                              									unten, während die an diesem Anschlage a2 angebrachte Platte b2 den Obertheil desselben vor einem
                              									Umkippen bewahrt.
                           Der Fadenführer c2 sitzt
                              									drehbar am Gestelle d2
                              									und empfängt seine Bewegung durch die schwingende Platte j1, welche mit einem Stifte f2 in dem freien
                              									Schenkel e2 des
                              									Fadenführers eingreift.
                           Der Schlingenfänger besteht aus einem Arme g2 von annähernd gleicher Krümmung wie die Nadel und
                              									ist mit einem Längsschlitze versehen, durch welchen die Nadel dringen kann (Fig. 11 und
                              										14). Zwei
                              									Klauen h2, welche von
                              									der Feder i2 durch
                              									Oeffnungen im Schlingenfänger von auſsen in denselben hineingedrückt werden, nehmen
                              									den Faden von der Nadel ab, wenn sich dieselbe im Schlingenfänger befindet (Fig. 14 und
                              										16). Der
                              									letztere empfängt von der doppelten Curvenscheibe t2
                              									r2
                              									k2 aus seine Bewegung
                              									und zwar setzt der Daumen r2 den um o2
                              									drehbar befestigten Hebel n2 in Schwingung, während der Daumen k2 das auf diesem mit Hilfe der Schrauben q2 und Schlitzführungen
                              										p2 sitzenden
                              									Schlingenfänger g2
                              									tragende Gleitstück j2
                              									auf und ab bewegt. Die Federn m2
                              									s2 wirken hierbei der
                              									Hubscheibe entgegen, d.h. sie bringen die einzelnen Theile wieder in ihre
                              									Ausgangsstellung.
                           Die Fadenspannung erfolgt durch den um a3 drehbaren doppelarmigen Hebel t2 , dessen einer
                              									Schenkel durch die Curvenscheibe t1 beeinfluſst wird, während der andere unter Wirkung
                              									der Feder c3 stehende
                              									Hebelarm eine Rolle b3
                              									trägt, um welche der Faden läuft, um von da über eine feste Führungsrolle e3 zum Fadenführer c2 zu gehen. Der Faden
                              									wird straff gezogen, sobald er der Nadel durch den Schlingenfänger abgenommen worden
                              									ist (Fig.
                                 									12).
                           Der Support f3 legt sich
                              									gegen den Obertheil an einem Punkte unterhalb der Sohle und tritt nur dann in
                              									Wirkung, d.h. er wird arretirt, wenn die Nadel in das Leder eindringt, während er
                              									beim Fortschieben des Arbeitsstückes nachgibt. Er besteht aus einem bei g3 drehbaren gekrümmten
                              									Hebel, welcher von der Curvenscheibe t1
                              									m3 aus unter
                              									Vermittelung des um k3
                              									drehbaren doppelarmigen Hebels j3 des Lenkers l3 und des mit diesem verbundenen um e3 schwingenden
                              									Zahnsegmentes h3
                              									abwechselnd gehoben und gesenkt wird, wie es die Fig. 11 erkennen läſst.
                              									Ist er gehoben, so ist er arretirt und umgekehrt.
                           Der Messerhalter k kann auch um eine senkrechte, anstatt
                              									wage-rechte Achse schwingen, wobei er sich gleichzeitig auf- und abwärts bewegt. Das
                              									Messer beschreibt demnach eine Spirallinie und kommt erst dann in die
                              									Schwingungsebene der Nadel, wenn letztere zurückgegangen ist.
                           
                              
                                 H. G.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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