| Titel: | Neuere Tischhobelmaschinen. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 307 | 
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                        Neuere Tischhobelmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Tischhobelmaschinen.
                        
                     
                        
                           Fig. 1., Bd. 270, S. 307Bei den neueren Hobelmaschinen ist der Doppelriemen betrieb in der Weise
                              									durchgeführt, daſs der zweite Riemen erst dann auf die Festscheibe geleitet wird,
                              									nachdem der erste auf seine Losscheibe aufgelaufen ist, um die schädliche Wirkung
                              									des theilweisen gleichzeitigen Auflaufens der entgegengesetzt laufenden Riemen möglichst
                              									zu vermindern und die Riemenverschiebung auf zwei Riemenbreiten zu beschränken. Je
                              									nach Bedarf ist die Antriebswelle winkelrecht oder parallel zur Tischführung,
                              									möglichst in der Nähe der Gerüstbalken oder am Ende des Bettes, meistens aber
                              									rechtsseitig angebracht, Anordnungen, die eine gröſsere Zugänglichkeit zum
                              									Werkstücke und zu den Steuerungstheilen anstreben.
                           Fig. 2., Bd. 270, S. 308Eine eigenthümliche Bettform, die auch bei manchen amerikanischen
                              									Drehbänken sich vorfindet, zeigt die Hobelmaschine der Hendey Machine Company in Torrington, Conn. nach American Machinist vom 28. April 1888 Bd. 11 Nr. 17 (Fig. 1). Das Verhältniſs der Riemen- zur
                              									Schnittgeschwindigkeit stellt sich wie 60 zu 1, die Tischbewegung erfolgt mittels
                              									Zahnstangenrades, die Steuerung durch eine schwingende Scheibe, deren
                              									Kegelradsegment mittels eines Schneckenrades zum Getriebe der stehenden Steuerwelle
                              									verstellt und hierdurch die Gröſse der Schaltung verändert werden kann. Die
                              									Einstellung des Stahlhalters kann von beiden Seiten des Querbalkens erfolgen.
                           Bement, Miles und Co. in Philadelphia bauen nach American Machinist,1887 Bd. 10 Nr. 51, eine
                              									Hobelmaschine, deren Besonderheiten aus der Fig. 2
                              									ersichtlich sind. Die Supporte am Querbalken werden durch ein schwingendes
                              									Zahnradsegment gemeinschaftlich und selbständig gesteuert, dessen Schwingungsweite
                              									durch Verstellung des Kurbelstiftes in der schwingenden Schlitzkurbel verändert
                              									wird. Die Seitensupporte an der Gerüstführung sind entlastet, so daſs die
                              									selbsthätige Senkrechtverstellung leicht vor sich geht.
                           Fig. 3., Bd. 270, S. 309G. A. Gray und Co. in Cincinnati, Ohio, haben
                              									die nach American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 18, in
                              										Fig. 3 dargestellte 20t schwere Schienenhobelmaschine gebaut, deren
                              									Antriebs- und Steuerungstheile aus dem beigegebenen Schaubilde ersichtlich sind. Der
                              									Rücklauf des Tisches erfolgt mit dreifacher Schnittgeschwindigkeit. Die von der
                              									Riemenverschiebung unabhängige Steuerung ist von der durch besondere Anschlagknaggen
                              									betätigten Schlitzkurbel durch Vermittelung einer lothrecht schwingenden Zahnstange
                              									auf die zwei wagerechten Steuerspindeln im Querbalken und die zwischenliegende Nuthwelle für die
                              									lothrechte Verstellung der Stahlhalter abgeleitet.
                           Hetherington und Co. in Manchester verbinden nach The Engineer vom 13. April 1888 Bd. 65 S. 297 bei einer
                              									groſsen, 51l schweren Hobelmaschine zwei einzelne
                              										1803mm (5 Fuſs 11 Zoll) breite Tische mittels
                              									Schrauben zu einem einzigen Aufspanntische, so daſs auch nach Erforderniſs jeder
                              									Tisch für sich, unabhängig vom anderen, in Betrieb gesetzt werden kann.
                              									Dementsprechend ist der Antrieb doppelseitig und selbständig für jeden Tisch, mit
                              									verkuppelter Querwelle bei verbundenem Tische, an der Betthinterseite angeordnet.
                              									Die Tischbewegung ist mit je einer Schraubenspindel durchgeführt, während einfache
                              									Winkelräder die Verbindung der Bewegungsspindel mit der Querwelle und mit der zur
                              									Bettführung parallel gelegten Antriebswelle herstellen. Diese Maschine besitzt drei
                              									Stahlhalter auf dem 5690mm (18 Fuſs 8 Zoll) langen
                              									Querbalken und zwei Supporte auf den Seitenständern. Der raschere Leergang wird
                              									durch kleinere Rücklaufscheiben (nach Fig. 2)
                              									erhalten. Die Abmessungen der Haupttheile sind: Bettlänge 7240mm (23 Fuſs 9 Zoll), Bettbreite 3836mm (12 Fuſs 7 Zoll), Tischlänge 4572mm (15 Fuſs), Höhe der Seitenständer 3810mm (12 Fuſs 6 Zoll).
                           Immerhin gewährt bei breiten Maschinen die Theilung des Tisches und die Einrichtung
                              									des selbständigen Betriebes den Vortheil einer vollständigeren Ausnutzung.
                           Sämmtliche eben beschriebene Hobelmaschinen haben V-Führung mit Rollenschmierung.
                           
                              
                                 Pr.