| Titel: | Quantitative Bestimmung des Holzschliffes im Papiere. | 
| Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 472 | 
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                        Quantitative Bestimmung des Holzschliffes im
                           								Papiere.
                        Quantitative Bestimmung des Holzschliffes im Papiere.
                        
                     
                        
                           In den Mittheilungen des k. k. Technologischen Gewerbemuseums
                                       										in Wien, 1888 Bd. 2 S. 18, veröffentlichen R.
                                    										Godeffroy und M. Coulon eine Methode zur
                              									quantitativen Bestimmung von Holzschliff im Papiere. Die Verfasser besprechen zuerst
                              									die dem gleichen Zwecke dienenden Methoden von C. Wurster
                                 										(Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft, 1886 Bd. 19 S. 3195 und
                              									3218) und von A. Müller bezieh. E. Schweizer (1857 146 361) und weisen dann
                              									darauf hin, welche Bedeutung eine auf sicherer Grundlage stehende Methode der
                              									quantitativen Bestimmung des Holzschliffes im Papiere für Papierfabrikanten wie
                              									Consumenten hat.
                           Die Verfasser unternahmen es daher, die chemischen Eigenschaften sogen. reiner
                              									Leinen-, Baumwoll-, Holz- und Strohcellulose als auch andererseits jene des
                              									Fichtenholzschliffes näher zu studiren, um vielleicht auf diesem Wege Anhaltspunkte
                              									zu einer quantitativen Trennung zu gewinnen.
                           Zu dem Zwecke wurden vorerst die genannten, aus der Papierfabrik bezogenen Rohstoffe,
                              									nach dem Trocknen bis zum constanten Gewichte, Auskochen mit Wasser und Trocknen in
                              									Extractionsapparaten durch je 48 Stunden mit absolutem Alkohol und etwa ebenso lang
                              									mit reinem Aether extrahirt. Nach Wiederholung der genannten Operationen wurden die
                              									erhaltenen Extracte gewogen. Bei Leinen- und Baumwollcellulose konnte weder mit
                              									Wasser noch mit Alkohol und Aether eine nennenswerthe Menge von Substanzen extrahirt
                              									werden.
                           Die Holzcellulose ergab, wenn 32g,907 des bei 100°
                              									getrockneten Faserstoffes in Anwendung gebracht wurden, an
                           
                              
                                 Wasserextract
                                 Spuren
                                 
                              
                                 Alkoholextract (bei 100° getrocknet)
                                 0,393 = 1,194 Proc.
                                 
                              
                                 Aetherextract (   „   100°       „         )
                                 0,030 = 0,091   „
                                 
                              
                           somit wurden in Summe nur 1,285 Proc. der trockenen
                              									Holzcellulose extrahirt.
                           Sowohl der alkoholische als ätherische Auszug zeigten deutlich den Geruch des
                              									Vanillins.
                           Strohcellulose ergab unter gleichen Verhältnissen aus 53g,203.
                           
                              
                                 Wasserextract
                                 Spuren
                                 
                              
                                 Alkoholextract
                                 0,2905 = 0,546 Proc.
                                 
                              
                                 Aetherextract
                                 0,0120 = 0,022   „
                                 
                              
                           somit beträgt der Gesammtextract 0,568 Proc: auch hier war
                              									Vanillingeruch wahrnehmbar.
                           Fichtenholzschliff, in feinster Vertheilung, wurde ebenso behandelt.
                           Aus 278,645 des getrockneten Rohstoffes wurden erhalten:
                           
                              
                                 Wasserextract
                                 Spuren
                                 
                              
                                 Alkoholextract
                                 0g,4145 = 1,499 Proc.
                                 
                              
                                 Aetherextract
                                 0g,0195 = 0,0705  „
                                 
                              
                           es wurden daher im Ganzen durch diese Extractionen nur 1,569
                              									Proc. an Begleitern der Cellulose entzogen.
                           
                           Der Alkohol- und Aetherextract zeigten besonders auffallend den Geruch des
                              									Vanillins.
                           Diese Versuche ergeben, daſs Holzcellulose, Strohcellulose und Fichtenholzschliff
                              									geringe Mengen durch Alkohol und Aether extrahirbare Substanzen enthalten. Versuche
                              									über die Löslichkeit der gereinigten Faserstoffproben in Kupferoxydammoniak, nach
                              									der Methode von A. Müller durchgeführt, gaben keine
                              									befriedigenden Resultate.
                           Sowohl die nach dem Verfahren mit Aetznatron, als jene nach der Methode mit
                              									Calciumsulphit und Hydrosulphit aus dem Holze erzeugte Cellulose unterscheidet sich
                              									vom Holzschliffe – abgesehen von der verschiedenen mechanischen Bearbeitung –
                              									dadurch, daſs in letzterem alle Begleiter der Cellulose vorhanden sind, während im
                              									ersteren Falle durch die chemische Einwirkung die Begleiter der Cellulose entweder
                              									als solche gelöst, oder nach ihrer Zersetzung entfernt wurden. Eine Unterscheidung
                              									auf chemischem Wege kann demnach nur auf einer Reaction basiren, welche auf die
                              									Begleiter der Cellulose im Holze, nicht aber auf die Cellulose selbst einwirkt.
                           Letztere reagirt, wie Versuche gelehrt haben, auf die Salzlösungen der edlen Metalle
                              									nicht, d.h. es tritt beim Erwärmen z.B. mit Goldchloridlösung u.s.w. keine Reduction
                              									ein, während Holzschliff, auch wenn derselbe mit Wasser, Alkohol und Aether
                              									extrahirt wird, die Fähigkeit behält, Gold aus der Chloridlösung auszuscheiden.
                              									Nicht extrahirte Stroh- und Holzcellulose reagiren gleichfalls mit Goldsalzlösungen,
                              									nach der Extraction aber mit Wasser, Alkohol und Aether tritt keine Reduction mehr
                              									ein. Aus diesen Versuchen ergibt sich; daſs die Cellulose aus Baumwolle und Leinen,
                              									überhaupt nicht, die aus Holz oder Stroh dargestellte erst nach der Extraction mit
                              									Wasser, Alkohol und Aether, Goldlösungen nicht reducirt, während Fichtenholzschliff
                              									vor und nach der Extraction die reducirenden Eigenschaften behält.
                           Dieses Verhalten wurde einer quantitativen Prüfung unterzogen und zu dem Zwecke bei
                              									100° getrocknete Mengen der Cellulosesorten und des Holzschliffes sowohl in
                              									extrahirtem als nicht extrahirtem Zustande mit einer Goldchloridlösung, deren Gehalt
                              									genau festgestellt worden war, gekocht und die Mengen des nicht reducirten Goldes im
                              									Filtrat, so wie die Menge des ausgeschiedenen Goldes zu bestimmen gesucht.
                           Die Resultate der Versuche waren folgende:
                           Baumwollcellulose: (extrahirt mit Wasser, Alkohol und
                              									Aether) 0g,8915 getrocknete Cellulose wurden mit
                              										5cc einer Lösung von Goldchlorid (in welcher
                              										0g,1263 Gold enthalten waren) durch etwa 10
                              									Minuten gekocht und durch ein vorher getrocknetes und gewogenes Filter filtrirt, es
                              									wurde vollkommen ausgewaschen, wieder getrocknet und gewogen. Das Gewicht der
                              									Cellulose war dasselbe geblieben; im Filtrat wurde auf bekannte Weise mittels
                              									Eisensulfat das Gold quantitativ bestimmt und 0g,126 Gold gefunden.
                           
                           Strohcellulose (extrahirt):
                           0g,597 des bei 100° getrockneten Faserstoffes
                              									wurden mit 20cc Goldchloridlösung, welche nach
                              									wiederholter Controle = 0g,2232 Gold enthielt,
                              									gekocht und in gleicher Weise wie oben die Bestimmung durchgeführt. Das Gewicht der
                              									Strohcellulose war dasselbe; das aus dem Filtrat gewonnene Gold wog 0g,223. Aus diesen Versuchen ergibt sich, daſs die
                              									extrahirten Faserstoffe Goldlösung nicht reduciren.
                           Von weiterem Interesse war es, zu erfahren, ob der durch Extraction mit Wasser,
                              									Alkohol und Aether gereinigte Fichtenholzschliff unter verschiedenen Umständen, bei
                              									kürzerer oder längerer Zeit des Kochens, bei Anwendung von Goldchloridlösungen
                              									verschiedener Concentration stets die gleichen Mengen von Gold reducire. Zu dem
                              									Zwecke wurde mit dem gereinigten und getrockneten Holzschliffe eine Aschenbestimmung
                              									durchgeführt und im Mittel 0,31 Proc. Asche gefunden.
                           Die zu den Versuchen der Reduction verwendete Lösung des Goldchlorides enthielt im
                              									Mittel von drei beinahe vollkommen übereinstimmenden Analysen in 20cc 0g,0555
                              									Gold.
                           I. 0g,261 des gereinigten Holzschliffes wurden
                              									durch 5 Minuten mit 20cc der Goldlösung gekocht,
                              									auf ein gewogenes Filter gebracht und dieses mit heiſsem Wasser gewaschen; nach dem
                              									Trocknen wurde verascht. Das Gewicht des Goldes, der Asche, des Holzschliffes und
                              									des Filters betrug: 0g,0383; die Asche berechnete
                              									sich zu 0g,00081 und die Menge des reducirten
                              									Goldes = 0,03739; 100 Th. des trockenen Holzschliffes reduciren demnach 14g,32 Gold (Filterasche = 0,00011).
                           Das Filtrat wurde mit Eisenvitriollösung versetzt, stehen gelassen und der
                              									Niederschlag auf einem Filter gesammelt, mit heiſser verdünnter Salzsäure, dann mit
                              									kochendem Wasser gewaschen, getrocknet, geglüht und gewogen.
                           
                              
                                 Erhalten wurden
                                 0g,0181
                                 
                              
                                 Hiervon ist abzuziehen die Filterasche
                                   0g,00011
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 Es betrug daher die Menge des reducirten Goldes
                                   0g,01799
                                 
                              
                                 Reducirt wurden
                                 0g,03739 Gold
                                 
                              
                                 und nicht reducirt
                                 0g,01799    „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 
                                 0g,05538 Gold
                                 
                              
                           In Folge dieser übereinstimmenden Controlanalyse wurde bei den weiteren Versuchen von
                              									der Durchführung der Goldbestimmung in den Filtraten abgesehen.
                           II. 0g,1765 bei 100° getrockneten, extrahirten
                              									Holzschliffes mit einem Aschengehalte von 0,31 Proc. (= 0,000711 auf die genommene
                              									Menge berechnet) wurden wie im früheren Falle mit 20cc einer Goldlösung, welche 0g,22325
                              									Gold enthielt, durch 10 Minuten gekocht.
                           Das Gewicht des Goldes sammt der Asche des Holzschliffes und des Filters war 0,0265;
                              									100 Th. des Holzschliffes reducirten in dem Falle 14g,54 Gold.
                           
                           III. 0g,304 bei 100° getrockneter Holzschliff mit
                              									dem berechneten Aschengehalte von 0,000943 wurden durch 15 Minuten mit 20cc einer Goldlösung, welche 0,0555 Gold enthielt,
                              									gekocht.
                           Die Asche sammt dem reducirten Golde war 0g,0445
                              									schwer, das reducirte Gold nach dem Aschenabzuge betrug 0,04345. Es wurden daher von
                              									100 Th. des Holzschliffes 14g,29 Gold
                              									reducirt.
                           IV. wurden 0g,258 bei 100° getrockneten und
                              									extrahirten Holzschliffes, deren Aschengehalt auf 0,0008 berechnet wurde, 10 Minuten
                              									mit 20cc einer Goldlösung gekocht, welche 0,22325
                              									Gold enthielt. Die Menge der Asche und des Goldes betrug 0g,037 und jene des reinen Goldes 0g,036089 oder 100g Holzschliff reducirten 13g,99
                              									Gold.
                           Aus diesen Versuchen folgert, daſs die Menge von Gold, welche durch den extrahirten
                              									und bei 100° getrockneten Fichtenholzschliff' reducirt wird, auch dann fast dieselbe
                              									ist, wenn die Zeitdauer des Kochens und die Concentration der Goldchloridlösung
                              									wechseln. Bedenkt man, daſs nur geringe Mengen des Holzschliffes zur Analyse
                              									verwendet wurden, die Menge des reducirten Goldes nur Centigramme betragen kann, so
                              									erklärt sich leicht die Differenz in den Zehntelprocenten der vier Analysen, deren
                              									Mittelresultat 14,285 ist.
                           Schlieſslich sei hier noch erwähnt, daſs das Kochen der gewogenen Holzschliffmengen
                              									mit der Goldchloridlösung bei sämmtlichen Versuchen in mit schwarzem, Licht
                              									undurchlässigem Papiere überzogenen Glasgefäſsen vorgenommen wurde, daſs das Kochen
                              									mit sehr concentrirter Goldchloridlösung oder mit stark salzsaurer Lösung keine
                              									übereinstimmenden Resultate ergeben hat. Da die Cellulose durch das Kochen mit
                              									Mineralsäuren stets angegriffen wird, so ist es nicht räthlich, stark saure
                              									Goldchloridlösungen anzuwenden und eignen sich verdünnte Lösungen zur Anwendung am
                              									besten.
                           Die hier angeführten Resultate der quantitativen Bestimmung des durch getrockneten
                              									und gereinigten Holzschliff reducirten Goldes sind derart übereinstimmend, daſs der
                              									Schluſs naheliegt, es könne auf diesem Wege möglich werden, in Fichtenholzschliff
                              									enthaltenden Papieren diesen Gehalt quantitativ, soweit dies für die Praxis
                              									Bedeutung hat, zu bestimmen. Es wäre verfrüht, auf die bisherigen Resultate schon
                              									eine Methode basiren zu wollen, und wir behalten uns die weiteren Untersuchungen
                              									über diesen Gegenstand vor, glauben aber nicht fehlzugehen, wenn wir nach dem
                              									bisherigen Resultate erwarten, daſs durch weitere analytische Belege, durch das
                              									Studium des Verhaltens der verschiedenen Arten von Holzschliff gegen
                              									Goldchloridlösung es möglich werden wird, eine leicht durchführbare Methode der
                              									quantitativen Bestimmung des Holzschliffes im Papiere auszuarbeiten.
                           Um nun annähernd ein praktisches Resultat aus dieser Reaction zu ziehen, wurden acht
                              									Proben von Typenpapieren, wie sie von Seite der Papierfabrik zu Schlögelmühl mit
                              									ganz bestimmtem Gehalte von Fichtenholzschliff angefertigt worden sind, auf ihren Gehalt an Feuchtigkeit,
                              									Asche und die mit Wasser, Alkohol und Aether extrahirten Papiere auf die Menge der
                              									Asche und den Holzschliffgehalt untersucht.
                           Die Typenpapiere waren nach Angabe des Herrn Directors Sembritzky bereitet worden:
                           
                              
                                 Nr.
                                 1
                                 aus
                                 20
                                 Proc.
                                 Leinenhadern
                                 und
                                 80
                                 Proc.
                                 Holzschliff
                                 
                              
                                 „
                                 2
                                 „
                                 30
                                 „
                                 „
                                 „
                                 70
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 3
                                 „
                                 40
                                 „
                                 „
                                 „
                                 60
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 4
                                 „
                                 50
                                 „
                                 „
                                 „
                                 50
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 5
                                 „
                                 60
                                 „
                                 „
                                 „
                                 40
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 6
                                 „
                                 70
                                 „
                                 „
                                 „
                                 30
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 7
                                 „
                                 80
                                 „
                                 „
                                 „
                                 20
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 8
                                 „
                                 90
                                 „
                                 „
                                 „
                                 10
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           Die Papiere waren in der Masse vegetabilisch geleimt, es muſste demnach, um die
                              									Reductionsreaction nicht zu beeinflussen, die Leimung (harzsaure Thonerde) entfernt
                              									werden. Ein Auskochen des Papieres mit salzsäurehaltigem Alkohol ist nicht zu
                              									empfehlen, da unsere Versuche lehrten, es werde schon durch sehr verdünnte kochende
                              									Salzsäure die Cellulose angegriffen. Alle mit verdünnter Salzsäure ausgekochten
                              									Holzschliffproben zeigten nicht nur andere Reductionserscheinungen, sondern auch die
                              									eingeengten sauren Extractionsflüssigkeiten erwiesen durch ihre Färbung und ihr
                              									Verhalten, daſs Zersetzungsproducte entstanden waren.
                           Statt der alkoholischen Lösung einer Mineralsäure verwendet man mit Vortheil die
                              									alkoholische Lösung einer organischen Säure zur Entfernung der Leimung und zwar die
                              									Weinsäure.
                           Der Gang der Untersuchung war folgender: Von jeder der Typenpapierproben wurden vier
                              									Streifen geschnitten; einer davon diente zur Bestimmung der Feuchtigkeit, der zweite
                              									zur Aschengehaltsbestimmung, der dritte und vierte Streifen wurde genau gewogen, in
                              									Filterform gebracht und in passende Glastrichter eingesetzt. Diese Filter extrahirte
                              									man erst mit kaltem, dann mit kochendem Wasser (Entfernung eines eventuellen
                              									Gehaltes an animalischem Leime), dann mit einer fast kochenden Lösung von Weinsäure
                              									in 80proc. Weingeiste, so lange, bis die ablaufende Flüssigkeit, mit einem groſsen
                              									Wasserüberschusse versetzt, nicht mehr die geringste Trübung zeigte.
                           Die ersten Waschwasser und die alkoholische Lösung gehen anfänglich langsam durch das
                              									Filter, sobald aber die harzsaure Thonerde zersetzt und gelöst ist, wird die
                              									Filtration eine rasche. Nach Entfernung der Leimung wird nun wieder mit heiſsem oder
                              									kaltem Wasser gewaschen, getrocknet und in einem Extractionsapparate mit absolutem
                              									Alkohol und Aether extrahirt. Dann erst erfolgt die Holzschliffbestimmung auf oben
                              									genannte Weise.
                           
                           A. Die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes ergab:
                           
                              
                                 Papier-Nr.
                                 GewogeneMenge
                                 Bei 100°getrocknet
                                 Gewichtsverlust
                                 Feuchtigkeit
                                 AngeblicherHolzschliffgehalt
                                 
                              
                                 
                                    Procente
                                    
                                 
                              
                                 1
                                   1,0184
                                   0,9274
                                   0,0910
                                 8,93
                                 80
                                 
                              
                                 2
                                   1,0665
                                   0,9730
                                   0,0935
                                 8,76
                                 70
                                 
                              
                                 3
                                   0,7985
                                   0,7315
                                   0,0670
                                 8,39
                                 60
                                 
                              
                                 4
                                   0,8100
                                   0,7440
                                   0,0660
                                 8,15
                                 50
                                 
                              
                                 5
                                   0,6812
                                   0,6264
                                   0,0548
                                 8,04
                                 40
                                 
                              
                                 6
                                   0,6341
                                   0,5845
                                   0,0496
                                 7,82
                                 30
                                 
                              
                                 7
                                   0,7400
                                   0,6875
                                   0,0525
                                 7,09
                                 20
                                 
                              
                                 8
                                 0,825
                                 0,770
                                 0,055
                                 6,66
                                 10
                                 
                              
                           Aus der Tabelle ist ersichtlich, daſs die unter gleichen Verhältnissen lufttrockenen
                              									Papiere um so weniger Feuchtigkeit enthalten, je geringer die in denselben
                              									enthaltene Holzschliffmenge ist.
                           B. Die Bestimmung des Aschengehaltes ergab nachstehende Zahlen:
                           
                              
                                 Typen-papier-Nr.
                                 LufttrockenesPapierverwundet
                                 Asche desselben
                                 Procente an Asche
                                 AngeblicherHolzschliffgehaltProcente
                                 
                              
                                 im lufttrockenen
                                 im getrockneten
                                 
                              
                                 Papier
                                 
                              
                                 1
                                 1,2435
                                 0,0194
                                 1,56
                                 1,71
                                 80
                                 
                              
                                 2
                                 2,1599
                                 0,0340
                                   1,574
                                 1,72
                                 70
                                 
                              
                                 3
                                 1,3345
                                 0,0230
                                   1,723
                                 1,87
                                 60
                                 
                              
                                 4
                                 0,7940
                                 0,0145
                                   1,826
                                 1,98
                                 50
                                 
                              
                                 5
                                 0,6812
                                 0,0125
                                   1,834
                                 1,99
                                 40
                                 
                              
                                 6
                                 0,6341
                                 0,0125
                                   1,971
                                   2,138
                                 30
                                 
                              
                                 7
                                 1,3218
                                 0,0290
                                   2,190
                                   2,357
                                 20
                                 
                              
                                 8
                                 1,6267
                                 0,0342
                                   2,120
                                   2,270
                                 10
                                 
                              
                           Hier zeigt sich, daſs annähernd mit der Abnahme des Gehaltes an Holzschliff der
                              									Aschengehalt zunimmt, also sich umgekehrt wie der Gehalt an Feuchtigkeit
                              									verhält.
                           C. Die Aschengehaltsbestimmungen in den extrahirten Papieren ergaben folgende
                              									Resultate:
                           
                              
                                 Typen-papier-Nr.
                                 Verwendete Papiermenge
                                 Achengehaltdes
                                    											trockenenPapieres
                                 Procent Aschedes
                                    											getrocknetenPapieres
                                 AngeblicherHolzschliffgehaltProcente
                                 
                              
                                 lufttrocken
                                 bei 100° getrocknet
                                 
                              
                                 1
                                 1,1639
                                 1,0599
                                 0,0181
                                 1,7
                                 80
                                 
                              
                                 2
                                 1,0550
                                 0,9646
                                 0,0165
                                   1,71
                                 70
                                 
                              
                                 3
                                 1,1123
                                 0,0190
                                 0,0186
                                   1,82
                                 60
                                 
                              
                                 4
                                 1,0090
                                 0,9268
                                 0,0177
                                 1,9
                                 50
                                 
                              
                                 5
                                 1,2150
                                 1,1173
                                 0,0217
                                   1,94
                                 40
                                 
                              
                                 6
                                 1,0800
                                 0,9955
                                 0,0205
                                   2,05
                                 30
                                 
                              
                                 7
                                 0,9955
                                 0,9249
                                 0,0210
                                   2,27
                                 20
                                 
                              
                                 8
                                 1,0143
                                 0,9468
                                 0,0214
                                   2,26
                                 10
                                 
                              
                           Der Aschengehalt der extrahirten Papiere ist niederer als jener der geleimten
                              									Papiere.
                           
                           D. Die Bestimmung des Holzschliffes wurde mit den vorher extrahirten und getrockneten
                              									Papierproben durchgeführt. In jedem einzelnen Falle wurde der Papierstreifen mit
                              										20cc Goldchloridlösung 10 bis 15 Minuten lang
                              									gekocht und nach dem Erkalten das Papier sammt dem reducirten Golde auf einem
                              									Filter, dessen Aschengehalt bekannt war, gesammelt (Filterasche = 0g,00011), gewaschen, getrocknet, geglüht und
                              									gewogen. Von dem erhaltenen Gewichte wurde der Aschengehalt des Papieres und die
                              									Filterasche in Abzug gebracht.
                           Da, wie aus den früheren Versuchen erhellt, 100§ Holzschliff im Mittel 148,285 Gold
                              									reduciren, so konnte aus den Resultaten der Holzschliffgehalt berechnet werden.
                           Die verwendete Goldchloridlösung enthielt nach wiederholten Bestimmungen im Mittel in
                              										20cc 0g,10119 Gold.
                           
                              
                                 Typenpapier-Nr.
                                 VerwendetePapiermenge
                                 Asche
                                    											desPapieres(berechnet)
                                 Gewicht desGoldes sammtPapier
                                    											undFilterasche
                                 GewogenesGold
                                 Menge desHolzschliffes
                                 Procente Holzschliff im
                                 AngeblicheHolzschliffmenge
                                 
                              
                                 luft-trocken
                                 bei 100°ge-trocknet
                                 trockenen
                                 luft-trockenen
                                 
                              
                                 
                                    Papier
                                    
                                 
                              
                                 1
                                 0,510
                                 0,4645
                                   0,007896
                                 0,0664
                                 0,0584
                                 0,4088
                                   88,01
                                   80,15
                                 80
                                 
                              
                                 2
                                   0,3752
                                 0,3423
                                 0,00585
                                 0,0430
                                   0,03704
                                 0,2593
                                   75,73
                                 69,1
                                 70
                                 
                              
                                 3
                                   0,5785
                                 0,5299
                                 0,00965
                                 0,0623
                                 0,0525
                                 0,3678
                                 69,4
                                 63,4
                                 60
                                 
                              
                                 4
                                   0,6947
                                 0,6381
                                 0,01212
                                 0,0625
                                 0,0503
                                 0,3519
                                   55,14
                                   56,65
                                 50
                                 
                              
                                 5
                                   0,6375
                                 0,5862
                                 0,01137
                                 0,0493
                                 0,0378
                                 0,2647
                                   45,15
                                   41,52
                                 40
                                 
                              
                                 6
                                   0,6593
                                 0,6077
                                 0,01246
                                 0,0433
                                 0,0307
                                 0,2151
                                   35,39
                                   32,62
                                 30
                                 
                              
                                 7
                                   0,6689
                                 0,6215
                                 0,01411
                                 0,0368
                                 0,0216
                                 0,1511
                                   24,31
                                   22,58
                                 20
                                 
                              
                                 8
                                   0,6905
                                 0,6445
                                 0,01457
                                 0,0271
                                   0,01242
                                 0,0869
                                   13,49
                                   12,59
                                 10
                                 
                              
                           Vergleicht man die in der vorstehenden Tabelle enthaltenen Zahlen der Procente an
                              									Holzschliff in den lufttrockenen Papieren mit jenen Angaben, welche die Fabrik zu
                              									Schlögelmühl machte, so ergeben sich Differenzen, welche die Höhe von 2,6 Proc.
                              									erreichen. Dieselben erscheinen vollkommen erklärlich, erstens weil nicht bekannt
                              									ist, mit welchem Feuchtigkeitsgrade die Materialien in der Fabrik angewendet worden
                              									sind, zweitens eine Mischung der Materialien im Groſsen derart, daſs jeder Streifen
                              									Papier genau dieselbe Zusammensetzung zeigt, wohl schwer anzunehmen sein dürfte,
                              									endlich aber der Berechnung des Holzschliffgehaltes nur das Mittel aus 4
                              									Bestimmungen zu Grande gelegt ist und mit geringen Mengen operirt wurde, wodurch
                              									Versuchsfehler nicht ausgeschlossen sind.
                           Immerhin sind die in der nachstehenden Tabelle zusammengestellten Ergebnisse
                              									derartige, daſs sie erwarten lassen, es werde durch ein weiteres Studium der
                              									Reaction mit Goldsalzen möglich werden, eine Methode der Bestimmung von
                              									Fichtenholzschliff im Papiere festzustellen, welche für die Technik genügend genaue
                              									Resultate liefert.
                           
                           
                              
                                 Typenpapier-Nr.
                                 Feuchtigkeitin Procenten
                                 Aschengehalt inProcenten
                                 Aschengehaltim
                                    											extrahirten,trockenenPapier
                                 Gefundener Holz-schliffgehalt
                                 Von der Fabrik ange-gebener Gehalt an
                                    											Holz-schliff in Procenten
                                 
                              
                                 luft-trockenes
                                 bei 100°getrock-netes
                                 im luft-trockenen
                                 imgetrock-neten
                                 im luft-trockenen
                                 berechneta. Trocken-gehalt
                                 
                              
                                 
                                    Papier
                                    
                                 
                                    Papier
                                    
                                 
                                    Papier
                                    
                                 
                              
                                 1
                                 8,93
                                 1,56
                                 1,71
                                 1,7
                                   80,15
                                 88,01
                                 80
                                   87,844
                                 
                              
                                 2
                                 8,76
                                   1,574
                                 1,72
                                   1,71
                                   69,10
                                 75,73
                                 70
                                   76,720
                                 
                              
                                 3
                                 8,39
                                   1,723
                                 1,87
                                   1,82
                                 63,4
                                 69,40
                                 60
                                 65,29
                                 
                              
                                 4
                                 8,15
                                   1,826
                                 1,98
                                 1,9
                                   50,65
                                 55,14
                                 50
                                 54,43
                                 
                              
                                 5
                                 8,04
                                   1,834
                                 1,99
                                   1,94
                                   41,52
                                 45,15
                                 40
                                 43,49
                                 
                              
                                 6
                                 7,82
                                   1,971
                                   2,138
                                   2,05
                                   32,62
                                 35,39
                                 30
                                 32,54
                                 
                              
                                 7
                                 7,09
                                 2,19
                                   2,357
                                   2,27
                                   22,58
                                 24,31
                                 20
                                 21,52
                                 
                              
                                 8
                                 6,66
                                 2,12
                                   2,270
                                   2,26
                                   12,59
                                 13,49
                                 10
                                 10,71
                                 
                              
                           Die Verfasser stellen in Aussicht, weitere Reductionsbestimmungen mit gereinigtem
                              									Holzschliffe vorzunehmen., die Reaktionsfähigkeit des Holzschliffes verschiedener
                              									Holzsorten zu erproben und erst dann geleimte und ungeleimte Typenpapierproben der
                              									Fabrik zu Schlögelmühl wieder in den Kreis der Untersuchung einzubeziehen.
                              									Schlieſslich sollen Papiere aus „Sulphitcellulose“, Strohcellulose u.s.w. und
                              									Holzschliff hergestellt und an diesen die Methode eingehend geprüft werden.