| Titel: | Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 49 | 
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                        Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen.
                        (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 1
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									3.
                        Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           
                              Holzwollemaschinen.
                              
                           Um die bekannten Uebelstände der bei jedem Hin- und Hergange schneidenden,
                              									doppeltwirkenden Holzwollemaschinen zu vermeiden, aber doch eine gleiche Leistung
                              									wie diese Maschinen zu ermöglichen, ordnen Anthon und
                                    										Söhne in Flensburg (* D. R. P. Nr. 42778 vom 5. April 1887) in den
                              									Messerschlitten nicht wie gewöhnlich ein, sondern drei – in der Zeichnung (Fig. 40) sind
                              									sogar vier angenommen – Messer an, welche beim Vorschübe des Schlittens gleichzeitig
                              									in verschiedenen Ebenen schneiden.
                           Diese Messer sitzen so, daſs ihre Schneiden zwar unter sich parallel, aber in
                              									ungleichen Höhen über der Bewegungsebene oder, was gleichbedeutend ist, über der
                              									Oberfläche des Schlittens A, und zwar ein Messer stets
                              									etwas höher als das vorhergehende stehen, so daſs also bei der Bewegung der Messer
                              									gegen ein Holzstück jedes Messer für sich einen Span abschneidet, dessen Dicke der
                              									jeweiligen Höhendifferenz zweier auf einander folgenden Schneiden entspricht. Bei
                              									einer Bewegung des Schlittens werden folglich alle auf einander folgenden Messer
                              									gleichzeitig je einen Span abschneiden, dessen Dicke der Höhenunterschied von je
                              									zwei Schneiden entspricht. Ist der Schnitt durch und die Messer in ihre
                              									Anfangsstellung zurückgekehrt, so rückt das Holz um so viel nach, als die Summe
                              									sämmtlicher abgeschnittenen Spandicken beträgt, worauf der Vorgang sich wiederholt.
                              									Soll Holzwolle erzeugt werden, so dient hierfür eine Reihe Ritzelmesser R, die den Messern voreilt und das Holz einritzt.
                           Um die gewünschten Höhenunterschiede der einzelnen Messerschneiden bezieh. die
                              									Regulirung der Spandicke möglichst genau und bequem zu erhalten, wird das um den
                              									Bolzen D drehbare Einsatzstück B angewendet, in welches die Messer so eingesetzt werden, daſs ihre
                              									Schneiden sämmtlich gleich hoch über die Oberfläche dieses Einsatzstückes stehen,
                              									worauf dann mittels der Stellschraube F ein Neigen
                              									dieser Oberfläche gegenüber der Schlittenoberfläche A
                              									vorgenommen wird, wodurch der gewünschte Höhenunterschied der einzelnen Schneiden
                              									über ihre Bewegungsebene ohne Weiteres eintritt.
                           Nach Angaben der ausführenden Firma kann die Maschine sieben Faserndicken von 1/13 bis ½mm liefern. Die tägliche Leistung soll sich bei
                              									150 minutlichen Umläufen der Betriebskurbel auf 1000k gröbste Wolle von ½mm oder auf 600k mittlere Wolle von ¼mm Dicke belaufen. Der Kraftbedarf ist 4 .
                           Die Verwendung von rotirenden Messerscheiben ist vielfach ausgebildet. Eine
                              									bezügliche Maschine von H. Gasser in Hermagor, Kärnten
                              										(*Oesterreichisches
                              									Patent vom 14. November 1887) besteht aus einem um eine senkrechte Achse rotirenden
                              									Schneidekranze a (Fig. 41 und 42), auf
                              									dessen oberer, vollkommen eben bearbeiteter Fläche bei a1 die Hobelmesser in beliebiger Anzahl
                              									(in vorliegendem Falle 6) angebracht sind, und welcher durch Riemenscheiben b angetrieben wird. c1
                              									c2 sind zwei gerauhte
                              									Walzen, zwischen welche das Holz d eingespannt wird,
                              									und welche sich gegen einander drehen, so daſs sie das Holz durch Reibung mitnehmen
                              									und gegen die Scheibe a drücken. Der Antrieb dieser
                              									Rauhwalzen erfolgt von der Hauptwelle aus, durch die Schraube ohne Ende e, welche in das Rad e1 eingreift und mittels der Kegelräder ff1 die Welle g dreht. Diese trägt die beiden endlosen Schrauben von
                              									ungleicher Gangrichtung g1
                              									g2
                              									, welche in die auf den Wellen der Rauhwalzen c1
                              									c2 sitzenden Räder h1
                              									h2 eingreifen und diese
                              									in Drehung versetzen.
                           Um verschieden lange Holzstücke mit dem nöthigen Drucke zwischen den Walzen
                              									einspannen zu können, sind die Lager der Walze e2 auf zwei Gleitstücken i befestigt, welche durch Stifte i1 geführt werden und an einem Ende mit Zähnen
                              									versehen sind; in diese Zähne greifen zwei Zahnradsegmente j, welche an einer gemeinschaftlichen, in fixen Lagern drehbaren Welle
                              									aufgekeilt sind. Auf diese Welle wirkt ein Fallgewicht k, welches auf den Arm k1 aufgesteckt ist und die Welle und die
                              									Zahnradsegmente zu drehen sucht. Letztere drücken dabei auf die Zahnstangen i, suchen sie in der Richtung der Pfeile zu bewegen und
                              									pressen die Rauh walze c2 an das Holzstück. Um bei dieser Verschiebung das Rad h2 in Eingriff mit der
                              									Schraube g2 zu
                              									erhalten, ist die Welle mit einem Streif keile versehen, auf welchem die Schraube
                              									mittels eines Armes h, welcher auf dem Lager der Welle
                              										c2 angebracht ist,
                              									verschoben wird.
                           Das Maſs des beständigen Vorrückens des Holzes nach abwärts hängt von der Gröſse der
                              									Uebersetzung der Zahnräder und Schrauben ohne Ende ab. Um dieses Vorrücken verändern
                              									zu können, ist das Rad e1 auswechselbar, so daſs durch Einsetzen verschiedener Räder die Holzwolle
                              									in verschiedenen Dicken erzeugt werden kann.
                           Die Maschine von C. Schranz und G. Roediger in Wien
                              									(*Oesterreichisches Patent vom 1. Mai 1888) besteht aus einer um die Achse b (Fig. 43 bis 46) rotirenden
                              									Scheibe a. Seitlich an dieser Scheibe sind radial
                              									gestellte Ritzmesser c und Hobeleisen d abwechselnd auf einander folgend angeordnet.
                           Das zu verarbeitende Holzstück f kommt in einen vor den
                              									umlaufenden Messern stehenden, oben offenen Kasten h
                              									und wird mit Hilfe eines Blockes k stets gleichmäſsig
                              									gegen die Messer gedrückt.
                           Der Schlitten m, welcher den Kasten h trägt, ist mit einer Feder t verbunden, welche ihn beständig gegen die Achse b der Scheibe hinzudrücken sucht. An der letzteren ist für jedes
                              									Ritzmesser je ein vorstehender Stift u angebracht, der, wenn
                              									das Ritzmesser zur Arbeit gelangt, gegen einen Ansatz v
                              									am Kasten k drückt und so den damit verbundenen
                              									Schlitten n etwas gegen die Feder t hinschiebt, wodurch erreicht wird, daſs die
                              									Ritzmesser geradlinig durchs Holz heruntergehen, worauf die Feder den Kasten in
                              									seine Urstellung zurückdrückt.
                           Um schwache Stäbe, Rohr u. dgl. in Langfasern zu zertheilen, bringt man einen
                              									kreisförmigen Kasten h an (Fig. 46), in den die
                              									Stäbe von oben eingeschoben und durch ein in den Kasten passendes Holzstück
                              									angedrückt werden.
                           Eine eigenartige Einspannung des Holzes wendete Anthon und
                                    										Söhne in Flensburg (* D. R. P. Nr. 45087 vom 20. März 1888) für solche
                              									Maschinen mit rotirender Messerscheibe an (Fig. 47 und 48).
                           Vor der Scheibe befinden sich die charnierartig wie eine Thür in ihren Angeln auf der
                              									Achse E drehbaren Bügel D,
                              									welche zum Einspannen des Holzes mittels Klauen x und
                              									Griff a dienen und an ihrem vorderen Ende je eine
                              									Mutter H tragen, welche über Schrauben G greifen. Diese Schrauben werden durch Vermittelung
                              									eines conischen Getriebes L von einer auf der
                              									Hauptwelle sitzenden Schnecke aus ruckweise gedreht und bewirken auf diese Weise ein
                              									allmähliches Nachrücken des Holzes gegen die Scheibe zu. Ist das Holz bis auf einen
                              									kleinen Rest aufgearbeitet, so kann die zweitheilige Schraubenmutter H mittels eines Griffes b
                              									von ihrer Schraube gelöst werden, worauf der Bügel D
                              									zurückgedreht wird und ein neues Holzstück aufnimmt. Hierauf wird der Bügel sammt
                              									dem frischen Holze wiederum der fortwährend rotirenden Scheibe genähert und durch
                              									Einrücken der Mutter in die Schraube in den selbsthätigen allmählichen Vorschub
                              									gebracht.
                           Es kann noch die Einrichtung getroffen werden, daſs, sobald das Holz bis zu einem
                              									gewissen Punkte aufgearbeitet ist, die Mutter H
                              									selbsthätig ausgelöst und der Vorschub somit ohne Zuthun des Arbeiters gehemmt
                              									wird.
                           C. Bartsch in Michelsdorf bei Liebau (* D. R. P. Nr.
                                 									42803 vom 31. August 1887) ordnet die Messer auf einem endlosen Bande an, welches
                              									von zwei Walzen bewegt und dicht über der Arbeitsstelle gegen das Holz gedrückt
                              									wird.
                           Die Herstellung spinnbarer Fasern aus Holz bewirkt Dr.
                              										Mitscherlich in Preſsburg (*Oesterreichisches
                              									Patent vom 17. Oktober 1887) in folgender Weise:
                           Möglichst astfreie lange Bretter oder Latten von beliebiger Breite und einer Dicke
                              									von nicht über 10mm, welche parallel mit der Faser
                              									geschnitten sind, aus Fichten- bezieh. Tannenholz oder aus dem Spünde der Lerche
                              									bezieh. der Kiefer werden gekocht mit einer Lösung von Chemikalien, welche die
                              									Aufschlieſsung bewirkten, ohne eine gröſsere Zerkleinerung des Holzes nöthig zu
                              									machen. Es sind hierfür nur solche Chemikalien geeignet, die leicht in das Holz
                              									hineindringen, wie Lösungen schwefliger Säure und ihrer Verblödungen, jedoch nicht
                              									solche, wie Kali- und Natronlauge, da die letzteren nur sehr schwer in die tieferen
                              									Schichten des Holzes zu bringen sind. Am zweckmäſsigsten wird eine Lösung verwendet
                              									von doppeltschwefligsaurem Kalke, nachdem das Holz vorher bis 100° längere Zeit
                              									gedämpft war. Nach der Kochung wird dieses Holz unter Vermeidung eines Bruches in
                              									der Längsrichtung aus dem Kocher auf ein enges gitterartiges Lattengestell aus Holz
                              									so gelegt, daſs ein bequemes Trocknen an der Luft oder in Trockenräumen stattfinden
                              									kann. Durch dieses Trocknen wird die ursprünglich sehr schwache Faser, die bei der
                              									kleinsten Zerrung zerreiſst, verhältniſsmäſsig fest und geht durch Wasserzusatz
                              									nicht wieder in den ursprünglichen, sehr leicht zerreiſsbaren Zustand zurück.
                           Die vollständig getrockneten Massen lassen sich wohl direkt zum genannten Zwecke
                              									weiter verarbeiten, jedoch sind sie sehr spröde und bedürfen zur Zerfaserung einer
                              									sehr starken mechanischen Kraft, was durch Aufweichung dieser Massen mittels
                              									Durchtränkung derselben mit Wasser vollständig beseitigt wird; zweckmäſsiger ist es
                              									jedoch, die Masse, wie sie aus dem Kocher kommt, nur so weit zu trocknen, daſs kaum
                              									noch Flüssigkeit herausgepreſst werden kann. Es haben dann die Fasern die genügende
                              									Festigkeit erhalten und gestatten doch eine leichte mechanische Verarbeitung, welche
                              									auf einer Isolirung der Fasern durch Quetschung oder durch Stacheln beruht.
                           Bei der Rindenabschälmaschine von A. Zschocke in Grünstädtel i. S. (* D. R. P. Nr. 43032
                                 									vom 30. August 1887) wird der Holzblock zwischen die Spindeln einer Drehbank
                              									eingespannt und vor dem festliegenden Messer umgedreht. Letzteres kann nicht tiefer
                              									in das Holz eindringen, als eine neben demselben angeordnete Leitrolle gestattet.
                              									Zum leichten Fortschaffen der Blöcke aus der Maschine ist ein mit schrägen
                              									Ablaufschienen versehener, durch Zahngetriebe auf und nieder stellbarer Blockhalter
                              									angeordnet.
                           
                        
                           
                              Böttcherei-Maschinen.
                              
                           Die Fügemaschine für Faſsdauben von W. Bitter in Altona (* D. R. P. Nr. 44567 vom 28.
                                 									December 1887) arbeitet mit einer um eine wagerechte Achse umlaufenden
                              									Messerscheibe.
                           Die Faſsdaube erhält während des Hobelns um eine annähernd senkrechte Achse eine
                              									etwas hin und her schwingende Bewegung, und zwar wird diese Schwingung um so enger
                              									begrenzt, je schmaler die Daube ist. Die Messerscheibe kann dabei eine gerade Fläche
                              									erhalten, und die Messer können dementsprechend eine geradlinige Schnittfläche
                              									haben.
                           Die um die wagerechte Achse a (Fig. 49 und 50) rotirende
                              									Planscheibe B trägt die Messer m. c ist eines der beiden Lager der Achse a
                              									und G das zugehörige Maschinengestell. Die Daube d wird in einen Support S
                              									eingelegt, dessen Kopfstück s1 in Auf- und Ablichtung verschiebbar ist und nach Einlegung der Daube durch den Fuſstritt f niedergezogen wird, um die Daube zwischen s1 und s2 festzuklemmen (Fig. 50). r ist ein am Supporte angebrachtes Widerlager für die
                              									Auſsenkante der Daube. Der ganze Support ist um Bolzen ee, welche am Gestelle gelagert sind, drehbar und kann mit Hilfe der
                              									Handgriffe hh aus der Ruhestellung in die Stellung der
                              										Fig. 50
                              									gehoben werden, nachdem man die Daube eingelegt und mit Hilfe des Fuſstrittes
                              									zwischen s1 und s2 eingeklemmt hat.
                              									Nach dem Einlegen der Daube und ehe dieselbe festgeklemmt wird, dreht sich der
                              									Anleger r um die Zapfen oo, bis die Daube hinreichend weit mit der zu bearbeitenden Kante über den
                              									Support gegen die Messerscheibe vorsteht. Indem man nun den Support weiter hebt, und
                              									zwar um ee drehend, führt man die Daube gegen die
                              									rotirende Messerscheibe, bis Stellschrauben tt, welche
                              									am Gestelle sitzen, gegen den unteren Theil des Supportes stoſsen. Um nun die
                              									Krümmung der Fügung zu erhalten, ist der Theil s2 des Supportes S auf
                              									dem aufrechten Bolzen l am unteren Theile s3 drehbar, und durch
                              									eine Links- und Rechtsbewegung der Griffe hh wird nun
                              									der Theil s2 einmal
                              									nach links und dann nach rechts gedreht, bis die Lappen xx, welche an den abwärts geführten Enden des Obertheiles s2 sitzen, gegen die am
                              									Untertheile sitzenden Stellschrauben zz anstoſsen.
                              									Hierbei entsteht eine Krümmung der Daube, welche zur Breite desselben in Proportion
                              									steht, da bei einer breiteren Daube der Abstand zwischen den Stellschrauben z und den Lappen x ein
                              									gröſserer ist, als bei einer schmäleren Daube.
                           Zu der Herstellung von dichten Fässern für Flüssigkeiten bedient man sich
                              									ausschlieſslich der gespaltenen Stabhölzer, die, nach der Faser des Holzes laufend,
                              									mit wenigen Ausnahmen mit allen möglichen Krümmungen versehen sind und eine
                              									verdrehte Form haben.
                           Die Dauben werden erst bei dem Zusammenwinden zu Faſskörpern, dem natürlich das Fügen
                              									der einzelnen Stäbe vorauszugehen hat, mit Gewalt in die richtige Form gepreſst.
                              									Solche verdrehte und mit Krümmungen versehene Dauben nun wurden auf den bisher
                              									angewendeten Fügemaschinen unrichtig gefügt und bedurften vor dem Zusammensetzen
                              									stets einer Richtigstellung der Fuge durch Nacharbeiten von Hand.
                           Um nun aber solche unregelmäſsig geformten Daubenhölzer, ohne daſs eine Aenderung
                              									ihrer Form vorzunehmen wäre, so zu fügen, daſs jede Stelle des Stoſses nach dem
                              									Binden genau schlieſst, haben Anthon und Söhne in
                              									Flensburg (* D. R. P. Nr. 43797 vom 21. December 1887) die in Fig. 51 dargestellte
                              									Vorrichtung angegeben.
                           Der Apparat besteht aus einer nach der Faſsoberfläche sowohl parallel zur Faſsachse
                              									als auch dem Umfange nach gekrümmten Schablone a,
                              									zweier Führungen bb1
                              									für eine hierauf gleitende Schiene c, die an den Enden
                              									mit zwei Spitzen d oder einer ähnlichen Vorrichtung
                              									versehen ist. Wird nun eine Daube auf die Schablone a
                              									gelegt und die Schiene
                              										c mit einem gewissen Drucke auf die Daube gepreſst,
                              									so werden die beiden Spitzen ein seitliches Verschieben der Daube verhindern, eine
                              									um ihre Achse drehende oder in der Richtung der Führungen bb1 erfolgende Bewegung gestatten. Nun
                              									wird der Daube bezieh. Schiene c durch irgend eine
                              									Vorrichtung entweder von Hand oder selbsthätig eine wiegende Bewegung ertheilt, in
                              									Folge dessen sie sich so zu sagen über die Schablone wälzt. Eine Verschiebung der
                              									Schiene c in ihrer Längsrichtung ist durch die Stifte
                              										ii verhindert. Die Folge dieser wälzenden Bewegung
                              									ist, daſs jeder Punkt der Daubenoberfläche an einer bestimmten Stelle die Schablone
                              									berührt und, da die Schablonenoberfläche als ein Theil der Faſsoberfläche angesehen
                              									werden kann, mithin genau diejenige Stellung einnimmt, die er in dem zukünftigen
                              									Faſskörper einnehmen wird. Man hat nun dafür zu sorgen, daſs eine Fügevorrichtung,
                              									sei es eine Messerscheibe oder eine rotirende Messerwelle, an derjenigen Stelle der
                              									Daube die Fuge anschneidet, die zur Zeit gerade auf der Schablone aufliegt; dabei
                              									muſs als Bedingung angesehen werden, daſs die Schnittebene der Messer in die
                              									Faſsmittelachse fällt, und daſs ebenso die durch die Führungen bb1 bestimmte
                              									Bewegungsrichtung der Schiene c bezieh. der Daube durch
                              									die Faſsmittelachse gehen. Sobald diese Bedingungen erfüllt sind, wird bei der
                              									erwähnten wälzenden Bewegung der Daube über die Schablone die Fuge an jeder Stelle
                              									genau nach der Faſsmittelachse hinzeigen, wobei es einerlei ist, ob eine Daube breit
                              									oder schmal, eben oder verdreht ist.
                           Soll der Apparat an Fügemaschinen mit groſser, ebener Messerscheibe angewendet
                              									werden, so wird er zweckmäſsig als ein um die Faſsmittelachse xy schwingender Bügel ausgeführt; die wälzende Bewegung
                              									wird der Daube entweder von Hand oder durch eine selbsthätig von der Maschine aus
                              									bewegte Vorrichtung in der Richtung der beiden Pfeile ertheilt. Soll der Apparat an
                              									Fügemaschinen mit rotirender Messerwelle angewendet werden, so wird er als ein in
                              									der Längsrichtung der Daube verschiebbarer Schlitten ausgeführt, auf welchem die
                              									Daube an der um die Faſsmittelachse einstellbaren Messerwelle entlang geführt wird.
                              									Die wälzende Bewegung wird in diesem Falle der Daube durch eine feststehende
                              									belastete Rolle D oder ähnliche Druckvorrichtung
                              									ertheilt, die genau an der Stelle, wo der Messerkopf seitlich die Fuge anschneidet,
                              									die Daube auf die Schablone preſst.
                           S. Wright in Glasgow (* D. R. P. Nr. 45118 vom 11. März
                                 									1888) hat die in Fig. 52 dargestellte Maschine vorgeschlagen, mittels welcher die fertig
                              									gefügten Dauben zu bauchigen Fässern gebunden, sowie gekröst und an den Enden fertig
                              									zugerichtet werden.
                           Die zu bindenden Dauben Z werden zunächst von Hand in
                              									gebräuchlicher Weise auf einem Gestelle lose zusammengefügt und mit Reifen YY1 vorläufig bezogen,
                              									dann unter Erhitzung von innen in die bauchige Form gebogen und nun in die
                              									vorliegende Maschine gebracht. Das auf diese Weise roh zusammengefügte, an beiden Enden offene Faſs
                              									wird in wagerechter Lage zwischen zwei senkrechte Kopfplatten AA1 gesetzt, welche auf
                              									breiten, glatt abgedrehten Füſsen A2
                              									A2 ruhen und auf der
                              									Platte BB1 der Maschine
                              									verschoben und fest eingestellt werden können. Die Kopfplatten AA1 sind ringförmig und
                              									im mittleren Theile ausgeschnitten, um das Faſs mit seinen Enden hindurchzulassen.
                              									Auf der Innenseite jeder Kopfplatte sind in vier Schwalbenschwanzführungen A3 die Gleitbacken o radial angeordnet, welche mittels Schraubenspindeln
                              										a1 gegen die
                              									Auſsenflache der Daubenenden angedrückt werden; jede dieser Gleitbacken hat an ihrem
                              									inneren Ende einen im Gelenke beweglichen Schraubenbolzen a2, auf dem die Druckklaue a4 mittels Mutter
                              									befestigt ist; diese Klauen legen sich concentrisch gegen den auf das Faſs
                              									aufzuziehenden Reifen an; auch können die Klauen zum Andrücken gegen die Reifen YY1 direkt an das
                              									untere Ende der Gleitbacke a geformt sein. Oder es
                              									können auch noch auſserdem Preſsbacken Anwendung finden, welche die Reifen Y1 näher der Mitte des
                              									Fasses auf letzteres aufschieben, indem sie concentrisch dagegen andrücken, während
                              									der äuſsere Rahmen A1
                              									auf der Platte B gleitend gegen den inneren Rahmen
                              									hinbewegt wird. Letzteres geschieht mittels zweier langer, starker Schraubenspindeln
                              										CC1, welche durch
                              									die festen Gestellwände DD1 hindurchgeführt sind und sich in Muttergewinden des beweglichen Rahmens
                              										A1 drehen. Die
                              									Drehung der Spindeln CC1 in der einen oder anderen Richtung schiebt den Rahmen A1 vor oder zurück. Die
                              									beiden einander diametral gegenüber angeordneten Spindeln CC1 werden stets gleichzeitig gedreht
                              									mittels einer über Kettenräder cc1 laufenden Kette c2. Die Spindeln CC1 könnten auch an beiden Enden mit Rechts- und
                              									Linksgewinde versehen sein, deren jedes in einer entsprechenden Mutter A4 der Rahmen AA1 gelagert wäre; die
                              									Drehung der Spindeln würde alsdann bewirken, daſs die beiden Rahmen A A1 sich gleichmäſsig
                              									gegen einander hinbewegten oder von einander entfernten; im ersteren Falle werden
                              									die Klauen gleichmäſsig gegen die Reifen angedrückt, im letzteren Falle davon
                              									zurückgezogen.
                           Wenn die Kopfplatten AA1
                              									und die Gleitbacken a mit ihren Klauen a3 a4 nur lose gegen
                              									das Faſs angelegt werden, so bilden sie eine Führung für das Faſs, bei dessen
                              									Drehung behufs Bearbeitung der Daubenenden sie auf gleiche Länge zugerichtet,
                              									abgeschrägt und mit Falz (Kröse) versehen werden. Diese Bearbeitung geschieht durch
                              									Schneidwerkzeuge, welche von kurzen, schnell umlaufenden Spindeln E getrieben werden, die in Lagern E1 der Schlitten E2 ruhen, welch
                              									letztere in Schwalbenschwanzführung der Träger beweglich sind; diese Träger sind an
                              									die Kopfplatten AA1
                              									auſsen angeformt oder befestigt.
                           Die Hauptwelle G der Maschine ruht in Lagern G1 des unteren
                              									Maschinengestelles B2;
                              									auf derselben befinden sich Riemenscheiben G3, von denen Riemen G2 durch die Platte B hindurchgeführt sind und über kleinere Riemenscheiben E3 auf den Spindeln E laufen; auf diesen letzteren sind die
                              									Schneidwerkzeuge montirt, welche aus einer Kreissäge e
                              									zur Beschneidung der Daubenenden und aus Schneidstählen e1
                              									e2 bestehen, mittels
                              									deren die Daubenenden nach innen abgeschrägt und mit Falz (Kröse) versehen werden.
                              									Der Schlitten E2 wird
                              									in seiner Führung mittels Handhebels E4 verschoben, um die Werkzeuge gegen das zu
                              									bearbeitende Holz anzuschieben oder sie zurückzuziehen. Auch können Gewichte oder
                              									Federn benutzt werden, um die Werkzeuge gegen die Mitte des Faſsquerschnittes
                              									zurückzuziehen, damit das Faſs abgenommen und ein neues an seine Stelle zur
                              									Bearbeitung eingesetzt werden kann, zu welchem Zwecke die Kopfplatten AA1 mittels der
                              									Schraubenspindeln CC1
                              									von einander abgerückt werden.
                           Die Ständer DD1
                              									, welche mit starken Füſsen D3 auf dem Maschinengestelle BB1
                              									B2 befestigt sind,
                              									tragen einestheils die festen Lager C2 der Schraubenspindeln CC1
                              									, anderentheils die Lager D2
                              									D2 einer Hohlwelle F, welche in der Mittellinie der Kopfplatten AA1 und des zwischen
                              									denselben eingespannten Faſses liegt. In dieser Hohlwelle F liegt eine Welle F1, welche durch Nuth und Feder oder durch eine
                              									andere geeignete Verbindung von der Welle F in deren
                              									Drehung mitgenommen wird; letztere erfolgt durch Riemen g1, der von einer kleinen Riemenscheibe
                              										g2 auf der
                              									Hauptwelle G über eine groſse Riemenscheibe g auf der Welle F geführt
                              									ist. Die Uebertragung von der Welle G auf die Welle F kann auch durch Zahnradeingriff oder Kettentrieb
                              									bewirkt werden, oder auch durch Schnecke und Schneckenrad.
                           Die untere Schraubenspindel C wird in der einen oder
                              									anderen Richtung gedreht durch die eine oder die andere der beiden Riemenscheiben
                              										II1, welche von
                              									Riemen I, deren einer gekreuzt ist, getrieben werden;
                              									diese Riemen laufen über Riemenscheiben J3, welche auf der Welle G lose zwischen Ringen laufen; zwischen den Riemenscheiben befindet sich
                              									eine Reibungskuppelung J4, die mit Feder und Nuth auf der Welle G
                              									verschiebbar ist und mittels Handhebels I5 oder einer geeigneten Ein- und Ausrückvorrichtung
                              									so verschoben wird, daſs entweder die linke oder rechte Riemenscheibe I3 mit der Welle G gekuppelt wird, so daſs also die Schraube C in der einen oder anderen, Richtung Drehung erhält;
                              									befindet sich die Kuppelung in der Mittellage, so findet keine Uebertragung
                              									statt.
                           Das vordere Ende der inneren Welle F1 tritt in das Innere des Fasses ein und trägt eine
                              									Führungsbüchse F2, in
                              									welche radial gestellte Arme f mit segmentförmigen
                              									Armen f1 eingesetzt
                              									werden. In das hohle Stück F2 ist ferner ein keil- oder curvenförmiger Kopf, welcher am vorderen Ende
                              									einer Stange F3
                              									befestigt ist, eingefügt; die Stange F3 führt durch die Hohlwellen FF1 hindurch und trägt auf ihrem auſsen
                              									vorstehenden, mit Gewinde versehenen Ende ein Handrad F4, mittels dessen sie vor und zurück
                              									bewegt werden kann. Beim Vorschub der Stange F3 wirken die Keil- oder Bogenflächen gegen die
                              									entsprechend geformten inneren Enden der radialen Arme f und spreizen dieselben gleichmäſsig aus einander, d.h. nach auſsen, so
                              									daſs die Segmente f1
                              									sich von innen gegen die Wandung des Fasses andrücken, zweckmäſsig in der Mitte und
                              									das Faſs bei der Umdrehung der Wellen FF1 mitnehmen. Die Segmentarme f1 sind zweckmäſsig je etwas länger als
                              									ein Viertel des Faſsumfanges und sie sind unter einander durch Zwischensegmentstücke
                              										f2 verbunden, die
                              									mit Schlitzen auf Zapfen f3 aufsitzen. Wenn sonach durch Vorschub der Stange F3 die Spannvorrichtung ausgespreizt ist,
                              									so werden die Segmente f1
                              									f2 sich ringsherum an
                              									den Umfang des Fasses fest andrücken und es durch Reibung festhalten; um letztere zu
                              									verstärken, können die Bogenstücke f1
                              									f2 auf ihrem äuſseren
                              									Umfang mit Kautschuk o. dgl. bezogen sein. Wenn die Stange F3 durch das Handrad F4 zurückgeschraubt
                              									wird, so zieht das Keilstück F2 die Arme ff1 wieder zurück, und zwar so weit, daſs diese
                              									Spannvorrichtung aus dem offenen Ende des Fasses heraus kann, nachdem das Faſs bei
                              									seiner langsamen Drehung durch die schnell umlaufenden Schneidwerkzeuge glatt
                              									gesägt, zugerichtet und mit Falz versehen worden ist.
                           Das Einschieben und Herausziehen der Welle F1 kann durch einen Handhebel H bewirkt werden; der Hebel ist mit einer kleinen Reibrolle H2 in einen Ausschnitt
                              									der Wulst Fx am
                              									äuſseren Ende der Welle F1 versenkt. Wenn die Spannvorrichtung ff1
                              									f2 aus dem Fasse
                              									herausgezogen und die Kopfplatte A1 zurückbewegt worden ist, werden die unteren
                              									Gleitbacken a in beiden Kopfplatten AA1 mittels der
                              									Schraubenspindeln zurückgezogen und der im Gelenk bewegliche Schraubenbolzen a2 umgelegt.
                           Eine Ringsäge bringen Nilsen, Mathiesen und Comp. in
                              									Frederiksstad, Norwegen (D. R. P. Nr. 44025 vom 15. September 1887) zum Ausschneiden
                              									der Tonnenböden in Vorschlag.
                           An einem Gestell a (Fig. 53) ist eine
                              									senkrechte Welle b drehbar gelagert, welche unten in
                              									ein wagerechtes Rad c von der Gröſse der zu
                              									schneidenden Böden endigt, um dessen Umfang B das
                              									Sägeblatt d festgeschraubt ist. Unter dem Rade c befindet sich eine Unterlage, auf welcher das Holz
                              									festgehalten und gegen welche die Säge geführt wird. Die Welle b, welche durch eine Riemenscheibe e in Umdrehung versetzt wird, kann durch eine Schraube
                              										f, welche durch ein von dem Handrade h aus beeinfluſstes Zahnradgetriebe g senkrecht verstellbar ist, gehoben oder gesenkt
                              									werden. Um zu verhindern, daſs die Schraube f sich mit
                              									der Welle b dreht, ist eine Gabel i angeordnet, in welcher die Schraube f mittels einer Stellschraube festgeklemmt wird.
                              									Innerhalb des Sägeblattes sind Messer an dem Rade c
                              									befestigt, welche die Kante des Bodens schräg schneiden und welche der Säge bei
                              									ihrer Arbeit in dem Holz ganz nahe folgen. Das Holz wird nun auf dem Schlitten l
                              									unter die Säge geführt
                              									und hier durch einen Ring m festgehalten, welcher
                              									auſsen um das Sägerad herumgeht und durch einen Hebel n
                              									gegen das Holz niedergedrückt wird, wenn der Arbeiter den Tritthebel o niederbewegt, dagegen sich mit Hilfe des
                              									Gegengewichtes p hebt, wenn der Tritt o freigegeben wird. Der Ring m wird auſserdem von zwei an dem unteren Gestell angebrachten Zapfen q geführt.
                           Wenn das Holz unter das Sägerad gebracht ist, so tritt der Arbeiter auf den
                              									Tritthebel o, wodurch der Ring m das Holz fest gegen den Schlitten drückt; die Säge dreht sich und wird,
                              									indem der Arbeiter das Handrad h dreht, durch das Holz
                              									geführt. Wenn das Holz durchgeschnitten ist, wird der Tritt o freigegeben und dadurch der Ring m wieder
                              									gehoben, hierauf die Säge durch das Handrad zurückgeführt und endlich der Schlitten
                              									zurückgeschoben, um mit neuem Holze versehen zu werden; unterdessen wird der auf der
                              									anderen Seite mit neuem Holze bereit stehende Schlitten unter die Säge geführt und
                              									das Verfahren wie vorhin wiederholt.
                           
                              (Fortsetzung folgt.)
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
