| Titel: | Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 154 | 
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                        Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen.
                        (Patentklasse 38. Schluſs des Berichtes S. 97 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									6 und 7.
                        Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Zum Einpressen von Mustern auf runde Holzkörper dient die in Fig. 66 dargestellte
                              									Maschine von H. F. Förster in Bürgel (* D. R. P. Nr.
                                 									42730 vom 20. August 1887).
                           Auf einem Tische A befindet sich fest gelagert das
                              									Walzenpaar BB, auf denen die hin und her schiebbare
                              									Platte C ruht. Ueber Platte C befindet sich Platte D, welche ebenfalls
                              									hin und her schiebbar, auch in senkrechter Richtung auf und ab beweglich ist, so
                              									daſs der Zwischenraum zwischen C und D verändert werden kann. Zwischen die beiden Platten
                              										C und D wird der zu
                              									bearbeitende Gegenstand gebracht, jedoch so, daſs derselbe nicht fortgeschoben,
                              									sondern nur gedreht werden kann. Zu diesem Zwecke sind in den Seitenständern SS die Führungsschlitze ss
                              									angebracht. Die obere
                              									Platte D wird durch Wirkung zweier belasteten Hebel H stets mittels der oberhalb D liegenden Walzen FF, welche in den auf und
                              									ab beweglichen Seitenständern lagern, auf die Platte C
                              									bezieh. den zwischen den Platten befindlichen Gegenstand gepreſst. Auf Platte C befindet sich eine Matrize M aus Metall, welche die auf den runden Gegenstand zu bringende Figur
                              									trägt. Sobald nun ein dunkel gebeizter Gegenstand zwischen D und C gebracht wird und die Druckhebel H, welche mittels Schnur r
                              									gehoben und gehalten werden können, zur Wirkung gelangen, pressen sich die erhabenen
                              									Stellen der Matrize in die dunkel gebeizte Oberfläche des zu bearbeitenden
                              									Gegenstandes ein und erzeugen hier ein Bild, dessen erhabene Stellen aus der runden
                              									Fläche des Arbeitsstückes hervortreten. Durch Drehung des Arbeitsstückes N oder durch Verschieben der Platten C und D mittels Räder RR1
                              									R2 wird die Matrize auf
                              									den Umfang des Arbeitsstückes unter fortwährender Pressung abgewickelt und eine
                              									umlaufende Verzierung geschaffen, welche dann zum Vorscheine kommt, sobald die
                              									erhabenen Stellen derselben mittels Feilen oder Schleifen beseitigt werden und als
                              									helle, ungeheizte Stellen erscheinen, während die tief gepreſsten Stellen, wie
                              									Blattrippen u.s.w., dunkel bleiben. Die Platten C und
                              										D machen hierbei einander entgegengesetzte
                              									Bewegung, damit das Arbeitsstück nicht auf der Matrize schleift, sondern rollt. Je
                              									nachdem die Matrize mehr oder weniger schräg auf Platte C gelegt wird, um so mehr entsteht eine spiralförmig laufende Abwickelung
                              									des Bildes auf dem Arbeitsstück. Um conische Stücke bearbeiten zu können, sind die
                              									oberen Walzen derartig eingerichtet, daſs sie eine schräge Lage einnehmen
                              									können.
                           Das an M. Schuchardt in Berlin (D. R. P. Nr. 43376 vom
                                 									7. August 1887) patentirte Verfahren bezweckt die Herstellung vertiefter
                              									Verzierungen, sogen. matter Gravirungen, in polirten Holzflächen auf mechanischem
                              									Wege. Bisher wurde zur Erzeugung derartiger Verzierungen die dafür bestimmte
                              									Holzfläche zunächst polirt und sodann die Verzierung durch Handarbeit mit den
                              									geeigneten Instrumenten hineingravirt, also die Politur zur Erzeugung matter Figuren
                              									nachträglich wieder fortgekratzt, Nach dem neuen Verfahren werden die den
                              									Holzflächen zu verleihenden Verzierungen zuvörderst in zwei gut in einander passende
                              									Metallformen ausgearbeitet, und zwar so, daſs die Matrize die Zeichnung auf 1 bis
                              										2mm erhöht, die Patrize das genaue Gegenstück
                              									zeigt. Diese erhöhte Zeichnung der Matrize wird aufgerauht, d.h. mit einem
                              									eingeschlagenen Dorne versehen, während die tief liegende Grundfläche derselben ganz
                              									glatt gehalten ist. Zwischen diese beiden Formen wird die nicht allzu stark zu
                              									wählende Holzplatte gelegt und einem längeren starken Drucke ausgesetzt, bis die
                              									positive Verzierung der Matrize völlig klar negativ im Holze ausgeprägt ist. Die so
                              									verzierte Holzplatte läſst das Ornament wenig oder gar nicht hervortreten. Eine
                              									Wirkung ist erst zu
                              									erzielen, wenn die erhabene Fläche durch glänzende Politur sich von der
                              									mattbleibenden tief liegenden Verzierung abhebt. Um nun jene zu erreichen,
                              									bestreicht man die ganze Vorderseite der Platte einschlieſslich des tiefen
                              									Ornamentes mit einem matten Oellacke, dem je nach Bedürfniſs nach völliger
                              									Eintrocknung noch ein zweiter Aufstrich eines stark erhärtenden Wachslackes folgt.
                              									Nach völliger Trocknung des Aufstriches wird derselbe von der geraden Oberfläche
                              									wieder heruntergeschliffen, so daſs nur der in die Poren eingedrungene Lack darin
                              									verbleibt und dieselbe somit durch ihre Härte und Aufsaugeunfähigkeit die Politur
                              									schnell und leicht annimmt, während die tiefer liegenden, mit Lack bezieh. Wachslack
                              									völlig überzogen gebliebenen, durch die Matrize rauh gemachten Verzierungen keine
                              									Politur mehr annehmen. Nunmehr wird im letzten Verfahren mit gewöhnlicher Politur
                              									die Fläche polirt. Die hierbei mattbleibende tiefe Zeichnung hebt sich stark und
                              									scharf von der polirten Fläche ab und verleiht dieser das völlige Aussehen einer
                              									erst nach dem Poliren vorgenommenen Gravirung.
                           Die in Fig. 67
                              									Taf. 7 abgebildete Maschine von G. A. Oncken in Berlin
                              									(* D. R. P. Nr. 44141 vom 14. December 1887) bezweckt, dünne Bretter aus Fichten-,
                              									Pappel- und anderem billigen Holze, die mit einer passenden Farbe gebeizt sind,
                              									glatt und gerade zu pressen, zu trocknen, mit einer dauernden Imitation der Structur
                              									von Ceder- oder anderem Holze, wie es für Cigarrenkisten gebraucht wird, zu versehen
                              									und schlieſslich zu glänzen, so daſs diese billigen Bretter zu Cigarrenkisten
                              									verarbeitet werden können, die genau das Aussehen von aus Ceder-, Baywood- oder
                              									sonst gebräuchlichem Holze hergestellten haben.
                           Nachdem die gebeizten Bretter von beliebiger Länge, Breite und Dicke oberflächlich
                              									auf irgend eine Weise abgetrocknet worden sind, werden sie auf das Speisetuch s der Maschine gelegt, welches sie zwischen ein Paar
                              									mit Gas geheizte glatte Trocken walzen aa1 abgibt. Von diesen Walzen gelangen sie zwischen
                              									ein zweites Paar geheizter Walzen bb1. Diese Walzen sind beide mit dem gewünschten
                              									Holzmuster durch Gravirung, Aetzung oder sonstwie versehen, so daſs das zwischen
                              									durchlaufende Brett auf beiden Seiten die nöthigen Eindrücke erhält. Wenn gewünscht,
                              									kann aber auch nur die Oberwalze gemustert, die Unterwalze glatt sein, so daſs das
                              									Brett die imitirte Holzstructur dann nur auf der Oberseite zeigt. Von diesem
                              									Walzenpaare gelangt das Brett zwischen die glatten, geheizten Walzen cc1, von denen die
                              									Oberwalze c auſser der rundgehenden noch hin und her
                              									gehende Seitenbewegungen macht, um die Oberseite des Brettes, die zwischen den
                              									vorhergehenden Walzen rauh geworden war, wieder glatt zu pressen und ihr den matten
                              									Glanz zu ertheilen, den mit dem Hobel bearbeitetes Holz zeigt. Die Walzen cc1 geben das jetzt
                              									fertige Brett auf das Abgabetuch ohne Ende s1 ab, von dem es durch einen Arbeiter weggenommen
                              									wird. Das Maschinengestell besteht aus zwei Seitenwänden ii, die die Lager für sämmtliche Walzen und Wellen enthalten und die auf
                              									passenden Füſsen montirt sind. Die Betriebswelle d wird
                              									von irgend einer Kraftwelle aus mittels eines auf der Scheibe d1 arbeitenden Riemens
                              									in Bewegung gesetzt, indem die Scheibe d1 mit der Welle d durch
                              									eine Frictionskuppelung verbunden wird. Die Welle d
                              									trägt das Kettenrad e und bewegt durch eine um dasselbe
                              									gelegte Kette e1
                              									gleichzeitig die drei Unterwalzen a1
                              									b1
                              									c1, auf deren Schenkel
                              									drei gleich groſse Kettenräder e2 fest sind, die in die Kette eingreifen. Der für
                              									den Transport, das Trocknen, Musterpressen und Glänzen der Bretter nöthige Druck
                              									zwischen den Walzen der einzelnen Paare wird durch Stellschrauben ff hervorgebracht, die auf die Walzenlager f1 einwirken, die
                              									zwischen passenden Führungen der Gestellwände i geführt
                              									und durch federnde einstellbare Zapfen von unten her getragen werden. Auf der Welle
                              										d ist ferner der doppelte Schnurtrieb d2 befestigt, durch den
                              									mittels zweier Schnüre und je einer Schnurscheibe die Triebwalzen des Speisetuches
                              										s und des Abgabetuches s1 in der richtigen Richtung bewegt
                              									werden. Zwischen den Gestellwänden i sind auf Knaggen
                              									derselben verrippte Platten hh angeordnet, deren
                              									Oberflächen ein wenig unter der Oberkante der Tücher ss1 und der Unterwalzen a1
                              									b1
                              									c1 liegen und sich von
                              									einer Walze zur anderen bezieh. von den Tüchern bis zur nächsten Walze erstrecken,
                              									also einen Tisch darstellen, der die Bretter nach unten hinführt. Zur weiteren
                              									ruhigen Führung der letzteren sind zwischen den Oberwalzen zwei entsprechende
                              									federnde Druckplatten h1
                              									h1 angeordnet, die sich
                              									auf an den Gestellwänden ii befestigten Stiften führen
                              									und je nach der Dicke der Bretter eingestellt werden können.
                           Um die hin und her gehende Bewegung der letzten Oberwalze c hervorzubringen, ist in ihrem einen Schenkel eine geschlossene, schief
                              									stehende Nuth vorgesehen, in welche eine an der Gestellwand befestigte
                              									Frictionsrolle eintritt, die bei jeder Umdrehung der Walze c letztere zwingt, sich in ihren Lagern entsprechend zu verschieben.
                           Die Heizung der Walzen geschieht durch in ihrem Inneren brennendes Gas in
                              									wohlbekannter Weise. Die Gasrohre sind mit l bezeichnet
                              									und das auf der Welle d befestigte Flügelrad des
                              									Ventilators m treibt die zum Brennen der Gasflammen in
                              									den hohlen Walzen nöthige atmosphärische Luft durch die Rohre m1 zu den Flammen. Die
                              									Verbrennungsgase finden durch die Schornsteine l1 Abzug.
                           Die Ornamentmaschine für Goldleisten von W. Risch in Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 43578 vom 21.
                                 									Oktober 1887) besteht aus einem Gestelle mit zwei über einander liegenden Achsen,
                              									die durch Zahnräder gleicher Zähnezahl in Umdrehung gesetzt werden. Auf der oberen
                              									Achse wird die gravirte Walze befestigt, welche denselben Durchmesser wie die untere
                              									Gegenwalze hat. Zwischen den beiden Walzen wird ein Streifen Zinkblech von 3 bis
                              										4m Länge geführt, worauf die Masse (welche aus
                              									Leim und Kreide u.s.w. besteht) in die Verzierung der oberen Walze eingepreſst wird. Je nach Tiefe
                              									der Gravirung in der oberen Walze preist sich dieselbe nicht genau in der
                              									eingeführten Masse aus; um dieses zu erreichen und eine Anzahl Zwischenräder zu
                              									vermeiden, ist auf der Achse a (Fig. 68 Taf. 67) die Scheibe b fest aufgekeilt, dahingegen
                              									ist die Scheibe d auf der Achse u verschiebbar. Zwischen b und d hängt der Walzenring c.
                              									Die Gewindescheibe E ist um das Gewinde der Achse a drehbar, wodurch der Walzenring c hoch und niedrig auf seine Arbeitsfläche gestellt
                              									werden kann; dadurch, daſs dieses ermöglicht wird, ist der Gegen walze die
                              									Eigenschaft gegeben, je nach Tiefe der Gravirung in der oberen Walze diese Gegen
                              									walze um 1 bis 10mm und noch mehr im Durchmesser
                              									auf der Arbeitsfläche zu verringern.
                           Die zwei Schrauben f verhindern die Gewindescheibe E, während der Arbeit einen anderen als den gestellten
                              									Durchmesser zuzulassen. Die Scheibe d hat auf der
                              									Seite, wo die Gewindescheibe E vorliegt, zehn Löcher,
                              									mit Gewinde versehen, in welche die Schrauben f je nach
                              									Stellung der Walze eingreifen. Dadurch, daſs die Gewindescheibe E um eine kleine Umdrehung zurückgeschraubt wird, wird
                              									durch die zwei Schrauben f die Scheibe d ebenfalls zurückgezogen und kommt alsdann der
                              									Walzenring c tiefer zu liegen, wodurch der letztere
                              									eine geringere Entfernung vom Mittelpunkte der Achse o
                              									annimmt. Damit in dem Walzenringe c keine Störung
                              									während der Arbeit stattfinden kann, ist auf der Scheibe d ein Mitnehmer angebracht, welcher in den Walzenring c stets eingreift.
                           Die Korkschneidemaschine von H.
                                    										Meyer in Alfeld, Hannover (* D. R. P. Nr. 45004 vom 4. Januar 1888)
                              									arbeitet mit geradem Messer, dessen Schneide nach oben gerichtet ist.
                           Mit Hilfe eines in ungleichen parallelen Abständen vom Messer mittels Handbetriebes
                              									vor- und rückwärts sich bewegenden Schlittens wird ein Vorschub hervorgebracht, bei
                              									welchem das bei der bekannten Art der Einspannung häufig vorkommende, durch die
                              									elastische Beschaffenheit des Materiales bedingte Sichausbauchen der Korkmasse
                              									vermieden werden soll. Auf dem ersten Drittel des Weges wird der Rohschnitt, auf den
                              									letzten zwei Dritteln der Feinschnitt bewirkt. Im Momente des Beginnes der
                              									Rückwärtsbewegung löst sich der nunmehr möglichst sauber geschnittene Kork aus, so
                              									daſs bei weiterer Rückwärtsbewegung das Einspannen eines neuen Korkstückes
                              									ermöglicht wird.
                           Das Messer C (Fig. 69 und 70 Taf. 7) ist
                              									mit der Grundplatte B verschraubt.
                           Auf dem Schlitten D befinden sich die bekannten Patronen
                              										dd1 zur Aufnahme
                              									des zu beschneidenden Korkes, d ist drehbar auf der
                              									Achse E, welche in ihrer Längsrichtung in dem Lager f verschiebbar ist, befestigt. Die Feder e drückt gegen die Achse E
                              									und bewirkt dadurch einen Gegendruck des einzuspannenden Korkstückes. d1 ist auf der Welle
                              										F befestigt und mit dieser in den Lagerständern f1
                              									f2
                              									– von denen f1 an seinem oberen Ende zugleich als Handhabe für
                              									die Bewegung des Schlittens dient – verschiebbar und drehbar gelagert. Der Hebel G dient in Verbindung mit der Welle F nicht allein zum Vorschieben des Schlittens, sondern
                              									auch gleichzeitig zum Einspannen des zu beschneidenden Korkstückes. Die Spiralfeder
                              										H bewirkt, daſs die Welle F mit dem Hebel G nach beendigtem Vorschübe
                              									des Schlittens und des Gegendruckes der Hand den geschnittenen Kork fallen läſst und
                              									ihre ursprüngliche Lage zur Aufnahme eines neuen Korkstückes wieder einnimmt.
                           Die schraubenartig in ungleicher Dicke gedrehte Rolle J,
                              									sowie die Leitrollen KK1 sind auf dem Schlitten gelagert, die Antriebsrolle L auf der Welle F
                              									befestigt und mittels einer bei n befestigten und in
                              									entsprechender Weise über sämmtliche Rollen geführten, durch das Gewicht M stets gespannten Schnur m in Verbindung gebracht, wodurch die ungleiche Umdrehungsgeschwindigkeit
                              									bei gleichmäſsig raschem Vorschübe des Schlittens hervorgebracht wird.
                           Bei den Bewegungen des Schlittens gleiten an der Schneide des Messers C entlang gehärtete Stahlklingen, wodurch dem Messer
                              									die Schärfe ertheilt wird.
                           Das Schneiden cylindrischer Korke geschieht, indem man mit der linken Hand das vorher
                              									würfelförmig zugeschnittene Korkstück zwischen die Patronen dd1 hält, dann mit der rechten Hand, und
                              									zwar den Daumen vor dem Hebel G, diesen und die
                              									Handhabe f1 umfaſst und
                              									je nach der mehr oder weniger elastischen Beschaffenheit des Korkmateriales
                              									zusammendrückt und gleichzeitig den Vorschub des Schlittens D bewerkstelligt. Nach beendigtem Vorschübe hält man den Daumen frei, der
                              									Hebel G springt zurück und bewirkt dadurch das
                              									Niederfallen des geschnittenen Korkes; inzwischen hat man mit der linken Hand ein
                              									neues Korkstück gefaſst und legt dieses schon während des Rückzuges des Schlittens
                              									gegen die Patrone d, worauf die vorige Procedur aufs
                              									Neue beginnt.
                           Während der Ausführung des ersten Schnittes dreht sich die Welle F und mit ihr das zu beschneidende Korkstück einmal um
                              									ihre Achse, und zwar zu Folge der ungleichen Gröſse der Rolle J mit doppelter Geschwindigkeit auf ⅓ der ganzen Länge
                              									des Vorschubes; hier angelangt, legt sich der Schlitten bezieh. die Patronen zu
                              									Folge der ungleich abstehenden Führungen des Schlittens nahe an das Messer, und es
                              									erfolgt bei Ausführung des übrigen Vorschubes (⅔ der ganzen Länge) bei wiederholt
                              									einmaliger Umdrehung des Korkes der zweite, völlig saubere Schnitt.
                           Sollen conische Korke geschnitten werden, so verstellt man die Achsen E und F und versieht
                              									dieselben mit entsprechend ungleich groſsen Patronen in bekannter Weise.
                           Die Korkschneidemaschine von F. M. Arxer in Dresden (*
                              									D. R. P. Nr. 43787 vom
                                 									12. November 1887) arbeitet mit rohrförmigem Messer. Zur Schärfung desselben ist ein
                              									Zirkel angebracht, dessen Enden mit Schleifstoff versehen und so gestellt sind, daſs
                              									das eine den äuſseren, das andere den inneren Messerrand ständig schleift.
                           
                        
                           
                              Tischlerwerkzeuge.
                              
                           Der Kehlhobel von C. A. Eppler in Dusslingen,
                                 									Württemberg (* D. R. P. Nr. 42731 vom 21. August 1887) bezweckt, denselben Hobel
                              									durch verstellbare Einzelmesser zum Schneiden verschiedenartig gestalteter Gesimse
                              									brauchbar zu machen.
                           Bisher benutzte man bei dem Gesimshobel stets nur ein einziges Messer, welches das zu
                              									hobelnde Profil des Gesimses in der ganzen Breite erhielt so daſs zu jedem
                              									besonderen Gesimsprofile stets auch ein besonders hergestelltes Hobelmesser
                              									vorhanden sein muſste. Bei dem vorliegenden neuen Gesimshobel werden nun mehrere
                              									Hobelmesser combinirt, indem man für jedes einzelne Gesimsglied oder jeden
                              									Gesimsstab ein besonderes Profilmesser hh1
                              									h2
                              									h3... (Fig. 71) benutzt und
                              									dieselben in bestimmter Reihenfolge auf den betreffenden Hobelblättern gg1... befestigt, die
                              									an der Hobelkante das entsprechende Profil besitzen, in welcher Lage sie mit irgend
                              									einer Vorrichtung (Schrauben, Keile u.s.w.) an dem Hobelgestelle G befestigt und fixirt werden.
                           Die Hobelblätter sind getheilt und an der Fläche, an welcher das betreffende
                              									Profilmesser hh... befestigt werden soll, keilförmig
                              									abgeschnitten. Die Profilmesser hh1... bestehen aus dem Hobeleisen m und dem Schafte n. Das
                              									Hobeleisen m besitzt einen Schlitz s, an welchem es mittels Schraube am Hobelblatte g befestigt wird. Der Schaft n besitzt Gewinde und eine Stellmutter f,
                              									welche in einem Schlitze u des betreffenden
                              									Hobelblattes g Platz findet. Durch Lösung der Schraube
                              									und Drehung der Stellmutter t in dem einen oder anderen
                              									Sinne kann das Hobeleisen m vor oder zurück gestellt
                              									werden. Die Hobelblätter sind gegen Verschiebung zu einander gesichert, und zwar
                              									geschieht dies entweder durch die bekannten Druckstifte oder durch Feder und
                              									Nuth.
                           Zum Rundhobeln von Stäben bringt R. Pötzsch in
                              									Klein-Zschocher bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 44557 vom 24. November 1887) einen
                              									kegelförmigen hohlen Messerkopf in Vorschlag, in dessen Längsnuthen die in das
                              									Innere des Kopfes reichenden Messer verstellbar angeordnet sind. Der Messerkopf wird
                              									in eine Drehbank eingespannt und umgetrieben.
                           Der Rundstabhobelkopf von Richter und Winkler in
                              									Reudnitz bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 43037 vom 21. September 1887) ist in Fig. 72
                              									dargestellt. Mit demselben soll ermöglicht werden, cylindrische Stäbe von
                              									verschiedener Stärke, sowie conische und façonnirte Gegenstände herzustellen,
                              									namentlich solche, deren Herstellung auf der Façondrehbank wegen ihrer Länge
                              									Schwierigkeiten verursacht, da sich bei der Rundstabhobelmaschine nicht der abzudrehende Gegenstand
                              									dreht, sondern derselbe vom Werkzeuge bezieh. Rundstabkopfe umkreist wird und mithin
                              									nicht in nach der schwereren oder erhabeneren Seite des Holzes sich neigende
                              									Schwingungen versetzt werden kann. Der durch Schraube i
                              									in der Rundstabmaschine festgehaltene Kopf wird durch dieselbe mit Ausnahme des aus
                              									zwei Hälften bestehenden Ringes c und der am Gestelle
                              									angebrachten Winkelhebel e in Umdrehung versetzt,
                              									worauf man das vierkantig zugeschnittene Holz in das Mundstück der Hülse a hineinführt. Hierbei wird es durch das Messer g rund bearbeitet, so daſs es dann in die als Führung
                              									dienende Oeffnung genau hineinpaſst. Hierauf wird der Gegenstand von dem im Hebel
                              										d befestigten Messer h
                              									weiter bearbeitet.
                           Sollen Stäbe von kleinerem Durchmesser, als die Oeffnung bildet, hergestellt werden,
                              									so werden die Hebel e mittels einer an dem die beiden
                              									Hebel mit einander verbindenden Querstück angebrachten Stellschraube so viel
                              									gehoben, als die kleinere Abmessung des Rundstabes erfordert. Es wird dadurch der in
                              									einer eingedrehten Spur des Ringes b laufende, aus zwei
                              									Hälften bestehende Ring c zurückgeschoben und nimmt den
                              									Ring b mit, welcher mit einer die erforderliche
                              									Bewegung des Hebels d gestattenden, nach der Kopfseite
                              									der Hülse a sich öffnenden und nach der Auſsenseite in
                              									die kurze Nuth m verlaufenden Vertiefung versehen ist.
                              									Dadurch, daſs der den Drehpunkt des Hebels d bildende
                              									Bolzen f in der Hülse a
                              									befestigt ist, das dem Messer h gegenüberliegende Ende
                              									des Hebels d aber sich in der in Ring b befindlichen Nuth m
                              									führt, verändert sich die Lage des Winkelhebels d,
                              									mithin auch des Messers h bei jeder Verschiebung des
                              									Ringes b, welche durch die Winkelhebel e und den damit verbundenen, in b laufenden Ring c erfolgt.
                           Das Gewicht der Winkelhebel e und das durch die
                              									Centrifugalkraft hervorgerufene Bestreben des Messers h
                              									nach der Auſsenfläche des Apparates, was auch beim Arbeiten durch ein gelindes
                              									Abdrängen des Messers vom Arbeitsstücke unterstützt wird, bewirkt, daſs der Hebel
                              										e stets nach unten drängt und das Messer h sich in seiner höchsten Lage befindet, mithin gar
                              									nicht functionirt, wenn der Hebel e nicht mittels
                              									Stellschraube oder Schablone gehoben wird. Beim Herstellen von façonnirten
                              									Rundhölzern erfolgt der Vorschub des Holzes mittels einer Schablone, auf welcher
                              									sich das die beiden Winkelhebel e verbindende Querstück
                              									führt.
                           Die Spann Vorrichtung für die Blätter an Handsägen von A.
                                 										Schütz und R. Plücker in Solingen (* D. R. P.
                                 									Nr. 43786 vom 8. November 1887) besteht aus einem die Spanndrähte aa1 (Fig. 73) haltenden
                              									Handrade Z, um dessen Achse sich die Drähte
                              									herumwinden. Die Drähte legen sich in Kerbe des Rades Z
                              									ein, so daſs ein selbsthätiges Zurückdrehen verhindert wird.
                           Die Gehrungsstechlade von J. H. Köbrich in Elberfeld (*
                              									D. R. P. Nr. 43820 vom
                                 									22. December 1887) besteht aus einem aus Hartholz hergestellten starken Lineale A (Fig. 74) das an beiden
                              									Enden unter 45° abgestochen ist. Links und rechts daran sind die beiden Wangenstücke
                              										B und C aus genau
                              									abgerichtetem Stahlbleche mittels der Schrauben D
                              									befestigt; die Enden der Wangen sind genau bündig mit dem Lineale unter 45°
                              									abgerichtet. Die Wangen B und C sind wesentlich breiter als das Lineal, so daſs sie mit diesem eine Lade
                              									bilden, in welche ein zu bearbeitendes Holzstück gelegt werden kann. Zum festen
                              									Einspannen eines solchen Stückes dient ein Klemmstück E. Das eine Ende der Wange C ist mit einer
                              									Führungsleiste G versehen, die einige Millimeter über
                              									die Wange selbst vorsteht und dem Meiſsel oder Stechbeutel als Führung dient.
                           Die Vereinigung einer Hobelbank mit einer Bandsäge ist von K.
                                    										Pufe in Veitsberg (* D. R. P. Nr. 43071 vom 11. September 1887) vorgenommen
                              									worden. Die Bandsäge ist mit ihrem Gestelle so um einen Spurzapfen drehbar, daſs sie
                              									aus ihrem in der Hobelbank vorgesehenen Arbeitsschlitze herausgedreht werden kann
                              									und die Bank dann völlig frei ist. Der Betrieb erfolgt durch ein Tretwerk.
                           Die Klemmzwinge von W. H. E. Buchwald in Hamburg (* D.
                                 									R. P. Nr. 42244 vom 15. Februar 1887) ist in Fig. 75 abgebildet.
                           An dem Bügel b ist ein Arm d verschiebbar, welcher an seinem freien Ende den bei f drehbaren Druckhebel g
                              									trägt. Durch die Stange a steht der letztere mit dem
                              									Druckstücke h in Verbindung, welches sich kolbenartig
                              									in einer cylindrischen Bohrung des Armes d führt. Das
                              									Schwingen des Hebels g veranlaſst also eine
                              									entsprechende Verschiebung des Druckstückes h. Zur
                              									Festhaltung des Druckhebels g in jeder gewünschten Lage
                              									ist derselbe mit Sperrzähnen versehen, welche concentrisch um den Drehpunkt f angeordnet sind und in welche eine Sperrklinke c unter dem Einflüsse der Feder e eingreift. Durch Niederdrücken der Klinke c
                              									entgegen der Tendenz der Feder e kann man die
                              									Festhaltung aufheben.
                           Die Bohrspitze für Spiralbohrer wird nach dem Vorschlage von C. Whitehouse in Cannock Edge Yvol Works, England (* D. R. P. Nr. 43120
                                 									vom 3. September 1887) massiv ausgeführt mit offenen oder geschlossenen
                              									Schneidflächen anstatt der gebräuchlichen Flügelbohrer mit hervorstehenden
                              									Schneidflügeln, welche leicht abbrechen, wenn sich der Bohrer im Gebrauche befindet
                              										Fig. 76
                              									stellt einen Spiralbohrer dar, welcher eine rund geformte Schneidspitze besitzt, b sind die Spiralwindungen, und c ist die Bohrspitze, c1 die Leitspitze; c2
                              									c2 sind Oeffnungen in
                              									der Bohrspitze, welche nach dem Schneckengange b
                              									hinführen und bei ihrem Beginne kleiner sind als bei ihrer Vereinigung mit dem
                              									Schneckengange. c3 sind
                              									die Schneidflächen, welche in verschiedenen Ebenen angeordnet sind und mit ihren
                              									nach auſsen liegenden Theilen zu Schneidkanten c1 ausgebildet sind.
                           
                           Zum Dichtlegen von Fuſsbodenbrettern dient die in Fig. 77 dargestellte
                              									Vorrichtung von A. S. Bayer und C. F. Mott in Halifax (* D. R. P. Nr. 43171 vom 12. Juli 1887). Der
                              									Apparat wird möglichst dicht an die zu verlegende Diele x herangerückt und mit ihren Zähnen b in die
                              									Balkenlage eingestützt. Der Preſskopf B wird dann gegen
                              									die Diele gedrückt mittels des Hebels E, welcher in die
                              									punktirte Lage übergeht und in dieser durch die Klinke d auf dem Zahnbogen C gehalten wird.
                           Zum Einschneiden der Schlitze in Thüren und Fenster zum Einlassen der Aufsatzbänder
                              									u.s.w. dient ein an F. Battré in Altenburg (* D. R. P.
                                 									Nr. 43790 vom 15. November 1887) patentirter Apparat, bei welchem eine Kettensäge,
                              									über zwei Rollen geführt, zum Einschneiden der Oeffnung benutzt wird. Die
                              									Kettensägerollen werden mit ihrem Gestelle an der Thür befestigt und sind während
                              									der Arbeit verschiebbar.
                           
                        
                     
                  
               
