| Titel: | Maurer's photographischer Heliograph. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 169 | 
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                        Maurer's photographischer Heliograph.
                        Mit Abbildungen.
                        Maurer's photographischer Heliograph.
                        
                     
                        
                           Fig. 1., Bd. 271, S. 169Fig. 2., Bd. 271, S. 169Dieses in meteorologischer Beziehung werthvolle Instrument dient zur
                              									selbsthätig-photographischen Aufzeichnung des den Tag über stattgehabten
                              									Sonnenscheines, seiner Dauer und Unterbrechung. Es besteht nach dem Scientific
                                       												American vom September 1888 S. 10581 aus einem
                              									schief abgeschnittenen hohlen Messingcylinder (Fig.
                                 									1) mit einem Deckel, in dessen Mitte sich eine kleine rechteckige Oeffnung
                              									befindet. Der Boden des Cylinders läſst sich abnehmen und mittels
                              									Bajonettverschlusses an seinem Orte befestigen. Wenn die Cylinderachse parallel zur
                              									Erdachse gerichtet ist, so beschreiben die durch die Deckelöffnung fallenden
                              									Sonnenstrahlen im Laufe des Tages (die Declination der Sonne während dieser Zeit als
                              									unveränderlich angenommen) rings um die Cylinderachse den Mantel eines senkrechten
                              									Kegels, welcher, wie Fig. 2 zeigt, den Cylindermantel
                              									in einem Kreise schneidet, dessen Ebene zur Achse senkrecht ist. Da nun die innere
                              									Cylinderwand mit einem Blatte photographischen Papieres bekleidet ist, so zeichnen
                              									die durch die Oeffnung fallenden Sonnenstrahlen auf demselben beim Weiterrücken der
                              									Sonne einen Kreis, welcher beim Entfalten des Blattes in eine gerade Linie sich
                              									verwandelt. Um das Instrument in die richtige Lage zu bringen, wird zunächst die auf
                              									dem Deckel gezogene Linie NS (Fig. 1) in den Meridian orientirt, dann die Ebene mittels
                              									Nivellirschrauben wagerecht gestellt und endlich der graduirte Quadrant, woran der
                              									Cylinder befestigt ist, so gerichtet, daſs der am Gestelle angebrachte Index die
                              									Polhöhe des Beobachtungsortes anzeigt. Ist das Instrument speciell für den
                              									Beobachtungsort angefertigt, so stellt der Deckel den Horizont desselben dar, wo
                              									nicht, so kann man ihm eine entsprechende Neigung geben. Die Apparate werden für
                              									verschiedene geographische Breiten construirt, können jedoch auch in Breiten, die
                              									nur um wenige Grade von ersteren abstehen, benutzt werden.
                           Fig. 3., Bd. 271, S. 170Fig. 3 stellt die durch Bewölkung des Himmels öfters
                              									unterbrochenen Streifen dar, wie sie die Sonne in Neuchatel vom 10. bis 30.
                              									September 1887 auf dem photographischen Blatte] hinterlassen hat. Die senkrechte
                              									Liniirung entspricht den durch römische Ziffern bezeichneten Tagesstunden.