| Titel: | Verschiedene chemische Holzimprägnirungsstoffe; von Forstassessor R. Rittmeyer. | 
| Autor: | R. Rittmeyer | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 228 | 
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                        Verschiedene chemische Holzimprägnirungsstoffe;
                           								von Forstassessor R.
                              								Rittmeyer.
                        Verschiedene chemische Holzimprägnirungsstoffe.
                        
                     
                        
                           Der Zweck des Imprägnirens des Holzes mit Fäulniſs widrigen Stoffen ist der, dasselbe
                              									dauerhafter, widerstandsfähiger gegen Fäulniſs wie auch gegen Insekten zu machen,
                              									und dadurch einerseits die Brauchbarkeitszeit des Nutzholzes zu verlängern,
                              									andererseits ihrer Beschaffenheit nach eigentlich als Nutzholz unbrauchbare Hölzer
                              									brauchbar zu machen. Dabei sind die Forderungen zu stellen, daſs die durch die
                              									Imprägnirung erreichte Holzbeschaffenheit möglichst lange unverändert bleibt, der
                              									imprägnirte Stoff durch Sonnenschein nicht verdunstet, durch Regen nicht
                              									ausgewaschen werde, dann, daſs die dem Holze anhaftenden günstigen technischen
                              									Eigenschaften durch die Imprägnirung nicht oder doch nicht zu sehr verschlechtert
                              									werden, schlieſslich daſs die dem Holze eingeführten Stoffe die Verwendung desselben
                              									zu manchen Zwecken nicht ausschlieſsen, sei es aus Rücksicht auf die Gesundheit von
                              									Mensch und Thier (Quecksilber), oder aus Rücksicht auf die Annehmlichkeit des
                              									Menschen (unangenehmer, starker Geruch), oder aus Rücksicht auf andere Organismen
                              									(kreosotirte Rebpfähle tödten bei unmittelbarer Berührung die Pflanze und theilen
                              									sonst der Traube einen scharfen Kreosotgeschmack mit). Im Nachstehenden seien nach
                              									kurzer Schilderung der bis jetzt bekannten Imprägnirungsweisen verschiedene Stoffe
                              									angegeben, mittels welcher man das erstrebte Ziel erreicht zu haben meinte. Die
                              									groſse Zahl derselben zeigt, daſs das Ziel, ein allen Anforderungen entsprechendes
                              									Mittel zu finden, ein sehr wohl erstrebenswerthes, gleichzeitig aber auch, daſs es
                              									noch nicht erreicht ist. Und so hofft der Forstmann in voller Anerkennung der so
                              									bedeutenden neueren Verwendungsweisen, welche der Chemiker dem Holze ersonnen und
                              									gewonnen hat, von ihm auch diesbezüglich und noch weiter Hilfe.
                           An Imprägnirungsweisen kennt man bis jetzt: 1) das einfache Untertauchen des Holzes
                              									in die Imprägnirungsflüssigkeit, das sogen. Einsumpfen, 2) das hydrostatische oder
                              									Flüssigkeitsdruckverfahren, 3) das pneumatische oder Dampfdruckverfahren, 4) die
                              									Behandlung des Holzes mit Fäulniſs widrigen Dämpfen und 5) das Kochen in der
                              									Imprägnirungsflüssigkeit.
                           1) Für das Einsumpfen dienen zur Aufnahme der Imprägnirungsflüssigkeit dichte, groſse
                              									Kästen von Eichen- oder Lärchenholz, in welche dann die Hölzer, zum Gebrauche völlig
                              									fertig hergerichtet und gut lufttrocken – weiches Holz für 8 bis 10 Tage, hartes für
                              									12 bis 14 Tage – eingelegt werden. Nach der Imprägnirung läſst man die Hölzer noch
                              									einige Monate an der Luft trocknen, um dadurch das Imprägnirungsmittel tiefer in das
                              									Holz eindringen zu lassen.
                           2) Das Flüssigkeitsdruckverfahren wurde zuerst 1846 von Boucherie
                              									(1846 99 56) angewandt. Es besteht im Folgenden: „Auf dem
                                 										einen Hirnende des zu präparirenden Stammes wird eine Schluſsplatte derart
                                 										angebracht, daſs eine schmale (1 bis 2cm
                                 										weite), dicht schlieſsende Kammer entsteht. Dieselbe wird durch einen
                                 										Guttaperchaschlauch mit dem Fallrohre eines 10m hoch stehenden Druckreservoirs, welches die Imprägnirungsflüssigkeit
                                 										enthält, in Verbindung gebracht, so daſs ein Flüssigkeitsdruck von ungefähr 1at auf die Stirnfläche des Stammes einwirkt.
                                 										In Folge dieses Druckes wird der Zellsaft aus dem Stamme verdrängt und durch die
                                 										Imprägnirungsflüssigkeit ersetzt.“Prof. Dr. Schwackhöfer-Wien im Handbuch der Forstwissenschaft, Tübingen
                                    											1887. Das auf diese Weise zu imprägnirende Holz soll frisch
                              									gefällt und völlig berindet sein. Kann frisch gefälltes nicht sogleich imprägnirt
                              									werden, so ist es in flieſsendes Wasser einzulegen, da der Saft, namentlich im
                              									Sommer, bei längerem Liegen an der Luft schleimig wird und sich dann nur schwer aus
                              									dem Holze verdrängen läſst. Rindenrisse, auch Holzrisse sind mit Werg zu verstopfen;
                              									Astabschnitte macht man etwas länger und läſst den Stamm vor dem Imprägniren oder
                              									Einlegen in Wasser einige Tage an der Luft liegen, damit der Saft an den
                              									Astabschnitten sich verdickt und die Poren verstopft. Beide Endschnitte des Stammes
                              									sind kurz vor der Imprägnirung zu erneuern. Um die Kammer herzustellen, befestigte
                              										Boucherie eine Platte von Holz mittels Klammern und
                              									Schraubenbolzen am Stamme und legte an der Peripherie der Hirnfläche ein gefettetes
                              									Hanfseil dazwischen. Den Einführungsschlauch führte er durch das Stammende in die
                              									Kammer. Ein besserer Verschluſs ist jedoch ein Kautschukring und eine nach dem
                              									Stamme zu lackirte oder verkupferte Eisenplatte, durch welche der
                              									Einführungsschlauch in die Kammer einmündet. Damit bei Eintritt der Flüssigkeit die
                              									Luft aus der Kammer entweichen kann, „wird entweder eine Kupfernadel zwischen
                                 										Kautschukring und Holzfläche eingeführt und, sobald Flüssigkeit auszutreten
                                 										beginnt, herausgenommen und die Platte fest angezogen, oder es ist nahe am
                                 										oberen Rande eine kleine Schraube angebracht, welche erst festgezogen wird,
                                 										sobald Flüssigkeit austritt.“Prof. Dr. Schwackhöfer-Wien im Handbuch der Forstwissenschaft, Tübingen
                                    											1887. 15 bis 20 Stämme werden zum Imprägniren in eine Reihe und
                              									mit dem Hirnende etwas geneigt gelegt. Ist die Durchtränkung eine genügende, was man
                              									an der austretenden Flüssigkeit sieht, so werden die Verschluſskammern abgenommen,
                              									die Stämme nach einigen Tagen entrindet und an der Luft getrocknet. Je nach Holzart,
                              									Fällungszeit, Stammlänge und -stärke dauert die Imprägnirung 48 bis 100 Stunden. Ist
                              									nach 100stündiger Imprägnirung dieselbe noch nicht genügend erfolgt, so wendet man
                              									die Stämme und imprägnirt sie von dem anderen Ende aus. Im Winter gefälltes Holz
                              									imprägnirt sich auf diese Weise leichter als im Sommer gefälltes. Die Splint-, Reif-
                              									und Reifholzkernbäume (Ahorn, Birke, Hainbuche u.s.w., Linde, Fichte, Tanne u.s.w.,
                              									Esche, Rothbuche buche
                              									u.s.w.) lassen sich gut imprägniren, bei den Kernholzbäumen (Eiche, Lärche, Kiefer
                              									u.s.w.) bleibt der Kern fast unverändert.
                           3) Das Dampfdruckverfahren wurde von Bréant (1841 79 467. 1844 94 443. 1845 97 423) und Payne (1846 101 153. 1847 104 274)
                              									erfunden und von Burnet, Bethel, Blythe und anderen
                              									verbessert. Es besteht darin, daſs die zum Gebrauche vollständig fertig
                              									hergerichteten Hölzer in einem luftdicht verschlieſsbaren Präparirkessel zuerst
                              									gedämpft, sodann einer Luftverdünnung ausgesetzt und schlieſslich unter Hochdruck
                              									mit der Imprägnirungsflüssigkeit gesättigt werden. Die Hölzer werden auf eisernen
                              									Schienenwagen in den wagerecht liegenden Kessel hineingefahren, der Kesselkopf
                              									vorgerollt und der Kessel luftdicht verschlossen. Dann wird das Holz durch 1½ bis 3
                              									Stunden bei 1 bis 1at,5 Druck gedämpft und das
                              									dabei entstehende Condensationswasser abgelassen. Nachdem der Holzsaft auf diese
                              									Weise durch den Dampf aus den Zellen verdrängt ist, wird die Luft ausgepumpt und die
                              									Holzzelle zur Aufnahme der Imprägnirungsflüssigkeit luftleer oder doch luftverdünnt
                              									gemacht; diese wird dann unter beständig erhaltener Luftverminderung eingelassen
                              									und, sobald der Kessel gefüllt ist, durch etwa 3 Stunden mit 7 bis 8at Druck in das Holz eingepreſst. Dann läſst man
                              									die Flüssigkeit auslaufen, öffnet den Kessel, nimmt die Hölzer heraus und stellt sie
                              									lufttrocken auf.
                           4) Das Imprägniren mit Fäulniſs widrigen Dämpfen wurde von verschiedenen Seiten
                              									versucht, aber erst durch den österreichischen Oberst de
                                 										Paradies durchgeführt. Das auch hier zum Gebrauche vollständigfertig
                              									zugerichtete Holz wird zunächst gedämpft, dann mit überhitztem Wasserdampfe
                              									getrocknet, evacuirt, mit Theeröldämpfen imprägnirt und schlieſslich langsam
                              									abkühlen gelassen (vgl. H. Vohl 1857 154 448).
                           Der erste Versuch der Holzimprägnirung reicht bis zu dem Jahre 1657 zurück, in
                              									welchem Glauber die organische Zelle mit Holztheer und
                              									Holzessig behandelte. Später kochten de Champy und Payer die Hölzer, ersterer mit Unschlitt, letzterer mit
                              									Harzen. 1832 imprägnirte der Engländer Kyan (1832 46 437) die zum Gebrauche fertig zugerichteten Hölzer
                              									durch Eintauchen in Quecksilber-Sublimatlösung. Die Lösung enthält 0,7 bis 0,8 Proc.
                              										HgCl2. Das Quecksilberchlorid wirkt schon in
                              									geringen Mengen sehr conservirend, so daſs ein tieferes Einpressen desselben in das
                              									Holz nicht erforderlich ist. Es dringt zunächst nur 2cm tief ein, später bei längerem Liegen an der Luft oder im Boden findet
                              									man jedoch – wenn auch nur Spuren desselben auch tiefer im Holze. Dieser
                              									Imprägnirungsstoff ist sehr kostspielig und für viele Verwendungszwecke, so für
                              									Bauten wegen der Gefährlichkeit für die Gesundheit, nicht brauchbar; ebenso wenig
                              									für Wasserbauten, da das Quecksilberchlorid, seiner Natur nach dem Zellengewebe des
                              									Holzes völlig heterogen nur in den Zwischenräumen mechanisch eingelagert, nicht von
                              									demselben aufgesogen und festgehalten und somit vom Wasser leicht ausgewaschen wird. Wo es aber trotz
                              									dieser Eigenschaften zulässig ist, so für
                              									Eisenbahnschwellen, da wird es von keinem anderen Imprägnirungsmittel im Erfolge
                              									übertroffen.
                           Margary preſste 1837 mit groſsem mechanischen Drucke Kupfervitriol in das Holz, 1839 auch Boucherie (1840 75 235),
                              									welcher von 1846 (1846 99 56. 1850 116 164) ab das Flüssigkeitsdruckverfahren anwandte und sich einer
                              									1procentigen Lösung von Kupfervitriol bediente, welche er gegen eine ½procentige
                              									vertauschte, sobald die aus den Stämmen austretende Flüssigkeit zu ¾ die
                              									Imprägnirungsflüssigkeit war. Diese zweite verdünnte Lösung soll nur die bei der
                              									ersten Imprägnirung durch Ausscheidung von Kupferhydroxyd frei gewordene
                              									Schwefelsäure aus dem Stamme verdrängen. Der Grad der Durchtränkung läſst sich aus
                              									der schwächeren oder stärkeren blau-grünen Färbung des Holzes erkennen. Der
                              									Kupfervitriol wirkt viel weniger antiseptisch als das Quecksilberchlorid, ist zwar
                              									billiger, aber für diesen Zweck immer noch zu theuer, zumal er rein, namentlich frei
                              									von Säuren und Eisensalzen sein soll. Das Holz ist nach der Imprägnirung spröde,
                              									härter und weniger tragkräftig und bildet in hohem Grade Schimmel. Wird es im
                              									feuchten Zustande mit Eisen in Berührung gebracht (Bolzen, Schrauben u.s.w.), so
                              									bildet sich Eisenvitriol, und Kupfer wird ausgeschieden. Auch die
                              									Kupfervitriollösung wäscht sich wie das Quecksilberchlorid allmählich aus.
                              									Namentlich bedienten sich Bahngesellschaften in Frankreich, Oesterreich und Bayern
                              									dieses Imprägnirungsstoffes, doch ist man in neuerer Zeit davon abgekommen; nur
                              									Telegraphenstangen pflegt man noch mit Kupfervitriol zu imprägniren.
                           Auch Légé und Fleury-Pirouret wandten 1858 Kupfervitriol an. – Thilmany sättigt das Holz zunächst mit Kupfervitriol und läſst dann Chlorbarium
                              									nachfolgen zwecks Bildung unlöslichen schwefelsauren Baryts.
                           Payen imprägnirte mit Eisenvitriol und behandelte das imprägnirte Holz dann mit Chlorcalcium, welches in der äuſseren Schichte einen
                              									die Poren ausfüllenden Niederschlag von Gyps erzeugte. Dieses Verfahren ist kaum
                              									noch im Gebrauche, es kam auf der Paris-Straſsburger und Berlin-Stettiner Bahn (vgl.
                              									auch 1850 115 152) zur Anwendung.
                           1838 imprägnirten Burnet und Bethel unter einem starken atmosphärischen Drucke, der erstere mit Chlorzink, der letztere mit Theeröl.
                           Das Zinkchlorid steht bezüglich seiner antiseptischen Eigenschaften noch hinter dem
                              									Kupfervitriole zurück, ist aber billiger.Gayer gibt die Kosten der Imprägnirung mit 2,40
                                    											M. bis 5,60 M. für 1 Fm. an (Forstliche
                                       												Blätter, 1873).
                              									„Es wird in den Imprägnirungsanstalten durch Auflösung von Zinkabfällen oder
                                 										Zinkasche in Salzsäure dargestellt. Die Lösung darf keine überschüssige Säure
                                 										enthalten, muſs klar sein und soll eine Concentration von 3° B. (bei 17,5°)
                                 										besitzen.“Schwackhöfer in Lorey's Handbuch der
                                       												Forstwissenschaft. Es dringt in das Holz tief ein, da es
                              									aber sehr leicht ausgewaschen wird, macht es – wo irgend möglich – einen Oel- oder
                              									Theeranstrich nöthig, welchen hiermit imprägnirtes Holz, entgegen dem mit
                              									Quecksilberchlorid oder Kupfervitriol behandelten, sehr wohl annimmt. Ein Nachtheil
                              									ist es, daſs in auf solche Weise imprägnirtes Holz eingeschlagene Nägel u.s.w. stark
                              									einfaulen. Die Lösung erhält gewöhnlich die Stärke von 3° B., für Buchenschwellen
                              									von 1° B., für Eichenschwellen von 4 bis 5° B. Zuerst wurde das Chlorzink in
                              									England, Bremen und auf den hannoverschen Bahnen angewendet, dann ward es wegen
                              									seines zweifelhaften Erfolges eine Zeitlang in den Hintergrund gedrängt, doch findet
                              									es in neuerer Zeit auf vielen deutschen und österreichisch-ungarischen Bahnen wieder
                              									Verwendung, da es bei groſser Billigkeit den Widerstand des Holzes gegen Fäulniſs
                              									doch sehr erheblich erhöht. Die Holzfaser wird schwächer und spröder, verliert an
                              									Biegungsfestigkeit, die Farbe wird graulich, die Absorptionsfähigkeit wird gröſser,
                              									die Durchtränkung ist eine ungleichmäſsige. Auf der Cöln-Mindener Bahn hat sich die
                              									Chlorzink-Imprägnirung nach den Forstlichen Blättern,
                              									1873 S. 68, gut bewährt.
                           „Das Theeröl übertrifft in Bezug auf seine Fäulniſs
                                 										widrige Wirkung die vorgenannten Metallverbindungen weitaus und da es in Wasser
                                 										schwer löslich ist, wirkt es auch viel nachhaltiger“ (Schwackhöfer). „Es wird aus Steinkohlentheer durch
                                 										fractionirte Destillation dargestellt. Der wesentlichste Bestandtheil des
                                 										schweren Theeröles ist die Carbolsäure, dann linden sich darin noch das Kreosol
                                 										und verschiedene Basen der Pyridinreihe. Zum Imprägniren muſs es die Consistenz
                                 										eines dünnflüssigen Syrups haben und frei von ungelösten, schmierigen Stoffen
                                 										sein, welche nicht in das Holz eindringen; das specifische Gewicht darf nur
                                 										zwischen 1,0 und 1,1 schwanken; der Siedepunkt muſs über 180° liegen; das Oel
                                 										soll mindestens 10 Proc. Carbolsäure (bezieh. Kreosol) enthalten und nicht mehr
                                 										als 5 Proc. Destillationsrückstand hinterlassen; der Wassergehalt darf 6 Proc.
                                 										nicht übersteigen“ (Schwackhöfer). Vor der
                              									Imprägnirung mit Theeröl muſs das Holz gut getrocknet werden, da sich das Oel mit
                              									Wasser und Zellsaft nicht mischt und deshalb nicht in die Zellen eindringen kann.
                              									Das Holz wird zu diesem Zwecke in Trockenkammern allmählich bis auf 130° erwärmt und
                              									so lange auf dieser Temperatur gehalten, bis kein Wasserdampf mehr entweicht. Noch
                              									warm wird es dann in einen Druckkessel gebracht, und das auf 40 bis 50° erwärmte
                              									Theeröl zugelassen. Das schwere Theeröl wirkt schon in geringer Menge gut erhaltend
                              									und läſst sich durch Wasser nicht auswaschen, dagegen ist es theuer und dringt wegen
                              									seiner Consistenz auch im erwärmten Zustande nicht tief in das Holz ein. „Die
                                 										rheinische Bahn verbindet mit der Imprägnation durch Theeröl noch die Inkrustation mit
                                 										Steinkohlentheer. Hierzu wird der Imprägnirungsflüssigkeit gewöhnlicher Gastheer
                                 										beigemengt; es scheiden sich aus letzterem die festen pechartigen Bestandtheile
                                 										aus und bilden auf der Oberfläche und in allen Rissen und Klüften des Holzes
                                 										eine fast steinharte Umhüllungskruste, welche der Feuchtigkeit und der Luft
                                 										jeden Zutritt verwehrt“ (Gayer, Die
                                 										Forstbenutzung, 5. Aufl.). Lyttle (Englisches
                              									Patent vom 21. April 1873. 1875 215 471) kocht die zu
                              									imprägnirenden Hölzer, namentlich Telegraphenstangen, längere Zeit in Theeröl, dem etwas
                                 										Schwefel zugesetzt ist, und läſst sie bis zum Erkalten in dieser
                              									Flüssigkeit liegen. Dann überzieht er sie mit starkem, mittels Theer wasserdicht
                              									gemachtem Papiere.
                           Vor dem Theeröle nahm man – zuerst in England, dann z.B. auch auf der hessischen
                              									Ludwigsbahn – Kreosotöl. Mit Kreosotöl imprägnirtes
                              									Holz ist anfangs weich, wird aber später spröde, hart und schwarz, es ist sehr
                              									unempfindlich gegen Feuchtigkeit und arbeitet daher weniger als nicht kreosotirtes
                              									(wirft sich, schwindet, quillt, reiſst). Da das Kreosot, den Sonnenstrahlen
                              									ausgesetzt, zum Theile verdunstet, während der Rest mit der Zeit im Holze
                              									hinabsickert und sich am Fuſsende sammelt, so ist es zum Imprägniren von
                              									Telegraphenstangen nicht wohl geeignet, oder es sind die kreosotirten Hölzer noch
                              									mit einem Theeranstriche zu versehen.
                           Seely legt die zu imprägnirenden Hölzer in ein Bad von
                              										Kreosotöl und erhitzt dasselbe auf 250° F., bis
                              									Luft und Feuchtigkeit ausgetrieben sind; dann ersetzt er das heiſse Bad durch ein
                              									solches von Theeröl, welches so kalt ist, als die
                              									Erhaltung der Dünnflüssigkeit es nur gestattet. Es bilden sich hierbei innerhalb der
                              									Zellen feste Kohlenwasserstoffe, die Holzfaser bleibt unverletzt, die Durchtränkung
                              									ist eine vollständige und sehr gleichmäſsige.
                           Thomas imprägnirt mit Harzöl.
                           J. B. Blythe (1875 215 472.
                              									1881 240 * 61 und 1883 249
                              									183) imprägnirt das in Dampfkessel eingeführte Holz mit Wasser-Theeröl-Dampf, welcher 5 bis 10 Proc. Carbolsäure enthält. Diesem
                              									Dampfe bleibt das Holz 6 bis 20 Stunden ausgesetzt und wird dann unter Pressen und
                              									Walzwerken bis auf 90 Proc. und selbst 60 Proc. seiner ursprünglichen Stärke
                              									zusammengepreſst. Für die Eisenbahnschwelle von Seekiefernholz sind 3k, für eine von Rothbuchenholz 10 bis 20k schweren Theeröles nöthig. Das Holz kann als
                              									Klotz oder Schnittwaare, trocken oder grün imprägnirt werden, und wird Kernholz wie
                              									Splintholz durchtränkt, wobei es eine Farbe zwischen Wallnuſs- und Birnbaumholz
                              									erhält. Für diese „Thermo-Carbolisation“ bestehen in Bordeaux und Jedlesee
                              									bei Wien Anstalten. Prof. Exner in Wien fand, daſs
                              									dieses Verfahren beim Buchenholze eine Steigerung der Festigkeits Verhältnisse bis
                              									zu 19 Proc. herbeiführen kann (Gayer,
                                 									Forstbenutzung).
                           Robbins setzt das Holz in einer mit einer Retorte in
                              									Verbindung stehenden
                              									Kammer den Dämpfen von Theeröl aus; doch zeigt das so behandelte Holz mit Ausnahme
                              									der Auſsentheile einen geringen Procentgehalt an flüssigen Kohlenwasserstoffen,
                              									während sich feste gar nicht nachweisen lassen.
                           G. Rütgers vereinigte 1855 Zinkchlorid und Theeröl in der Imprägniranstalt zu Angern an der
                              									österreichischen Nord bahn. Eine wässerige Lösung von Zinkchlorid von 3° B. nimmt
                              									etwa 1 Proc. Carbolsäure aus dem schweren Theeröle auf und ist zum Imprägniren
                              									unmittelbar geeignet. Das Verfahren ist dasselbe wie bei reiner Zinkchloridlösung;
                              									das Holz wird zunächst gedämpft, dann die Luft aus dem Kessel ausgepumpt und
                              									schlieſslich die Flüssigkeit mit einem Drucke von 7 bis 8at eingepreſst. Die Durchtränkung und Härtung des
                              									Holzes geht bis in die innerste Faser und bis in den Holzkern hinein, so daſs zur
                              									Zeit viele deutsche und österreichisch-ungarische Bahnen sich des Rütgers'schen Verfahrens bedienen (seit 1855 die
                              									oberschlesische Bahn Breslau-Posen, Stargard-Posen u.s.w.).
                           Der österreichische Oberst Libert de Paradies (1878 228 189) zu Wien behandelt das zu imprägnirende Holz mit
                              									Dämpfen von Kreosot, Carbolsäure und vielleicht
                              									Naphtalin. Diese Dampfimprägnirung durchdringt das ganze Holz und trocknet es
                              									gleichzeitig. Das auf solche Weise behandelte Holz ist um 10 bis 30 Proc. leichter,
                              									hat seine hygroskopische Eigenschaft verloren, arbeitet nicht, ist fester und härter
                              									und gegen Insekten- und andere derartige Angriffe vollständig geschützt (auch die
                              									Bohrmuschel, Teredo navalis, geht nicht an solch imprägnirtes Holz, was dieses
                              									Verfahren für Holz zu Seeuferbauten sehr werthvoll macht). Anstrich und Politur
                              									nimmt so behandeltes Holz gut an und hält sie auch fest.
                           Auf das Verfahren von K. A. René, welcher ozonisirten
                              									Sauerstoff zur Haltbarmachung der Hölzer verwendet, sei hier nur hingewiesen (1881
                              										240 * 445 und 1883 247
                              									225).
                           Joh. Mancion in Rom bedient sich zum Imprägniren zweier
                              									in verschiedenen Behältern bereiteter Flüssigkeiten, von denen die eine aus 0k,156 krystallisirter
                                 										Arsensäure, 3k,6 Carbolsäure und 100l
                              									Wasser besteht, die andere 10k,6 schwefelsaures
                                 										Eisenoxydul in 100l
                              									Wasser gelöst enthält. Das zu imprägnirende Holz wird
                              									in einen groſsen Injectionscylinder gestellt, der luftdicht verschlossen wird; dann
                              									wird ein starker Strahl von überhitztem Wasserdampfe hineingeführt, um die Luft zu
                              									verdrängen; hierauf die erste Lösung in den luftleeren Cylinder gebracht, durch eine
                              									halbe Stunde unter einem Drucke von 10at gehalten,
                              									die nicht in das Holz eingedrungene Flüssigkeit in ihren Behälter zurückgelassen und
                              									schlieſslich die andere Lösung unter einem Drucke von 12at imprägnirt. Vor der Verwendung läſst man das imprägnirte Holz gut an
                              									der Luft trocknen.
                           B A. Tripler sättigt die Holzpflasterblöcke mit Arsenchlorid oder Arsenik und Kochsalz und überzieht ihre Oberfläche mit
                              									Harz oder Theer. Zwischen Pflaster und Erde bringt er dann noch eine Fäulniſs
                              									widrige Unterlage entweder durch Tränkung des Grundbelages oder durch Mengung des
                              									Antisepticums mit dem Sande.
                           A. v. Berkel's in Berlin patentirtes
                              									Imprägnirungsverfahren beruht darauf, daſs kieselsaurer Kalk und Kieselsäure
                              									entstehen, wenn man Kalkwasser mit Lösungen von Kieselfluſssäure in Berührung läſst. Imprägnirt man mit
                              									diesen Lösungen nach einander Holz, so entsteht innerhalb desselben Fluſsspath,
                              									kieselsaurer Kalk und Kieselsäure, welche Bestandtheile alsdann das Holz
                              									versteinern. Wendet man neben den genannten Agenden bituminöse, harzige, fettige,
                              									ölige Flüssigkeiten zur gleichzeitigen Durchtränkung des Holzes an, so wird das Holz
                              									gegen Feuchtigkeit unempfindlich und gewissermaſsen mineralisirt. Berkel läſst nun die Hölzer zunächst je nach ihrer
                              									Porosität einige Zeit lang in einer gesättigten Kalkwasserlösung oder in Kalkmilch
                              									liegen, oder kocht sie darin, dann läſst er sie trocknen. Hierauf werden sie in dem
                              									luftleeren Imprägnirkessel mit einer entsprechenden Mischung von Kieselfluſssäure
                              									mit Mineralöl oder anderen öligen Flüssigkeiten, welche zwecks gröſserer
                              									Dünnflüssigkeit erwärmt sind, durch einige Stunden unter Ueberdruck imprägnirt und
                              									dann getrocknet. Das Verfahren kann jedoch auch in umgekehrter Reihenfolge
                              									vorgenommen werden, oder auch so, daſs Kalk, Kieselfluſssäure und Bitumen jedes für
                              									sich imprägnirt werden, oder auch erst Kieselfluſssäure und dann Bitumen mit
                              									Kalkmilch gemischt.
                           Schon vor dieser Patentertheilung wurden in den fürstlich Bismarck'schen Waldungen die Buchenpflasterklötze (nach Storp) in Kalkmilch gekocht, dann mit Wasserglas
                              									gesättigt und hierauf in einem Kalkmilchbade verkieselt.
                           Nach Gayer (Die
                                 										Forstbenutzung, 7. Aufl.) wurde die Imprägnirung mit kohlensaurem Kalke zuerst von Stuart Mouteith in der Absicht vorgeschlagen, die Holzporen zu verstopfen,
                              									später wurde dieses Verfahren von Anderen und neuerdings von Frank wieder aufgegriffen.
                           Derartig imprägnirtes Holz ist nach den Untersuchungen von K.
                                 										Wilhelm (Mittheil. des techn. Gewerbemuseums in
                                 										Wien, 3. Jahrg. Nr. 34) zur Möbelfabrikation und Verwendung im Trockenen
                              									wohl geeignet, doch ist es zweifelhaft, ob es auch bei Verwendung im Freien eine
                              									gröſsere Dauer besitzt.
                           Brown (Englisches Patent vom 20. Juni 1873; 1875 215 472) bringt das Holz in den Cylinder und pumpt die
                              									Luft aus, dann öffnet er den Sperrhahn eines mit diesem in Verbindung stehenden und
                              									mit einem Brei aus Kreide und Wasser gefüllten
                              									Behälters, so daſs dieses Gemisch in den Imprägnirungscylinder eindringt und sich
                              									die Holzporen mit Schlemmkreide füllen.
                           J. Jones zu New-Orleans bringt erst den Zellsaft und die
                              									Holzfeuchtigkeit zum
                              									Verdampfen, die eiweiſsartigen Stoffe durch die Wärme gleichzeitig zum Gerinnen,
                              									wodurch sie unlöslich werden. Dann wird das Holz in eine kochende Lösung getaucht,
                              									deren Hauptbestandtheile Asphalt und Carbolsäure sind, in je nach der Art des Holzes
                              									verschiedenen Mengen. Beim Abkühlen verdichten sich die Dämpfe, der gelöste Asphalt
                              									dringt in die Poren und inneren Kanäle des Holzes ein und füllt sie aus. Die
                              									Flüssigkeit verdunstet schnell an der Luft. Das Holz zeigt eine glatte, glänzende,
                              									für Feuchtigkeit undurchdringliche Oberfläche.
                           Wirt und Hurdle verkohlen die Straſsenpflasterklötze an
                              									der Oberfläche und überziehen sie dann mit Asphalt.
                              									Dieses Verfahren ist schlecht, ja für trockenes Holz gar nicht anzuwenden. Die
                              									Asphaltdecke schmilzt und flieſst ab bei + 60 bis 70° F., kalt ist sie spröde und
                              									nützt sich durch das Fahren darauf ab, so daſs dann jeder Pflasterklotz ein poröses
                              									Gefäſs zur Aufnahme von Wasser ist, welches aber nicht ablaufen kann.
                           Auf der Insel Sardinien wird das Holz, namentlich zu Wagenrädern, 5 bis 8 Tage
                              									hindurch in mit Kochsalz gesättigtem Wasser
                              									eingeweicht, wodurch es gegen äuſsere Einflüsse unempfindlich wird, nicht schwindet
                              									und nicht quillt, sich nicht wirft und nicht reiſst.
                           Statt das Holz in die Salzlösung hineinzulegen, genügt es auch, gut trockenes Holz so
                              									oft mit derselben zu bestreichen, bis es nichts mehr davon aufsaugt (Böttcher's Polytechnisches
                                 										Notizblatt).
                           Waterberg behandelt die Hölzer in geschlossenen
                              									Cylindern mit Dampf und führt dann eine Kochsalzlösung
                              									ein, dann läſst er Theeröl, Kreosotöl oder eine ähnliche Flüssigkeit folgen. Doch
                              									sättigt das Holz sich nur theilweise mit der Kochsalzlösung und auch das Theeröl
                              									dringt ungleichmäſsig ein.
                           Detwiler und Gilder
                              									imprägniren die Holzpflasterklötze mit in Naphta gelöstem
                                 										Harze unter starkem Drucke und bei hoher Temperatur.
                           Hubert (1874 212 529) findet
                              									das beste Mittel, Holz, welches der Feuchtigkeit ausgesetzt ist, zu erhalten, darin,
                              									lange und dünne eiserne Nägel mit breiten, flachen
                              									Köpfen hineinzuschlagen. So vorgerichtetes Holz in die Erde gelegt, läſst die Nägel
                              									rosten, und dieser Rost verbreitet sich gleichmäſsig durch das Holz, es sehr
                              									dauerhaft machend. Zu gleichem Zwecke kann man z.B. Eisenbahnschwellen mit
                              									Eisendraht umwickeln.
                           Constant. und Smith trocknen das Holz zunächst durch
                              									heiſse Luft und behandeln es dann mit Rauch, welcher in das Holz eindringt und sich
                              									in den Poren verdichtet.
                           Der französische Industrielle Hatzfeld (Englisches
                              									Patent vom 12. Juli 1873; 1875 215 472) kocht das Holz
                              									zunächst in Galläpfelabsud und dann in Eisenvitriollösung, um es gewissermaſsen wie Leder zu
                              									gerben. Dieses Verfahren ward 1876 von der französischen Telegraphenverwaltung auf der Linie
                              									Nancy-Vezelise angewendet (Gaz. des Arch. et du bát,
                              									1876 Nr. 13).
                           Der französische Chemiker Jacques löst als
                              									Imprägnirungsflüssigkeit Seife in einer mineralischen
                                 										Säure. Die abgeschiedene fette Säure, welche die Poren des Holzes ausfüllt
                              									und in Wasser unlöslich ist, soll verhindern, daſs Wasser nicht mehr in das Holz
                              									eindringen und Fäulniſs verursachen kann. Von der Art der verwendeten Säure und von
                              									dem Zwecke, zu welchem das Holz dienen soll, hängt die Dauer der Imprägnirung ab
                              									(vgl. Jacques und Sauval
                              									1878 230 187).
                           Zur Imprägnirung von Gefäſsen, Bottichen u.s.w. bedient sich E. Schaal in Stuttgart des Paraffins (1880
                              										236 351). Zunächst werden die Gefäſse durch 2 bis 3
                              									Wochen an warmer Luft getrocknet, damit die Poren zum Aufsaugen des Paraffins
                              									geöffnet werden. Es wird nun 1 Th. Paraffin in einem Metallgefäſse unter Umrühren
                              									auf mäſsigem Feuer geschmolzen, dann an der Luft weiter umgerührt, bis die Masse
                              									oben am Rande zu erstarren beginnt, dann werden 6 Th. Petroleumäther oder auch
                              									Schwefelkohlenstoff hinzugegossen und bis zur Lösung weiter gerührt. Im Kalten zu
                              									gebrauchende Gefäſse werden dann mit dieser Lösung angestrichen, bis das Holz nichts
                              									mehr davon aufsaugt: im Warmen zu gebrauchende Gefäſse werden noch mit verdünnter
                              									Wasserglaslösung angestrichen, trocknen gelassen und mit verdünnter Salzsäure
                              									abgewaschen. Die hierbei gebildete Kieselsäure verstopft die Poren äuſserlich und
                              									schützt das Paraffin gegen die Einwirkung des heiſsen Wassers.
                           Die hier folgenden Zusammenstellungen zeigen, welche Imprägnirungsstoffe gröſsere
                              									Verwendung gefunden haben.
                           Gayer bringt in der 7. Auflage seiner Forstbenutzung aus dem Organ
                                 										für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, 1880 S. 87, folgende Ergebnisse
                              									der auf den deutschen Bahnen mit den verschiedenen Imprägnationsweisen an
                              									verschiedenen Holzarten gemachten Erfahrungen:
                           „Zinkchlorid und Dampfdruck.EichenschwellendurchschnittlicheDauer19bis25JahreKiefernschwellen„„22,8„Buchenschwellen„„13bis15„Zinkchlorid, durch Eintauchen.FichtenschwellendurchschnittlicheDauer  6,5„Kreosot mit Dampfdruck.EichenschwellendurchschnittlicheDauer19,5„Buchenschwellen„„18,0„Kupfervitriol, eingepreßt.KiefernschwellendurchschnittlicheDauer16,0„Kupfervitriol, gesotten.KiefernschwellendurchschnittlicheDauer14,0„Kupfervitriol, durch Eintauchen.KiefernschwellendurchschnittlicheDauer13,9„Fichtenschwellen„„  9,6„
                              								
                           
                              Wenn man nach diesen Zahlen die Dauer der präparirten Hölzer mit jener im nicht
                                 										präparirten natürlichen Zustande vergleicht, so ergibt sich, daſs im
                                 										Durchschnitte die Dauer der Bahnschwellen durch Imprägnirung nach den
                                 										verschiedenen Tränkungsmethoden sich erhöht: bei der Buche um das nahezu
                                 										Vierfache, bei der Kiefer um das stark Doppelte, bei der Eiche um das knapp
                                 										Doppelte, bei der Fichte um das Halbfache.“
                              
                           Nach dem Handelsblatte für Walderzeugnisse, 1887,
                              									imprägnirten in Deutschland:
                           
                              
                                 
                                 
                                 Eisenbahnlinien im J.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 1865
                                 1868
                                 1878
                                 1884
                                 
                              
                                 Mit
                                 schwefelsaurem
                                 Kupferoxyd
                                 15
                                 6
                                   5
                                   1
                                 
                              
                                 „„
                                 „„
                                 EisenoxydulZinkoxyd
                                   1
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 Barium
                                   2
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 „
                                 Quecksilberchlorid
                                   3
                                 6
                                   8
                                   1
                                 
                              
                                 „
                                 Zinkchlorid
                                   8
                                 7
                                 20
                                 22
                                 
                              
                                 „
                                 Kreosot
                                   4
                                 5
                                 13
                                 11
                                 
                              
                                 „
                                 Kreosot u. Zinkchlorid in Mischung
                                 –
                                 –
                                   4
                                   7
                                 
                              
                                 „
                                 Kreosot-Dampf
                                 (Patent Paradies)
                                 –
                                 –
                                 –
                                   1
                                 
                              
                                 „
                                       „          „
                                 (Patent Blythe)
                                 –
                                 –
                                   1
                                   1
                                 
                              
                                 „
                                 Antiseptikum unter Druck (Hen-  nings und
                                       											Reinhardt)
                                 –
                                 –
                                 –
                                   1
                                 
                              
                                 Zinkchlorid wenden von 48 Eisenbahngesellschaften schon 29
                                    											an.
                                 
                              
                           Die Menge der aufgenommenen Imprägnirungsflüssigkeit gibt Schwackhöfer an:
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                    Holzart
                                    
                                 Flüssigkeitsaufnahme in k für 1
                                    											Schwelle(1 Schwelle durchschnittlich = 0,1 cbm)
                                 
                              
                                 Zinkchlorid
                                 Zinkchlorid undTheeröl
                                 Theeröl
                                 
                              
                                 Eiche
                                 8,5 bis 10,0
                                     7,0 bis 8,5
                                 5,0 bis 8,0
                                 
                              
                                 Buche
                                 25   „   33
                                     20   „   30
                                 18   „   22
                                 
                              
                                 Kiefer
                                 20   „   26
                                     18   „   22
                                 12   „   18
                                 
                              
                           Die durchschnittlichen Kosten der Imprägnirung einer Schwelle sind nach Schwackhöfer in Mark:
                           
                              
                                 Imprägnirungsmittel
                                 Eiche
                                 Buche
                                 Kiefer
                                 
                              
                                 Zinkchlorid
                                 0,37
                                 0,44
                                 0,47
                                 
                              
                                 Zinkchlorid und Theeröl
                                 0,61
                                 0,86
                                 0,74
                                 
                              
                                 Theeröl
                                 1,00
                                 1,90
                                 1,70
                                 
                              
                                 Quecksilberchlorid
                                 –
                                 –
                                 0,75
                                 
                              
                                 Theeröldämpfe (Paradies)
                                 –
                                 0,76
                                 –
                                 
                              
                                            „            (Blythe)
                                 0,58
                                 –
                                 0,61
                                 
                              
                           Gayer gibt als Durchschnitt der von Buresch auf S. 82 seiner Preisschrift: Der Schutz des Holzes gegen Fäulniſs und sonstiges
                                 										Verderben, Dresden 1880, zusammengestellten, von einer groſsen Anzahl
                              									deutscher Bahnen erhobenen Kosten für 1/10 Festmeter Holz an:
                           
                              
                                 Chlorzink, Dampfdruck
                                 0,59
                                 M.
                                 
                              
                                 Kupfervitriol, Boucherie
                                 0,65
                                 „
                                 
                              
                                 Kyanisiren
                                 1,07
                                 „
                                 
                              
                                 Kreosotiren
                                 1,43
                                 „
                                 
                              
                           
                           Wieck's deutsche Gewerbezeitung, 1875 Nr. 2, gibt für
                              									Telegraphenstangen die durchschnittliche Dauer an:
                           
                              
                                 Nicht imprägnirte
                                 
                                 
                                 7
                                 Jahre
                                 
                              
                                 Boucheriesirte
                                 10
                                 bis
                                 14
                                 „
                                 
                              
                                 Kreosotirte
                                 25
                                 „
                                 26
                                 „
                                 
                              
                                 Burnettisirte
                                 18
                                 „
                                 20
                                 „
                                 
                              
                           Schwackhöfer bringt in Lorey's
                                 										Handbuch der Forstwissenschaft noch eine Zusammenstellung über die im J.
                              									1884 in den Geleisen der Eisenbahnen liegenden hölzernen Schwellen, die wir im
                              									Folgenden wiedergeben:
                           
                              
                                 Eisenbahnen
                                 Eichen
                                 Buchen
                                 Lärchen
                                 TannenundKiefern
                                 Zu-sammen
                                 impräg-nirt
                                 nichtimpräg-nirt
                                 
                              
                                                               Millionen Stück
                                 
                              
                                 DeutscheOesterreich-ungarischeNiederländische und
                                    											andere    Vereinsbahnen
                                 31,07021,454  5,088
                                 0,6361,5100,049
                                 0,2103,7780,004
                                 24,0805,2980,659
                                   55,996  32,040    5,801
                                 38,708  5,955  0,531
                                 17,28826,085  5,269
                                 
                              
                                 Summa
                                 57,612
                                 2,195
                                 3,992
                                 30,037
                                 193,837
                                 45,194
                                 48,642
                                 
                              
                           
                              „Demnach werden in Deutschland 69,1 Proc., in Oesterreich-Ungarn 18,6 Proc.
                                 										sämmtlicher Schwellen imprägnirt.“
                              
                           (Vgl. auch Löwenfeld 1887 264
                              									* 559; Röper bezieh. Berkel 1887 260 75; De
                                 										Lafollye 1881 242 444; Francks 1880 236 85; Funk und Huber 1876 221 186; Krug 1875 218 370 und Lostal 527; Paulet 1875 215 287; Langdon 1874 214 251; Boucherie 1874 211 480 und
                              										213 360.)