| Titel: | Zierstich-Nähmaschine von der Essex Embroidery Machine-Company in Portland (Maine, Nordamerika). | 
| Autor: | H. G. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 394 | 
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                        Zierstich-Nähmaschine von der Essex Embroidery
                              								Machine-Company in Portland (Maine, Nordamerika).
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									20.
                        Zierstich-Nähmaschine.
                        
                     
                        
                           Der Zierstich wird bei dieser durch D. R. P. Kl. 52 Nr. 42589 vom 15. März 1887
                              									geschützten Maschine durch eine entsprechende Bewegung des Stoffes hervorgebracht,
                              									und zwar erfolgt dieselbe mit Hilfe eines den Stoffschieber und Stoffdrücker
                              									ersetzenden, über der Stichplatte angebrachten Transporteurs, welcher einerseits von
                              									einem aussetzend bewegten Musterbande unter Vermittelung von Hebeln dem von den
                              									Kanten dieses Musterbandes gebildeten Muster entsprechend wagerecht verschoben wird
                              									und andererseits von der durch einen besonderen Hebelmechanismus auf und ab bewegten
                              									Stoffdrückerstange eine auf und ab gehende Bewegung empfängt, so zwar, daſs der
                              									Transporteur nach der Bildung eines Stiches gehoben, sodann in einer Richtung
                              									seitwärts bewegt, hierauf auf den Stoff herabgedrückt, hernach den Stoff
                              									transportirend und unter die Nadel zurückführend in einer anderen Richtung seitlich
                              									bewegt und alsdann nach der Stichbildung wieder gehoben wird u.s.w.
                           Der über der Stichplatte angebrachte Transporteur e
                              										(Fig. 16
                              									und 18 Taf.
                              									20) besteht aus einem Ringe 2, an welchem eine
                              									beliebige Anzahl von durch Federn unter sich verbundenen radialen Füſsen oder Klauen
                              										o drehbar befestigt ist. Die Federn 4 haben das Bestreben, die gezahnten oder rauh
                              									gemachten freien Enden der Klauen nach einwärts gegen den Mittelpunkt des Ringes 2 zu ziehen. Die Klauen werden daher von den Federn 4, wenn der Transporteur e
                              									gehoben ist, bis zu einer gewissen Strecke zusammengezogen: sobald aber der
                              									Transporteur auf den Stoff herabgedrückt wird und die Klauen mit dem Stoffe in
                              									Berührung kommen, werden die letzteren nach auswärts bewegt, und hierdurch wird der zwischen
                              									denselben liegende Theil des Stoffes gestreckt.
                           Der Transporteur e sitzt fest an dem Arme f (Fig. 16 Taf. 20), dessen
                              									freies Ende bei g drehbar mit dem auf dem Bolzen i der Grundplatte a
                              									drehbar angeordneten einarmigen Hebel h verbunden ist.
                              									Ungefähr in seiner Mitte ist der Arm f mit einem
                              									Schlitze p versehen, in welchen der Stift o des bei n drehbar an der
                              									Grundplatte befestigten Hebels m eingreift. Der Hebel
                              										h, sowie der freie Arm des Hebels m tragen je eine Rolle oder einen Stift j bezieh. q, mit welchen
                              									sie an je einer Kante des vortheilhaft aus Blech bestehenden Musterbandes k anliegen, das in Richtung des Pfeiles bewegt wird.
                              									Die Kanten des Musterbandes sind dem Muster entsprechend geformt und die Hebel h und m sind durch die
                              									Federn r mit einem an a
                              									festen Stift s derart verbunden, daſs die Rollen j und q beständig gegen
                              									das Musterband angedrückt werden und somit den Biegungen desselben folgen müssen.
                              									Die Schwingungen des Hebels h bewirken ein Verschieben
                              									des Armes f in seiner Längenrichtung, während
                              									diejenigen des doppelarmigen Hebels m Schwingungen des
                              									Armes f hervorrufen, welche senkrecht zu dessen
                              									Längenrichtung gerichtet sind.
                           Das Musterband k wird ruckweise bewegt, und zwar nur
                              									dann, wenn die Nadel sich nicht im Stoffe befindet. Es erhält seine Bewegung von dem
                              									auf der unter der Grundplatte angeordneten Welle c1 sitzenden Zahnrade b1, dessen Zähne in entsprechende
                              									Oeffnungen a1 des
                              									Musterbandes eingreifen (Fig. 20 und 21 Taf. 20).
                              									Das Zahnrad b1 erhält
                              									seine Bewegung von der Welle k1 aus unter Vermittelung des auf dieser fest
                              									sitzenden Zahnsegmentes j1, welches bei jeder Umdrehung der Welle k1 einmal mit dem auf der Welle c1 lose sitzenden und
                              									mit Sperrklinke g1
                              									ausgestatteten Zahnsegmente f1 in Eingriff kommt (Fig. 17 und 22 Taf. 20).
                              									Das Zahnsegment f1
                              									nimmt dabei durch die Sperrklinke g1 und das auf Welle c1 fest sitzende Sperrrad i1 die Welle c1 mit, dreht also b1 um einen bestimmten
                              									Betrag. Sobald das Segment j1 den Zahntrieb f1 verlassen hat, kehrt dieser, durch die Feder l1 veranlaſst, in seine Ausgangsstellung
                              									zurück, wobei die Sperrklinke g1 auf dem Sperrrade i1 schleift. Bei dieser Zurückdrehung
                              									kommt ein am Segmente f1 sitzender Daumen m1 mit dem Daumen n1 am Segmente j1 in Berührung und werden hierdurch Stöſse
                              									vermieden.
                           Die senkrechte (auf und abwärts gehende) Bewegung erhält der Transporteur, wie
                              									bereits erwähnt, durch die Drückerstange a2
                              									a3. Die Stange a2 trägt den
                              									wagerechten Zapfen o2
                              										(Fig. 18
                              									und 19),
                              									welcher in einen Schlitz des bei j2 drehbaren Winkelhebels i2 eingreift, der von der Curvenscheibe
                              										e2 aus unter
                              									Vermittelung der Theile k3
                              									isj3
                              									k2 in schwingende
                              									Bewegungen versetzt wird, durch die eine auf und abwärts gehende Bewegung der Stange
                              										a2 hervorgerufen
                              									wird; also eine gleiche Bewegung des Transporteurs e.
                           
                           Der die Nadel umgebende, von den Klauen o des
                              									Transporteurs eingeschlossene Theil des Stoffes ist in Folge der Construction des
                              									Transporteurs von oben nicht unterstützt, er wird also, wenn die Nadel aus dem
                              									Stoffe heraustritt, mit dieser etwas mit nach oben gehen; was eine ungenaue
                              									Schlingenbildung für den Oberfaden zur Folge hat. Dieses Lüften des Stoffes wird
                              									durch einen unterhalb der Arbeitsplatte in nächster Nähe der Nadelbahn angeordneten
                              									Finger o1 (Fig. 23 Taf.
                              									20) dadurch verhindert, daſs derselbe, sobald die Nadel nach oben geht, gegen den
                              									Stoff sich bewegt und diesen spannt, so daſs derselbe nicht durch die Nadel gehoben
                              									werden kann. Seine Bewegung empfängt der Finger o1 von dem auf der Treibwelle k1 sitzenden Excenter x1 unter Vermittelung
                              									der Stange w1, des
                              									Armes v1 der mit diesem
                              									verbundenen Welle u1
                              									und des an dieser sitzenden mit Schlitz s1 versehenen Armes t3, welcher auf den den Stift o1 tragenden, bei q1 drehbar befestigten Hebel p1
                              									r1 einwirkt (Fig. 24 Taf.
                              									20).
                           An Stelle des Musterbandes k, welches durch die Rollen
                              										l Führung erhält, kann auch eine Musterwalze
                              									treten, bezieh. ein um eine Scheibe gelegtes Musterband. Im letzteren Falle wird die
                              									Scheibe an Stelle des obengenannten Zahnrades b1 auf der Welle c1 befestigt.
                           
                              
                                 H. G.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
