| Titel: | Elektrische Bogenlampe von Siemens und Halske. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 406 | 
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                        Elektrische Bogenlampe von Siemens und
                              								Halske.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									19.
                        Siemens und Halske's elektrische Bogenlampe.
                        
                     
                        
                           Auf der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung in Wien 1888 hatten Siemens und Halske eine neue Bogenlampe ausgestellt, ohne jedoch dieselbe
                              									im Betriebe vorzuführen. Dieselbe ist in Fig. 9 nach der Zeitschrift für Elektrotechnik,1888 * S. 511,
                              									abgebildet.
                           Der untere Kohlenträger U steht wie gewöhnlich fest, und
                              									die Kohle ist darin so verstellbar, daſs man sie genau unter die obere K bringen kann. Der obere Kohlen träger T aber hängt an einem Kupferbande B, das oben über eine Trommel t geschlungen ist. Sinkt der Kohlenträger, so dreht er die Trommel t entgegen der Wirkung einer in ihrem Inneren
                              									verborgenen Schneckenfeder. (Die in der Zeichnung sichtbare Schneckenlinie stellt
                              									nicht diese Feder, sondern einen stromführenden Kupferstreifen vor.)
                           Die Trommel t trägt aber einen Zahnkranz, der durch die
                              									angedeutete Räderübersetzung das Steigrad e treibt;
                              									letzteres macht mittels des Ankers c den Schwungkörper
                              										b schwingen, wenn nicht ein federartiger Fortsatz
                              									des Körpers b von der Hemmfeder g aufgehalten wird, in welchem Falle das ganze Werk gehemmt ist, so daſs
                              									die obere Kohle nicht auf die untere sinken kann.
                           Kommt nun der Strom, so kann er nur durch die Umwindungen des Elektromagnetes m gehen, der seinen Anker n anzieht. Dieser ist bisher durch die Feder f abgezogen worden:, er trägt den Schwingkörper b sammt dem Steigrade e und dem nächsten
                              									Zahnrade; dies alles macht nun die Bewegung des Ankere mit. Das gröſsere Zahnrad,
                              									das unmittelbar vom Zahnkranze der Trommel bewegt wird, sitzt am Ende eines um die
                              									Trommelachse beweglichen Armes und wird durch den Zahndruck des Trommel-Zahnkranzes
                              									veranlagst, die Bewegung des Ankers nach rechts mitzumachen, so daſs alles in
                              									Eingriff bleibt, dagegen wird die Hemmzunge des Schwingers von der Feder g frei gelassen.
                           
                           Die obere Kohle K hat sich schon während der Bewegung
                              									des Ankers a etwas gesenkt und geht nun, wo der
                              									Schwinger b arbeiten kann, langsam weiter nieder bis
                              									zur Berührung mit der unteren.
                           In diesem Augenblicke hört der Strom in m beinahe ganz
                              									auf, die Feder f zieht daher den Anker zurück und damit
                              									die Oberkohle etwas hinauf; der Lichtbogen bildet sich, und m bekommt wieder so viel Strom, um der Feder f das Gleichgewicht halten zu können; die Hemmzunge wird wieder von der
                              									Hemmfeder g gehalten. Der Lichtbogen und mit ihm der
                              									Strom in m wächst, der Anker a wird mehr und mehr heruntergezogen, bis endlich die Hemmung wieder frei
                              									wird; nun nähern sich die Kohlen ein wenig, m läſst
                              									dann nach, die Hemmzunge wird wieder gehalten u.s.f.
                           In der Mitte des Ankerhebels a befindet sich ein festes
                              									Röllchen mit Schraubennuth, in die eine gespannte Schnur s geschlungen ist, um rasche Bewegungen des Ankers zu verhindern.
                           Bemerkenswerth ist der Mangel eines Sperrrades, das bei anderen Räderlampen in
                              									Thätigkeit tritt, wenn die Oberkohle von Hand hinaufgeschoben wird. Hebt man hier
                              									den schweren oberen Kohlenträger T, so dreht die Feder
                              									in der Trommel diese nach links herum, der Hebel a, der
                              									von der Feder f gegen einen Anschlag gezogen wird,
                              									bleibt ruhig, aber das gröſste der Uebersetzungsräder, das, wie gesagt, auf einem um
                              									die Trommelachse beweglichen Arme sitzt, wird durch den Zahndruck des
                              									Trommel-Zahnkranzes nun stimmt diesem Arme etwas nach links mitgenommen und kommt
                              									dadurch auſser Eingriff mit dem übrigen Räderwerke, das nun ruhig stehen bleibt,
                              									während Trommel und erstes Rad sich allein drehen. Läſst man den oberen Kohlenträger
                              									los, so bringt er durch sein Gewicht den gestörten Eingriff wieder zu Stande, und
                              									alles bleibt in Ruhe.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
