| Titel: | Ueber die Darstellung von Rosanilinen aus Oxytriphenylkarbinolen mit Ammoniak bezieh. dessen Alkyl- und Phenylderivaten; von Dr. Otto Mühlhäuser. | 
| Autor: | Otto Mühlhäuser | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 459 | 
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                        Ueber die Darstellung von Rosanilinen aus
                           								Oxytriphenylkarbinolen mit Ammoniak bezieh. dessen Alkyl- und Phenylderivaten; von Dr.
                           								Otto Mühlhäuser.
                        Darstellung von Rosanilinen aus Oxytriphenylkarbinolen.
                        
                     
                        
                           Gibt man ein Oxytriphenylcarbinol der Einwirkung von Ammoniak oder dessen primären
                              									und secundären Substitutionsproducten im papinschen Topfe preis, so entstehen
                              									Rosaniline. Je nach der Dauer der Reaction ist dann die Amidirung mehr oder weniger
                              									vollständig und erhält man ganz oder theilweise amidirtes Product.
                           Aurin gibt mit alkoholischem oder wässerigem Ammoniak schlieſslich Pararosanilin:
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 271, S. 460
                              
                           
                        
                           
                              Geschichtliches.
                              
                           Jules PersozDiction. chim. p. Wurtz, Bd. 1 S.
                                    										498. hat als der Erste auf Oxytriphenylcarbinole, speciell auf ein
                              									Gemisch derselben, auf Corallin, Ammoniak unter Druck einwirken lassen. Bald darauf
                              									hat RigoudVgl. Handbuch der chemischen Technologie von Bolley, B. 5 S. 321. aus nicht
                              									bezieh. aus theilweise amidirtem Corallin mit heiſsem Anilin das sogen. Azulin
                              									bereitet. 1877 isolirten Dale und SchorlemmerBerichte der deutschen chemischen Gesellschaft.
                                    											1877 Bd. 10 S. 1016, 1123 und 1602. aus Corallin das
                              									Trioxytriphenylkarbinol und unterwarfen diese reine Substanz der Einwirkung von
                              									Ammoniak. Dabei erhielten sie Pararosanilin. Dieselben ChemikerAnn. Chem. Pharm., Bd. 166 S. 294, und Chem. Soc. Journ., Bd. 11 S. 439. Vgl. Erhardt, Arch. Pharm., Bd. 11 S. 481, und Jahresber., 1877 S. 1233. stellten
                              									aus Trioxytriphenylcarbinol mit Methylamin das Trimethylpararosanilin und mit Anilin
                              									und etwas Essigsäure das Triphenylpararosanilin dar. 1878 fand A. W. HofmannBerichte der deutschen chemischen Gesellschaft.
                                    											1878 Bd. 11 S. 1455, 1879 Bd. 12 S. 1384 und 2216.
                              									, daſs Eupitonsäure mit wässerigem Ammoniak bei 160 bis
                              									170° das Hexaoxymethylpararosanilin gibt. 1881 erhielt ZulkowskyJahresber., 1881 S. 570. aus
                              									Methylaurin und Ammoniak ein isomeres Fuchsin, im selben Jahre BreinlBerichte der österreichischen chemischen
                                       												Gesellschaft. 1881 S. 48 und 73, und Jahresber., 1881 S. 1331. aus Corallin und
                              									Anilinchlorhydrat Triphenylpararosanilin.
                           Ewer und PickD. R. P. Nr. 31321 vom 21. August 1884. bekamen bei der Behandlung
                              									von Farbstoffen vom allgemeinen Typus
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 271, S. 460
                              
                           
                           mit primären und secundären Aminen, im speciellen mit
                              									Methylamin, Dimethylamin, Anilin, o- und p-Toluidin, Xylidin, Cumidin, α- und β-Naphtylamin,
                              									reine Amidotriphenylcarbinole, so beispielsweise aus
                              									Oxytetramethyldiamidotriphenylcarbinol mit Ammoniak bezieh. mit Anilin oder α-Naphtylamin das Tetramethylpararosanilin bezieh. das
                              									Phenyl- oder α-Naphtyl-Tetramethylpararosanilin. Aus
                              									Oxytetramethyldiamidotriphenylcarbinolsulfosäure und Anilin stellten die Genannten
                              									eine Phenyltetramethylpararosanilinsulfosäure dar.