| Titel: | Instrument zur Dreitheilung eines Winkels. | 
| Autor: | R. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 507 | 
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                        Instrument zur Dreitheilung eines
                           								Winkels.
                        Mit Abbildung.
                        Instrument zur Dreitheilung eines Winkels.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 271, S. 507Das von Marie Ghilhain v. Hembyze in Linz
                              									angegebene Instrument (Patent vom 24. November 1887. Illustrirtes österreichisch-ungarisches Patentblatt, Nr. 5) beruht auf
                              									einer einfachen Winkeleigenschaft eines gleichschenkeligen Trapezes, bei welchem die
                              									nicht parallelen Seiten gleich lang sind mit einer der beiden parallelen Seiten. Ist
                              									(vgl. Figur) CA = AB = BD, so sind die über den Diagonalen aufstehenden
                              									Dreiecke, deren Spitzen in A und B sind, gleichschenkelig, und damit ergibt sich nach
                              									der in der Figur eingeführten Bezeichnung:
                           3\,\varphi+\psi=180\ \mbox{oder}\
                                 										\varphi=\frac{1}{3}\,(180-\psi)=\frac{1}{3}\,\alpha.
                           
                           Ist der zu theilende Winkel α =
                              									180 – ψ, so wird man nur ein Trapez obbezeichneter Form
                              									herzustellen haben, bei welchem die zwischen Diagonale und nicht paralleler Seite
                              									bei A und B befindlichen
                              									Winkel gleich ψ dem Ergänzungswinkel des zu theilenden
                              									auf 180° sind, um in dem Winkel der Diagonale und einer parallelen Seite den dritten
                              									Theil des gegebenen Winkels zu erhalten.
                           Das Instrument ist nun auf Grund des Vorausgeschickten wie folgt construirt. Die
                              									Lineale AC und AE (vgl.
                              									Figur) sind um A, BD und BF um B leicht drehbar, wobei A und B die Enden eines
                              									mit AC und BD gleich
                              									langen Lineales sind. Mit AC und BF sind Kreise aus einem Stücke gearbeitet, deren
                              									Mittelpunkte A und B sind,
                              									welche Theilungen enthalten können, und an welche unter beliebigen Winkeln gegen AC und BF die Lineale AF und BD mittels
                              									Schrauben festgeklemmt werden können. Ist nun a der zu
                              									theilende Winkel, so wird AE und BD auf ψ = 180 – α eingestellt und festgeklemmt und nun werden diese
                              									Winkel um A und B so lange
                              									gegen einander gedreht, bis BF mit C, AE mit D coincidirt.
                              									Die Lineale AE und BF
                              									schlieſsen dann mit AB den gesuchten dritten Theil des
                              									Winkels α ein. AE und BF sind länger als die übrigen Lineale, und zwar, um
                              									für alle Fälle auszureichen, doppelt so lang.
                           Die übrigen bei der Ausführung des Instrumentes zu beachtenden Details, damit
                              									dasselbe passend functionirt und entsprechende Genauigkeit gewährt, bedürfen hier
                              									keiner Erörterung.
                           
                              
                                 R.