| Titel: | Neue Gaslocomotiven. | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 49 | 
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                        Neue Gaslocomotiven.
                        Patentklasse 46. Mit Abbildungen auf Tafel 3 und 4.
                        Neue Gaslocomotiven.
                        
                     
                        
                           In letzter Zeit hat man wieder vielfach gestrebt, die Gas- bezieh.
                              									Erdöl-Kraftmaschinen zum Betriebe von Fahrzeugen brauchbar zu gestalten, nachdem die
                              									älteren Versuche, über welche in D. p. J. 1884 254 * 445 berichtet wurde, zu keinem günstigen Ergebnisse
                              									geführt hatten. Um Fahrzeuge mit Gas- bezieh. Erdöl-Kraftmaschinen betreiben zu
                              									können, ist in erster Linie erforderlich, dem Fahrzeuge eine hinreichende Menge von
                              									Speisegas beizugeben. Während man früher hierfür ausschlieſslich verdichtetes
                              									Leuchtgas, wohl auch verdichtetes Fettgas in Anwendung genommen hatte, wird nunmehr
                              									in Folge der Ausbildung der Erdöl-Vergaser wohl ausschlieſslich Erdöl bezieh. der
                              									leichtere Kohlenwasserstoff verwendet, da die Aufstellung eines Vergasers auf dem
                              									Fahrzeuge und die Mitschaffung einer gröſseren Menge flüssigen Kohlenwasserstoffes
                              									die gesammte Maschinerie immer noch praktischer und weniger umständlich macht, als
                              									die Anwendung verdichteten Gases, und dessen Mitführung in Gasometern. Jedenfalls
                              									ist ein Fahrzeug mit Erdölbetrieb ungleich unabhängiger als bei Gasbetrieb.
                           Sodann war es nothwendig, auf Einrichtungen zu sinnen, welche dem Fahrzeuge die
                              									Umsteuerung und die Verwendung verschiedener Geschwindigkeiten gestatteten, ohne die
                              									Maschine selbst in ihrer Umlaufsrichtung und ihrer Geschwindigkeit ändern zu müssen.
                              									Für diese Zwecke hat man immer noch nur Wendegetriebe und Uebersetzungen zwischen
                              									Trieb- und Laufachse zur Benutzung, da selbst die Erfindung einer praktischen
                              									Umsteuerungsvorrichtung für Gasmaschinen noch nicht geglückt scheint. Jedenfalls ist
                              									zu betonen, daſs in den letzten beiden Jahren die Ausführung mit Gas betriebener
                              									Fahrzeuge viele Fortschritte erfahren hat.
                           Auf der Münchener Kraftmaschinen-Ausstellung des letzten Jahres hatte die Firma Benz und Comp. in Mannheim einen Wagen vorgeführt,
                              									welcher mit der in D. p. J. 1888 270 * 100 beschriebenen Maschine unter Verwendung von vergastem Erdöl
                              									getrieben wurde. Sodann hatte die Esslinger Maschinenfabrik nach den Constructionen
                              									von Daimler in Cannstatt sowohl mehrere Wagen als auch
                              									Schiffe mit Erdölgasbetrieb in Thätigkeit gesetzt. Diese Constructionen sollen sich
                              									gut bewährt haben. Ebenso hat Lenoir in Paris seine in
                              										D. p. J. 1889 beschriebene Maschine für den Betrieb
                              									von Fahrzeugen mehrfach angewendet.
                           De la Hault in Brüssel (* D. R. P. Nr. 45081 vom 27.
                                 									Januar 1887) verwendet zum Betriebe von Straſsenfahrzeugen eine Maschine mit
                              									schwingendem Cylinder (Fig. 1 bis 5). Ein Gaserzeuger
                              									verdampft den Kohlenwasserstoff, während eine Pumpe zur Mischung der Ladung und
                              									deren Förderung bezieh. Verdichtung in einem Sammelbehälter dient, aus welchem die Ladung in
                              									erforderlichen Mengen dem Cylinder zugeführt wird, um hier nach erfolgter
                              									Verdichtung entzündet zu werden. Der Arbeitscylinder schwingt unabhängig von der
                              									Pumpe. Ein Vorgelege, welches in der Verlängerung der Hauptwelle liegt, dient zum
                              									Verändern der Geschwindigkeit des Motors. Das aus dem Gaserzeuger fortströmende Gas
                              									geht über einen Regulator, der mit einem Regulirventil versehen ist, in die Pumpe
                              										A und tritt durch den rechten ihrer hohlen
                              									Drehzapfen B über Schieber E in dieselbe. Der Schieber E hängt durch
                              									Schieberstange F mit einem Support f zusammen, welcher an dem Gestell der Maschine
                              									befestigt ist. Da die Kolbenstange der Pumpe A direkt
                              									an die Kurbelwelle angreift und die Pumpe selbst schwingt, so tritt beim Schwingen
                              									des Pumpencylinders ein Bewegen des Schiebers E ein.
                              									Das von der Pumpe angesaugte Gasgemenge wird beim Hubwechsel in den Raum D gepreſst, welcher von dem doppelwandigen
                              									Pumpencylinder gebildet wird, und gelangt von hier aus durch die hohlen Zapfen BB1 in den
                              									Arbeitscylinder H. Dieser schwingt derart in Lagern,
                              									daſs er sich unabhängig von der Pumpe bewegen kann. Um die nöthige Dichtung der
                              									gegen einander schwingenden Pumpencylinder und Arbeitscylinder herbeizuführen, ist
                              									in dem Zapfen B an dem Pumpencylinder A eine Stopfbüchse g
                              									vorgesehen, welche in dem Zapfen geführt ist und mittels Feder G gegen den Zapfen B1 am Arbeitscylinder gepreſst wird. Sowohl
                              									Arbeitscylinder als Pumpe greifen direkt an die Kurbelwelle an; die Kurbeln beider
                              									sind um 60° gegen einander verstellt, um dem Pumpenkolben eine Voreilung zu geben,
                              									so daſs das Gasgemenge aus dem Pumpencylinder in den Arbeitscylinder A gedrückt wird. Letzterer ist doppelt wirkend und hat
                              									zwei Einlaſsventile h und zwei Auslaſsventile h1. Die beiden
                              									Einlaſsventile h (Fig. 3) werden unter
                              									Vermittelung einer Stange i, welche mittels der Stange
                              										i1 am Gestell
                              									drehbar gelagert ist, von einer unrunden Scheibe J der
                              									Kurbelwelle bewegt. Das andere Ende der Stange wird von einem Pendel j beherrscht, welches im Support j1 am Cylinder gelagert
                              									ist; der obere Theil dieses Supports tragt auſserdem das Gabelstück L mit federnden, herabhängenden Enden, welche am
                              									unteren Ende mit Auskerbungen ll versehen sind. Der
                              									schwingende Hebel j ist in der Mitte der federnden
                              									Gabel gelagert; zwischen dem Hebel j und den Gabelenden
                              									der Feder L sitzen die Köpfe der Ventilstange, so daſs
                              									bei Bewegung der Schubstange i beide Ventile h beeinfluſst werden. Wenn der Arbeitskolben H am Ende des Hubes angelangt ist, so ist das eine
                              									Eintrittsventil geöffnet, das andere dagegen geschlossen, und das Gas- und
                              									Luftgemisch tritt unter Druck in den Cylinder H.
                              									Fig. 2 zeigt
                              									die Auslaſsventile in der Stellung, die der Todtpunktlage der Maschine entspricht.
                              									Die Köpfe der beiden Ventilstangen bilden Gabeln oo, in
                              									denen kleine Gleitrollen o1
                              									o1 sitzen, die sich
                              									gegen einen Anschlag m legen, der auf dem Deckel des
                              									Lagers M steht. M bildet
                              									den Schwingungspunkt des Cylinders. Die beiden Ventilstangen von h1
                              									h1 sitzen in
                              									Ausschnitten n der Gabelfeder n1, welche derjenigen an den
                              									Einlaſsventilen ähnlich ist. Die Ventile öffnen und schlieſsen sich somit in Folge
                              									des Schwingens des Cylinders H, indem sich letzterer
                              									gegen den Anschlag m dreht.
                           Die Einlaſsventile bewirken gleichzeitig die Entzündung des Gasgemisches im Cylinder.
                              									Die Ventile h tragen Ansätze z (Fig.
                                 										3) mit kleinen Anschlagnasen z1, welche sich, wenn die Ventilstangen durch das
                              									Pendel j vorgeschoben werden, also die Ventile sich
                              									öffnen, in Federn z2
                              									fangen. Diese Federn z2
                              									sind an dem Ventilgehäuse befestigt; wenn nun ein Ventil sich schlieſst, so fängt
                              									die Nase z1 die Federn
                              										z2 einen
                              									Augenblick, bis letztere von der Nase z1 abgeleitet, wobei die Feder z2 sofort in
                              									Schwingungen versetzt wird und in Berührung mit einem federnden Contract z3 kommt, welcher in
                              									das Ventilgehäuse isolirt eingesetzt ist und mit einer Elektricitätsquelle in
                              									Verbindung steht. In Folge des so hervorgerufenen Contakts schlägt ein elektrischer
                              									Funke zwischen z2 und
                              										z3 über, so daſs sich das Gasgemenge entzündet.
                              									Die Verbrennungsrückstände ziehen durch die Rohre PP1 (Fig. 1) in die Rohre des
                              									Vergasers ab, um letzteren zu erwärmen. Die Auslaſsventile stehen durch den
                              									Rohrkrümmer P mit einander in Verbindung, welcher
                              									Rohrkrümmer mit einem zweiten P1 verbunden ist, der nach dem Vergaser Q führt.
                           Der Arbeitscylinder H besitzt Abkühlungsrippen; auch
                              									kann er mit Mantel versehen sein, durch welchen Kühlflüssigkeit oder gekühlte Luft
                              									streicht. Die Antriebswelle trägt ein Schwungrad und nach der anderen Seite
                              									Zahnräder, um die Geschwindigkeit in gewissen Grenzen verändern zu können. Diese
                              									Zahnräder sitzen auf einer Verlängerung der Kurbelwelle und einer Vorgelegewelle;
                              									die erstereist mit der Kurbelwelle durch Reibungskuppelungen verbunden, deren
                              									ausgeübte Reibung durch eine Schraube umgestellt werden kann. Durch die Anordnung
                              									der Kuppelung soll einem Bruch der Kurbelwelle bei zu groſsem Widerstand vorgebeugt
                              									werden. Das Anpressen der Reibungsscheiben gegen die entsprechenden Zahnräder wird
                              									mittels einer Schrauber am Ende der Kurbelwelle geregelt. Diese auf der Kurbelwelle
                              									sitzenden Zahnräder übertragen ihre Bewegung auf die Zahnräder TT, welche auf ihrer Zwischenwelle lose sitzen und erst
                              									durch Klauenkuppelungen T1
                              									T1 eingerückt werden,
                              									die fest mit der Zwischenwelle verbunden sind. Die Klauenkuppelungen werden mittels
                              									Hebel tt (Fig. 4) ein- und
                              									ausgerückt. Diese Hebel tragen an ihrem anderen Ende an einer entsprechenden Platte
                              									zwei Rollen t1
                              									t1, zwischen welchen
                              									schraubenförmig abgebogene Segmente U laufen. Die
                              									Segmente U sitzen lose auf einer Welle X, welche mittels eines Handhebels W gedreht wird. Es kommt nun bei der gezeichneten
                              									Vorrichtung darauf an, entweder den einen oder den anderen der Hebel t nach der einen oder der anderen Richtung hin zu
                              									bewegen. Dies wird durch Vorwärts- oder Rückwärtsdrehen. des Hebels W und Hin- oder Herschieben der Kuppelungsmuffe u in folgender Weise erreicht. Die Kuppelungsmuffe u ist auf der Welle x
                              									verschiebbar angeordnet, jedoch mittels Nuth und Feder mit derselben verbunden,
                              									derart, daſs sie an der Drehung dieser Welle theilnimmt. Durch ein angegossenes Rohr
                              									steht sie mit der Stange v in Verbindung, derart, daſs
                              									sie von dem Klinkhebel v2 am Hebel W hin und her geschoben werden
                              									kann; auſserdem besitzt die Muffe u an beiden Seiten
                              									Zapfen u3, welche in
                              									Löcher an den Segmenten U greifen können. Weiter
                              									beherrscht die Kuppelungsmuffe u einen Hebel u2 von T-förmiger
                              									Gestalt, dessen Drehpunkt fest am Maschinengestell gelagert ist und welcher mit
                              									seinem kürzeren Arm in einer Nuth u1 an der Kuppelungsmuffe u geführt wird. Je nachdem nun die Stange v
                              									durch Hebel v2 und
                              									dadurch die Muffe u nach links oder nach rechts gezogen
                              									wird, kommt das linke oder das rechte Ende des T-förmigen Hebels u2 auſser Eingriff mit
                              									der Speiche der Segmente U, während das
                              									entgegengesetzte Ende des T-förmigen Hebels u2 das andere Segment festhält. Wird nun Muffe u nach links gezogen, so kommt ihr Zapfen u3 mit dem linken
                              									Segment in Eingriff, während das rechte Segment durch den Hebel u2 festgehalten ist,
                              									und je nachdem man den Hebel W nach vorwärts oder nach
                              									rückwärts überlegt, wird man das Segment U vorwärts und
                              									rückwärts drehen und demgemäſs unter Vermittlung des Hebels t das rechte oder das linke Rad T (Fig. 1) mit der
                              									Kuppelung T1 in
                              									Eingriff kommen. Die Kuppelungen T1 sind fest mit der Vorgelegewelle verbunden und
                              									übertragen die dergestalt von der Kurbelwelle eingeleitete Bewegung auf das Triebrad
                              										y. Schiebt man dagegen die Kuppelungsmuffe u nach rechts, so kommt unrechter Zapfen u3 am rechten Segment
                              									in Eingriff, während das linke Segment in Folge Drehens des Hebels u2 von demselben
                              									festgehalten ist, und die der Welle X mitgetheilte
                              									Vorwärts- und Rückwärtsbewegung; wird dem einen oder anderen der hinteren Räderpaare
                              										T in oben beschriebener Weise mitgetheilt. Um die
                              									Lage der Segmente U auf der Welle X gleichmäſsig zu erhalten, sind Ringe x1 vorgesehen, welche
                              									durch Stange x2
                              									gehalten sind, während die Verschiebung der Ringe x1 durch die Lageraugen x zum Führen der Welle X unmöglich gemacht
                              									ist.
                           Den Gaserzeuger bildet ein viereckiger Behälter, der durch einen abnehmbaren Deckel
                              									verschlossen ist. In einer gewissen Entfernung vom Boden des Gehäuses (ungefähr ⅕
                              									der Höhe) ist eine Decke angeordnet. Ueber dieser Decke sind Bleche angeordnet,
                              									welche senkrecht stehen und einander parallel in der Längenrichtung des Apparates
                              									liegen, durch Löcher abwechselnd an den Enden der Bleche angeordnet sind und einen
                              									schlangenförmigen Weg beschreiben. Ueber diesen Wänden ruht in mehreren Reihen eine
                              									Anzahl Hürden, deren Zeugbezug in die Carburirflüssigkeit taucht. Unmittelbar
                              									unterhalb der Hürden liegen Rohre, durch welche die Verbrennungsgase aus den Rohren
                              										PP1
                              									hindurchstreichen. In Folge dessen erhitzt das aus diesen Rohren entweichende und dem
                              									Vergaser zugeführte Gemisch von Verbrennungsproducten die durch die Hürden
                              									angesogene Flüssigkeit und bringt sie zum Verdampfen.
                           Die von dem Regulator K (Fig. 5) kommende
                              									atmosphärische Luft tritt in den unteren Theil des Vergasers und circulirt hier
                              									durch die schlangenförmigen Kanäle des aus aufsaugenden Geweben bestehenden
                              									Hürdenbezuges und strömt aus dem oberen Raum ab. Die Luft nimmt bei ihrem Umlauf die
                              									carburirten Dämpfe auf und strömt durch eine Rohrleitung zu dem Regulator zurück,
                              									mischt sich hier mit einer gewissen Menge atmosphärischer Luft und begibt sich von
                              									hier zur Pumpe.
                           Der Regulator, welcher die Menge der nach dem Vergaser streichenden Luft regelt,
                              									besteht aus einem cylindrischen Gehäuse R, welches drei
                              									über einander liegende Oeffnungen R1
                              									R2
                              									R3 besitzt. In diesem
                              									Gehäuse sitzt der Hahnküken R4, welcher drei Oeffnungen entsprechend denen im Hahngehäuse besitzt. Zwei
                              									Zwischenwände R5
                              									trennen die untere Hahnkükenöffnung von den anderen. Die Luft, welche in den
                              									Vergaser eintritt, geht durch die untere Oeffnung R1; die Oeffnungen R2, über derjenigen R1 gelegen, dienen als Einlaſs für das aus dem
                              									Vergaser kommende Gas, welches von neuem sich mit Luft mischt, um ein
                              									Explosionsgemisch zu bilden. Die dritte Abtheilung R3 der Oeffnungen steht mit dem Ventilgehäuse k in Verbindung, das zum Reguliren des in die Pumpe A eintretenden Gasgemenges dient. Mittels Ventilspindel
                              										k kann man das Ventil mehr heben oder senken und
                              									dadurch von Hand den Gaseintritt reguliren. Dieser Regulator ist beweglich mit der
                              									Pumpe verbunden.
                           Von E. Stevens in Brüssel (* D. R. P. Nr. 43059 vom 8.
                                 									October 1887) wird die Gasmaschine nur zum Verdichten von Luft gebraucht, welche
                              									sodann in einer besonderen Luftmaschine wirkt, um durch diese den Wagen
                              									anzutreiben.
                           Der Gasmotor A (Fig. 6) dient einerseits
                              									zum Betriebe der Luftverdichtungspumpe B und
                              									andererseits zum Betriebe der das Wasser in Umlauf versetzenden Pumpe P. Die Luftpumpe B drückt
                              									die Luft in den Behälter C, von wo aus dieselbe in den
                              									Luftmotor D tritt, um aus letzterem in den Behälter O zu entweichen. Zur Herstellung des zum Betriebe des
                              									Gasmotors dienenden Gemenges aus verdichteter Luft und den Dämpfen von Naphta, Erdöl
                              									oder anderen Kohlenwasserstoffen dient ein Vergaser. Der durch Fig. 7 veranschaulichte
                              									Apparat eignet sich für den Fall, wo weniger stark flüchtige und weniger leicht
                              									entzündbare Vergasungsflüssigkeiten benutzt werden. Der Apparat besteht aus einem
                              									Röhrenkessel E mit doppelten Böden. Die
                              									Vergasungsflüssigkeit umspült die Rohre F, durch welche
                              									die aus dem Gasmotor A entweichenden Verbrennungsgase
                              									hindurchziehen. Letztere treten bei A zwischen dem
                              									einen doppelten Boden ein und strömen am anderen Ende durch B ab. Die aus der erwärmten Flüssigkeit aufsteigenden Dämpfe sammeln sich in dem Dom H, woselbst dieselben mit atmosphärischer Luft gemengt
                              									werden, welche durch das Rohr D zuströmt. Das Gemenge
                              									aus Luft und den Kohlenwasserstoffdämpfen strömt durch das Rohr C1 ab.
                           Das Einfüllen der zu verdampfenden Flüssigkeit in den Kessel E erfolgt durch den Hahn I. Bei
                              									Inbetriebsetzung der gesammten Anlage muſs die Verdampfung der Flüssigkeit durch
                              									Wärmezufuhr von einer besonderen Wärmequelle aus eingeleitet werden. Es kann dies
                              									durch Dampf erfolgen, welcher mittels eines besonderen Erdölkochers erzeugt und
                              									durch den Hahn L eingeleitet wird. Es kann hierzu mit
                              									dem Kessel E aber auch eine besondere Feuerungsanlage
                              									für Holz oder Kohlen benutzt werden, deren Brenngase durch Oeffnen einer
                              									Drosselklappe durch das Ende des ebenfalls mit einer Drosselklappe zu versehenden
                              									Rohres A in die Heizrohre F des Kessels eingeführt werden.
                           Für sehr flüchtige und leicht entzündbare Flüssigkeiten empfiehlt es sich, einen nach
                              										Fig. 8
                              									eingerichteten Verdampfungskessel anzuwenden. Hier sind die inneren Böden P und Q selbst wieder
                              									doppelt hergestellt und durch die nur bis zu den innersten Böden reichenden Rohre
                              										F, andere bis zu den äuſseren Böden der Doppelböden
                              									reichende Rohre f hindurchgezogen, durch welche
                              									Verbrennungsgase streichen. Die Räume e zwischen den
                              									Böden, sowie die Zwischenräume zwischen den Rohren F
                              									und f sind mit Wasser gefüllt, so daſs also die durch
                              									die Rohre f abziehenden Verbrennungsgase, welche durch
                              									das Rohr A1 aus dem
                              									Cylinder des Gasmotors A in den Kessel E einströmen, ihre Wärme nur an das Wasser und nicht
                              									direkt an die Flüssigkeit abgeben können. Durch Ablassen des heiſsen Wassers und
                              									Zulassen von kaltem Wasser kann die Temperatur im Kessel E derart geregelt werden, daſs die für die Flüssigkeit zulässige Erwärmung
                              									niemals überschritten und somit jede Selbstentzündung der Dämpfe verhindert wird.
                              									Letztere können nach einem besonderen Mischbehälter geleitet und hier statt mit
                              									gewöhnlicher auch mit verdichteter Luft gemengt werden, welche zweckmäſsig dem
                              									Behälter C entnommen wird. In diesem Falle kann das
                              									Verdichten der den Gasmotor betreibenden Mischung innerhalb des Cylinders des Motors
                              									selbst fortfallen.
                           Die aus dem Kessel E abziehenden Verbrennungsgase treten
                              									durch das Rohr B1 in
                              									den Apparat (Fig.
                                 										9) ein, welcher zum Dämpfen des mit dem Ausstoſsen der Verbrennungsgase
                              									sonst verbundenen puffartigen Geräusches dient. Dieser Apparat besteht aus einem
                              									Rohr M, in welches ein Cylinder M1 aus siebartig durchlochtem Blech
                              									eingesetzt ist. Der Raum zwischen M und M1 ist mit einem
                              									derartigen unverbrennbaren Stoff, z.B. Asbest oder Glimmer, ausgefüllt, welcher die
                              									Schwingungen nicht zu übertragen vermag, so daſs hierdurch also das beim Ausstoſsen
                              									der Verbrennungsgase entstehende Geräusch gedämpft wird.
                           
                           Um von vornherein die Menge der in den Vergaser eintretenden Verbrennungsgase regeln
                              									zu können, empfiehlt es sich, in dem Ueberleitungsrohr A1 eine Drosselklappe anzuordnen und vor
                              									dieser Klappe ein direkt nach dem Dämpfungsapparat M
                              									führendes Rohr abzuzweigen.
                           Der Luftmotor D ist in gleicher Weise wie der Gasmotor
                              										A mit doppelwandigem Cylindermantel versehen. Ein
                              									Rohr tt1 verbindet die
                              									beiden hohlen Mantelräume von A und D. Der letztere ist durch das Rohr t2
                              									t3 mit der Pumpe P in Verbindung gebracht, deren Druckrohr t4 nach dem Kühlapparat
                              										O geleitet ist, in welchem die Kühlung des aus den
                              									beiden Mantelräumen durch die Pumpe abgesaugten Wassers durch die aus dem Luftmotor
                              									entweichende expandirte Luft bewirkt wird. Der Kühlapparat O gleicht in seiner Einrichtung im Wesentlichen einem stehenden
                              									Röhrenkessel, dessen äuſserer Mantel nach Art eines Heizkörpers mit Rippen versehen
                              									sein kann. Die aus den Cylindern des Luftmotors abziehende, sich wieder ausdehnende
                              									und demgemäſs auch abkühlende Luft tritt unten durch das Rohr T ein, passirt senkrechte, von dem warmen Wasser
                              									umspülte Rohre und entweicht durch T2. Das von der Pumpe P
                              									durch t2
                              									t3 aus den
                              									Cylindermänteln angesaugte Wasser tritt durch das Rohr t4 in den die Rohre umgebenden Raum ein
                              									und flieſst oben abgekühlt durch das Rohr t5 nach dem Mantelraum des Gasmotors ab. Das Wasser
                              									macht also einen beständigen Umlauf und wirkt hierbei einerseits kühlend auf den
                              									Cylinder des Gasmotors und andererseits erwärmend auf die Cylinder des Luftmotors
                              									ein, indem dasselbe hier die am Gasmotor aufgenommene Wärme wieder theilweise
                              									abgibt.
                           Falls der Behälter für die verdichtete Luft ebenfalls doppelwandig gefertigt wird,
                              									kann der Umlauf des Wassers auch noch durch diesen Mantelraum hindurchgeleitet
                              									werden.
                           Um die mit der Zeit eintretenden Verluste an Kühlwasser ausgleichen und nötigenfalls
                              									die Kühlwirkung des Kühlapparates O unterstützen zu
                              									können, ist ein kleiner Kaltwasserbehälter R
                              									angeordnet, aus welchem durch Oeffnen des Hahnes V
                              									durch das Rohr u kaltes Wasser direct in das Rohr t2
                              									t3 eingelassen werden
                              									kann.
                           In einzelnen Fällen wird es möglich sein, die Pumpe P
                              									fortzulassen und schon durch die verschiedenen Dichtigkeiten des Wassers in den
                              									verschiedenen Theilen der Leitung einen hinreichenden Umlauf zu erzielen.
                           Um bei Inbetriebsetzung des Gasmotors den Widerstand der verdichteten Luft nicht zur
                              									Geltung kommen zu lassen, empfiehlt es sich, einen an der Luftpumpe vorhandenen Hahn
                              									zu öffnen, so daſs diese Pumpe also Anfangs leer geht, bezieh. die Pumpe zunächst
                              									ganz auszuschalten und erst später einzurücken.
                           Eine ganze Anzahl von Neuerungen, welche sich auf eine leichte Umsteuerung der
                              									Maschine, sowie auf ein bequemes Anlassen derselben beziehen, hat O. Blessing in Reudnitz bei Leipzig in Vorschlag
                              									gebracht.
                           
                           Die Umsteuerung (* D. R. P. Nr. 44261 vom 10. December 1887 und Zusatz * D. R. P. Nr.
                              									46187 vom 8. Mai 1888) geht von der Kurbelwelle aus.
                           Die Vorrichtung der Umsteuerung besteht aus der auf Kurbelwelle d (Fig. 10) des Motors
                              									verschiebbaren, aber gegen Drehung festgelegten Hülse f
                              									mit Kegelrädern h und h1
                              									, an welchen sich ein Rand mit einer Vertiefung q befindet, und aus dem mit Knaggen k versehenen Kegelrade l
                              									auf der Achse p, von welcher aus die Steuerung erfolgt.
                              									Die Kegelräder h und h1 dienen dazu, daſs durch abwechselndes
                              									Ineingriffbringen derselben mit dem Kegelrade l,
                              									welches mittels Verschiebens der Hülse f auf der
                              									Kurbelwelle d geschieht, die Achse p sowohl bei Rechts- als bei Linksumgang der
                              									Kurbelwelle d nach einer Richtung hin gedreht werden
                              									und von einer auf der Achse p befestigten Kurbel oder
                              									einem Excenter die Steuerung für beide Umdrehungsrichtungen der Kurbelwelle d erfolgen kann. Die Vertiefungen q der Kegelräder h und h1 sind dem Knaggen k am Kegelrade l
                              									angepaſst. Die Anordnung des Knaggens k und der
                              									Vertiefungen q hat zum Zwecke, daſs die Kegelräder h und h1 abwechselnd mit dem Rade l nur auf der Stelle in Eingriff gebracht werden können, in welcher für
                              									Fortbewegung der Kurbelwelle d der Bewegungsrichtung
                              									derselben entsprechend das Steuerungsexcenter oder die Steuerungskurbel auf
                              									geeigneter Stelle des Kolbenweges die Explosion erfolgen läſst. Das Verschieben der
                              									Hülse f auf Welle d
                              									geschieht hier beispielsweise durch Drehen des Hebels r
                              									auf Bolzen t, indem der Hebel r mit einem Zapfen u in eine Nuth der Hülse
                              										f greift.
                           Bei der durch Fig.
                                 										11, 12, 13 dargestellten Umsteuerungsvorrichtung sind anstatt der Kegelräder mit
                              									Knaggen Stirnräder abc und i je mit einem Rande, welcher mit einer Aussparung versehen ist, und das
                              									Stirnrad y, welches ohne diesen Rand sein kann,
                              									angewendet. Im Uebrigen besteht die an dem stehenden Motore angewendete Umsteuerung
                              									aus der auf Kurbelwelle d verschiebbar, aber gegen
                              									Drehung darauf festgelegten Hülse f. Die Räder a und b sind auf Hülse f befestigt, die Räder i
                              									und y unter sich verbunden und auf der feststehenden
                              									Achse p drehbar angeordnet. Das Rad c befindet sich auf Bolzen z drehbar, steht mit Rad y in Eingriff und
                              									dient als Wechselrad. Durch abwechselndes Ineingriffbringen des Rades a mit i und des Rades b mit c und y, welches durch Verschieben der Hülse f auf der Kurbelwelle d
                              									geschieht, lassen sich sowohl bei Rechts- als auch bei Linksumgang der Kurbelwelle
                              										d die verbundenen Räder i und y nach einer Richtung hin drehen, und
                              									von der am Rade i befestigten Kurbel kann die Steuerung
                              									für beide Umdrehungsrichtungen der Kurbelwelle d
                              									erfolgen. Die Ränder sind an jedem Räderpaare wechselseitig angebracht. Beim In- und
                              									Auſsereingriffbringen je zweier Räder müssen die Aussparungen an den Rändern
                              									derselben sich gegenüberstehen. Die Anordnung der Ränder und der Aussparung an denselben hat zum Zwecke,
                              									daſs durch Anbringung der Aussparung., geeignet auf dem Umfange der Ränder, das Rad
                              										a mit i und b mit c nur auf der Stelle
                              									in Eingriff gebracht werden kann, in welcher für Fortbewegung der Kurbelwelle d den Bewegungsrichtungen derselben entsprechend die
                              									Steuerungskurbel auf geeigneter Stelle des Kolbenweges die Explosion erfolgen
                              									läſst.
                           Die in Fig. 14
                              									dargestellte Umsteuerung (* D. R. P. Nr. 44075 vom 10. December 1887) besteht aus
                              									zwei auf Achse a verschiebbar angeordneten, aber gegen
                              									Drehung festgelegten Steuerungsexcentern y und y1
                              									, von denen einer für Links- und der andere für
                              									Rechtsumgang der Kurbelwelle eingerichtet ist, dem Riegel b zum Festlegen der Excenter gegen Verschieben auf Achse a, dem Hebel c und dem
                              									Zapfen i an der Führungsstange n des Auspuffventiles und Zapfen i1 an der Führungsstange m des Zündventiles. Von den Excentern y und
                              										y1 befindet sich
                              									stets nur eines in Thätigkeit, und zwar das rechts befindliche Excenter y1. Der Riegel b ist am Bocke G durch
                              									Schlitze verschiebbar angeordnet und greift mit einem Zapfen s in ein Langloch des Hebels c, welcher am
                              									Bocke G drehbar angebracht ist. Beim Nachuntendrücken
                              									des Hebels c bewegt derselbe hierbei den Riegel b von den Excentern y und
                              										y1 abwärts und
                              									nimmt gleichzeitig, sich gegen die Zapfen i und i1 legend, die
                              									Führungsstange m und n,
                              									sowie Rolle o1 und o in gleicher Richtung mit. In der tiefsten Stellung
                              									des Hebels c sind demnach die Excenter y und y1 zum Verschieben auf Achse a freigelegt, so daſs auf die Stelle des Excenters y1, wie gezeichnet, das Excenter y gerückt und durch Wiederhochbewegen des Riegels b mittels Hebels c, bis
                              									daſs derselbe hinter das Excenter y greift, festgelegt
                              									werden kann. Auf diese Weise lassen sich die combinirten Excenter y und y1 auf Achse a
                              									verschieben und in der geeigneten Stellung, auf welcher sie für Steuerung des Motors
                              									thätig sind, abwechselnd festlegen. Riegel b und Hebel
                              										c sollen nach Befinden auch unabhängig von einander
                              									angeordnet werden und das Bewegen des Riegels b direkt
                              									geschehen.
                           Eine Vorrichtung zum Andrehen der Motoren hat Blessing
                              									(* D. R. P. Nr. 45707 vom 27. Juni 1888) derart angeordnet, daſs durch dieselbe die
                              									Kurbelwelle in der für diese bestimmten Bewegungsrichtung von auſserhalb des
                              									Motorraumes so weit umgedreht wird, bis der Kolben des Motors in die Stellung
                              									gekommen ist, in welcher durch Explosionen die Drehung in derselben Richtung
                              									erfolgen kann.
                           Die Vorrichtung besteht aus dem Hebel c (Fig. 15), dem auf Bolzen
                              										h drehbaren Winkelhebel d in Verbindung mit dem Gelenkstücke i und
                              									mit dem Zahne m, aus der Feder f, welche das freie Ende des Winkelhebels d
                              									vom Hebel c hochhält, und aus den dem Zahne m angepaſsten Vertiefungen im Schwungrade a oder in einem anderen auf der zu drehenden Welle
                              									befindlichen Rade. Der Bolzen h ist an dem Hebel c befestigt und der Zahn m
                              									in der Längsrichtung des
                              									Hebels c bewegbar angeordnet, wobei derselbe auf
                              									letzterem seine Führung erhält. Das Rad a soll entweder
                              									auf der Schwungrad welle oder auf einer Welle, von welcher letztere betrieben,
                              									angebracht werden und dementsprechend die Hebel c um
                              									die Achse EE der Kurbelwelle b oder um die Achse der Welle, von welcher letztere betrieben wird,
                              									drehbar angeordnet sein.
                           Durch Drücken des freien Endes vom Winkelhebel d gegen
                              									den Hebel c bewegt der Winkelhebel d das Glied i gegen den
                              									Zahn m, sowie letzteren hierbei in eine Vertiefung des
                              									Schwungrades a. Nach Wiederfreilassen dieses Hebelendes
                              									bringt die Feder f den Winkelhebel d sofort wieder in seine frühere Lage zurück und der
                              									Zahn m wird gleichzeitig aus der Vertiefung des
                              									Schwungrades a zurückgezogen.
                           Das Andrehen des Schwungrades a und dadurch der
                              									Kurbelwelle mittels dieser Vorrichtung geschieht, indem, schnell auf einander
                              									folgend, der Hebel c um seine Achse vorwärts- bezieh.
                              									in der für das Schwungrad bestimmten Bewegungsrichtung und zurückgedreht und bei
                              									Vorwärtsdrehen der Zahn m auf beschriebene Weise in die
                              									Vertiefung, aber beim Zurückdrehen stets aus der Vertiefung zurückgezogen wird, so
                              									daſs nur beim Vorwärtsdrehen des Hebels c derselbe
                              									mittels Zahnes m das Schwungrad a mitnimmt. Dieses Andrehen geschieht bekanntlich so lange, bis der Kolben
                              									des Motors auf der Stellung angekommen ist, auf welcher das Weiterdrehen des
                              									Schwungrades durch Explosionen vom Motor aus erfolgt. Während des Betriebes sollen
                              									die Hebel c hochgedreht werden.
                           Um die Maschine anzuhalten und deren Geschwindigkeit zu regeln, hat Blessing (* D. R. P. Nr. 45096 vom 22. April 1888)
                              									unter Benutzung der in Fig. 14 dargestellten
                              									Umsteuerung, die in Fig. 16 und 17 abgebildete
                              									Einrichtung getroffen. Dieselbe besteht aus der sich auf die Regulatorfeder f stützenden Haube a, dem
                              									im festen Arme c geführten Stabe b in Verbindung mit Stange d, Kurbeln g und h, Achse m1
                              									Gelenkstück l, Kurbel n,
                              									Achse m und Handgriffen k
                              									und k1, und aus der
                              									Kappe u, welche einerseits mit Stab b verbunden und andererseits gabelförmig unterhalb
                              									eines Bundes über den cylindrisch geformten Hals des Regulatorkörpers p greift. Die Achsen m und
                              										m1 sind hierbei am
                              									Wagen drehbar gelagert; auf Achse m ist Handgriff k und die Kurbel n
                              									befestigt und auf Achse m1 Handgriff k1 und die Kurbeln h und g.
                           Der Stab b und die Kappe w
                              									lassen sich mittels Stange d und Kurbel g durch Drehen der Achse m1 in senkrechter Richtung bewegen, und
                              									das Drehen der Achse m1
                              									kann entweder von dem einen Perron aus durch Bewegung des Handgriffes k in der Richtung des Pfeiles und zurück (Fig. 17)
                              									mittels Achse m und Kurbel n, Gelenkstückes l und Kurbel h oder von dem anderen Perron aus durch Bewegen des
                              									Handgriffes k1 in
                              									gleicher Richtung geschehen. Zur Festlegung der Handgriffe 
                              									k und k1 in ihren verschiedenen Stellungen sind dieselben
                              									mit einer Feder versehen, von denen jede einen Stift trägt, und hinter jedem der
                              									Handgriffe k und k1 befindet sich am Wagen ein Bügel i mit Vertiefungen. Die Federn sind so angeordnet, daſs
                              									sie den Stift in eine Vertiefung des Bügels i
                              									pressen.
                           Beim Bewegen eines Handgriffes auf dem Bügel i folgt
                              									diesem der andere Handgriff, und die Stifte an den Federn werden aus ihrer
                              									Vertiefung der Bügel i gedrängt. In der neuen Stellung
                              									der Handgriffe k und k1 springen die Stifte je in eine andere Vertiefung
                              									und legen erstere in dieser Stellung von Neuem fest.
                           Um die Geschwindigkeit des Motors von den Perrons aus zu verändern bezieh. den Motor
                              									mit mehr oder weniger Geschwindigkeit arbeiten zu lassen, wird der Regulatorkörper
                              										p belastet bezieh. entlastet und, um den Motor
                              									schnell zum Stillstande zu bringen, mittels Kappe w der
                              									Regulatorkörper p ausgehoben.
                           Bei Belasten des Regulatorkörpers p kann letzterer und
                              									die in eine Nuth desselben greifende Gabel mit Arm s
                              									von den schwingenden Regulatorkugeln entweder nur bei einer gröſseren Anzahl
                              									Schwingungen oder gar nicht gehoben werden, und der mit Arm s verbundene, auf Achse u drehbar angeordnete
                              									Winkelhebel qs kann dadurch die mit demselben in
                              									Verbindung stehende Rolle o entweder nur bei gröſserer
                              									Umdrehungszahl des Regulators oder gar nicht veranlassen, von der Bahn des
                              									Steuerungsexcenters y bezieh. y1 (Fig. 14) abzugleiten, auf
                              									welcher während jeder Umdrehung dieses Excenters mittels einer Rolle das
                              									Auspuffventil nur kurze Zeit geöffnet ist und beim Oeffnen des Zündventiles hinter
                              									dem Kolben des Motors eine Explosion stattfindet.
                           Hingegen wird beim Entlasten des Regulatorkörpers p
                              									derselbe von den schwingenden Regulatorkugeln schon bei einer geringen Anzahl
                              									Schwingungen gehoben und dadurch die Rolle o schon bei
                              									weniger Umdrehungen des Regulators veranlaſst, auf die zweite Bahn des Excenters y bezieh. y1 zu gleiten, auf welcher während jeder Umdrehung
                              									des letzteren das Auspuffventil länger offen gehalten ist und dadurch die Explosion
                              									ausbleibt. Somit wird der Motor im ersteren Falle mit gröſserer Geschwindigkeit
                              									arbeiten als wie im letzteren Falle.
                           Beim Ausheben des Regulatorkörpers p direkt mittels
                              									Kappe w wird gleichzeitig, und zwar in derselben Weise
                              									wie vorher die Rolle o auf die zweite Bahn des
                              									Excenters y und y1 zu gleiten veranlaſst, auf welcher während jeder
                              									Umdrehung des letzteren die Rolle o das Auspuffventil
                              									länger offen hält und die Explosionen dadurch ausbleiben. Somit muſs beim
                              									Ausgehobenhalten des Regulatorkörpers p der Motor
                              									auſser Betrieb und der Wagen zum Stillstande kommen.
                           Das Belasten des Regulatorkörpers p geschieht hierbei,
                              									indem man von einem der Perrons aus durch Drehen des Handgriffes k bezieh. k1 die mit diesen in Verbindung stehende Stange d nebst Stab b gegen die Haube a bewegt, wodurch letztere mittels Feder f auf den schwingenden Regulatorkörper p drückt, und das Entlasten des Regulatorkörpers p geschieht, indem umgekehrt durch Drehen des
                              									Handgriffes k und k1 Stange d nebst Stab
                              										b von Haube a abwärts
                              									bewegt wird. Bei vorbeschriebener Bewegung des Stabes b
                              									gleitet die Kappe w auf dem Halse des Regulatorkörpers
                              										p entlang, und letzterer dreht sich in der Kappe
                              										w, ohne von derselben beeinfluſst zu werden. Das
                              									Ausheben des Regulatorkörpers p geschieht, wenn durch
                              									Drehen des Handgriffes k bezieh. k1 mit Stange d und Stab b die Kappe w so hoch gehoben wird, daſs letztere mit ihrem unteren
                              									Theile gegen den Bund des Regulatorkörpers p stöſst und
                              									denselben direkt aushebt.
                           Von der von W. Olliver und R. Harrison in Sunderland
                              									(England) (* D. R. P. Nr. 46399 vom 24. Juni 1888) patentirten Wagenconstruction ist
                              									nur nennenswerth, daſs das Gestell aus doppelten, in einander gelegten Gasrohren
                              									gebildet ist, welche als Luft- und Gaswege benutzt werden. Hier soll nun der
                              									Gaserzeuger unter Bezugnahme auf Fig. 18 und 19 näher
                              									beschrieben werden.
                           Der Gaserzeuger f ist mit einem äuſseren Mantel g und innerem Mantel h
                              									versehen und mit Manometer, Wasserstandsglas, Sicherheitsventil und Ablaſshahn
                              									ausgestattet; am unteren Ende desselben, durch die Feuerplatte i vom Gaserzeugungsraum l
                              									getrennt, ist der Ofen m (Fig. 19), durch welchen
                              									die flüchtigen, in Gas zu verwandelnden Flüssigkeiten erhitzt werden, mittels
                              									Flantschen am Boden der Verbrennungskammer befestigt und wird durch die mit
                              									beliebigem Aufsaugestoff gefüllte Lampe n (Fig. 19),
                              									welche mit einer durch lochten Platte o abgedeckt ist,
                              									geheizt. Ueber der Platte o ist das Speiserohr p angeordnet. Durch die Löcher der Platte o tritt die Flamme der Lampe n durch den inneren cylindrischen Theil q des
                              									Ofens m in die Verbrennungskammer k.
                           Durch ein trichterförmiges Mundstück r wird Gas in die
                              									untere Mischungskammer y geführt, tritt durch ein Rohr
                              										s in das Mundstück r
                              									ein und mischt sich dort, wo letzteres in den Ofen m
                              									mündet, mit frischer Luft, welche durch die Oeffnung (Fig. 19) geführt wird.
                              									Das Gemenge von Gas und frischer Luft tritt in die untere ringförmige Mischkammer
                              										y, umstreicht den inneren cylindrischen Theil q des Ofens und geht durch die Oeffnung z in die obere Kammer y,
                              									worauf die Gase durch eine durchlochte Platte, welche durch eine drehbare Platte in
                              									der erforderlichen Lage gehalten wird, in die Verbrennungskammer treten, wo sie
                              									durch die Flamme der Lampe n zur Entzündung kommen.
                           Die Verbrennungsgase gelangen durch die Oeffnungen a in
                              									den ringförmigen Raum zwischen die beiden Mäntel g und
                              										h, in welchem eine Reihe von unten geschlossenen
                              									Kanälen angeordnet sind, durch welche die Gase nach oben in die Rauchkammer b und von hier ins Freie ziehen.
                           Im Gaserzeugungsraum l ist ein Schlangenrohr t mit einer durchlochten Kappe für den Eintritt des
                              									Gases angebracht; dasselbe leitet die Gase aus dem Generator nach einem Doppelventil, von wo
                              									aus dieselben in den Schieberkasten des Cylinders treten.
                           Eine eigenartige Anordnung haben G. Wald und E. Rigal in
                              									Paris (* D. R. P. Nr. 45299 vom 29. Januar 1888) vorgeschlagen. Die Fortbewegung des
                              									Wagens erfolgt durch die Wirkung des Gewichts einer schweren, im Innern des hohlen
                              									Radkranzes des Treibrades enthaltenen Flüssigkeit. Dadurch, daſs diese Flüssigkeit
                              									durch einen beständig auf sie ausgeübten Druck gezwungen wird, sich in dem genannten
                              									Radkranz zu verschieben, bringt sie das Rad aus dem Gleichgewicht, und in Folge des
                              									Bestrebens des Rades, eine solche Stellung einzunehmen, in welcher alle seine Theile
                              									im Gleichgewicht sind, wird die Umdrehung des Rades und dadurch die Fortbewegung des
                              									Wagens hervorgerufen. In dem Radkranz ist eine Anzahl von Kammern vertheilt, in
                              									welchen sich die Flüssigkeit sammelt- es lassen sich die in diesen Kammern nach
                              									einander angesammelten Flüssigkeitsmassen als ebenso viele Gewichte ansehen, welche,
                              									am Ende der Radspeichen wirkend, das Rad zu drehen suchen. Die die schwere
                              									Flüssigkeit im Radkranz verschiebende Kraft wird durch Gas hervorgebracht; dieses
                              									Gas entwickelt sich in einem auf dem Wagen angeordneten, selbsthätig wirkenden
                              									Gaserzeuger mit constantem Druck aus irgend einem kohlensauren Salz unter Einwirkung
                              									einer entsprechenden Säure.
                           
                        
                     
                  
               
