| Titel: | Neuerungen im Eisenhüttenwesen. | 
| Autor: | W. Koort | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 61 | 
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                        Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									4.
                        Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        
                     
                        
                           
                              Der Martin-Prozeſs.
                              
                           Während in der älteren Literatur meist von einem Siemens-Martin-Prozeſs die Rede ist, unterscheidet man jetzt streng
                              									zwischen Siemens-Prozeſs und Martin-Prozeſs. Bei dem letzteren werden bekanntlich Schrot und Abfälle in
                              									einem Roheisenbade gelöst, wohingegen Siemens Erze zum
                              									Roheisen setzt und somit durch Eisenoxyde eine Oxydation des Roheisenbades bewirkt.
                              									Der Siemens-Prozeſs oder die Herstellung von Siemens-Fluſseisen ist daher gleichbedeutend mit der
                              									sogen. Erzstahlarbeit (vgl. Wedding, Schmiedbares Eisen
                              									S. 492). Werden aber die Erze zunächst durch irgend eine Rennarbeit reducirt und der
                              									erhaltene Eisenschwamm anstatt der Eisenoxyde zum Roheisen gesetzt, so ist dies der
                              									sogen. Eisenschwammprozeſs (vgl. Wedding, Schmiedbares
                              									Eisen S. 565). Letzterer ist von keiner wesentlichen Bedeutung, da es unnöthig
                              									erscheint, die Erze zunächst zu reduciren, während man nach dem Vorgange von Siemens die Oxyde direct dem Roheisenbade zusetzen
                              									kann.
                           Der Siemens-Prozeſs und der Martin-Prozeſs bilden den sogen. Flammofenfluſseisenprozeſs, sowie das Martin-Fluſseisen und Siemens-Fluſseisen den gemeinschaftlichen Namen Flammofenfluſseisen
                              									führen. Kürzer bezeichnet man den Prozeſs als Herdschmelzprozeſs, indem man sich an
                              									die englische Bezeichnung Open-hearth-process
                              									anschlieſst und auch zuweilen von einem offenen Herde redet, obwohl eigentlich kein
                              									offener Herd angewendet wird.
                           Der Herdschmelzprozeſs, namentlich der basische, scheint der Prozeſs der Zukunft zu
                              									werden. In Stahl und Eisen 1887 Heft 6 findet sich ein
                              									interessanter Entwurf einer neuen Martin-Stahlanlage
                              									von Steffen. Nunmehr liegt ein Parallel-Entwurf vor,
                              									welcher von W. Schmidhammer ausgearbeitet und in Stahl und Eisen 1888 S. 369 mitgetheilt ist.
                           Zur Entgasung der Kohle, welche mittels des Fülltrichters F (Fig.
                                 										4) aufgegeben wird, dient der Entgasungsraum E, der gleich senkrechten Verkokungskammern aus Façonsteinen errichtet
                              									wird, die mit einer zweiten Gattung von Façonsteinen zugleich die Heizkanäle H bilden. Letztere münden in einen ringförmigen Raum
                              										R, aus welchem eine Rohrleitung zur Düse G und in den unter dem Entgasungsraum befindlichen
                              									Vergasungsraum V führt. Dieser letztere ist gegen den
                              									Entgasungsraum bedeutend erweitert und wird durch einen Kühlkasten K von demselben getrennt; dieser Kühlkasten trägt
                              									einestheils, indem er auf Flantschen der winkelförmigen Säulen S aufsitzt, das ganze obere Mauerwerk, dadurch den
                              									unteren Theil entlastend, anderntheils dient er zugleich zu einer mäſsigen Erhitzung
                              									des Windes; zu diesem Zweck wird der Wind durch die Leitung W zugeführt und durch die Rohre w und w1 abgeleitet; w führt zu den Düsen D,
                              									von welchen auf jeder Seite der Düse G eine angeordnet
                              									ist, und liefert den Wind zur Vergasung der Kohle. Die Leitung w1 führt zu den
                              									injectorartig geformten Brennern i, welche die
                              									Destillationsproducte aus der Entgasungskammer E
                              									absaugen und zur Verbrennung bringen. Die gebildeten heiſsen Verbrennungsproducte
                              									gelangen durch den Kanal R zur Düse G und zwischen den Winddüsen D in die glühende Kohle, wo sie zu Kohlenoxyd und Wasserstoff reducirt
                              									werden sollen. Die Gase des Gaserzeugers werden durch das flache Rohr L in einen Reinigungskasten und von da durch das
                              									Absperrventil mit Wasserverschluſs A in den
                              									Gassammelkasten und zur Verbrauchsstelle geführt.
                           Zur Inbetriebsetzung des Gaserzeugers ist es vorerst nöthig, die Entgasungskammer
                              									heiſs zu bekommen. Zu dem Zweck wird erst in dem Vergasungsraum V Feuer gemacht und bei geschlossenem Ventil A das Mauerwerk incl. des Entgasungsraumes soweit
                              									heiſsgeblasen, als es mit Rücksicht auf den nur durch Wind gekühlten Kühlkasten
                              									angeht; dabei läſst man die Verbrennungsproducte durch die offenen Putzlöcher P des Ringkanals R
                              									entweichen. Kommen bei höherer Kohlenschüttung schon unverbrannte Gase zu den
                              									Brennern i, so können sie, wenn die Brenner schon etwas
                              									warm sind, mit Wind verbrannt werden, bis die Heizkanäle H in guter
                              									Hitze sind. Ist dies bei allmählicher Anfüllung des Entgasungsraumes erreicht, so
                              									können sofort das Ventil A geöffnet und die Putzlöcher
                              									geschlossen werden, und der Apparat ist in voller Thätigkeit. Sollten Festsetzungen
                              									der Kohle trotz der nach unten erweiterten Form des Entgasungsraumes vorkommen, so
                              									können diese mit Hilfe von Stangen durch die an den kurzen Seiten des Füllkastens
                              									angebrachten Löcher behoben werden.
                           Von den Gaserzeugern gelangen die Gase in die Wärmespeicher (Fig. 1 und 2). Zur Regulirung für die
                              									zuströmenden Gase und die Luft dienen einfache Tellerventile. Die Umschaltung beim
                              									Regenerativofen erfolgt ebenfalls mit Ventilen, die aber mit Wasser gekühlt sind;
                              									die Ventilkästen sind, wenn nöthig, ausgemauert und reichlich mit Putzöffnungen
                              									versehen. Durch einen Kettentrieb werden sämmtliche acht Ventile, die zur
                              									Umschaltung nöthig sind, von einem Handrad aus mit einem Male gestellt. Alle Ventile
                              									sind mit Zeigern in Verbindung, die ihre Stellung genau angeben. Bei den
                              									Regulirventilen sind die Ständer der Stellräder überdies mit den Ventilsitzen in
                              									starrer Verbindung, damit die Einstellung des Ventils immer genau erfolgen kann.
                              									Sämmtliche Ventile sind leicht und rasch auswechselbar. Von den Umschaltungsventilen
                              									führen geräumige Kanäle, welche als liegende Wärmespeicher dienen und daher mit
                              									einem Ziegelgitter ausgefüllt sind, unter die senkrechten, in Blechcylindern von
                              										2m Durchmesser eingebauten freistehenden
                              									Wärmespeicher. Diese sind am Umfang auf 300mm
                              									ausgemauert (Fig.
                                 										2a); die Ausfüllung ruht auf einem gewölbartig hergestellten Gitter von
                              									Chamottesteinen und besteht aus Façonsteinen, welche senkrecht durchgehende, runde
                              									Schächtchen von 135mm Durchmesser bilden; diese
                              									sind überdies durch enge quadratische, horizontale Kanälchen untereinander in
                              									Verbindung, welche in ihrer Uebereinanderfolge senkrechte quadratische Schächtchen
                              									von 50mm Seitenlänge bilden. Diese Ausfüllung
                              									besteht aus einer einzigen Gattung von Façonsteinen und ist unverrückbar, da die
                              									Steine mit Vorsprüngen ineinandergreifen. Der Uebergang von dem liegenden in den
                              									stehenden Wärmespeicher wird durch einen 1m hohen
                              									leeren Raum gebildet, der den Gasen und der Luft bezieh. den Verbrennungsproducten
                              									Gelegenheit bietet, sich zu sammeln und über den ganzen Querschnitt des zu
                              									durchstreichenden Wärmespeichers gleichmäſsig zu verbreiten. Die senkrechten
                              									Wärmespeicher sind oben durch einen ausgemauerten Blechconus abgeschlossen, der am
                              									abgestutzten Ende sich in das zum Brenner führende Rohr fortsetzt. Die wagerechten
                              									Wärmespeicher sind oben mit Chamotteplatten gedeckt, die auf den die Schlichtung
                              									bildenden Längsmauern ruhen. Darüber kommen Eisenplatten und zum Schutz gegen zu
                              									groſse Ausstrahlung eine Sandschicht. So sind sie am besten von oben zugänglich.
                           Die Heizfläche eines senkrechten Wärmespeichers beträgt 67qm, die des wagerechten für Gas 69, der Luft 138qm, so daſs für die Gase in Summa 136, für die
                              									Luft 205qm Heizfläche vorhanden sind, was
                              									jedenfalls reichlich bemessen und für lange Umsteuerungsperioden geeignet ist. Die
                              									Anordnung wagerechter Wärmespeicher neben den senkrechten ermöglicht eine
                              									entsprechende Vergröſserung der Heizfläche und hat den Vortheil, die nicht zu
                              									umgehenden groſsen Kanalräume, welche bei jedem Umsteuern einen bestimmten
                              									Gasverlust bedingen, wenigstens für die Wärmeausnützung in geeigneter Weise
                              									heranzuziehen.
                           Von den Wärmespeichern führen je zwei gekrümmte Rohre in gleicher Höhe zu den
                              									Brennern, welche in der Hauptsache aus einem 1,4m
                              									weiten wagerechten Blechstutzen bestehen, der durch eine wassergekühlte Scheidewand
                              									in zwei Theile getheilt wird. Auſsen- und Scheidewand sind mit feuerfestem Material
                              									bekleidet. Die Scheidewand ist so windschief gewunden, daſs Gase und Luft von rechts
                              									und links eintreten, das Gas aber unter der Luft in den Ofen gelangt. Der ganze
                              									Brenner ist mit dem Wärmespeicher und dem Ofen nur in losem Contact und ruht in
                              									einem Lager, das mit Hilfe eines Handrades und Excenters um etwa 40mm vom Ofen weggerückt werden kann, sobald
                              									derselbe gedreht werden soll. In Folge dieser losen Anordnung können die Brenner
                              									auch ohne Umstände mit Hilfe von Erahnen abgehoben, durch neue ersetzt und in Muſse
                              									ausgebessert werden. Der Ofen selbst besteht aus einem mit zwei conischen Ansätzen
                              									versehenen Blechcylinder von 3m Durchmesser und
                              										5,4m Gesammtlänge (Fig. 1 und 2). Der cylindrische
                              									Mitteltheil ist 3,5m lang und an seinen zwei Enden
                              									mit kräftigen Winkelringen versehen. Mit diesen Ringen ruht der Ofen auf vier
                              									kräftigen, solide gelagerten Rollen, die alle vier zu gleicher Zeit von einer
                              									Transmission aus mittels Schneckengetrieben gedreht werden können und welche auf
                              									diese Art den Ofen auch drehen.
                           Die Blechumhüllung, die überdies mit T-Eisen versteift ist, wird auf 300mm Stärke ausgemauert und zwar mit gut gebrannten
                              									Magnesitziegeln (Dingler 266 S. 258). An den conischen
                              									Enden befinden sich die Oeffnungen für die Gas- und Lufteinströmung mit einem
                              									Durchmesser von 750mm, ferner an einer Seite zwei
                              									runde Thüröffnungen von 800mm Durchmesser und auf
                              									der anderen Seite in der Mitte eine thürähnliche Oeffnung von 350mm Weite zum Entleeren des Stahles. Der Boden ist
                              									über die Magnesitausmauerung von Dolomit aufgestampft. Die eigenthümliche Form des
                              									Ofens ist eine Folge der Absicht, denselben drehbar einzurichten. Das Drehen des
                              									Ofens soll folgende Vortheile bieten: Da die Beschickung durch Drehen des Ofens
                              									entleert werden kann, entfällt jede Arbeit am Stichloch, es kann daher auch nicht
                              									durch Versagen des Stichloches eine Störung eintreten; ferner, und das ist die
                              									Hauptsache, läſst sich der Boden am besten erhalten. Am verderblichsten für den
                              									Boden sind die kleinen Reste von Metall und Schlacke, welche in den Grübchen des
                              									Bodens immer zurückbleiben; diese fressen sich immer mehr ein; und wenn die Grübchen
                              									auch mit neuer Bodenmasse ausgefüllt und ausgebessert werden, so bleibt doch
                              									unterhalb immer etwas Stahl oder Schlacke. Läſst sich der Boden soweit neigen, daſs
                              									Metall und Schlacke abflieſsen können, so ist der basische Boden von unbegrenzter
                              									Dauer. Ferner ist der ganze Ofen leicht auswechselbar. Dazu ist nur ein kräftiger
                              									Wagen nöthig, auf dem vier hydraulische Hebevorrichtungen stehen, deren Plunger von
                              									Hand aus durch kleine Pumpen gehoben werden kann. Zwei Plunger tragen je einen
                              									Träger, welche den Ofen aufnehmen.
                           Die Eisenconstruction des Ofens, der für 12 bis 15t
                              									Beschickung berechnet ist, wiegt etwa 6000k und
                              									die Ausmauerung noch 12000k. Wenn die vier Plunger
                              									je einen Durchmesser von 250mm haben, die kleinen
                              									Pumpenpistons 20mm und 110mm Hub, so können bei einer Hebelübersetzung von 1
                              									: 5 vier Mann leicht den ganzen Ofen um 250mm in
                              									13 Minuten heben. Mit Hilfe einer Locomotive oder des fahrbaren Guſskrahns wird das
                              									Ganze zur Reparaturstätte gefahren. Daneben ist eine Feuerung anzuordnen behufs
                              									Vorwärmung des Reserveofens, indem derselbe zwischen die Feuerbrücke und die
                              									Fuchsöffnung eingeschaltet wird. Dieser Reserveofen wird mit demselben Wagen in
                              									ähnlicher Weise von der Feuerung weg und zwischen die Brenner gefahren und mit den
                              									hydraulischen Hebevorrichtungen in die Lagerrollen eingesenkt.
                           Die Arbeit beim Ofen wird nun in folgender Weise ausgeführt: Die Materialien werden
                              									in kleinen Wagen von etwa 2t durch einen Elevator
                              									gehoben und dann zur Einsatzthür auf der Arbeitsbühne gebracht. Bei Verwendung
                              									flüssigen Roheisens wird es in einer Pfanne vom Hochofen oder Cupolofen zugebracht
                              									und dann durch den Elevator gehoben, und darauf zur Ausgieſsöffnung geschoben, wo es
                              									mit einer beweglichen Rinne eingegossen werden kann. Zu gleicher Zeit wird von der
                              									Arbeitsseite her eingesetzt. Der Elevator kann zwei Oefen bedienen. Für schwerere
                              									Stücke bedient man sich zweckmäſsig Welman'scher
                              									Krahne, die zu beiden Seiten des Ofens stehen müssen.
                           Beim Abziehen der Schlacke muſs der Ofen soweit geneigt werden, daſs dieselbe bei der
                              									Ausgieſsöffnung in einen untergestellten Schlackenwagen ablaufen kann. Der Stahl
                              									wird durch rasche Drehung des Ofens in die Pfanne des Guſskrahnes ausgegossen. Zur
                              									Bedienung der Gieſsgrube dienen die üblichen Blockkrähne.
                           Die Arbeitsbühne ist möglichst geräumig angelegt. Zwischen je zwei Oefen wird immer
                              									je ein Wärmeofen aufgestellt. Ueberhaupt werden alle Einrichtungen dahin getroffen,
                              									daſs alle durch Maschinen ausführbaren Arbeiten auch durch diese zur Ausführung
                              									gelangen.
                           Der Entwurf ist einer fachmännischen Kritik durch Steffen unterzogen worden (vgl. Stahl und
                                 										Eisen 1888 S. 836). Vgl. auch R. M. Daelen's
                              									Ansichten über beide Entwürfe in Stahl und Eisen 1888
                              									S. 447.
                           In Stahl und Eisen 1888 S. 873 berichtet Dr. Leo nach Jernk. ann.
                              									1888, VII. über die
                              									Vorgänge bei schwedischen Martin-Oefen mit neutralem
                              									(Chromerz) Futter.
                           Auf Trollhätta-Martinhütte bestand das Chromerz aus Stücken von etwa ¼ Fuſs Gröſse,
                              									gemengt mit vielem Erzklein und Staub. Das gröbere Erz wurde zur Herstellung der
                              									Wände verwendet, aus Erzklein und Erzstaub wurde der Herd hergestellt. Als Mörtel
                              									bediente man sich eines etwa 0,5 Proc. SiO2 haltigen
                              									Kalkes, mit Erzstaub zur Hälfte gemischt. Der Anstrich wurde aus Chromerz und
                              									Steinkohlentheer ausgestampft und der Ofen vorsichtig angeheizt.
                           Das Frischen ging unter höchst stürmischem Kochen vor sich. Beim Abstich und in den
                              									Coquillen kochte das Metall gewaltig, ergab aber dennoch volle und sehr zähe
                              									Blöcke.
                           Bei einem Versuch zu Kolsva, wo nur der Herd und eine Längswand aus gröſseren Stücken
                              									aufgemauert wurden, vollzog sich der Prozeſs ohne auffallende Vorgänge beim Abstich.
                              									Die Ofenwände standen auſserordentlich gut und wurden nicht im Geringsten
                              									angegriffen, während das Dinasgewölbe theilweise abschmolz und an den Wänden
                              									herablief. Der Herd zeigte sich aber gleich nach dem ersten Einsatz erweicht und
                              									wurde schlieſslich so weich, daſs man mit einem Haken die Erzstücke darin umrühren
                              									konnte, während das Eisen geschmolzen darüber stand. Wenn der Ofen eine Zeit lang
                              									leer stand, so wurde der Herd wieder fest. Man will für den Vorgang eine Erklärung
                              									darin finden, daſs der im Chromerz enthaltene Serpentin mit dem etwas
                              									kieselsäurehaltigen Kalk eine Verbindung eingeht, die, wenn auch schwer schmelzbar,
                              									doch in der gröſsten Hitze des Ofens erweicht. Beim leeren Ofen ist die Hitze am
                              									geringsten. Eigenthümlich bleibt es, daſs das Metall nicht in den Herd eindringt,
                              									während in den Ofen geworfenes Chromerz doch auf dem Bade schwimmt.
                           Aus den Versuchen hat sich ergeben, daſs man für die Ofenwände nie ein besseres
                              									Futter als Chromerz finden kann, da es weder schmilzt noch von der Schlacke
                              									angegriffen wird. Für den Herd aber muſs ein anderes Material gefunden werden.
                           Der berühmteste schwedische Ingenieur für Martinstahlproduction, Odelstjerna, gibt (Stahl und
                                 										Eisen 1888 S. 875) Schwedens Production an Martinstahlblöcken in den Jahren
                              									1884, 1885, 1886 und 1887 zu je 23699, 28914, 33643 und 40461t an, woraus hervorgeht, daſs die Production in
                              									diesem Lande mit jedem Jahre gestiegen ist.
                           Mit Hilfe von Chromroheisen wird nach Jernk. ann. 1887,
                              									V. in Schweden vielfach ein ausgezeichneter Martinstahl dargestellt, der angeblich
                              									mit dem besten englischen Tiegelstahle wetteifern kann.
                           
                        
                           
                              Direkte Eisen- und Stahlerzeugung.
                              
                           Die Verfahren zur direkten Gewinnung des schmiedbaren Eisens, die sogen.
                              									Rennarbeiten, haben trotz vieler Aufwendungen an Zeit, Kraft und Kapital bis auf die
                              									Gegenwart keine nennenswerthen Fortschritte gemacht. Man ist nämlich noch immer
                              									nicht im Stande, mit wirthschaftlich befriedigendem Erfolge sowohl die Reduction des
                              									Erzes als auch die Trennung des reducirten Eisens von den übrigen Bestandtheilen
                              									ohne Anwendung von Roheisen zu ermöglichen.
                           Nur die in neuerer Zeit entstandene Methode zur direkten Eisenerzeugung von Husgafvel scheint Aufmerksamkeit zu verdienen. Im
                              									Jahrgange 1887 263 477 und 266
                              									388 ist bereits über das betreffende Verfahren nebst dem zugehörigen Ofen Bericht
                              									erstattet worden. Nunmehr liegen bedeutend bessere Betriebsresultate vor als
                              									anfänglich- dieselben sind in Dobriansky in einem Husgafvel'schen Ofen mit Magneteisensteinen von Maloblagodatj erzielt
                              									worden (vgl. Stahl und Eisen, 1889 S. 35 und 121) und
                              									sollen hauptsächlich daher rühren, daſs jetzt harte und stahlartige Luppen
                              									hergestellt werden, während früher vorzugsweise weiche Luppen hergestellt wurden.
                              									Auſserdem wird das Erz auf maschinellem Wege fast pulverförmig zerkleinert, wodurch
                              									die Reduction des Eisens aus dem Erze vollständiger ausgeführt wird. Der Gebläsewind
                              									wird zudem höher erhitzt, und durch Umgebung des Ofenmantels mit schlechten
                              									Wärmeleitern vermindert sich der Wärmeverlust. Betriebsresultate:
                           I.
                           Resultate mit Magneteisensteinen und mit Walzsinter 1887.
                           
                              
                                 
                                 Mit ungeröstetem feinzerkleinertem Fe3O4
                                 Mit Walzsinter
                                 
                              
                                 Bei Darstellung vonEisen
                                 Wenn weichesEisen erzeugtwurde
                                 Wenn hartesEisen erzeugtwurde
                                 
                              
                                 Mit Fichten-kohlen
                                 Mit gemischtenFichten-
                                    											undBirkenkohlen
                                 Mit Fichtenkohlen
                                 
                              
                                 In 24 Stunden gehämmerte    Luppen Pud
                                 147,52
                                 181,95
                                 162,78
                                 164,22
                                 
                              
                                 Mit einem Korob (2cbm,153)    Holzkohlen
                                   10,38
                                   14,61
                                   12,87
                                   13,51
                                 
                              
                                 pro Pud Holzkohlen
                                     0,69
                                     0,69
                                     0,86
                                     0,90
                                 
                              
                                 Ausbringen an gehämmerten    Luppen
                                   50,71
                                   51,27
                                   54,11
                                   61,04
                                 
                              
                                 Das Gewicht jeder Gicht, Holz-    kohle russ.
                                    											Pfund
                                 100
                                 140
                                 100
                                 100
                                 
                              
                                 Das Gewicht jeder Gicht, der    Möllerung
                                 140 – 156
                                 200 – 220
                                 180 – 185
                                 165 – 170
                                 
                              
                                 Gichtenwechsel in 24 Stunden
                                   81,3
                                   71,84
                                   71,04
                                   68,74
                                 
                              
                                 Durchschnittl. Gewicht einer    Luppe Pud
                                   18,6
                                   21,9
                                   18,5
                                   22,2
                                 
                              
                                 Windpressung, in Linien    Quecksilber
                                 6 – 16
                                 10 – 18
                                 10 – 15
                                 10 – 15
                                 
                              
                                 Windtemperatur, ° C
                                 207
                                 230
                                 225 – 230
                                 150 – 260
                                 
                              
                                             „                 maximum.
                                 234
                                 300
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Ueber die weitere Bearbeitung der im Husgafvel-Ofen
                              									gewonnenen Luppen geben die nachfolgenden Tabellen Auskunft:
                           
                           II und III.
                           Auswalzen von Rohschienen aus Luppen,  aus in dem Husgafvel-Ofen
                              									dargestelltem Walzsinter, und Auswalzen von Flachstäben aus den aus dem
                              									Moloblagodatjschen Erze dargestellten Luppen am 17. und 18. September 1887.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 272, S. 68
                              
                           
                           Ueber das Auswalzen von Dachblech aus Luppen, welche im Husgafvel-Ofen aus Magneteisen dargestellt waren, sowie über das Hämmern
                              									von Rothblech aus Husgafvel-Metall werden genaue und,
                              									wie es scheint, befriedigende Mittheilungen gemacht; desgleichen sind die Resultate
                              									über Schlag- und Biegeproben mitgetheilt, aus welchen wohl der Schluſs gezogen
                              									werden dürfte, daſs die Gewinnung von schmiedbarem zur Walzung geeigneten Eisen nach
                              									dem Systeme Husgafvel keine Schwierigkeit mehr biete,
                              									namentlich, daſs es möglich sei, für den Martin-Ofen
                              									bestimmte Husgafvel-Luppen mit einem beliebigen Gehalte
                              									an Kohlenstoff darzustellen.
                           Anfangs beurtheilte man das Product aus dem Husgafvel-Ofen nach dem Verhalten der Luppen bei dem Zangen, indem man annahm,
                              									daſs die Luppe, welche hart (dicht) war und zum Ausschneiden in die für das
                              									Auswalzen passende Form harter Hammerschläge bedurfte, ein hartes oder stahlartiges
                              									Eisen wäre und daſs wiederum die Luppen, welche sich beim Zangen als weich erwiesen,
                              									dem erwünschten weichen Eisen entsprächen. Diese Annahme stellt sich als irrig
                              									heraus, indem man bei der erst später vorgenommenen weiteren Bearbeitung der Luppen
                              									zu Flachstäben und fertigen Dachblechen bemerkte, daſs ein Theil derselben beim
                              									Auswalzen zu Flachstäben bei gelber Glut Risse bekam. Bei erneuerten Schweiſs- und
                              									Schmiedeproben mit den Luppen wurde die Bemerkung gemacht, daſs das Eisen auffallend
                              									schlackenfrei war und daſs nach wiederholtem Erwärmen und Hämmern auch Luppen
                              									gröſserer Dimensionen beim Schmieden bröckelig wurden.
                           Stahl und Eisen theilt auſserdem 32 Bestimmungen mit,
                              									welche zur Untersuchung der Luppen auf ihren Kohlenstoff-, Schwefel- und
                              									Siliciumgehalt vorgenommen wurden. Von diesen Bestimmungen weisen 20 Proben einen
                              									Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,10 Proc. und unter diesen 6 einen solchen von
                              									nur 0,01 Proc. auf, sind also fast frei von Kohlenstoff. Dieses kohlenstoffarme
                              									Eisen besteht aus geschweiſsten Luppenstücken, die aber vor dem Schweiſsen nicht auf
                              									ihren Kohlenstoffgehalt untersucht sind, so daſs nicht angegeben werden kann, um wie
                              									viel der Kohlenstoffgehalt sich beim Schweiſsen verringert hat.
                           Bis jetzt wird der Prozeſs vorzugsweise mit kleineren einzelnen Oefen betrieben. Man
                              									glaubt jedoch, daſs der Betrieb sich noch wirthschaftlich befriedigender gestalten
                              									würde, wenn eine gröſsere Anzahl von Oefen neben einander angewendet würde; in
                              									letzterem Falle soll die Husgafvel-Methode dem Herd
                              									frisch- und dem Puddelprozesse gegenüber Vortheile besitzen, indem der Aufwand an
                              									physischer Kraft geringer sein würde als bei den genannten Prozessen.
                           Um eine jährliche Production von 4500l Luppen aus
                              									schwer reducirbarem Erze (Fe3O4) in Oefen von so kleinen Dimensionen wie in
                              									Dobriansky zu erzielen, würden 5 bis 6 Oefen zum Preise von je 5000 Rubel nöthig
                              									sein. Vergröſsert man indeſs die Oefen für eine Production von 4,5 bis 5t in 24 Stunden, so könnte man obige Jahresproduction mit fünf Oefen
                              									herstellen, deren Preis sich auf je 8000 Rubel belaufen würde, wobei allerdings zu
                              									befürchten ist, daſs bei den gröſseren Oefen leicht Roheisenbildung eintreten kann.
                              									In Dobriansky ist diese Bildung mit einem Ofen von etwa 400 Cubikfuſs vermieden
                              									worden, weshalb man schon zu einem Ofeninhalte von 1000 Cubikfuſs bei Neuanlagen
                              									übergehen will.
                           Die vergröſserten Oefen haben auch dazu beigetragen, den bedeutenden Eisenverlust
                              									durch die Schlacke zu vermindern. Dieser Verlust betrug bei Darstellung von Luppen
                              									aus Seeerzen in den alten Luppenöfen in Finnland 40 bis 50 Proc., welcher allmählich
                              									bis auf 12 Proc. von dem Eisengestelle des Erzes hinabgegangen ist. In Anbetracht
                              									aber, daſs die Luppen bis 15 Proc. Schlacke enthalten, stellt sich der Eisenverlust
                              									in Wirklichkeit höher.
                           Bei einem Ofen in Kontsche Osero von 520 Cubikfuſs Rauminhalt, welcher ärmere Seeerze
                              									als wie die finnischen verarbeitet, hat sich der Verlust an Eisengehalt des Erzes
                              									unter Berücksichtigung des Schlackengehaltes der Luppen auf etwa 20 Proc. gestellt.
                              									Bei Verarbeitung des Magneterzes von Maloblagodatj mit einem Eisengehalte von 58
                              									Proc. hat man zu Dobriansky 51 Proc. gehämmerte Luppen erhalten, was einem Verluste
                              									von 12,07 Proc. vom Eisengehalte des Erzes entspricht.
                           Angenommen, daſs der Verlust beim Puddelprozesse 10 Proc. ausmacht, so verliert man
                              									bei der direkten Methode bei eisenarmen Erzen 10 Proc. mehr als bei dem combinirten
                              									Hochofen- oder Puddelprozesse; bei reicheren Erzen dagegen wird dieser Verlust mit
                              									dem zunehmenden Eisengehalte des Erzes verringert und macht bei obigem Magneterze
                              									nur 2,07 Proc. mehr als beim Puddeln aus.
                           Kostet nun beispielsweise ein Erz mit 36 Proc. Eisen 7 Kopeken das Pud, so wird der
                              									Werth von 1 Pud Eisen im Erze \frac{1\,.\,100\,.\,7}{36}=19,5
                              									Kop. Verliert man von diesem Eisen 10 Proc., so wird der Verlust 1,95 Kop. für 1
                              									Pud.
                           Ferner sei der Preis des 58 Proc. Eisen enthaltenden Magneterzes bei der Hütte 9 Kop.
                              									für 1 Pud, so würde in diesem Falle 1 Pud Eisen im Erze
                              										\frac{1\,.\,100\,.\,9}{58}=15,5 Kop. kosten. Wenn man bei
                              									direkter Production mit diesem Erze sogar bis 5 Proc. mehr, als der Abbrand beim
                              									Puddeln ist, verlieren würde, so repräsentirt der Verlust doch nicht mehr als 0,775
                              									Kop. Durch den Eisenverlust in der Schlacke werden also die Darstellungskosten von 1
                              									Pud nach der direkten Methode erzeugten Eisens 1,05 Kop. bezieh. 0,775 Kop. mehr
                              									betragen, wogegen man aber, indem man einen ganzen Prozeſs umgangen, alle mit dem
                              									Roheisen frischen verbundenen Kosten erspart, welche, die Amortisirung des Werkes und die Generalkosten
                              									eingerechnet, für den Puddelprozeſs 35 bis 45 Kop. für 1 Pud Eisen ausmachen.
                           Wenn man nun bedenkt, daſs diese Methode nur die Hälfte von der für die
                              									Roheisenerzeugung nöthigen Menge Zuschlag erfordert, welcher manchmal in gleichem
                              									Preise steht wie das Erz, so ist der Erzverlust in diesem Falle nicht gerade
                              									bedeutend.
                           Es sei noch erwähnt, daſs die Anlage einer Trockenanstalt für die zu verwendende
                              									Kohle dem Betriebe zu groſsem Nutzen gereichen wird.
                           Bei der Berechnung der Productionskosten muſs man unterscheiden, ob arme oder reiche,
                              									phosphorhaltige Erze zu einem Materiale für den Martin-Prozeſs verarbeitet werden sollen, oder ob Luppen für direkte weitere
                              									Verarbeitung aus genügend reinen und eisenreichen Erzen dargestellt werden
                              									sollen.
                           Für den ersteren Fall sei eine jährliche Production von 4500t Luppen aus Seeerzen mit Holzkohle angenommen.
                              									Die Anlagekosten für Gebäude, 3 Oefen (35000 Rubel), Dampfkessel, Trockenapparat für
                              									Kohle u.s.w. würden sich dann auf 90000 Rubel belaufen.
                           Die Darstellung von 1t Luppen aus 36procentigem
                              									Seeerze mit 30 Proc. Ausbringen, einem Verbrauche von 1 Gew.-Th. Holzkohlen auf 1
                              									Gew.-Th. Luppen und einer Aufwendung von 2 Rubel 40 Kop. für Arbeitskräfte beträgt
                              									25,10 Rubel.
                           Für den zweiten Fall würden bei gleicher Jahresproduction die Anlagekosten für drei
                              									Oefen (je 28cbm) mit Gasfang, Gebläsemaschine,
                              									Gichtaufzug, Kohlentrockenanstalt, Röstöfen (Westman),
                              									Erzquetsche Dampfhammer zum Zangen und Zerschroten der etwa 50 Pud schweren Luppen
                              									und Dampfmaschine in einem schon bestehenden Eisenwerke etwa 100000 Rubel betragen.
                              									Der Kohlen verbrauch soll sich auf 1,2 Gew.-Th. auf 1 Gew.-Th. gehämmerter Luppen
                              									und die Arbeitskraft auf 3,5 Rubel auf die Tonne Luppen belaufen.
                           Werden dann die Kosten der unmittelbaren Darstellung der Luppen und deren Auswalzen
                              									zu Rohschienen mit denjenigen der von demselben Erze unter vollkommen gleichen
                              									Verhältnissen mittels des Hochofen- und Puddelprozesses gewonnenen Rohschienen
                              									verglichen, so soll sich ein Unterschied von 16 Rubel 53 Kop. für die Tonne zu
                              									Gunsten der direkten Darstellung ergeben.
                           Luppen für den Martin-Prozeſs sollen etwa den
                              									Productionskosten von Roheisen gleichkommen, welches unter ganz gleichen Bedingungen
                              									hergestellt ist.
                           Es erscheint vortheilhaft, die hier besprochenen Luppen sowohl beim basischen als
                              									auch beim sauren Martin-Prozesse anzuwenden.
                           Direktor O. Mürisier vom Alexandrowsky-Stahlwerke zu St.
                              									Petersburg theilt bereits Betriebsergebnisse über Verwendung von Husgafvel-Eisenluppen beim basischen Martin-Prozesse mit.
                           
                           Die Martin-Einsätze enthielten:
                           
                              
                                 
                                 1
                                 2
                                 3
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,80
                                 0,78
                                 0,83
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 Spuren
                                   0,013
                                   0,013
                                 
                              
                                 Silicium
                                 0,56
                                 0,82
                                 0,76
                                 
                              
                                 Mangan
                                 1,65
                                 0,92
                                 0,80
                                 
                              
                           Die Husgafvel-Luppen von Kontschosero enthielten:
                           
                              
                                 
                                 1
                                 2
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,34
                                 0,38
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 Spuren
                                 0,012
                                 
                              
                           Der Kohlenstoffgehalt der Beschickungen wurde im Mittel zu 0,7 Proc. angenommen. Mit
                              									diesem Materiale wurden vier Hitzen im basischen Martin-Ofen auf Erzeugung von Fluſseisen gemacht. Jede Beschickung (8t) enthielt nach Berechnung ungefähr
                              									Folgendes:
                           
                              
                                 
                                 CProc.
                                 PProc.
                                 SiProc.
                                 MnProc.
                                 
                              
                                 Beschickung
                                 Nr.
                                 1332
                                 2
                                 0,56
                                 0,30
                                 0,46
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 1341
                                 1,74
                                 0,52
                                 0,236
                                 0,362
                                 
                              
                           Die vier Beschickungen setzten sich aus folgenden Materialien zusammen:
                           
                              
                                 Nr. der Beschickung:
                                 1332
                                 1330
                                 1340
                                 1341
                                 
                              
                                 Olonetz-RoheisenHusgafvel-Luppen
                                 kg30304504
                                 kg32764258
                                 kg26204914
                                 kg23755160
                                 
                              
                                 Zuschlage
                                 Maryport-RoheisenFerromangan (50 Proc. Mn)
                                   491    94
                                   491    94
                                   524    94
                                   393    90
                                 
                              
                                 
                                 8119
                                 8119
                                 8152
                                 8018
                                 
                              
                           Aus diesen vier Beschickungen gingen 2880k gute
                              									Fluſseisenblöcke hervor. Der Verlust bei der Schmelzung durch Abbrand und Abfall
                              									betrug somit 11½ Proc. der Einfüllung. Wegen des hohen Kohlenstoffgehaltes der
                              									Luppen dauerten die Beschickungen etwa 10 Stunden.
                           Das erhaltene Fluſseisen wurde zu Winkel- und Profileisen für Schiffsbau verwalzt, Es
                              									soll wegen des geringen Schwefelgehaltes ein vorzügliches Schweiſsmaterial
                              									liefern.
                           Es sei denn, daſs es möglich wäre, den Eisenschrot oder die Abfälle beim Martiniren
                              									durch Husgafvel-Luppen zu ersetzen, sonst werden die
                              									deutschen Eisenhüttenleute trotz aller Anpreisungen mit Kopfschütteln an der Husgafvel'schen Rennarbeit vorübergehen.
                           W.
                                 										Koort.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
