| Titel: | Nicholson und Waterman's Fräse-Stanzmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 178 | 
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                        Nicholson und Waterman's
                           								Fräse-Stanzmaschine.
                        Mit Abbildung.
                        Nicholson und Waterman's Fräse-Stanzmaschine.
                        
                     
                        
                           Obwohl diese Maschine für die Bearbeitung sechsflächiger Bolzenköpfe von ziemlich
                              									zweifelhaftem Werthe ist, so dürfte dennoch eine Andeutung der Verwendung derselben
                              									für andere Zwecke dienlich sein.
                           Textabbildung Bd. 272, S. 177Nach American Machinist, 1888 Bd. 10 Nr. 39 S.
                                 									1, bethätigt eine durch ein Räder Vorgelege betriebene Welle, mittels zweier an den
                              									freien Enden derselben befindliche Kammscheiben, je einen Stempelstift, welcher
                              									durch Federwerke hochgehoben, die Kammscheiben selbst aber durch selbstauslösende
                              									Kuppelungen zum Betriebe aus- und eingerückt werden.
                           Im Matrizengehäuse sind zwei gegenüberstehende Fräseschienen eingeschraubt, deren
                              									Abstand sich nach unten zu, der Spanentnahme entsprechend, verengt, und deren Zähne
                              									nicht winkelrecht sondern etwas schräg gegen die Stempelrichtung gestellt sind. Der
                              									zu bearbeitende Kopf bolzen wird durch die Bohrung eines im Matrizenkörper geführten
                              									Querstückes gesteckt und mittels des abwärtsgehenden Stempelstiftes derart
                              									durchgetrieben, daſs zwei Sechseckflächen des Kopfbolzens an den Fräsezähnen vorbeilaufen.
                              									Wenn auch die Parallelentfernung je zweier Kopfflächen dadurch zu erhalten ist, so
                              									ist doch kein Mittel angegeben, wie eine richtige Lage der Parallelflächen gegen
                              									einander sichergestellt wird.
                           Es dürfte hier die Erwähnung eines ähnlichen, bereits vor 15 Jahren versuchten
                              									Arbeitsverfahrens am Platze sein, welches die billigere Herstellung der
                              									Vierecklöcher für die Schraubenstifte in den Cylinder- und Schieberkastendeckeln bei
                              									Locomotiven betrifft. Durch die rund gebohrten Löcher wurden mittels einer ähnlichen
                              									Stanzmaschine vierkantige lange Fräsedorne durchgetrieben, welche die Ecken und
                              									Flächen der Vierecklöcher ausbildeten. Die mit der amerikanischen Maschine
                              									gelieferten Dorne besaſsen Schneidkanten, welche winkelrecht zur Dornachse lagen,
                              									sich häufig festsetzten und nur zu oft Veranlassung zu einem Bruche des Werkstückes
                              									gaben. Neue Fräsedorne mit schräg stehenden und am unteren Einsatzende
                              									abgeschliffenen Schneidkanten hatten besseren Erfolg, doch auch hier stand der
                              									Arbeitsgewinn, abgesehen von den Kosten der Werkzeuge, in keinem Verhältnisse zu dem
                              									Verlust, der durch den Bruch eines Werkstückes entstand, so daſs man diese
                              									Bearbeitung wieder der Stoſsmaschine zuwies. Die Schieberkastendeckel aus Blech
                              									konnten überhaupt nicht mittels Fräsedorne bearbeitet werden, wollte man nicht den
                              									Bestand des Werkzeuges in Frage stellen.