| Titel: | Neue Heissluftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 289 | 
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                        Neue Heiſsluftmaschinen.
                        Patentklasse 46. Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        Neue Heiſsluftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Ueber die Feuerluftmaschine von L. Bénier in Paris (* D.
                                 									R. P. Nr. 33917 vom 29. November 1884 und Nr. 40019 vom 20. Januar 1887), welche in
                              										D. p. J. 1888 267 * 193
                              									ausführlich beschrieben und abgebildet worden ist, liegen nunmehr zuverlässige
                              									Berichte über Untersuchungen vor, welche Professor Dr. Slaby in Berlin an einem vierpferdigen, von der Firma Ludwig Löwe und Comp. in Berlin gelieferten Motor
                              									angestellt hat, vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1889 S. 90. Diese
                              									Versuche geben ein anschauliches Bild von der Bedeutung  neuen Maschine und beweisen jedenfalls, daſs der
                              										Kohlenverb derselben sehr gering ist
                              									und nur verhältniſsmäſsig geringe Verluste
                              									durch Wärmeausstrahlung stattfinden.
                           Die um  50 Minuten angeheizte Maschine
                              									wurde von 10 Uhr 16 Minuten bis  Uhr 16
                              									Minuten mit einer Brauer'schen Bremse nach Abstellung
                              									des Regulators gebremst. Die Beschickung des
                              									Ofens erfolgte durch einen französischen Heizer mit abgewogenem Brennstoff.
                           Der Brennstoffverbrauch für das Anheizen ergab sich wie folgt:
                           
                              
                                 Holzkohle
                                 =
                                 1k,4
                                 
                              
                                 Koks
                                 =
                                 3k,7
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 5k,1.
                                 
                              
                           Während der Bremsung ergab sich der Koks verbrauch zu 12k,9.
                           Bei 9 Ablesungen unter denen sich zwei Versager des Zählwerks ergaben, Würden im
                              									Mittel 118,5 Umdrehungen gezählt. Der Bremsradhalbmesser betrugt 0m,830, die Bremsbelastung 28k,6. Hiernach beziffert sich die
                              									Bremsleistung:
                           \frac{28,6\,.\,0,830\,.\,118,5}{716,2}=3,93\,.
                           Demgemäſs berechnet sich der Koksverbrauch für die stündliche
                              									Bremspferdekraft zu 1k,64.
                           Bei einem zweiten Versuche an derselben Maschine lief diese unter 29k,6 Bremslast während einer Stunde. Hiernach wurde
                              									um 12 Uhr der Koksbehälter der Maschine völlig entleert und mit 20k Koks neu beschickt. Um 2 Uhr 30 Minuten fiel das
                              									letzte Koksstück in den Ofen, so daſs hiermit die Schluſs zeit für den Versuch
                              									angegeben war. Als mittlere Geschwindigkeit Wurden am Zählwerke 117,6 Umdrehungen
                              									gezählt, so daſs als mittlere Bremsleistung sich folgender Werth ergibt:
                           \frac{28,6\,.\,0,83\,.\,117,6}{716,2}=4,03\,.
                           Das Zählwerk verzeichnete im Ganzen 16943 Umdrehungen, so daſs sich der Koks
                              									verbraucht, stellt auf: \frac{20}{16943}=0^k,00118 für jede
                              									Umdrehung.
                           
                           Ebenso wurden während des Versuches mehrere Hundert Diagramme vom Arbeits- und vom
                              									Pumpencylinder genommen, welche sämmtlich eine sehr groſse Regelmäſsigkeit zeigten.
                              									Aus allen diesen wurden zwei berichtigte mittlere Diagramme genommen, die, mit dem
                              									Planimeter ausgemessen, ergaben:
                           
                              
                                 Arbeitscylinder:
                                 
                              
                                 Inhalt =
                                 10026qmm,
                                 Mittelspannung
                                 = 50mm,13
                                 
                              
                                 Länge =
                                     200mm
                                 „
                                 = 1k,114 für 1qc.
                                 
                              
                                 Pumpencylinder:
                                 
                              
                                 Inhalt =
                                 8416qmm,
                                 Mittelspannung
                                 = 42mm,08
                                 
                              
                                 Länge =
                                   200mm
                                 „
                                 = 0k,935 für 1qc.
                                 
                              
                           Die Abmessungen der Pumpe und des Arbeitscylinders wurden an der Maschine, wie folgt,
                              									gefunden:
                           
                              
                                 Arbeits-cylinder:Pumpen-cylinder:
                                 DurchmesserHubDurchmesserHub
                                 = 0m,3398= 0m,3495= 0m,2795= 0m,2255
                                 Vol. 0cbm,031965Vol. 0cbm,013836
                                 Verhältniſs= 2,29.
                                 
                              
                           Hieraus folgt:
                           Indicirte Arbeit des Arbeitscylinders:
                           
                              \frac{0,3398^2\,.\,\pi\,.\,0,3495\,.\,11140\,.\,117,6}{4\,.\,60\,.\,75}=9,23\,
                              
                              
                           Indicirte Arbeit der Pumpe:
                           
                              \frac{0,2795^2\,.\,\pi\,.\,0,2255\,.\,9351\,.\,117,6}{4\,.\,60\,.\,75}=3,38\,
                              
                              
                           Daher ergibt sich die indicirte Gesammtleistung zu 5,85 . Ferner erhielt man
                              									den Bremswirkungsgrad =\frac{4,03}{5,85}=0,69.
                           Vor Beginn des Versuches wurde eine sorgfältige Ausmessung aller todten Räume
                              									vorgenommen, welche für die Pumpe einen todten Raum von 0l,803, d.h. 5,8 Proc. des vom Pumpenkolben
                              									bestrichenen Volumens ergab. Der todte Raum des Arbeitscylinders zerfällt in zwei
                              									Theile, einen stets mit ungeheizter und einen stets mit geheizter Luft gefüllten.
                              									Der erste derselben ergab sich zu 0l,794, der
                              									geheizte zu 16l,907, zusammen 14l,024, d.h. 44 Proc. des vom Arbeitskolben
                              									bestrichenen Volumens. Nach der Ermittelung aller schädlichen Räume war man im
                              									Stande, die Spannungscurven genau zu bestimmen; und zwar fand man, daſs die
                              									Expansionscurve nahezu mit der isothermischen Linie zusammenfiel, während die
                              									Compressionscurve auf eine vorhandene Erwärmung der Luft schlieſsen lieſs; jedoch
                              									war dieselbe wesentlich geringer als bei adiabatischer Zustandsänderung. Wird unter
                              									Berücksichtigung der beim Ansaugen eintretenden Erwärmung durch die Wandungen die
                              									absolute Temperatur der Luft zu 300° angenommen, so ergibt sich als absolute
                              									Temperatur, mit welcher die Luft in die Feuerung gepreſst wird: T2 = 333°.
                           Als Brennstoff verwendete man bei diesem Versuche Gieſsereikoks aus der Gewerkschaft
                              									Massen bei Unna, welcher nach einer Analyse des Chemikers Dr. Kayser in
                              									Dortmund 92,764 Proc. reinen Kohlenstoff und einen mittleren Aschegehalt von 4,506
                              									Proc. hat. Die bei einem Hube zur Verbrennung gelangten 0k,00118 Kohle enthielten unter Berücksichtigung
                              									obiger Verhältniſszahlen 0k,001095 reinen
                              									Kohlenstoff. Das Gewicht der aus dem Arbeitscylinder entweichenden Gase wurde in
                              									Folge dessen mit 0k,014718 = rund 14g, 7 festgestellt. Nun verlangt aber 1k Kohlenstoff 11k,59 Luft zu seiner vollständigen Verbrennung, daher stellt sich der
                              									Luftverbrauch für den Hub zu 0,00109.11,59 = 0k,012633, d.h. bei jedem Hub ist 1g
                              									Luftüberschuſs vorhanden, oder es werden 92,7 Proc. zur vollständigen Verbrennung
                              									benutzt. Die Abgase wurden hiernach berechnet zu CO2
                              									= 19,37 Proc. (in Volumenprocenten), N = 79,03 Proc. und 0 = 1,60 Proc.
                           An einem dritten Tage analysirte man mittels Hempel'schen Büretten die Abgase und erhielt bei 5 verschiedenen Bestimmungen
                              									folgende Ergebnisse:
                           
                              
                                 
                                 
                                 Mittel aus dem2., 3. u. 4. Versuche.
                                 Mittel aus dem3. u. 4. Versuche.
                                 
                              
                                 
                                 CO2
                                 18,9
                                 19,3
                                 
                              
                                 
                                 O
                                   0,9
                                     0,55
                                 
                              
                                 
                                 CO
                                   1,0
                                     1,05
                                 
                              
                                 Rest
                                 (N)
                                 79,2
                                 79,1.
                                 
                              
                           Das Mittel aus den letzten beiden Versuchen zeigt ein mit den Rechnungswerthen
                              									ziemlich übereinstimmendes Ergebniſs. Indem man ferner den Heizeffect des reinen
                              									Kohlenstoffes mit 8000 Wärmeeinheiten in Rechnung gebracht hatte, stellte man fest,
                              									daſs bei jedem Hube 0,00109.8000 = 8,72 W.-E. frei geworden waren. Der Wärmewerth
                              									der indicirten Arbeit wurde hierbei gefunden zu:
                           
                              \frac{5,85\,.\,75\,.\,60}{117,6\,.\,424}=0,53\
                                 										\mbox{W.-E. für den Hub.}
                              
                           Mithin hatte die Maschine \frac{0,53}{8,72}=6,05 Proc. der
                              									gesammten ihr zugeführten Wärmemenge in indicirte Arbeit verwandelt. Der Rest der
                              									Wärme muſste also theils vom Kühlwasser aufgesaugt, theils als strahlende Wärme
                              									verloren gegangen sein. Die Temperatur des Kühlwassers betrug unmittelbar beim
                              									Eintritt in den Mantel gemessen 8° und erhöhte sich beim Durchströmen des Mantels
                              									auf 37 bis 39,1° bei einem Verbrauche von 843, 844 bezieh. 394l Wasser. Hieraus berechnete sich die für den Hub
                              									durch das Kühlwasser absorbirte Wärmemenge auf:
                           
                              \frac{(843+844)\,29,2+394\,.\,31,1}{16943}=3,63\
                                 										\mbox{W.-E.}
                              
                           d.h. 41,5 Proc. der frei gewordenen Wärme. Die fehlenden 52,5
                              									Proc. muſsten mithin theils durch die Abgase fortgeführt, theils durch Strahlung
                              									verloren gegangen sein.
                           Zur Bestimmung dieser letzterwähnten durch Strahlung verlorenen Wärmemenge ist eine
                              									gesonderte Berechnung ausgeführt, bei der die mittlere Temperatur im Arbeitscylinder
                              									auf etwa 1400° C. festgestellt wurde, während man die der Abgase, mittels eines Fischer'schen Calorimeters gemessen, zwischen 685 und
                              									706° schwankend fand. Ebenso wurden 8,72 W.-E. als durch Verbrennung frei geworden
                              									festgestellt, d.h. es wurden nachgewiesen
                           
                              
                                 als
                                 durch
                                 indicirte Arbeit
                                 aufgebraucht
                                 0,53
                                 W.-E.
                                 =   6,0
                                 Proc.
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 Kühlwasser
                                 „
                                 3,63
                                 „
                                 = 41,5
                                 „
                                 
                              
                                 „
                                 in den Abgasen verloren gegangen
                                 4,03
                                 „
                                 = 46,5
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 Summa
                                 8,19
                                 W.-E.
                                 
                                 
                                 
                              
                           Der Rest von 0,53 W.-E. = 6 Proc. muſste also für Strahlung, Leitung und sonstige
                              									Verluste in Abrechnung gebracht werden.
                           Der Koksverbrauch wurde für die vorstehende Untersuchung für Bremspferd und Stunde
                              									auf
                           
                              \frac{20\,.\,60}{4,03\,.\,142}=\frac{0,00118\,.\,117,6\,.\,60}{4,03}=2^k,1
                              
                           gefunden. Vergleicht man mit diesem Resultate das des
                              									voraufgegangenen Versuches, so ergibt sich ein Unterschied von 0k,46. Auch für diesen Umstand gibt Professor Dr.
                              										Slaby in seiner Berechnung folgende Aufklärung:
                           Beim zweiten Versuche war die selbsthätige Speisevorrichtung von der Maschine
                              									getrieben worden, während sie beim ersten Versuche ausgeschaltet war. Man kann die
                              									hierfür in Ansatz zu bringende mechanische Arbeit annähernd ermitteln, wenn man den
                              									Koksverbrauch auf die indicirte Leistung bezieht. Es ist für 1 ind.  und
                              									Stunde:
                           
                              \frac{20\,.\,60}{5,85\,.\,142}=1^k,44.
                              
                           Legt man diesen Werth auch für den Verbrauch am 8. December zu Grunde, so ergibt sich
                              									der Bremswirkungsgrad unter Ausschluſs der 1 44 Speisevorrichtung:
                              										\frac{1,44}{1,64}=0,88.
                           Der Arbeitsbedarf der Speisevorrichtung ist daher
                           = 5,85.0,88 – 4,03 = 1,12 .
                           Professor Dr. Slaby gibt folgende übersichtliche
                              									Zusammenstellung der bei den erwähnten Versuchen gefundenen Werthe:
                           
                              
                                 Inhalt der Pumpe
                                   13,84l
                                 
                                 
                                 
                              
                                     „    des Arbeitscylinders
                                   31,69l
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Verhältniſs beider
                                     2,29l
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Gesammtdauer des Versuches
                                     2 St.
                                 22 Min.
                                 
                                 
                              
                                 Ind. Leistung des Arbeitscylinders
                                     9,23
                                 
                                    
                                    
                                 
                                 
                              
                                    „         „       der Pumpe
                                     3,38
                                 
                                    
                                    
                                 
                                 
                              
                                 Bremsleistung
                                     4,03
                                 
                                    
                                    
                                 
                                 
                              
                                 Bremswirkungsgrad
                                     0,69    0,88
                                 mitohne
                                 Speise-vorrichtung
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl in der Minute
                                 117,6
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch:
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                     1) zum Anheizen
                                     1,4k
                                 Holzkohle
                                 
                                 
                              
                                 
                                     3,7k
                                 Koks
                                 
                                 
                              
                                     2) für 1 Bremspferd und Stunde
                                     1,64k    2,1k
                                 ohneKoks mit
                                 Speise-vorichtung
                                 
                              
                                     3)   „  1 ind.  und Stunde
                                     1,44k
                                 Koks
                                 
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Schädliche Räume:
                                 
                                 
                                 
                              
                                     a) der Pumpe
                                       0,80l
                                 
                                 
                              
                                     b) des Arbeitscylinders
                                     14,021
                                 
                                 
                              
                                 Luftgewicht verbleibend im schädl.    Räume der
                                    											Luftpumpe
                                       2,38g
                                 
                                 
                              
                                 Wirkendes Luftgewicht für den Hub
                                     13,62g
                                 
                                 
                              
                                 Gasgewicht verbleibend im schädl.    Räume des
                                    											Arbeitscylinders
                                       4,74g
                                 
                                 
                              
                                 Gewicht der im Arbeitscylinder wir-    kenden
                                    											Gase
                                     19,46g
                                 
                                 
                              
                                 Gewicht der für 1 Hub entweichen-    den
                                    											Abgase
                                     14,72g
                                 
                                 
                              
                                 Temperatur der Luft beim Eintritt    in den
                                    											Ofen
                                     60° C.
                                 
                                 
                              
                                 Höchste Temperatur im
                                    											Arbeits-    cylinder
                                 1400° C.
                                 
                                 
                              
                                 Temperatur der entweichenden Ab-    gase
                                   700° C.
                                 
                                 
                              
                                 Constante der im Arbeitscylinder    wirkenden
                                    											Gase
                                     27,14
                                 
                                 
                              
                                 Zusammensetzung der Verbrennungs-    producte
                                    											in Volumenprocenten:
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 CO2
                                     19,3
                                 Proc.
                                 
                              
                                 
                                 O
                                       0,55
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 CO
                                       1,05
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 N
                                     79,1
                                 „
                                 
                              
                                 Von dem zugeführten Luftgewichte    werden zur
                                    											vollständigen Verbren-    nung des Kohlenstoffes benutzt.
                                     92,7
                                 „
                                 
                              
                                 Für jeden Hub frei gewordene    Wärmemenge
                                 
                                       8,72
                                 W.-E.
                                 
                              
                                 In indicirte Arbeit verwandelt
                                       6
                                 Proc.
                                 
                              
                                 In den Abgasen fortgeführt
                                     46,5
                                 „
                                 
                              
                                 Im Kühlwasser abgeführt
                                     41,5
                                 „
                                 
                              
                                 Durch Strahlung und andere Ver-    luste
                                    											abgeführt
                                       6
                                 „
                                 
                              
                           Die Feuerluftmaschine von P. J. Menningen in Hillscheid
                                 									bei Coblenz (* D. R. P. Nr. 42 309 vom 24. April 1887) ist in Fig. 1 bis 4 dargestellt als
                              									Zwillingsmaschine mit einem zwischen beiden Cylindern liegenden geschlossenen
                              									Feuerraume.
                           Die Aufgebevorrichtung besteht aus der Füllkammer v
                              										(Fig. 3)
                              									und dem Füllschachte w; v und w sind durch einen luftdicht schlieſsenden Deckel z von einander getrennt. Zur Ueberführung des Brennstoffes von v nach w dient die Stange
                              										t mit daran befindlicher Schaufel. Der frische
                              									Brennstoff wird durch den oberen Deckel d der
                              									Füllkammer zugebracht. Nachdem d wieder luftdicht
                              									verschlossen worden, schiebt man die Stange t nach vorn
                              									und hiermit den Brennstoff in den Füllschacht und durch diesen auf den Rost. Um den
                              									Deckel z öffnen zu können, muſs, da der Druck in w gröſser ist als in v,
                              									vorher eine Druckausgleichung zwischen den beiden Räumen stattfinden. Dieser
                              									Ausgleich wird bewirkt durch einen Kanal, der sich in dem Auge des Deckels z befindet und durch einen Bund der Stange t geschlossen wird. Beim Vorwärtsschieben der Stange
                              									öffnet sich der Kanal und findet der Druckausgleich statt.
                           
                           Die von der Schaufel etwa mitgerissenen Kohlentheilchen sammeln sich in dem
                              									Kohlensacke x und können von dort zeitweise entfernt
                              									werden.
                           Die kalte Luft, welche von dem Kolben des Arbeitscylinders in den Kanal D gedrückt wird, gelangt von hier entweder durch die
                              									Oeffnung p über den Rost oder durch die Oeffnung o unter den Rost des Ueberhitzers. Die Weite der
                              									Oeffnungen läſst sich durch Platten reguliren, und kann man auf diese Weise eine
                              									gröſsere oder kleinere Luftmenge durch o oder p treten lassen, je nachdem man einen gröſseren oder
                              									kleineren Effect erzielen will. Eine feinere Regulirung wird noch durch einen
                              									Regulator erreicht, welcher auf einen Hahn des Luftzuführungsrohres D wirkt und mehr oder weniger Luft entweichen
                              									läſst.
                           Die Thür r dient nur zum Anheizen und Reinigen des
                              									Rostes. Während des Anheizens ist der Schieber q über
                              									dem Füllschachte w geöffnet, und entweichen durch
                              									diesen die Verbrennungsgase in das Rohr f. Soll die
                              									Maschine in Betrieb gesetzt werden, so werden q und r geschlossen.
                           Die Thür s dient zum Entfernen der Asche, auch wird
                              									durch Oeffnen derselben das Stillstehen der Maschine bewirkt.
                           Bemerkenswerth an dem Ueberhitzer sind die gebogenen Rohre E, durch welche die
                              									Feuerluft nach dem Arbeitscylinder geführt wird. Diese Bogenrohre haben den Zweck,
                              									zu verhüten, daſs bei langflammigem Brennstoffe die Flamme in den Arbeitscylinder
                              									streicht und diesen übermäſsig erwärmt.
                           Der Arbeitscylinder B besteht aus einem weiten und einem
                              									engeren Rohre mit entsprechenden Kolben, sogen. Differentialkolben. Durch die
                              									Anwendung des Doppelkolbens ist man in den Stand gesetzt, bei jeder Umdrehung dem
                              									Erhitzer eine Luftmenge zuzuführen, welche gleich ist der Differenz aus dem Inhalte
                              									des groſsen Cylinders weniger dem Inhalte des kleinen Cylinders, wodurch zu hohe
                              									Gegendrücke vermieden werden. Der Kolben des kleinen Cylinders dient gleichzeitig
                              									als Geradführung für den Kreuzkopf der Flügelstange. Die Abdichtung des groſsen
                              									Kolbens wird durch einen guſseisernen Spannring bewirkt, des. kleinen Kolbens durch
                              									eine Ledermanschette.
                           Beim Vorwärtsgange des Doppelkolbens, wobei das Ventil m
                              									geöffnet und Ventil n geschlossen ist, tritt die
                              									Feuerluft von hoher Spannung aus dem Erhitzer A durch
                              										E hinter den groſsen Kolben und wirkt treibend auf
                              									denselben; gleichzeitig wird 1 Volumen kalte Luft gleich der Differenz aus dem
                              									Inhalte des groſsen und kleinen Cylinders, welche sich zwischen den beiden Kolben
                              									befand, durch das Ventil l nach dem Erhitzer A gedrückt.
                           Beim Rückwärtsgange des Doppelkolbens, wobei n geöffnet
                              									und m geschlossen ist, entweicht die verbrauchte Luft
                              									durch nN ins Freie; vor dem groſsen Kolben bezieh.
                              									zwischen dem groſsen und kleinen Kolben wird durch das Ventil k frische Luft angesaugt. Dadurch, daſs die kalte Luft mit den vorher
                              									erwärmten Cylinderwänden in Berührung kommt, werden diese wieder abgekühlt und vor
                              									einer allzu groſsen Temperaturerhöhung bewahrt. Durch diese Einrichtung soll die
                              									Wasserkühlung entbehrlich gemacht werden. Will man den Effect der Maschine erhöhen,
                              									so kann man bei jeder Umdrehung mittels einer kleinen Pumpe etwas Wasser in den
                              									Erhitzer spritzen.
                           Die Aschentheilchen, welche von der Arbeitsluft aus dem Erhitzer in den
                              									Arbeitseylinder mitgerissen werden, streicht der groſse Kolben in den todten Raum am
                              									hinteren Cylinderdeckel.
                           Die Ventile h und l steuern
                              									sich von selbst, dagegen ist für die Ventile m und n ein besonderer Mechanismus erforderlich.
                           Der Schluſs der Ventile m und n geschieht durch Federn, das Oeffnen auf folgende Weise: Die beiden
                              									Ventilstangen stoſsen mit ihren oberen Enden gegen je eine Platte g (Fig. 4), welche sich
                              									scharnierartig um einen Zapfen drehen. Auf den Platten wird ein Rollenpaar b, welches nach oben durch ein Bogenstück a mit seitlichen Führungsleisten begrenzt wird, durch
                              									ein Excenter hin und her bewegt. Bei dieser Bewegung wird abwechselnd die
                              									Ventilstange m oder n
                              									heruntergedrückt und das Oeffnen der Ventile bewirkt. Die Form des Bogenstückes a bedingt den Moment des Oeffnens und Schlieſsens der
                              									Ventile. Die Steuerung ist so eingerichtet, daſs das Ventil m beim Vorwärtsgange des Kolbens geschlossen wird, wenn derselbe ¾ seines
                              									Weges zurückgelegt hat, damit nicht die frische kalte Luft durch l und m hinter den Kolben
                              									gedrückt wird; ebenso wird beim Rückwärtsgange des Kolbens das Austrittsventil n geschlossen, wenn derselbe ¾ seines Weges
                              									zurückgelegt hat, damit die warme Luft, welche noch hinter dem Kolben ist, wieder
                              									auf die Eintrittsspannung der erhitzten Luft comprimirt wird.
                           Bei der Feuerluftmaschine von E. Crowe in
                              									Middlesborough, England (D. R. P. Nr. 41535 vom 27. März 1887), wird die treibende
                              									Luft durch verbrannten Erdölstaub erhitzt, so daſs hier ein Uebergang zu der Klasse
                              									der Erdölkraftmaschinen vorliegt.
                           Die Erhitzung der Luft findet derart statt, daſs ein geringerer Theil derselben mit
                              									gasförmigem oder in dampfförmigen Zustand versetztem flüssigen Brennstoff in einer
                              									heiſsen Röhre vermischt und in derselben unter Druck verbrannt wird, daſs die aus
                              									dieser Verbrennung entstehenden Producte sich mit dem übrigen gröſseren Theile der
                              									Luft vermischen, und daſs alsdann dieses heiſse Gemisch in den Arbeitscylinder
                              									tritt, um hier durch seine Expansion auf den Kraftkolben zu wirken. Die expandirte,
                              									aber noch warme Betriebsluft dient dann zum Vorwärmen der Luft und des Brennstoffes,
                              									indem man sie vor ihrem Austritte in die Atmosphäre die betreffenden
                              									Zuleitungsröhren bestreichen und erwärmen läſst. Die Maschine ist mit einer
                              									Regulirvorrichtung versehen, um den Zutritt der heiſsen Luft in den Arbeitscylinder
                              									dem Krafterfordernisse
                              									anzupassen. Die Einführung der Luft und des Gases in den Heizraum wird dem
                              									Verbrauche der Maschine entsprechend selbsthätig regulirt durch Sammelbehälter oder
                              									Spielraum im Cylinder vor dem Pumpenkolben, worin eine mehr oder minder groſse, in
                              									den Pumpen befindliche Menge Luft und Brennstoff mit jedem Hube verdichtet und
                              									zurückgehalten wird, je nach dem Verbrauche des Cylinders und im Verhältnisse zu dem
                              									in der Heiz- oder Brennkammer herrschenden Drucke. Zum Anheizen der Maschine werden
                              									die Luftzuleitungsröhren so lange als Bunsen-Brenner
                              									benutzt, bis im Heizraume die zur Selbstentzündung nöthige Temperatur erreicht
                              									ist.
                           Von L Genty in Paris (* D. R. P. Nr. 43649 vom 15.
                                 									Januar 1888) wird die in Fig. 5 und 6 dargestellte
                              									Feuerluftmaschine in Vorschlag gebracht.
                           Die angesaugte Luft wird in einem Behälter verdichtet, der mit einer aus einem
                              									Röhrensysteme gebildeten Ausgleichskammer in Verbindung steht; durch diese Kammer
                              									gelangt die Luft mit einer Temperatur in den Feuertopf, deren Höhe fast dieselbe wie
                              									diejenige der Auspuffgase ist. Die auf Kosten dieser Gase erhitzte Luft wird in
                              									einem Feuertopfe vertheilt, aus welchem sie mit einer je nach dem Gange der Maschine
                              									sich richtenden Temperatur austritt. Die Luft strömt hierauf in den Arbeitscylinder,
                              									in dem sie zunächst mit constantem Drucke, dann durch Expansion arbeitet, die durch
                              									den Ueberschuſs an Hitze erfolgt, welche der Luft im Feuertopfe zugeführt wurde. Die
                              									Luft wird zuletzt unter gewöhnlichem Drucke in die Ausgleichskammer zurückgeführt
                              									und entweicht endlich in die Atmosphäre.
                           Die Luftpumpe A (Fig. 5) erstreckt sich in
                              									den Behälter R und ist mittels Flansches und Schrauben
                              									an letzterem befestigt.
                           Die den Kolben bethätigende Stange ist durch Kugelgelenk mit dem Balancier B verbunden, damit, unbeschadet der Aufhängung des
                              									letzteren, kein Zwängen dieser Stange eintritt. Behälter R aus Guſseisen bildet einen Theil des Maschinengestelles, an dem auf der
                              									einen Seite die Lagerböcke für die Welle, an der anderen Seite eine breite, durch
                              									Rippen mit dem Behälter verbundene Auflagerfläche für den Arbeitscylinder C angegossen ist. Einlaſsventil V stellt unter Vermittelung des Rohres T die
                              									Verbindung des Behälters R mit dem Ausgleichscylinder
                              										E her, der nach Art eines Röhrenkessels angeordnet
                              									ist. Die in dem Cylinder E erhitzte Luft vereinigt sich
                              									nach dem Erhitzen in einem Rohre, das den Cylinder C
                              									mit dem Gehäuse des Eintrittsventiles B verbindet.
                              									Zutrittsventil S ist durch eine Anzahl über einander
                              									gelegter Scheiben aus biegsamem Asbest oder durch einen zusammengepreſsten
                              									Kegelstumpf aus genanntem Material gebildet, der zwischen zwei Metallscheiben
                              									eingeschlossen ist. Der Ventilsitz ist aus Metall, so daſs sich der Asbest fest
                              									gegen den conischen Sitz anpressen und genau dessen Form annehmen kann. Ein derartig
                              									angeordnetes Ventil sichert trotz der hohen Temperatur einen dichten Schluſs und kann durch
                              									Auswechselung der Asbestlagen leicht ausgebessert werden.
                           Die verdichtete und schon erhitzte Luft gelangt in das Gehäuse des
                              									Vertheilungssehiebers V, aus dem sie sich in Gestalt
                              									zweier Ströme von einer der Stellung dieses Schiebers entsprechenden Stärke weiter
                              									fortbewegt. Die durch Kanal C1 streichende Luft gelangt nach einem ringförmig an der Auſsenfläche der
                              									am Boden des Feuertopfes liegenden Chamotteziegel angebrachten Kanal U und vertheilt sich aus diesem durch eine Anzahl
                              									wagerechter, in den Ziegeln selbst angebrachter Kanäle in den im Feuertopfe F befindlichen Brennstoff. Dieser Koks wird in Folge
                              									der feuerfesten und schlecht wärmeleitenden Umhüllung auf lebhafter Rothglut oder
                              									sogar auf Weiſsglut erhalten. Zunächst bildet sich bei der Verbrennung Kohlensäure,
                              									die sich dann theilweise zersetzt, so daſs der oberen Brennmaterialschicht eine aus
                              									Stickstoff, Kohlensäure und Kohlenoxyd bestehende Flamme entsteigt. Letztere trifft
                              									eine heiſse Luftschicht, die durch einen zwischen den Ziegeln der Expansionskammer
                              									und denjenigen des Feuertopfes eingelegten ringförmigen Spalt XX zuströmt und nur aus demjenigen Theile der Luft
                              									besteht, welche aus dem Gehäuse des Vertheilungsschiebers in den Kanal C2 übertritt. Beim
                              									Zusammentreffen beider Gasströme erfolgt ein Aufwirbeln und verbrennt das in der
                              									Flamme enthaltene Kohlenoxyd vollständig. Diese Verbrennung wird durch das
                              									Vorhandensein eines kegelstumpfartigen Domes begünstigt, der als Flammofen wirkt und
                              									die Hitze in der Gegend des Spaltes X concentrirt, wie
                              									er gleichzeitig die Ausstrahlung des in Rothglut befindlichen Koks gegen die Wände
                              									der Expansionskammer bewirkt. Das Gemisch bewegt sich in dem den Feuertopf F mit der Expansionskammer verbindenden cylindrischen
                              									Kanäle weiter und kommt in diesen als eine unter Druck stehende gasförmige Masse an,
                              									deren Temperatur je nach der Stellung des Vertheilungsschiebers V mehr oder weniger hoch ist; letzterer steht mit einem
                              									kleinen, durch Gewicht und Feder belasteten Kolben M
                              									und durch ein kleines Rohr mit dem Behälter R in
                              									Verbindung. Jedem zwischen bestimmten Grenzen liegenden Druckwerthe entspricht eine
                              									Gleichgewichtsstellung des kleinen Kolbens M. Nimmt der
                              									Druck im Behälter ab, so sucht der Kolben M
                              									niederzugehen und dadurch den Vertheilungsschieber zu verstellen, wodurch
                              									andererseits die durch den Brennstoff streichende Luftmenge und dadurch die
                              									Temperatur für den Betrieb der Maschine erhöht wird.
                           Das Umgekehrte findet statt, wenn sich der Druck seiner oberen Grenze nähert. Nach
                              									dem Schlusse des Ventiles S nimmt das Volumen der in
                              									der Expansionskammer und im Feuertopfe enthaltenen Luft zu, diese treibt den
                              									Arbeitskolben vor sich her und verrichtet auf Kosten ihrer inneren Hitze und der vom
                              									Feuertopfe gelieferten Wärme die Expansionsarbeit. Am Ende der Aufwärtsbewegung
                              									öffnet sich das dem
                              									Ventile S gleiche Austrittsventil S1, und die in der
                              									Expansionskammer enthaltene Luft sinkt auf den Atmosphärendruck herab und wird
                              									hierauf durch Niedergang des Kolbens in die Ausgleichskammer E getrieben. Aus dem Gehäuse S1 streicht die Luft durch den Krümmer T1 nach dem Raume Z, wobei die Temperatur derselben nach Maſsgabe des
                              									Ganges der Maschine mehr oder weniger hoch ist. Am anderen Ende des
                              									Ausgleichsapparates vereinigen sich die austretenden, ungefähr auf 210° C.
                              									abgekühlten Gase in dem Raume Z1 wieder und treten durch Rohr W in die Atmosphäre über.
                           Die metallene Umkleidung des Feuertopfes kann durch Lösen der Bolzen b von der Expansionskammer getrennt werden, wobei sie
                              									sich auf Walzen auflegt, die ein Verschieben über dem Erdboden hin ermöglichen. Am
                              									unteren Theile der Umkleidung ist eine Thür angeordnet, welche das Reinigen des
                              									Feuertopfes, sowie das Entzünden des Brennstoffes ermöglicht.
                           Auf der Innenseite der Thür ist ein Ziegel eingelegt, welcher den hohlen, in der
                              									feuerfesten Innenbekleidung befindlichen Raum für die Thür ausfüllt. Aeuſserlich an
                              									der Expansionskammer ist eine Füllvorrichtung angebracht, um während des Betriebes
                              									den nöthigen Brennstoff einzuschütten. Diese Füllvorrichtung besteht aus einer
                              									Kammer, die durch Thür p mit der Atmosphäre und durch
                              									Thür p1 mit der
                              									Expansionskammer verbunden ist. Thürp kann sich um Achse aa drehen und durch Bolzen e oder in anderer
                              									Weise auf ihrem Sitze gehalten werden. Thür p1 wird durch zwei Glieder g bewegt, die mit den Hebeln l verbunden sind
                              									und sich gegen die Seitenwände der Kammer anlegen. Die Hebel l sitzen auf einer Achse, die durch eine Asbestgarnitur hindurch nach
                              									auſsen führt und auf welcher ein mit Gegengewicht belasteter Hebel Q sitzt; genanntes Gewicht dient dazu, die Thür stets
                              									verschlossen zu halten.
                           Die Expansionskammer G ist mit ihrem oberen Theile an
                              									dem Untertheile des Arbeitscylinders C befestigt. Diese
                              									Kammer besteht aus einer Metallumhüllung, die mit feuerfesten Steinen ausgelegt ist.
                              									Aeuſserlich ist der Arbeitscylinder mit Rippen besetzt, durch welche die durch das
                              									Leitungsvermögen der Wärme aus der Expansionskammer kommende Hitze an die Atmosphäre
                              									abgegeben wird.
                           Der hohle Kolben P des Arbeitscylinders ist an seinem
                              									oberen Theile mit einer Asbest- und Reiſsbleigarnitur ausgerüstet, welche eine
                              									sichere Dichtung mit dem ausgebohrten Theile des Cylinders bildet.
                           Die den Arbeitskolben mit dem Balancier verbindende Kolbenstange ist durch eine
                              									nachgiebige Metallschiene mit dem Kolben befestigt; letztere sitzt einestheils am
                              									unteren Ende der Kolbenstange, anderentheils an einer Traverse, die auf zwei aus der
                              									Innenfläche des Cylinderkolbens vorstehenden Auflagern aufgeschraubt ist und durch
                              									eine in der Kolbenstange gelassene Aussparung hindurchgeht.
                           
                           Das Streben nach Vervollkommnung der Heiſsluftmaschine, insbesondere nach möglichst
                              									weitgehender nützlicher Verwendung der Compressionswärme bei offenen, mit
                              									gesondertem Erhitzer für die gepreiste Luft arbeitenden Heiſsluftmaschinen führte
                              										G. Schimming in Berlin (D. R. P. Nr. 42390 vom 22.
                                 									April 1887) zur Construction einer Verbund-Heiſsluftmaschine mit Zwischenbehälter
                              									(compound-receiver-Maschine), wie sie in Fig. 7 Darstellung
                              									findet.
                           Beim ersten Hube in Richtung G öffnet das Ventil a und läſst Luft in die Verdichtungspumpe A eintreten; dieses Ventil a bleibt nach dem Hubwechsel zunächst noch etwas geöffnet (je nach dem
                              									Arbeitsbedarfe kürzer oder länger) und schlieſst dann erst. Die Luft wird dabei im
                              									Pumpencylinder A adiabatisch zusammengedrückt; hat sie
                              									die Spannung der in den Rohren h des Erhitzers C enthaltenen Luft erreicht, so öffnet das Druckventil
                              										b selbsthätig, die Luft tritt durch das Rohr i in den Zwischenbehälter B, umspült hier, einen groſsen Theil der Verdichtungswärme abgebend, die
                              									Rohre g, strömt durch Rohr k in die Rohre h des Erhitzers C und tritt durch das Rohr l, sowie durch das beim Beginne eines jeden in der Richtung G erfolgenden Hubes geöffnete Ventil c hinter den Kolben J des
                              									Hochdruckcylinders D, einige Zeit vor Beendigung des
                              									Hubes in Richtung G schlieſst Ventil c, die Luft expandirt bis zum Ende des Hubes und wird
                              									beim folgenden, in der Richtung F erfolgenden Hube
                              									durch das sich öffnende Ventil d in die Rohre g des Zwischenbehälters B
                              									gedrückt; nachdem sie hier durch die diese Rohre g
                              									umspülende gepreſste Luft erhitzt worden ist, expandirt sie, arbeitverrichtend,
                              									durch das sich bei Beginn eines jeden in der Richtung G
                              									erfolgenden Hubes öffnende Ventil e hinter den Kolben
                              										K des Niederdruckcylinders E. Einige Zeit vor Beendigung des Hubes schlieſst das Ventil e, die Luft expandirt bis zu Ende des Hubes und wird
                              									durch das sich bei jedem in der Richtung F erfolgenden
                              									Hube öffnende Ventil f z.B. als Verbrennungsluft in die
                              									Feuerung der Maschine geschoben.
                           Dieselben Vorgänge, welche als auf der linken Seite der Kolben auftretend
                              									gekennzeichnet wurden, finden auch auf deren rechten Seiten, je um ein Stadium
                              									versetzt, statt. Die Beschaffenheit der für die Maschine verwendeten Luft ist an
                              									eine besondere Bedingung nicht gebunden; sie kann sowohl in trockenem, als auch in
                              									angefeuchtetem Zustande gebraucht werden. Es läſst sich als Erhitzer für die
                              									gepreſste Luft jeder bekannte Erhitzer verwenden.
                           Im Bedarfsfalle wird die Maschinenanordnung noch in der Weise ergänzt, daſs etwa nach
                              									Art der „Dreifach-Expansions-Dampfmaschine“ hinter dem Niederdruckcylinder
                              										E noch ein zweiter Zwischenbehälter (receiver) und
                              									ein zweiter Niederdruckcylinder angefügt werden. In solchem Falle umspült dann die
                              									aus der Druckpumpe A kommende Preſsluft erst den
                              									Zwischenbehälter hinter dem ersten Niederdruckcylinder, dann den Zwischenbehälter hinter
                              									dem zweiten, kühleren Niederdruckcylinder und tritt dann erst in den Erhitzer
                              									ein.
                           Die Bemessung der Luftmenge, entsprechend dem Arbeitsbedarfe, kann auch so geschehen,
                              									daſs der Luftzutritt während des ersten Hubes des Luftpumpenkolbens in der Richtung
                              										G gedrosselt wird. Beim zweiten Hube bleibt dann
                              									das Ventil a geschlossen. Oder es kann zur Regelung der
                              									Luftmenge, entsprechend dem Arbeitsbedarfe, gleich während des ersten Hubes des
                              									Luftpumpenkolbens in der Richtung G das Ventil a geschlossen werden, sobald die nöthige Luftmenge
                              									angesogen ist; das Ventil a bleibt dann auch während
                              									des folgenden Hubes geschlossen.
                           Eine zweite Maschine desselben Erfinders (* D. R. P. Nr. 42991 vom 11. August 1887)
                              									besteht gemäſs Fig.
                                 										8 aus den beiden gleichzeitig als Verdichtungs- und Expansionscylinder
                              									dienenden Cylindern AA1, dem Erhitzer B, dem ersten Expansionscylinder
                              										C und den Steuerwellen E und F. Die Cylinder A arbeiten im Viertacte und ihre Functionen ergänzen sich einander; der
                              									Cylinder C arbeitet im Zweitacte.
                           Die Cylinder AA1
                              									enthalten die Kolben GG1 und besitzen die gesteuerten Luft-Ein- und -Auslaſsventile aa1
                              									a2
                              									a3
                              									, die selbsthätig sich öffnenden Luftaustrittsventile
                              										bb1
                              									b2
                              									b3, die gesteuerten
                              									Lufteinlaſsventile cc1
                              									c2
                              									c3 und die
                              									Regeneratoren HH1
                              									H2
                              									H3. Die Kolben sind
                              									durch die Kolbenstange J mit einander verbunden. Der
                              									Erhitzer B besteht aus einem Röhrensysteme, in dessen
                              									Rohre sich die Luft befindet, während um dieselben der Dampf einer Flüssigkeit
                              									circulirt. Die Erhitzung geschieht durch Condensation dieses Dampfes, die
                              									Flüssigkeit wird wieder in den Kessel zurückgedrückt. Der Expansionscylinder C enthält die von F
                              									gesteuerten Einlaſsventile dd1 und die Auslaſsventile ee1. Die Beikammer (receiver) D ist eine Erweiterung des Ueberführungsrohres der Luft zwischen dem
                              									Expansionscylinder C und den Expansions- und
                              									Compressionscylindern AA1. Die Steuerwelle E hat die halbe
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit, die Steuerwelle F dieselbe
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit wie die Schwungradwelle.
                           Beim ersten Hube in der Richtung M ist das Ventil a geöffnet, Luft wird angesaugt, beim folgenden zweiten
                              									in der Richtung L erfolgenden Hube bleibt a geöffnet, bis nur noch das dem Arbeitsbedarfe der
                              									Maschine entsprechende Luftgewicht vorhanden ist, dann schlieſst a, die Luft wird verdichtet und gibt ihre
                              									Verdichtungswärme zum Theil an die Regeneratoren H ab.
                              									Sobald der Druck die erforderliche Höhe erreicht hat, öffnet selbsthätig das Ventil
                              										b, die Luft tritt durch die Rohre f in den Erhitzer B und
                              									nach entsprechender Volumenvergröſserung beim Beginne des dritten in der Richtung
                              										M erfolgenden Hubes durch das Rohr g und das Ventil d hinter
                              									den Kolben N. Nachdem das ursprüngliche, durch a angesaugte Luftgewicht in den Cylinder C übergetreten ist, schlieſst d, und die Luft expandirt, sich abkühlend, bis zum Ende des dritten Hubes. Beim
                              									vierten Hube öffnet das Ventil e und die Luft tritt
                              									durch h in die Beikammer D. Beim fünften wieder in der Richtung M
                              									erfolgenden Hube öffnet das Ventil c des Cylinders A und die abgekühlte Luft tritt aus der Beikammer D durch die Rohre i, durch
                              									das Ventil c und durch die noch heiſsen Regeneratoren
                              										H hinter den Kolben G
                              									des Cylinders A. Die bei der Verdichtung des
                              									eingefüllten Luftgewichtes frei gewordene Wärme ist also durch die Regeneratoren auf
                              									die gekühlte Luft übertragen und wird der Luft wieder zugeführt. Nachdem bei dem
                              									fünften Hube das ursprünglich angesaugte Luftgewicht wieder in A eingefüllt ist, schlieſst das Ventil c; die Luft expandirt bis zu Ende des Hubes. Beim
                              									sechsten Hube öffnet das Ventil a und läſst die Luft
                              									wieder austreten. Die Daumen auf der Steuer welle E
                              									sind derartig gegen einander versetzt, daſs auf jeden Hub verdichtete Luft aus den
                              									Rohren f in den Erhitzer B
                              									tritt und gekühlte hochgespannte Luft aus der Beikammer D in die Cylinder A aufgenommen wird.
                           Um das Volumen und Gewicht der Regeneratoren nach Belieben verringern zu können, ist
                              									auſserdem folgende Einrichtung getroffen: Um die Ausgangsrohre der Cylinder A läuft in den Kästen K
                              									Wasser und kühlt die Luft ab, dieses Wasser wird stetig durch die Maschine nach den
                              									Kästen O gedrückt und gibt dort die Wärme wieder an die
                              									Luft ab, welche, aus dem Cylinder C kommend, in die
                              									Cylinder A tritt und expandirt. Sowohl die kühlende
                              									Oberfläche bei K, als auch die wärmeabgebende bei O kann durch bekannte Mittel nach Belieben vergröſsert
                              									werden.
                           Eine geschlossene Luftmaschine von Warsow in Berlin (* D. R. P. Nr. 43671 vom 25. Oktober
                                 									1887) ist in Fig.
                                 										9 und 10 dargestellt.
                           In dem Cylinder A bewegt sich ein Kolben B, welcher luftdicht gegen den Führungsmantel
                              									abgeschlossen ist; an dem Boden von B ist die mit der
                              									Triebwelle verbundene Treibstange scharnierartig befestigt. Unter dem Kolben B befindet sich eine Kühlschlange, welche zwischen zwei
                              									Metallplatten, deren untere undurchbrochen ist, durch Schraubenbolzen
                              									zusammengehalten wird und mit dem Boden des Kolbens fest verbunden ist. Die
                              									Kühlschlange beginnt bei c links und endet bei c rechts, woselbst Gummischläuche angeschlossen sind,
                              									welche das Kühlwasser zu- und ableiten. An die untere Scheibe ist eine an den
                              									Metallcylinder anlehnende Ledermanschette bei E (in der
                              									Figur nicht gezeichnet) angeschraubt. Die Kühlschlange C und Manschette E machen demnach die Auf-
                              									und Niederbewegung des Treibkolbens B mit. In den
                              									Cylinder A mündet ein Verbindungsrohr F, welches von dem Heizkörper g aufsteigt und etwa in seiner Mitte von einem luftdichten Schieberkasten
                              									unterbrochen wird. Das Schieberventil ist in gröſserem Maſsstabe besonders
                              									dargestellt worden. Die Deckplatte des Schieberkastens hat zwei Schlitzöffnungen nn, welche durch die im Kasten befindliche entsprechend
                              									durchbrochene Schieberplatte bei ihrem Hin- und Hergange geöffnet und geschlossen werden, so daſs die
                              									Verbindung zwischen g und A abwechselnd hergestellt und unterbrochen wird. Das Oeffnen wird durch
                              									die Zugstange g, welche über die mit einem Daumen im
                              									Gleitrahmen versehene Treibachse gleitet, mittels des Winkelhebels efc bewirkt, während ein plötzliches Schlieſsen der
                              									Oeffnungen durch die Druckfedern hh1 erfolgt. Ein gleicher Ventilkasten ruht wagerecht
                              									auf dem oberen Deckel des Cylinders A, rechtwinkelig
                              									zur Längsachse des Kolbens B und vermittelt das Ventil
                              									die Verbindung des inneren Cylinderraumes mit der äuſseren Luft. Das Oeffnen und
                              									Schlieſsen des Schieberventiles H1 erfolgt gleichzeitig mit H durch die Zugstange g. An dem
                              									Führungsmantel des Kolbens B ist seitlich eine Platte
                              									befestigt, auf deren geradem Rücken eine Hülse frei beweglich aufgeschoben ist; am
                              									äuſsersten Ende dieser Hülse ist ein Hebel wagerecht befestigt, welcher sich
                              									gabelförmig gegen die Zugstange anlegt und dort zwischen zwei Scheiben am Vorrücken
                              									gehindert wird. Unter 90° senkrecht zu diesem Hebel ist auf dieser Hülse links ein
                              									zweiter befestigt, welcher an die Schieberstange dieses Ventiles angreift und so
                              									gleichzeitig mit dem erstbeschriebenen Schieber die Oeffnungen freimacht; die beiden
                              									Federn schlieſsen dieselben beim Touren Wechsel wieder selbsthätig.
                           Der Heizcylinder G ist mit Drahtgewebe dicht ausgepackt.
                              									Auf demselben ist ein Pyrometer angebracht. G ist mit
                              									einem Eisenblechcylinder umgeben, in dessen unterem erweiterten Raume der Heizraum
                              									sich befindet; der Abzug der Feuergase findet in der Pfeilrichtung statt. Der
                              									Heizkörper und der obere Raum des Cylinders A sind
                              									durch offene Röhren k1
                              									und k mit dem seitlich angebrachten, mit Drahtgewebe
                              									vollgepackten Regenerator J verbunden; die obere Hälfte
                              									des letzteren ist mit einer baumwollenen Ummantelung M
                              									versehen, welche behufs Kühlhaltens mit Wasser feucht gehalten wird. L oben auf J ist ein Hahn
                              									zum Ablassen der gespannten Luft in der Maschine während des Anheizens und wird bei
                              									Inbetriebsetzung der Maschine geschlossen; nach Stillsetzen derselben wird jener
                              									wieder geöffnet, um den Atmosphärendruck auf die Maschinentheile zu verhindern.
                           Der Regenerator J ist insofern von Bedeutung, als
                              									derselbe in seiner oberen Hälfte die Luft abkühlt und in seiner unteren Hälfte
                              									dieselbe wieder vorwärmt und G zuführt.
                           Denkt man sich den Treibkolben in seiner tiefsten Lage auf dem Boden des Cylinders
                              										A und läſst ihn die Bewegung nach aufwärts
                              									beginnen, so werden sich mittels der an der Betriebswelle hängenden Zugstange g und der Hebelverbindung die beiden gleichconstruirten
                              									Schieberventile gleichzeitig öffnen. Die erhitzte Luft folgt dem aufsteigenden
                              									Kolben durch Aufsaugen aus G nach A und wird ersetzt in G
                              									durch die über der Manschette E in AkJ und k1 befindliche, in den Kreislauf versetzte Luft. Das
                              									obere, während dieser Bewegung offene Schieberventil hat nur den Zweck, die
                              									Verschiedenheit der Luftspannungen in der Maschine und der atmosphärischen Luft
                              									auszugleichen. Erfolgt nunmehr die Umkehr des Kolbens zum Niedergange, so schlieſsen
                              									die Druckfedern h und h1 beide Schieberventile gleichzeitig und plötzlich,
                              									da der Daumen auf der Treibwelle an seinem höchsten Punkte die Zugstange
                              									überschritten und sich hinabgesenkt hat. Die Manschette E preſst sich während des Kolbenniederganges zusammen und gestattet der
                              									erhitzten Luft, neben sich in den oberen Cylinderraum zur Abkühlung zu treten. Die
                              									Kühlschlange C und die wasserfeuchte, kühle Ummantelung
                              										M des Regenerators kühlen die Luft in der Maschine
                              									ab, so daſs nunmehr die äuſsere atmosphärische Luft den Arbeitskolben bis zum Boden
                              									von A niederdrückt.
                           Eine Anzahl Neuerungen an geschlossenen Heiſsluftmaschinen sind an Gebrüder Eimecke in Braunschweig patentirt (* D. R. P.
                                 									Nr. 38536 vom 12. August 1886, Nr. 39084 vom 12. August 1886, Nr. 41228 vom 16. März
                                 									1887).
                           Um Heiſsluftmaschinen für gröſsere Leistungen mit gutem Nutzeffecte ausführen zu
                              									können, soll an Stelle eines einzigen Erhitzungs- und Kühlungscylinders mit darin
                              									befindlichem Verdränger eine ganze Reihe derartiger Cylinder benutzt werden, so daſs
                              									das zur Wirkung kommende Luftvolumen in mehreren Cylindern getrennt der Einwirkung
                              									der Hitze und des Kühlwassers ausgesetzt werden kann. Bei der Kraftwirkung vereinigt
                              									sich dieses getrennt gewesene Luftvolumen im Arbeitscylinder und kehrt beim
                              									Rückgange des Arbeitskolbens in die einzelnen Kühl- und Erhitzungscylinder zurück,
                              									um durch wiederholte getrennte Erhitzung und Abkühlung einen erneuten Impuls für die
                              									Kraftäuſserung im Arbeitscylinder zu erhalten. Durch diese Trennung des
                              									geschlossenen Luftvolumens während der Erhitzungs- und Abkühlungsdauer soll erreicht
                              									sein, daſs dasselbe in kleinen Mengen der Erhitzung und der Abkühlung ausgesetzt
                              									wird, daſs diese Einwirkung der Hitze und Kälte auf das geschlossene Luftvolumen
                              									eine wesentlich kräftigere sein muſs, als wenn dasselbe Luftvolumen sich in einem
                              									einzigen Erhitzungs- und Kühlungscylinder, wie dies bisher benutzt wurde,
                              									befindet.
                           Neben einer günstigeren Verdrängerbewegung durch Eschiebung einer geeigneten Hebelübersetzung ist zu erwähnen,
                              									daſs am Verdränger auch ein Körper angeordnet werden kann, welcher nach dem
                              									Feuertopfboden zu mit Kanälen durchsetzt ist, durch welche die Arbeitsluft gedrückt
                              									wird, um sich schneller zu erwärmen.
                           B. F. McKinley in Covington, V. St. A. (* D. R. P. Nr.
                                 									41142 vom 18. Januar 1887) richtet die Erhitzungskammer für möglichst schnellen
                              									Wechsel der Temperatur ein.
                           Kolben und Verdränger sind so zusammengekuppelt, daſs sich beide in gleicher Richtung
                              									bewegen, und zwar der Kolben nach dem Verdränger. Die erhitzte Luft am Boden der
                              									Erhitzungskammer wird durch ein Drahtgazenetz gepreſst, wobei ihre Hitze aufgenommen
                              									wird und ein theilweises
                              									Vacuum entsteht, welches das Zurückziehen des Kolbens verursacht. Diese Bewegung des
                              									Kolbens veranlaſst die Verschiebung des Verdrängers in der entgegengesetzten
                              									Richtung und dadurch ein Rückpressen der verhältniſsmäſsig abgekühlten Luft durch
                              									das Drahtnetz, welches, indem es Hitze an die Luft abgibt, deren Expansion
                              									hervorruft und die Aufwärtsbewegurg des Kolbens herbeiführt. Der Kolben ist in der
                              									Weise angeordnet, daſs er in die Erhitzungskammer weit genug eindringt, um ein
                              									bedeutendes Luftvolumen zu verdrängen und dadurch das Quantum von zu erhitzender und
                              									abzukühlender Luft zu verringern. Die Anbringung von Isolirmaterial am Kolben
                              									verhindert dessen übermäſsige Erhitzung.
                           Die Verdrängerluftmaschine von Gebrüder Eimecke in
                              									Braunschweig (* D. R. P. Nr. 45088 vom 23. März 1888) arbeitet mit Auspuff. Die
                              									Maschine stellt sich also zwischen die offenen und geschlossenen Heiſsluftmaschinen,
                              									indem sie nach jedem Arbeitshube einen Theil der sonst vom Verdränger zum Heiztopfe
                              									beförderten Luft ausstöſst.
                           In dem Heizofen A (Fig. 11) ist der
                              									Feuertopf B der Heiſsluftmaschine eingehängt und mit
                              									einem Regenerativcylinder C versehen, der oben im
                              									Feuertopfe mittels Flansches a abschlieſst. Der
                              									Regenerativcylinder C besitzt an seinem äuſseren
                              									Umfange achsial eingearbeitete oder eingegossene Nuthen n (Fig.
                                 										12), durch welche eine Anzahl Kanäle gebildet werden, in welchen die
                              									Arbeitsluft entlang streicht und erhitzt wird. Anstatt daſs der Regenerator am
                              									äuſseren Umfange mit Nuthen versehen ist, kann auch der Feuertopf an seiner inneren
                              									Wandung genuthet sein; es wird dann in diesem Falle ein auf beiden Seiten glatter,
                              									dünner Cylinder im Feuertopfe angeordnet, worin der Verdränger möglichst dicht
                              									läuft.
                           Dicht unter dem Flansch a des Regenerativcylinders C ist ein ringförmiger Raum b, gebildet, der in den Kanal c des
                              									Steuerraumes S mündet. In diesem Raume befindet sich
                              									das Steuerorgan, welches in Gestalt eines Ventiles v,
                              									oder eines Schiebers, oder eines Hahnes in Anwendung gebracht werden kann. Von
                              									diesem Steuerraume S führt ein zweiter Kanal c1 nach dem
                              									eigentlichen Arbeitsraume zwischen Verdränger V und
                              									Arbeitskolben K; derselbe wird durch das Schieberorgan
                              										vs oder h von der
                              									Maschine beeinfluſst.
                           Der Arbeitskolben K wirkt mit den oscillirenden Hebeln
                              										m und m1 auf die Arbeitswelle w der Maschine. Der Verdränger V wird von der
                              									Arbeitswelle w durch Kurbel o und Hebel p und Hebel p1 mit Zugstangen
                              									bewegt.
                           In Fig. 11 ist
                              									die Anordnung der Einlaſsventile u und u1
                              									, die sich selbsthätig nach innen öffnen und den Zweck
                              									haben, frische Arbeitsluft in den Arbeitscylinder treten zu lassen, dargestellt.
                              									Diese Anordnung hat ihre Uebelstände, indem die Ventile u und u1 den
                              									Staub des Arbeitsraumes, in welchem die betreffende Maschine sich befindet, in die
                              										Maschine treten
                              									lassen. Aus diesem Grunde und auch um die Federn der selbsthätigen Ventile und das
                              									Schlagen der letzteren zu vermeiden, kann die Anordnung des Lufteintrittes dahin
                              									getroffen werden, daſs der über dem Wassermantel frei vorstehende Cylindermantel im
                              									Kreise mehrfach durchbohrt ist. Diese Durchbohrungen sind durch einen ringförmigen
                              									Mantel mit Rohrstutzen zu verdecken, und es wird durch letzteren die frische
                              									atmosphärische Luft aus einem staubfreien Raume oder unmittelbar aus dem Freien
                              									durch besondere Rohrleitung zugeführt.
                           Bei Benutzung des Ventiles v erfolgt die
                              									Bewegungsübertragung durch eine Nuthencurvenscheibe t
                              									und einen Hebel r.
                           An dem Arbeitscylinder ist ein vom Regulator beeinfluſstes Regulirventil y oder Hahn angebracht, welches durch Stange und Hebel
                              									mit der Regulirhülse in Verbindung steht. Geht die Maschine zu schnell, so heben
                              									sich die Regulatorkugeln und das Regulirventil y wird
                              									nach auſsen geöffnet. Hierbei entweicht ein Theil der Arbeitsluft und die Energie
                              									der Maschine wird vermindert.
                           Ist der Verdränger V nahezu in seiner tiefsten Stellung
                              									angekommen und hat er nur noch einen kleinen Theil nach abwärts zu laufen, so wird
                              									der Steuermechanismus vs oder h durch die Maschine derartig eingestellt, daſs der Auspuffkanal
                              									geschlossen und die Verbindung zwischen Feuertopf und dem Raume zwischen
                              									Arbeitskolben K und Verdränger V hergestellt ist. Während der Verdränger V
                              									nun seinen Lauf nach unten vollendet und dabei den Theil der erhitzten Luft zur
                              									Abkühlung nach oben in den kalten Arbeitsraum treibt, comprimirt der Arbeitskolben
                              										K das unter ihm befindliche Luftvolumen, bis er in
                              									seiner tiefsten Stellung angelangt ist. Jetzt beginnt der Verdränger seinen Hub und
                              									verdrängt das im Arbeitsraume zwischen Verdränger V und
                              									Arbeitskolben K befindliche kalte Luftvolumen nach
                              									unten durch den Regenerator des Feuertopfes. Die kalte Luft ist nun gezwungen, in
                              									den vielen Nuthen n des Regenerativcylinders entlang zu
                              									streichen und sich an den Wänden derselben stark zu erhitzen. Die erhitzte Luft
                              									vereinigt sich nun in dem Raume unterhalb des Verdrängers V im Feuertopfe B und wirkt expandirend
                              									indirekt durch die kalte Luft im Arbeitsraume auf den Arbeitskolben K, bis derselbe nahezu in seiner höchsten Stellung
                              									angelangt ist. In dieser Stellung wird das Steuerorgan vs oder h durch die Maschine in die zweite
                              									Stellung gebracht, gegen den obersten Sitz gedrückt und dadurch die vorige
                              									Verbindung der Kanäle c und c1 aufgehoben und der Auspuffkanal
                              									geöffnet. Hierbei wird erreicht, daſs der nun schon nach abwärts gehende Verdränger
                              									im kalten Arbeitsraume eine geringe Luft Verdünnung herstellt und sich daher der
                              									kalte Arbeitsraum durch einige am Cylinder ringsum gebohrte kleine Löcher bezieh.
                              									die Ventile u und u1 mit frischer Luft füllt.
                           
                        
                     
                  
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