| Titel: | Neue Regulatoren. | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 337 | 
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                        Neue Regulatoren.
                        (Patentklasse 60. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								270 S. 445.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									16 und 17.
                        Neue Regulatoren.
                        
                     
                        
                           Bei schwereren Regulatoren namentlich erweist sich die Benutzung einer Oelbremse als
                              									durchaus nothwendig, um das unangenehme Zucken und Pendeln der Regulatoren um eine
                              									mittlere Gleichgewichtsachse zu verhindern, welches sich als eine Folge des
                              									Rückdruckes von der Steuerung, zu geringer Schwungmassen in der Maschine oder zu
                              									groſser Massen im Regulator störend bemerkbar macht. Die Aufstellung und Einfügung
                              									einer solchen Bremse ist jedoch oft sehr umständlich, so daſs es als glücklicher
                              									Gedanke bemerkt werden kann, wenn Ingenieur Tyrrel der Firma Clayton and Shuttleworth in Lincoln einer Mittheilung
                              									im Engineering vom 28. December
                                 										1888 zu Folge die Oelbremse a in die
                              									Belastungsurne b des Regulators einschaltet. Fig. 1 Taf. 16
                              									zeigt die allgemeine Anordnung des Regulators mit der Bremse; der Regulator selbst
                              									bietet keine weiteren hervorragenden Eigenthümlichkeiten.
                           Entgegen der üblichen Anordnung wird bei dem in Fig. 2 Taf. 16
                              									dargestellten Regulator von J. Wild and Comp. in
                              									Chadderton, Oldham (Engineer, 1888 * S. 137), die in
                              									eine Schraube auslaufende Spindel des Regulirventils von einem oberhalb der
                              									Pendelgelenkpunkte angebrachten Schraubenmechanismus bethätigt, dessen allgemeine
                              									Einrichtung durch die Zeichnung klar wird. Die Stelle des Hülsengewichtes vertritt
                              									hier eine Feder, durch deren Anwendung bekanntlich der Regulator für verschieden
                              									groſse Umlaufszahlen eingestellt werden kann. Letzteren entsprechend kann auch die
                              									Ventilspindel selbst auf und nieder geschraubt Werden, um den Durchlaſs zu
                              									vergröſsern oder zu verkleinern, bezieh. kann auch das Ventil durch Bewegung seiner
                              									Spindel geschlossen werden.
                           Eine eigenartige Vereinigung der Ventildurchlässe mit dem Regulirkörper zeigt die
                              									Anordnung von G. Goepel in Merseburg (* D. R. P. Nr.
                                 									42713 vom 3. Juli 1887) (Fig. 3 Taf. 16).
                           Der Regulator besteht aus zwei in einander geschobenen und mit Sehlitzen für den
                              									Dampf-Ein- und -Austritt versehenen Spindeln a und b. Die dritte Spindel c,
                              									welche mit der zweiten b durch Stiftschrauben verbunden
                              									ist, hat den Zweck, ein seitliches Verschieben der Spindel b zu verhindern. An der äuſseren Spindel c
                              									sind noch Arme angegossen, zwischen welchen das Schwunggewicht mit dem Zahnsegmente
                              										e gelagert ist. Die innere Spindel hat
                              									Verzahnungen, welche in das Zahnsegment e
                              									eingreifen.
                           Der Dampf tritt durch die Oeffnung f in das
                              									Regulatorgehäuse, geht durch die Schlitze 1, 2 und 3 in die Spindel a; aus
                              									derselben entweicht der Dampf wieder durch die Schlitze 4 und 5 in die Aussparung 6 und strömt durch die Kanäle k und k1 der
                              									Maschine zu.
                           Bekommt nun der Regulator eine gröſsere Geschwindigkeit, so werden die Schwunggewichte durch
                              									die Centrifugalkraft aus einander fliegen. Die innere Spindel a wird durch die Zahnsegmente e und e1 nach
                              									links geschoben, wodurch die Austrittskanäle geschlossen werden lind der Dampf von
                              									der Maschine abgesperrt wird.
                           Hat die Maschine ihren normalen Gang wieder erreicht, so kommen die Schwunggewichte
                              									und die Spindel a auf ihre ursprüngliche Lage wieder
                              									zurück und werden dadurch die Austrittskanäle wieder ganz geöffnet. Als Gegendruck
                              									dient die Spiralfeder m. Durch die Druckschraube t kann man die Feder mehr oder weniger spannen, wodurch
                              									die Hülse a im Verschieben nach links einen gröſseren
                              									oder kleineren Widerstand entgegengesetzt bekommt, so daſs dadurch die Umlaufszahl
                              									von auſsen beliebig gestellt werden kann.
                           Bei den Drosselapparaten entspricht die ganze Bewegung des Regulators stets der
                              									ganzen Bewegung des Ventils. In Folge dessen arbeiten die Regulatoren bei schwach
                              									belasteten Maschinen, sowie bei im Verhältnisse zum Dampfverbrauche sehr groſsen
                              									Einströmungskanälen fast nur in der obersten Stellung und sperren den Dampf fast
                              									ganz ab. Bei der dann unvermeidlich eintretenden wesentlichen Verlangsamung des
                              									Ganges der Maschine fallen die Regulatoren in die untere Stellung und geben wieder
                              									plötzlich ein zu groſses Quantum Dampf. Der Zweck des in Fig. 4 dargestellten
                              									Apparates von H. Hartung in Quedlinburg (* D. R. P. Nr.
                                 									41230 vom 30. April 1887) ist nun der, die Stellung bezieh. Bewegung des Ventils so
                              									zu regeln, daſs der Regulator das Ventil stets von seiner mittleren Stellung aus
                              									öffnet oder schlieſst und somit im Stande ist, der Maschine den Dampf stets mit der
                              									gröſsten Gleichmäſsigkeit und genau nach Bedarf zuzuführen.
                           Der Muff M des Regulators bewegt mittels des Hebels H und der Stange Z und des
                              									Hebels H1 das Ventil
                              										V. Der Hebel H1 ist mit einer eigenthümlich geformten Gleitbahn
                              									versehen, auf welcher sich mittels der Schraube S der
                              									mit der Stange Z verbundene Gleitklotz G verschieben läſst. Verstellt man mit der Schraube S den Gleitklotz G z.B.
                              									nach rechts, so wird das Hebelverhältniſs zwischen dem Hube des Regulators und dem
                              									Ventil derart verändert, daſs letzteres einen kürzeren Weg zurücklegt; durch die
                              									Form der Gleitbahn wird aber auch das Ventil um ebenso viel heruntergesenkt, als die
                              									Verkürzung des Weges beträgt. Es kommt also immer der ganze Muffenhub des Regulators
                              									zur Ausnutzung und die Endstellungen des Ventils entsprechen denen des Regulators.
                              									Die Gleitbahn kann auch am oberen Hebel angebracht werden.
                           Ueber den in D. p. J., 1886 261 * 150, beschriebenen Klein'schen
                              									Frictions-Centrifugal-Regulator werden im Praktischen
                                 										Maschinen-Constructeur, 1889 * S. 100, folgende theoretischen Erwägungen
                              									veröffentlicht:
                           Während bei Regulatoren anderer Systeme der Unterschied (P –
                                 										P1) der Centrifugalkraft, multiplicirt mit
                              									dem nutzbaren radialen Ausschlage der Schwunggewichte (R – R1), ein Maximum an
                              									Arbeit liefert, welches unter allen Umständen zur Ausführung der ganzen Bewegung des
                              									Drosselventiles u.s.w. von einer Stellung bis zur anderen ausreichen muſs, ist bei
                              									dem von Eugen Klein in Tilsit hergestellten
                              									Centrifugal-Frictions-Regulator kein mit der Arbeitskraft zu multiplicirender
                              									Ausschlag der Schwunggewichte vorhanden. Seine Arbeit ist nach den Angaben des
                              									Erfinders nur das Product folgender Factoren:
                           (P – P1); Differenz der Centrifugalkraft,
                           \left(\frac{d}{b}\right)=1,5\ \mbox{bis}\ 2,5; Hebelverhältniſs
                              									in den Federn der Schwunggewichte,
                           φ = 0,25 bis 0,4; Reibungscoefficient,
                           l =2000 bis 4000; Weg in Millimeter der reibenden
                              									Fläche des Frictionsrädchens in einer Secunde,
                           t = 10 bis 15 Secunden und mehr; die Zeit, welche man,
                              									unbeschadet des regelmäſsigen Ganges der Maschine, dem Regulator zur Verrichtung der
                              									ganzen Arbeit von einer extremen Stellung des Drosselventiles bis zur anderen geben
                              									kann.
                           Die Gröſse dieses zuletzt erwähnten Factors t richtet
                              									sich nach den Anforderungen, welche man wegen der auf die Maschine zurückwirkenden
                              									Arbeitsveränderungen an den Regulator stellen muſs.
                           Es erfordert eine Maschine mit leichtem Schwungrade und plötzlichen gröſseren
                              									Arbeitsänderungen einen kleineren Factor t als eine
                              									solche mit gröſserer Schwungmasse und weniger plötzlichen Arbeitsänderungen. Die
                              									Schnelligkeit der Ventilbewegung muſs möglichst gleich derjenigen sein, mit welcher
                              									sich die Arbeitsänderung von den Arbeitsmaschinen auf die Dampfmaschine überträgt.
                              									Aus praktischen Versuchen ist man zu dem Ergebnisse gelangt, daſs bei diesem
                              									Regulator 10 bis 15 Secunden = t für allgemein
                              									gebräuchliche Verhältnisse genügen werden. Der Erfinder stellte die Arbeitsleistung
                              									seines Regulators derjenigen irgend eines anderen Centrifugalregulators mit
                              									demselben (P – P1) gegenüber und lieſs dabei den für den
                              									Frictionsregulator günstigen Umstand unberücksichtigt, daſs die Leistung eines
                              									gewöhnlichen Regulators in den verschiedenen Stellungen verschieden ist. Hierbei
                              									gelangte er für den Frictionsregulator zu dem Ergebnisse:
                           
                              
                                 
                                 
                                    (P-P_1)\,.\,\frac{d}{b}\,.\,\varphi\,.\,l\,.\,t=
                                    
                                 
                              
                                 
                                 
                                    (P-P_1)\,.\,1,5\,.\,0,25\,.\,2000\,.\,10=(P-P_1)\,.\,7500^{\mbox{mmk}}
                                    
                                 
                              
                                 bis
                                 (P-P_1)\,.\,2,5\,.\,0,40\,.\,4000\,.\,15=(P-P_1)\,.\,60000^{\mbox{mmk}},
                                 
                              
                           während sich für einen Regulator eines anderen Systemes
                              									ergab:
                           
                              
                                     
                                 (P-P_1)\,.\,(R-R_1)=(P-P_1)\,.\,100^{mmk}.
                                 
                              
                           Klein gibt folgende Berechnung für die Empfindlichkeit
                              									des Regulators.
                           
                           Es sei:
                           Q = das Gesammtgewicht der Schwungmasse = 14k,4,
                           R = der Abstand der Schwerpunkte von der Achse = 0mt,0525
                           n = die Umlaufszahl in der Secunde = 6 und
                           v = die Geschwindigkeit des Schwerpunktes in Meter in
                              									der Secunde,
                           so wird die Centrifugalkraft, welche durch die Spannung der
                              									vier Tragfedern xx balancirt wird,
                           
                              P=\frac{0,102\,.\,v^2\,.\,Q}{R}=110^k.
                              
                           Nimmt man die Normalgeschwindigkeit der Maschine zu n
                              									Umgängen an, so wird die Centrifugalkraft bei n1 Umgängen in der Zeiteinheit um
                              										110\,\frac{{n^2}_1-n^2}{n^2} zunehmen (bezieh. abnehmen) und
                              									dieser Druckunterschied sich durch die Hilfsfedern als Seitenschub auf die Achse
                              									übertragen, und zwar mit einem Hebelverhältnisse, resultirend aus der gekrümmten
                              									Form der Federn (200mm Länge und 18mm Ausladung) von annähernd 1 : 2,4, so daſs der
                              									Seitenschub der Achse werden wird
                           
                              p=2,4\,.\,110\,\frac{{n_1}^2-n^2}{n^2}.
                              
                           Um die Schieberstange während des Ganges der Maschine zu drehen waren nach Versuchen,
                              									die an einer Maschine von 60  angestellt wurden, weniger als 5k erforderlich, welche auf die Verzahnung des
                              									Rades wirksam waren. Das Geschwindigkeitsverhältniſs dieser Verzahnung und der
                              									Peripherie des Frictionsrädchens ergibt eine Uebersetzung von 1 : 293. Die Reibung
                              									muſs daher werden =\frac{5}{293}= rund 0,017k. Der Seitendruck wird bei einem
                              									Reibungscoefficienten von 0,25:
                           
                              p=\frac{0,017}{0,25}=0,068^k.
                              
                           Der Regulator tritt hiernach in Wirksamkeit, sobald der Seitendruck wird
                           
                              p=2,4\,.\,110\,\frac{{n_1}^2-n^2}{n^2}=0,068^k,\
                                 										\mbox{oder}
                              
                           
                              \frac{{n_1}^2-n^2}{n^2}=0,000258.
                              
                           Aus dieser Gleichung ergibt sich
                           
                              n_1=\sqrt{1,000258\,n}=1,000129\,n
                              
                           als Maſsstab für die Empfindlichkeit des Regulators.
                           Die in Fig. 5
                              									dargestellte Vorrichtung von B. Schäffer und Comp. in
                              									Hamburg (* D. R. P. Nr. 39712 vom 28. December 1886) bezweckt bei im Gange
                              									befindlichen Regulatoren das Gewicht des sich dem Ausschlage der Schwungkugeln
                              									widersetzenden Körpers direkt zu verringern oder zu vergröſsern, je nachdem ein gröſserer oder
                              									geringerer Grad von Astasie erforderlich wird. Man hat allerdings schon durch
                              									Anwendung einer Oelpumpe, eines Kataraktes u.s.w. Widerstände in den Gang des
                              									Regulators eingeschaltet; dazu war aber die Benutzung von Zwischenmechanismen, Hebel
                              									u.s.w. erforderlich, durch welche der gleichmäſsige Gang der Maschine wesentlich
                              									beeinträchtigt wurde, was sich besonders bei Dynamomaschinen unangenehm bemerkbar
                              									machte. Die angegebene Vorrichtung belastet oder entlastet direkt das auf der
                              									Regulatorwelle befindliche Belastungsgewicht durch Anordnung eines concentrisch um
                              									die Regulatorwelle gelegten Behälters a, welches wohl
                              									in lothrechter Richtung der Bewegung des Gewichtes b
                              									folgt, aber an dessen Umdrehung nicht theilnimmt. Dieser Behälter a steht durch einen Schlauch u.s.w. mit einem zweiten
                              									Behälter d in Verbindung, dessen Höhenlage durch
                              									entsprechendes Drehen der Schraubenspindel e beliebig
                              									verändert werden kann. Beide Behälter sind von gleicher Fassungsgröſse und mit
                              									Quecksilber oder einer anderen Flüssigkeit von groſsem specifischen Gewichte in der
                              									Mittelstellung des Regulators zum Theil gefüllt. Stellt man nun Behälter d höher als a, so wird ein
                              									entsprechender Theil der im ersteren befindlichen Flüssigkeit nach dem Gesetze von
                              									den communicirenden Röhren in Behälter a laufen und
                              									dadurch das Gewicht b entsprechend belasten, während
                              									beim Senken des Behälters d die umgekehrte Wirkung
                              									stattfindet.
                           Mittels eines Zeigers an der Stange f kann man die
                              									Stellung des Behälters a übersichtlich andeuten.
                           Es ist durch die Praxis erwiesen, daſs man den Gang von Motoren nicht mit astatischen
                              									Tachometern reguliren kann, vielmehr gezwungen ist, den letzteren einen je nach
                              									Umständen mehr oder weniger groſsen Ungleichförmigkeitsgrad zu geben. Die Folge
                              									davon ist, daſs bei so regulirten Motoren die Geschwindigkeit mit abnehmender
                              									Leistung wächst. Man kann die gesteigerte Geschwindigkeit wieder auf das normale
                              									Maſs bringen, indem man das Belastungsgewicht um ein bestimmtes Maſs verringert; das
                              									Tachometer rotirt dann in der höheren Lage mit derselben Geschwindigkeit, mit
                              									welcher es vorher in der tieferen Lage gearbeitet hatte. Man kann also beim
                              									steigenden Tachometer durch Ent- und beim sinkenden durch Belastung des Gewichtes
                              									die normale Umlaufszahl wieder herstellen. Diese Ent- bezieh. Belastung darf aber
                              									nicht gleichzeitig mit der Auf- bezieh. Abwärtsbewegung des Tachometers stattfinden,
                              									weil dann der für ein gutes Functioniren des Regulators nothwendige
                              									Ungleichförmigkeitsgrad verloren geht; dieselbe darf vielmehr erst dann stattfinden,
                              									wenn eine Veränderung in der Höhenstellung des Tachometers schon stattgefunden
                              									hat.
                           Um diesen Zweck im Gegensatze zu vorbesprochener Anordnung selbsthätig zu erreichen,
                              									wird von F. Knüttel und der Berliner Actiengesellschaft für Eisengieſserei und Maschinenfabrikation in
                              									Charlottenburg (* D. R.
                              									P. Nr. 45706 vom 16. Mai 1888) die in Fig. 6 abgebildete
                              									Vorrichtung in Vorschlag gebracht.
                           Zwei Gefäſse a sind unten mit einander verbunden und bis
                              									zu einer gewissen Höhe mit einer Flüssigkeit, z.B. Quecksilber, gefüllt. Diese
                              									communicirende Röhre wird an einem wagerechten, vom Tachometer bewegten Hebel
                              									befestigt, so daſs sie die Schwingungen des Hebels mitmacht. Nach dem Heben der
                              									Schwungkugeln wird das Gewicht G ent-, dagegen nach dem
                              									Sinken derselben belastet. Durch Veränderung des Verbindungsquerschnittes bei x wird der Ausgleich früher oder später eintreten, und
                              									mit der Veränderung der Entfernung y oder des
                              									Querschnittes der Flüssigkeitsgefäſse aa ändert sich
                              									auch der Grad der Be- bezieh. Entlastung des Gewichtes G.
                           Es sei die Entfernung des Punktes D, um welchen sich der
                              									Apparat mit den Gefäſsen aa dreht, vom Tachometermittel
                              									= A, die Entfernung der Gefäſse aa vom Drehpunkte D sei B bezieh. C, so ist die
                              									Belastung des Gewichtes G durch die in dem
                              									rechtsseitigen Gefäſse a befindliche Flüssigkeit, wenn
                              									das Gewicht der letzteren E ist,
                              										E\,\frac{B}{A} und die Entlastung des Gewichtes G durch die in dem linksseitigen Gefäſse a befindliche Flüssigkeit, wenn das Gewicht der
                              									letzteren E1 ist,
                              										E_1\,\frac{C}{A}. Die Differenz beider gibt eine wirksame
                              									Belastung des Gewichtes G von
                              										E\,\frac{B}{A}-E_1\,\frac{C}{A}=\frac{C\,B-E_1\,C}{A} bei
                              									einer bestimmten Höhenstellung der Schwungkugeln. Heben sich die Schwungkugeln, so
                              									flieſst ein Theil der Flüssigkeit im Gewichte von e von
                              									rechts nach links, E wird also um e kleiner und E1 gröſser, und die resultirende Belastung des
                              									Gewichtes ist jetzt
                           
                              \frac{(E-e)\,B-(E_1+e)\,C}{A}=\frac{E\,B-E_1\,C}{A}-\frac{e}{A}\,(B+C),
                              
                           also um \frac{e}{A}(B+C) kleiner. Sinken
                              									die Schwungkugeln, so tritt das Entgegengesetzte ein und die Belastung des Gewichtes
                              										G wird
                           
                              \frac{(E+e)\,B-(E_1-e)\,C}{A}=\frac{E\,B-E_1\,C}{A}+\frac{e}{A}\,(B+C),
                              
                           also um \frac{e}{A}\,(B+C) gröſser. In der
                              									Mittelstellung des Gewichtes G enthalten beide Gefäſse
                              										aa ein gleich groſses Gewicht E2 an Flüssigkeit, es
                              									wird also
                           
                              \frac{E\,B-E_1\,C}{A}=\frac{E_2}{A}\,(B-C).
                              
                           Verändert man nun die Entfernung y so, daſs B – C gröſser wird, so steigt auch
                              									die Belastung des Gewichtes G, und umgekehrt, wenn B – C kleiner wird. Die
                              									zusätzliche Belastung des Gewichtes G nach
                              									stattgefundenem Heben
                              									desselben wird aber auch kleiner und nach dem Senken gröſser, weil in Folge der
                              									vergröſserten Entfernung y bei gleicher Neigung der
                              									Gefäſse a gegen die Wagerechte mehr Flüssigkeit von der
                              									einen nach der anderen Seite flieſst. Die Differenz E –
                                 										E1 wird also gröſser und dadurch die Ent-
                              									bezieh. Belastung des Gewichtes G bei demselben Hube
                              									nach oben bezieh. unten ebenfalls gröſser.
                           Denselben Effect wie die Vergröſserung bezieh. Verkleinerung der Entfernung y hat eine Vergröſserung bezieh. Verkleinerung des
                              									Wagerechtquerschnittes der Flüssigkeitsgefäſse a, da
                              									auch hierbei ein mehr oder weniger groſses Gewicht an Flüssigkeit von der einen zur
                              									anderen Seite flieſst. Je gröſser der Ungleichförmigkeitsgrad eines Tachometers ist,
                              									desto gröſser muſs die Ent- bezieh. Belastung des Gewichtes G für eine höhere bezieh. tiefere Stellung des Tachometers sein, um eine
                              									Ausgleichung der Geschwindigkeitsdifferenz herbeizuführen.
                           Um also einen Apparat für ein Tachometer mit bestimmtem Ungleichförmigkeitsgrad
                              									einzustellen, ist es nöthig, die Entfernung y oder den
                              									Querschnitt der Gefäſse a oder beides zu reguliren.
                           Ein Widerstandsregulator mit Windflügeln nach der Construction von J. Meyer-Fröhlich in Basel (* D. R. P. Nr. 46118 vom
                                 									23. Mai 1888) ist in Fig. 7 dargestellt.
                           Die treibende Welle A übt mittels des Rades B auf das Rad D eine Kraft
                              									aus, und wenn die Achse von D fest und unverschiebbar
                              									gedacht wird, so übt D dieselbe Kraft auf E aus. Ist nun Beharrung im Bewegungszustande
                              									eingetreten, so ist stets die treibende Kraft P gleich
                              									dem Widerstände P1
                              									; und zwar ist dies an allen Stellen des Mechanismus
                              									der Fall.
                           Nun ist aber die Achse von D nicht fest gelagert,
                              									sondern in einer um die Welle A beweglichen
                              									Riemenscheibe C befindlich, kann also keinen Widerstand
                              									bieten, wenn nicht derselbe künstlich hervorgerufen wird. Dies geschieht, indem um
                              									die Scheibe C ein Riemen II gelegt wird, der ein Gewicht III trägt und auf diese Weise den
                              									erforderlichen Widerstand leistet. Der Widerstand P1 rührt von dem Widerstände der Luft gegen die
                              									Flügelbewegung IV und V
                              									her und ist je nach der Umlaufszahl der Windflügel welle, mit welcher der
                              									Luftwiderstand wächst, verschieden.
                           Wird nun eine Arbeitsmaschine, z.B. eine Drehbank, Hobelmaschine u.s.w., ausgerückt,
                              									so überwiegt sofort die Cylinderkraft der Maschine die Gesammtwiderstände um das
                              									Maſs, welches die ausgerückte Maschine beansprucht hatte, und verursacht eine
                              									Beschleunigung der Welle A und dadurch eine Vermehrung
                              									des Druckes von Seiten des Rades B auf Rad D. Wenn die Räder ED und
                              										B gleiche Touren machen und das Gewicht so durch
                              									die Drucke rechts und links ausgeglichen wird, daſs die Riemenscheibe C auf einem Flecke stillsteht, so kann man sich diesen
                              									Zustand des Gleichgewichtes, bei welchem also die in B eingeleitete
                              									Kraft P gleich ist der durch den Luftwiderstand der
                              									Windflügel bedingten Kraft P1, und bei welchem die Kraft der Dampfmaschine genau gleich ist den
                              									Arbeitswiderständen, auch so denken, als ob überhaupt alles stillsteht. Die bei
                              									einer Beschleunigung der Maschine eintretende Beschleunigung von B würde dann gleichbedeutend sein mit einer kleinen
                              									Bewegung aus der Ruhe heraus.
                           Durch diese kleine Bewegung wird D mitbewegt werden und
                              									durch D auch E. Nun läſst
                              									sich E aber nicht plötzlich aus seinem
                              									Beharrungszustande herausbringen, dazu bedarf es einer gewissen Zeit. Diese kurze
                              									Zeit ist aber gerade ausreichend, daſs B das Rad D für sich allein etwas dreht, dadurch die
                              									Riemenscheibe C mitbewegt und das Gewicht III etwas hebt bezieh. aufzieht. Durch die Bewegung der
                              									Riemenscheibe C wird mittels des an ihr befestigten
                              									Zahnkranzes M die Zahnstange N verschoben und damit das Dampfventil etwas geschlossen. Mittlerweile ist
                              									nun E aus seinem Beharrungszustande herausgekommen und
                              									bewegt sich jetzt. Durch Drosselung des Dampfventiles wird aber der Gang der
                              									Maschine wieder verlangsamt und die Bewegung von B hört
                              									auf, d.h. nicht in Wirklichkeit, sondern B kehrt nur in
                              									den Zustand des Gleichgewichtes zurück. E aber ist noch
                              									immer in Bewegung und dreht nun seinerseits D in
                              									umgekehrtem Sinne in die alte Lage zurück, wo nun wieder vollständige Ruhe, d.h.
                              									Gleichgewicht herrscht, bis wieder ein neuer Anstoſs bei vermehrter Geschwindigkeit
                              									der Dampfmaschine von B erfolgt.
                           Wird dagegen eine Arbeitsmaschine eingerückt, so tritt der umgekehrte Fall ein. Der
                              									Gang der Dampfmaschine verlangsamt sich, das Rad D und
                              									mit ihm die Riemenscheibe C wird in entgegengesetzter
                              									Richtung gedreht, das Gewicht III gesenkt, die
                              									Zahnstange N umgekehrt verschoben, d.h. das Dampfventil
                              									mehr geöffnet.
                           Ein von R. Latowski in München (* D. R. P. Nr. 41226 vom
                                 									26. Februar 1887) angegebener Widerstandsregulator ist in Fig. 8 dargestellt.
                              									Derselbe besteht im Wesentlichen aus einer Pumpe a,
                              									deren Antrieb (in der Richtung des Pfeiles) von der Welle ausgeht, deren
                              									Geschwindigkeit zu reguliren ist und welche eine beliebige Flüssigkeit entweder in
                              									einen Behälter f, aus welchem die Pumpe dieselbe wieder
                              									entnimmt, oder mittels eines geschlossenen erweiterten Rohres unmittelbar wieder zur
                              									Pumpe zurück desto reichlicher fördert, je schneller jene Welle läuft. Es ist nun
                              									einerseits die Weite der Durchfluſsöffnung e mittels
                              									eines Regulirorganes, einer Klappe oder eines Ventiles d, regulirbar, andererseits befindet sich an einer Durchfluſsstelle b ein belastetes Widerstandsorgan, ein Kolben oder
                              									Ventil c, welches mittels einer Stange h mit dem Regulator verbunden ist. Durch das
                              									Regulirorgan d wird die Durchfluſsöffnung derart
                              									bemessen, daſs für den Durchlauf der von der Pumpe geförderten Flüssigkeit bei einer
                              									bestimmten Geschwindigkeit jener Welle ein gewisser Widerstand sich geltend macht,
                              									welcher gleich dem dem
                              									Organe c gegebenen Widerstände ist. Bei Vermehrung der
                              									Geschwindigkeit bezieh. der durchlaufenden Flüssigkeitsmenge wächst der Widerstand,
                              									welcher an dem Organe c zur Aeuſserung gelangt und
                              									dieses so weit zum Ausweichen bringt, bis bei dem Geschwindigkeitsregulator das
                              									Bewegungsmittel so weit abgestellt bezieh. der Zutritt desselben vermindert ist,
                              									daſs die Geschwindigkeit jener Welle bezieh. die Menge der von der Pumpe geförderten
                              									Flüssigkeit wieder nachgelassen hat. Auf diese Weise kann, jeder gewissen
                              									Einstellung des Regulirorganes d entsprechend, für
                              									jeden Geschwindigkeitsgrad jener Welle ein genau begrenztes Ausweichen des Organes
                              										c stattfinden, wodurch die jeweilige richtige
                              									Einstellung des Einlaſsorganes für das Bewegungsmittel für eine mittlere bezieh.
                              									beabsichtigte Geschwindigkeit jener Welle erreicht ist.
                           Zur Regulirung von Seedampfschiffsmaschinen wenden P. W.
                                 										Sothmann und C. O. H. Kroll in Glückstadt,
                                 									Holstein (* D. R. P. Nr. 45582 vom 2. Februar 1888) den elektrischen Strom an. Eine
                              									Plattenfeder steht unmittelbar mit dem Fahrwasser in Berührung, so daſs sie von dem
                              									beim Stampfen und Schlingern des Schiffes sich ändernden Wasserdrucke mehr oder
                              									weniger durchgebogen wird und dabei mehr oder weniger Contacte schlieſst, welche
                              									eine gröſsere oder geringere Anzahl von Elektromagneten zum Schlieſsen der
                              									Drosselklappe in Thätigkeit setzen.
                           Indirekt wirkende Regulatoren. Bei der an die Dampf- und Spinnerei-Maschinenfabrik und M. E. König in Chemnitz (* D. R. P. Nr. 40000 vom 19.
                                 									Januar 1887) patentirten Construction erfolgt der Antrieb des Regulators gemäſs der
                              									Abbildung Fig.
                                 										9 durch die Kegelräder x1
                              									x2 Der Regulator bringt
                              									je nach dem Höhenstande der Manschette den Doppelkegel a mittels der Stange r und des Hebels z mit einem der beiden Räder x2 oder x3 des Wendegetriebes in Eingriff. Da der Doppelkegel
                              										a auf der Spindel drehbar ist, nimmt er den
                              									Drehsinn des mit ihm jeweilig in Eingriff stehenden Rades an und bewirkt dadurch,
                              									weil ersterer wieder durch die Klauen b und d mit der Hülse c
                              									beständig verbunden ist, eine Rechts- oder Linksdrehung der letzteren, welche
                              									ihrerseits vermöge des an ihrem oberen Ende befindlichen Gewindes die Drehbewegung
                              									in eine Auf- und Abwärtsbewegung der Mutter e umsetzt.
                              									Diese Bewegung wird vermöge des mit der Mutter verbundenen, um f schwingenden Hebels g
                              									auf das Regulirorgan übertragen.
                           Bei der in Fig.
                                 										10 dargestellten Construction von J. Béché
                                    										jr. in Hückeswagen (* D. R. P. Nr. 40294 vom 22. Februar 1887) ist auf der
                              									Antriebswelle b das Kegelrad c befestigt; in dieses greifen die beiden Räder d und e ein, welche sich lose auf der Welle
                              										a des Regulirgestänges aa1 bewegen. Je nachdem die auf der
                              									letztgenannten Welle a befestigte Reibungskuppelung f in das Rad d oder e eingreift, wird der Welle a eine Rechts- oder Linksdrehung ertheilt. Das Rad d ist mit der
                              									Regulatorspindel i befestigt, welche den Regulator in
                              									Drehung versetzt. Das aus zwei Theilen bestehende Regulirgestänge aa1 ist durch ein
                              									Gewinde h lose verschraubt, und verhindert der
                              									angebrachte Bügel n eine Drehung des oberen Theiles a1. Kommt die
                              									Reibungskuppelung f in Eingriff mit dem Rade e oder d, so wird durch
                              									das Gewinde h das Regulirgestänge verlängert bezieh.
                              									verkürzt. So entspricht jede Kugelstellung des Regulators einer bestimmten Drehung,
                              									welche durch das conische Getriebe m und k auf die Regulirwelle übertragen wird.
                           Bei der durch R. Wilby in Britannia Terrace in England
                                 									(* D. R. P. Nr. 42212 vom 5. August 1887), angegebenen indirekten Uebertragung (Fig. 11 und
                              										12)
                              									bewirken zwei durch einen bewegten Theil der Maschine zu treibende Schaltklinken, je
                              									nach Geschwindigkeits-Zu- oder -Abnahme, unter Regulatoreinwirkung in bekannter
                              									Weise ein Verlängern bezieh. Verkürzen der Verbindung zwischen dem Tachometer und
                              									dem Regulirungsorgane. Dieses kann eine Drosselklappe oder ein Expansionsschieber
                              									bezieh. Ventil sein. In vorliegendem Falle wirkt der Regulator aber nicht direkt auf
                              									die beiden Schaltklinken, vielmehr unter Vermittelung eines Hebelwerkes, so daſs
                              									schon bei geringem Steigen des Regulators diejenige Klinke an ihrem Schaltrade
                              									thätig wird, die ein Verlängern jener Verbindung bewirkt, bei geringem Fallen
                              									dagegen die andere, ein Verkürzen der Verbindung herbeiführende Klinke. Die Klinken
                              									erhalten ihren Antrieb mittels eines Rahmens, der durch einen bewegten Theil der
                              									Maschine in Schwingung versetzt wird. Ein Schneckenradgetriebe ist überdies mit der
                              									Achse der beiden Schalträder zu dem Zwecke in Verbindung, die auf Oeffnen des
                              									Regulirorganes wirkende Klinke auszuheben, sobald das Oeffnen weit genug erfolgt
                              									ist.
                           Der um Welle 6 schwingende Rahmen 10 erhält von der Maschine eine hin und her
                              									schwingende Bewegung und trägt mittels Bolzens 11 die Schaltklinken 12 und 13,
                              									welche bei normaler Geschwindigkeit der Maschine mit ihren Schalträdern 8 und 9
                              									nicht zum Eingriffe gelangen, weil dazu das Maſs der Schwingung des Rahmens 10 nicht
                              									ausreicht. Die mit der Drosselklappe oder dem Expansionsschieber oder Ventil in
                              									Verbindung stehende, mit dem Regulator verbundene Stange 1, um deren Verlängerung
                              									und Verkürzung es sich handelt, ist in bekannter Weise aus zwei Theilen hergestellt.
                              									Dieselben sind durch eine Mutter 2 mit Rechts- und Linksgewinde, die ein
                              									langgezahntes Stirnrad 3 trägt, verbunden. Die Zähne des letzteren stehen im
                              									Eingriffe mit einem Kronrade 4, das auf der Welle 6 der beiden Schalträder 8 und 9
                              									festsitzt. Letzteres ist im Lager 7 gelagert und dient zugleich dem schwingenden
                              									Rahmen als Drehachse. Zur Führung der Mutter 2 dient ein mit Lager 7 verbundener
                              									Halter 5. Die untere Schaltklinke 12 wird durch ein Gegengewicht oder Feder
                              									eingerückt, wenn die Einstellung der Stange 1 dies gestattet. Die obere Klinke wird
                              									für diesen Fall durch ihr Eigengewicht eingerückt. Zum abwechselnden Ein- und Ausrücken der Klinken
                              									dient der Ausrücker 15. Derselbe sitzt stellbar auf dem die Klinken tragenden Bolzen
                              									11 und faſst mit seitlichen Zapfen zwischen beide Klinken durch. Andererseits sitzt
                              									stellbar auf dem Bolzen 11 der Arm 16. Derselbe erhält durch den bei 18 am Rahmen 10
                              									drehbaren zweiarmigen Hebel 17 eine Drehung, wenn der Gang der Maschine die
                              									Thätigkeit der einen oder anderen Klinke erfordert. Durch die mittels des Hebels 17
                              									bewirkte Uebersetzung erfolgt diese Thätigkeit der Klinken schon bei der geringsten
                              									Verschiebung des Regulatorstellzeuges. Auf den Endzapfen 19 des Hebels 17 legt sich
                              									das gekrümmte Ende des Armes 21, der am Halter 20 des Lagers 7 drehbar ist und vom
                              									Anschlage 24 der durch Arm 26 mit Stange 1 verbundenen Stange 22 beeinfluſst wird.
                              									Die zwischen den Theilen 24 und 26 eingeschaltete, die Stange 22 umgebende Feder 27
                              									soll das unbehinderte Einstellen des Regulators ermöglichen. Unten ist die Stange 22
                              									noch in besonderem Halter geführt.
                           Beim Anlassen der Maschine stellt man den Arm 26 so ein, daſs Anschlag 24 den Arm 21
                              									so weit niedergedrückt hält, daſs beim Auf- und Abschwingen des Rahmens 10 weder die
                              									eine, noch die andere Klinke ihr Schaltrad drehen kann. Dies dauert dann so lange,
                              									bis die Maschine mit normaler Geschwindigkeit läuft. Wird aber dann die
                              									Geschwindigkeit zu gering, so fällt der Regulator, Stange 1 geht hoch und dadurch
                              									erhält die obere Klinke 13 Eingriff. Diese dreht dann das Kronrad 4 und die Mutter 2
                              									nach einer solchen Richtung, daſs eine Verkürzung der Stange 1 eintritt. Dadurch
                              									wird dann die Drosselklappe mehr geöffnet bezieh. gröſsere Füllung gegeben, bis
                              									unter Steigen des Regulators und Sinken der Stange 1 der Normalzustand wieder
                              									erreicht ist. Wird dagegen die Geschwindigkeit zu groſs, so steigt der Regulator und
                              									die Stange 1 senkt sich. Dadurch erhält die untere Klinke 12 Eingriff, und zwar
                              									durch die Wirkung des Gegengewichtes 14 unter Aushebung der Klinke 13 durch den
                              									Ausrücker 15. In Folge dessen wird Stange 1 verlängert und die Drosselklappe mehr
                              									geschlossen bezieh. kleinere Füllung gegeben, bis der Normalgang wieder vorhanden
                              									ist.
                           Bei eintretendem Geschwindigkeitswechsel greift der Regulator mit seiner direkten
                              									Uebertragung gleichsam mit einem Sprunge in die Dampfzuströmung ein, und dann
                              									erfolgt mittels der indirekten Uebertragung schrittweise die Adjustirung der Länge
                              									der Stange 1, dem veränderten Kraftbedarfe entsprechend.
                           Zum Ausheben der auf Oeffnen des Regulirungsorganes wirkenden Klinke 13 ist ein
                              									Ausrückarm 30 auf einer das Schneckenrad 28 tragenden Achse so eingestellt, daſs die
                              									Mutter 2 nicht ganz bis an das Ende des Gewindes auf Stange 1 vorgeschraubt werden
                              									kann.
                           Der Zweck der auf Stange 22 angeordneten Feder 27 besteht darin, ein freies
                              									Einstellen des Regulators zu ermöglichen. Wird durch diesen die Stange 1 z.B. mehr abwärts
                              									bewegt, als die Stange 22 mitfolgen kann, so wird durch Halter 26 die Feder 27
                              									einfach zusammengedrückt. Nach einer Abänderung dieser Construction (* Zusatz D. R.
                              									P. Nr. 46051 vom 1. August 1888) wird die durch das Schaltwerk einstellbare Stange
                              									durch eine gewöhnliche Regulatorstange ersetzt.
                           Der Regulator von P. Haenlein in Frauenfeld, Schweiz (*
                              									D. R. P. Nr. 45303 vom 24. März 1888) ist für Dampf- und Wassermotoren bestimmt
                              										(Fig. 13
                              									und 14 Taf.
                              									17).
                           Der Verstellapparat besteht aus dem Steuercylinder 1, dem Verstellcylinder 3, sowie
                              									dem Regulator 2. Der Regulator wird mittels Riemenscheiben und Riemen von der
                              									Haupttransmissionswelle in Bewegung gesetzt; weicht nun die Geschwindigkeit der
                              									Kraftmaschine von der normalen ab, so beginnen die Regulatorkugeln zu spielen, und
                              									die Stange 8 des kleinen Schiebers 16 wird entsprechend nach rechts oder links
                              									bewegt, in Folge dessen auch der kleine Kolben 15, der bei normaler Geschwindigkeit
                              									in der Mitte des Cylinders steht. Der Verstellcylinder 3, von welchem die Bewegung
                              									des Schützen oder der Regulirklappen ausgeht, ist in seiner Construction gleich
                              									einem Dampfcylinder, versehen mit Kanälen und Schieber, mit Kolben und Kolbenstange,
                              									welche letztere zu einer Zahnstange 60 ausgebildet ist. Diese Zahnstange steht im
                              									Eingriffe mit dem Zahnrade 61, das auf der senkrechten Welle 62 befestigt ist (Fig. 13) und
                              									durch zwei conische Räder 63 und 63 die Querwelle 64 bewegt, welche, je nachdem sie
                              									rechts oder links gedreht wird, die Klappen zwischen den Leitschaufeln öffnet oder
                              									schlieſst und somit den Wasserzufluſs zur Turbine regelt. Da die Schieberstange 33
                              									auf- und abwärts bewegt wird und sie zu gleicher Zeit eine drehende Bewegung hat, so
                              									ist das obere Ende derselben mit einem Kreuzzapfen versehen. Das Drehen der
                              									Schieberstange 33 geschieht durch den Kolben 15 des kleinen Steuercylinders 1. Der
                              									Hebel 34 auf der Schieberstange ist mit einem Keile versehen, während die
                              									Schieberstange eine längere Keilnuth hat. Ein gegabeltes Führungsstück am
                              									Schieberkasten umfaſst die Nabe des Hebels 34 und hält diesen Hebel immer in
                              									gleicher Höhe, während die Schieberstange und mit ihr der Schieber sich auf- und
                              									abwärts bewegt. Beginnen nun bei veränderter Turbinengeschwindigkeit die
                              									Regulatorkugeln zu spielen, so wird die Regulatormuffe 40 bewegt und setzt durch den
                              									Querhebel 5 die Zugstange 6, den Winkelhebel 7 und die Schieberstange 8 den kleinen
                              									Schieber 16 des Steuercylinders in Bewegung, wodurch der Kolben 15 des
                              									Steuercylinders entsprechend gesteuert, der Hebel 34 und mit ihm der Schieber 32 des
                              									Verstellcylinders entsprechend gestellt und der Kolben 25 des Verstellcylinders,
                              									sowie die mit Zahnstange versehene Kolbenstange 24 nach rechts oder links bewegt
                              									wird, so daſs der Wasserzufluſs zur Turbine entsprechend vermehrt oder vermindert
                              									wird. Wenn nun der Schieber 32 nur eine Bewegung, und zwar nur eine solche in
                              									wagerechter Richtung hätte, so könnte es leicht eintreten, daſs der Kolben 25 über das Ziel nach rechts
                              									oder links verstellt wird, d.h. daſs er springt; aus diesem Grunde muſs die Bewegung
                              									des Kolbens in Zwischenräumen erfolgen, was erreicht wird durch die senkrechte Auf-
                              									und Abwärtsbewegung des Schiebers 32.
                           Die Zahnstange 60, in das Zahnrad 61 eingreifend, dreht die Welle 62, wodurch mittels
                              									der conischen Räder 63 die Welle 64 bewegt, die Regulirklappen entsprechend
                              									geschlossen und die Turbine wieder auf ihre normale Geschwindigkeit gebracht
                              									wird.
                           Wenn dies eingetreten, so nehmen die Regulatorkugeln zunächst ihre normale Stellung
                              									ein, wodurch der kleine Schieber 16 des Steuercylinders auch wieder in seine
                              									mittlere Stellung zu stehen kommt; sobald dies geschehen, und ein Ueberdruck des
                              									Wassers auf der einen oder anderen Seite des Steuerkolbens nicht mehr vorhanden ist,
                              									wird dieser Kolben durch die Spiralfedern 20 bezieh. 20a auch wieder in seine
                              									Mittelstellung gedrängt, und das Spiel kann von Neuem beginnen.
                           Die Schwungradregulatoren oder, wie Prof. Pfaff sagt, die Achsenregulatoren finden namentlich für
                              									schnellgehende Maschinen eine bedeutende immer steigende Anwendung. Prof. Pfaff kritisirt diese zu so groſser Bedeutung gelangten
                              									Regulatoren in der Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1888 * S. 1065, wenig günstig, indem er behauptet, daſs
                              									dieselben Schwankungen in der Geschwindigkeit der Maschinen hervorriefen, welche
                              									groſs und anhaltend seien, wenn auch die minutliche Umdrehungszahl immer richtig
                              									herauskäme. Gegen diese Anschauung wendet sich Dr. Pröll (Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1889 S. 85), indem er auf seine Beobachtungen und
                              									Untersuchungen hinweist, zu Folge deren bei einer im Crefelder Gesellschaftsverein errichteten Anlage nur ein
                              									durchschnittlicher Unterschied von 2 bis 3 Proc. zwischen Leergang und voller
                              									Belastung in der Umlaufszahl nachzuweisen gewesen wäre. Auch aus Untersuchungen von
                              									Prof. Dörfel schlieſst Pröll, daſs Ueberregulirungen niemals stattgefunden hatten, also
                              									Schwankungen nicht vorgekommen sein könnten. In allen Fällen, welche Schwankungen in
                              									störendem Maſse zeigten, konnte die unvollkommene Wirkung des Regulators durch
                              									Einsetzen stärkerer Federn und Beseitigung etwaiger Klemmungen beseitigt werden. Pröll bezeichnet gerade den schnellen Ausgleich ohne
                              									oder mit nur sehr geringer Schwankung als eine hervorragende Eigenschaft der
                              									Federregulatoren. Es bedarf keiner die Beweglichkeit des Regulators
                              									beeinträchtigenden Luft- oder Flüssigkeitsbremse, um ein Ueberreguliren zu
                              									verhindern, wie bei empfindlich gebauten Gewichtsregulatoren, bei denen der Einfluſs
                              									der trägen Masse oft in unangenehmster Weise auftritt und um so mehr, je gröſser
                              									dieselben sind.
                           Man kann dem Regulator die Verstellungsarbeit erheblich erleichtern, wenn man die Steuerungsorgane
                              									entlastet. Die Anbringung entlasteter Schieber erscheint nur in einzelnen Fällen
                              									gerechtfertigt, besonders bei hohem Druck, und dann auch nur, wenn gröſstmögliche
                              									Einfachheit mit ihr verbunden ist. Kolbenschieber ohne
                              									eingesprengte Dichtungsringe haben den Vortheil, anfangs bei guter Herstellung
                              									genügend zu dichten und den Regulator fast gar nicht zu belasten; der Kolbenschieber
                              									läuft sich aber bald undicht und hört auf, ein genau wirkendes und ökonomisch
                              									arbeitendes Steuerungsorgan zu sein. Die Anwendung von Kolbenschiebern mit Dichtungsringen erscheint aber wegen des starken
                              									Verschleiſses ausgeschlossen.
                           Es ist heutzutage für raschlaufende Maschinen Grundbedingung, daſs der Regulator auf
                              									unentlastete Steuerungsorgane wirkt. Nothwendig ist dabei allerdings immer die
                              									richtige Gröſsenauswahl für die Maschine und geeignete Kesselconstruction, und
                              									hierin wird bei raschlaufenden Maschinen am meisten gesündigt.
                           Eine der werthvollsten Eigenschaften der Schwungradregulatoren ist die Möglichkeit
                              									ihrer Berechnung in vollkommenstem Maſse und ihre günstige Anpaſsbarkeit für die
                              									vorhandenen Umstände.
                           Ein Schwungradregulator von A. Girschick in Budapest (*
                              									D. R. P. Nr. 46688 vom 4. September 1888) ist in Fig. 15 und 16
                              									dargestellt.
                           Auf der Achse A ist die Scheibe B befestigt, auf welcher die Bestandtheile des Regulators montirt sind,
                              									und zwar der Hebel cd, auf welchem das Gewicht a verschiebbar angebracht ist. Der Hebel cd bewirkt bei der Drehung um die Achse d einerseits eine Bewegung des Hebels md in derselben Richtung, andererseits wirkt er im
                              									Punkte f auf die Zugstangen tt, welche mit den Federn rr in Verbindung
                              									stehen. Der Hebel md ist durch die Stangen mn mit dem Excenter o in
                              									Verbindung. Von den verschiedenen Stellungen des Excenters o hängt die Gröſse der Excentricität des Excenters p ab.
                           Hat der Gang der Maschine das bestimmte Maſs der Geschwindigkeit erreicht, so wird
                              									das Gewicht a in Folge der Flugkraft vom Mittelpunkte
                              									der Achse A fortgestoſsen, wodurch auch die Hebel cd und md in Bewegung
                              									gesetzt werden; da aber der Hebel md durch die Stangen
                              										mn mit dem Excenter o
                              									in Verbindung steht, so wird der letztere derart aus seiner früheren Stellung
                              									gerückt, daſs sich hierdurch die Excentricität des Excenters p verkleinert; zugleich verkleinert sich auch die dadurch regulirte
                              									Dampfeinströmung im Dampfcylinder.
                           Während sich das Gewicht a vom Mittelpunkte A entfernt, wird es zugleich durch die um den Punkt C sich drehende Führungsstange x gegen das Ende des Hebels cd geschoben. Es
                              									ist leicht ersichtlich, daſs dadurch die Empfindlichkeit des Regulators gesteigert
                              									wird, indem bei Zunahme der Umdrehungszahl der Maschine nicht nur die Entfernung Aa, sondern zugleich auch der Hebelarm dc sich vergröſsert, und so summiren sich beide
                              									Wirkungen.
                           
                           Die Verschiebung des Gewichtes a am Hebel cd kann aber auch durch andere Mittel erreicht werden,
                              									z.B. durch eine Führung.
                           Die Maschine, an welcher der in Fig. 17 und 18
                              									dargestellte Regulator von F. M. Rites in Pittsburgh,
                                 									Nordamerika (* D. R. P. Nr. 40616 vom 12. Januar 1887), angeordnet ist, gehört den
                              									einfach wirkenden senkrechten Maschinen an, deren Cylinder 1 an der Oberseite eines
                              									Kurbelgehäuses 3 befestigt ist, das geeignete Endlager für eine Kurbelwelle 5
                              									besitzt, welche Doppelkurbeln 2 besitzt. Mit den Zapfen 4 der Kurbeln sind die
                              									Kolben der Cylinder 1 durch Pleuelstangen verbunden.
                           Die Ein- und Ausströmung des Dampfes in und aus den Cylindern 1 wird durch einen
                              									Schieber vermittelt, der aus einem oberen Kolben 8 und einem unteren Kolben 9
                              									besteht, die auf einer Schieberstange 10 befestigt sind. Die Schieberstange gleitet
                              									in einer Hülse, die mit geeigneten Einlaſs- und Auspufföffnungen versehen und in
                              									einem Schieberkasten 12 befestigt ist, der sich zwischen den Cylindern 1 befindet
                              									und etwas gegen dieselben geneigt ist.
                           Bei der praktischen Ausführung des Regulators wird der Schieber durch ein Excenter 13
                              									hin und her bewegt, dessen Ring 19 an einem Ende einer Excenterstange 20 befestigt
                              									ist, deren anderes Ende durch einen Stift 21 mit dem Schieber verbunden ist. Der Hub
                              									des Excenters wird, je nachdem es der Gang der Maschine erfordert, durch Einstellung
                              									des Excenters gegen die Achse der Kurbeln regulirt, um den Weg des Schiebers und
                              									somit den Expansionsgrad und den Punkt, an welchem die Dampfzufuhr abgeschnitten
                              									wird, zu verändern. Ein Kurbelzapfen, der mit dem unteren Ende der Excenterstange
                              									verbunden ist, würde in derselben Weise wirken wie das Excenter.
                           Das Excenter 13 ist so leicht gemacht, als mit der nothwendigen Festigkeit vereinbar
                              									ist. Dasselbe ist ein einfacher Ring, der des einfacheren Einsetzens wegen aus
                              									zusammengeschraubten Stücken besteht. An einer der Hälften des Ringes ist ein Ansatz
                              									15 angebracht, welcher durch einen Zapfen 16 mit dem Arme einer der Kurbeln 2 der
                              									Kurbelwelle 5 verbunden ist. Durch Bewegung des Excenters um den Zapfen 16 in der
                              									einen oder in der anderen Richtung wird der Hub des Excenters und somit auch die
                              									Strecke, um welche er den Schieber bewegt, vergröſsert oder verringert. Diese
                              									Bewegung wird dem Excenter durch die Spannung einer Feder 14 ertheilt oder durch die
                              									Fliehkraft eines Regulatorgewichtes, je nachdem die eine dieser beiden Kräfte oder
                              									die andere stärker ist.
                           Am Kurbelarme 6 ist ein einfaches Regulatorgewicht 26 durch einen Stift 17 befestigt
                              									und durch eine Stange 18 mit dem Ansätze 15 verbunden, durch welchen der Zapfen 16
                              									des Excenters hindurchgeht. die relative Lage der Zapfen 16 und 17 des Excenters und
                              									des Gewehtes gegen die Stange 18 ist derartig gewählt, daſs das Excenter und das Gewicht gezwungen sind,
                              									sich in entgegengesetzten Richtungen zu bewegen, und das Gewicht der hin und her
                              									bewegten Theile, nämlich der Excenterstange und des Schiebers, welche mit dem
                              									Excenter verbunden sind, dem Regulatorgewicht entgegenwirkt, d.h. eine nach abwärts
                              									oder auswärts gerichtete Bewegung des Gewichtes veranlaſst eine entsprechende
                              									Aufwärtsbewegung des Excenters und der entsprechenden Theile, und umgekehrt. Bei der
                              									gezeichneten Construction sind das Regulatorgewicht und das Excenter am Kurbelarme
                              									auf entgegengesetzten Seiten der Welle eingelenkt, aber eine derartige Anordnung ist
                              									nicht unbedingt nothwendig, weil beide an derselben Seite eingelenkt und durch
                              									geeignete Glieder mit einer Zwischenhülse verbunden sein könnten, wodurch die
                              									bewegten Theile und das Regulatorgewicht ebenso gut ausbalancirt würden. Die durch
                              									die Fliehkraft bewirkte Auswärtsbewegung des Gewichtes 26, durch welche der Hub des
                              									Excenters vermindert wird, findet entgegen der Spannung der Feder 14 statt, welche
                              									letztere die Tendenz hat, den Hub des Excenters und den Weg des Schiebers zu
                              									vergröſsern, wenn dies durch gröſsere zu leistende Arbeit oder geringere
                              									Dampfspannung nothwendig wird. Die Feder 14 drückt mit einem Ende gegen einen Ansatz
                              									22 auf dem Kurbelarme und am anderen Ende gegen einen Anschlag 23 auf einem Stifte
                              									24, welcher frei durch eine Oeffnung im Kurbelarme hindurchgeht und mit dem Gewichte
                              									26 verbunden ist. Die Spannung der Feder 14 kann durch die Einstellung einer Mutter
                              									25 regulirt werden, welche auf ein Schraubengewinde auf dem Stifte 24 aufgeschraubt
                              									ist und ein Widerlager für den Anschlag 23 bildet.
                           Die Dampfmaschinen von A. L. Ide und Comp. in
                              									Springfield, Illinois, Nordamerika, welche H. Haeberlin
                              									im Praktischen Maschinenconstructeur, 1889 * S. 83,
                              									beschreibt, haben die in Fig. 19 dargestellte
                              									Anordnung eines Schwungradregulators. Der Arm A der
                              									Excenterscheibe E ist bei C1 mit der Riemenscheibe verzapft, so daſs
                              									die Veränderung der Excentricität der Scheibe durch Verschiebung des Mittelpunktes
                              										e derselben auf dem Kreisbogen nn erfolgt. Die Hebel L
                              									und L1 tragen die
                              									Gewichte W und W1 und haben in a
                              									bezieh. in a1 ihre
                              									Drehpunkte. Durch die Gelenke B und B1 sind die Hebel L und L1 mit der Excenterscheibe verbunden. Durch den
                              									Ausschlag der Gewichte W und W1 beim Umlaufe der Maschine kommen diese
                              									und die Hebel L und L1 in die in der Zeichnung punktirt angedeutete Lage,
                              									vorausgesetzt, daſs dabei durch die Centrifugalkraft der Widerstand der Spiralfedern
                              									überwunden wird. Die excentrische Scheibe kommt damit in die ebenfalls punktirte
                              									Stellung, der Mittelpunkt derselben e also nach f; die Excentricität der Scheibe ist nun am kleinsten
                              									und in Folge dessen der Schieberweg am kürzesten. Die Spannung der Spiralfedern wird
                              									auf die folgende Weise regulirt: Die Schrauben s und
                              										s1, in deren Köpfe
                              									die Federn eingehakt sind, gehen durch die Oesen r und
                              										r1 der Blöcke R
                              									und R1
                              									, welch letztere mittels der Schrauben hh1 in radialer
                              									Richtung in den Schlitten g und g1 verstellbar sind. Befindet sich nun
                              									z.B. der Block R in der in der Figur gezeichneten
                              									Stellung, nämlich in der äuſsersten, so würde der gegenüberliegende Endpunkt der
                              									Feder bei der Drehung nach links den Kreisbogen m
                              									beschreiben, vorausgesetzt, daſs die Feder keine Dehnung erleidet. Bringt man aber
                              									den Block R durch Drehen der Schraube h in die geringste Entfernung vom Centrum der
                              									Riemenscheibe, so müſste unter derselben Voraussetzung der Endpunkt der Spiralfeder
                              									den Kreisbogen c beschreiben. Da jedoch in Folge der
                              									Verbindung der Feder mit dem Hebel L der als Endpunkt
                              									der Feder betrachtete äuſserste Zapfen des Hebels L
                              									nach x gelangt, so folgt, daſs die Feder durch den
                              									Ausschlag der Gewichte W und W1 mehr gedehnt wird, wenn sich R in der innersten, der Maschinenwelle zunächst
                              									liegenden Stellung befindet, als wenn man R in der in
                              									der Fig. 4
                              									gezeichneten Lage läſst. So hat man es mit Hilfe der Schrauben h und h1 in der Hand, den Spiralfedern die gewünschte
                              									Spannung zu geben und damit das richtige Einwirken der Gewichte W und W1 auf die Excenterscheibe bei leichter und schwerer
                              									Belastung der Maschine zu veranlassen, so daſs die Umdrehungszahl der letzteren
                              									dabei nur um ein Minimum variirt.
                           Um die Stöſse zu mildern, welche in den Regulatortheilen durch die Veränderlichkeit
                              									in der Belastung der Dampfmaschine unfehlbar hervorgerufen werden würden, verbindet
                              									man das Ende des einen Gewichtshebels L mit dem Puffer
                              										D. Dieser besteht aus einem Cylinder und Kolben;
                              									die Kolbenstange ist auſserhalb des Cylinders bei d
                              									drehbar am Arme der Riemenscheibe verzapft, so daſs der Cylinder des Puffers dem
                              									Kreisbogen, welcher vom Endpunkte des Hebels L1 beschrieben wird, frei folgen kann. Der Cylinder
                              									ist mit Glycerin gefüllt, und der Kolben hat kleine Löcher pp, durch welche die
                              									beiden Kolbenseiten mit einander verbunden sind. Haben nun die Hebel L und L1 bei plötzlicher Entlastung der Maschine die
                              									Tendenz, von der gezeichneten in die punktirte Stellung zu gelangen, so gestattet
                              									der Puffer diese Veränderung der Lage derselben nur allmählich, da das Glycerin
                              									durch die Oeffnungen pp nur langsam auf die
                              									gegenüberliegende Kolbenseite gelangen kann.
                           Bei einer im Iron, 1889 * S. 244, beschriebenen Maschine
                              									der Phönyx Iron Works in Meadville, Philadelphia, wird
                              									der in Fig.
                                 										20 dargestellte Schwungradregulator benutzt, dessen Construction aus der
                              									übersichtlichen Zeichnung unmittelbar verständlich wird.
                           
                        
                     
                  
               
