| Titel: | Gelenkröhren. | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 540 | 
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                        Gelenkröhren.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									26.
                        Gelenkröhren.
                        
                     
                        
                           Die Schwierigkeit, bei den in letzterer Zeit eingeführten beweglichen Röhren aus
                              									spiralförmig gebogenen Metallstreifen und dichtender Einlage aus Gummi o. dgl., eine
                              									wirkliche und insbesondere dauernde Dichtung zu erzielen, ist wohl die nächste
                              									Veranlassung zur Construction der in Fig. 6 bis 12 dargestellten
                              									Gelenkröhren gewesen.
                           Die in Fig. 8
                              									und 9
                              									dargestellte Verbindungsweise der Gelenke ist bei Baggerarbeiten in Anse an der
                              									Saône von Jandin versucht worden (Genie civil vom 1. December 1888 Bd. 14 Nr. 5), wo sie,
                              									in Abständen verwendet, dazu dient, der erforderlichen langen Leitung die nöthige
                              									Biegsamkeit zum Zwecke des Verlegens zu ermöglichen. Da wegen der starken Reibung
                              									der durchflieſsenden Mischung von Wasser, Erdreich, Steinen u. dgl. eine metallische
                              									Innenfläche erforderlich ist, so sind die sich deckenden Stücke von Blech oder
                              									Guſseisen gewählt, die je einen Neigungswinkel von 15° zulassen. Die Rohrstücke haben an der Auſsenseite
                              									Zapfen, welche von mit Oesen versehenen Verbindungsstangen gehalten werden. Die
                              									Dichtung ist durch ein übergestreiftes Kautschukrohr erreicht, welches durch
                              									Leinwandstreifen geschützt ist. Die dargestellten Stücke sind für eine Leitung von
                              										200mm Durchmesser und für 3k Druck bestimmt.
                           Eine technisch vollkommenere Einrichtung ist die von Bony (Fig.
                                 										6 und 7), welche in der Anordnung nach Fig. 6 eine Schwenkung bis
                              									zu 90° gestattet, für jede einzelne Verbindung 15°. Die Verbindungsweise durch
                              									Augenbolzen ist aus der Figur ersichtlich, sowie auch die zur Begrenzung des
                              									Drehungswinkels dienenden Knaggen. Die zur Verbindung erforderlichen Zapfen liegen
                              									in der Achse einer Kugel, deren Zone die Dichtungsfläche bildet. Als
                              									Abdichtungsmaterial ist eine selbstdichtende Ledermanschette, mit metallischem
                              									Schutzringe versehen, verwendet worden. Eine Menge dieser Verbindungsstücke sind vom
                              									Hause Pinguely für den Bau des Panamakanales geliefert.
                              									Dieselben haben 500mm Durchmesser und sind bei
                              										5k Druck leicht von einem einzelnen Manne zu
                              									biegen.
                           Die in Fig. 10
                              									und 11 sowie
                              									die in Fig.
                                 										12 dargestellte Kuppelung sind von C. G.
                                 										Thayer in Dunkirk, N. Y., und durch Amerikanisches Patent Nr. 395671 vom
                              									15. Februar 1888 geschützt. In beiden Fällen sind zum Anpressen der einzelnen Theile
                              									aneinander Spiralfedern benutzt worden. Zur Herstellung der Dichtungsfläche sind bei
                              										Fig. 10
                              									durch übergeschobene Muffen die erforderlichen Kugelflächen für sich gebildet, in
                              										Fig. 12
                              									sind kugelförmige Zwischenstücke verwendet, wie aus den Figuren klar
                              										ersichtlich.Vgl. 1888 268 348 über biegsame
                                    										Metallrohre.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
