| Titel: | Berg-, Hütten- und Salinenwesen von Griechenland in der National-Ausstellung von Athen 1888; von Professor Dr. Constantin Mitzopulos. | 
| Autor: | Constantin Mitzopulos | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, S. 552 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Berg-, Hütten- und Salinenwesen von Griechenland
                           								in der National-Ausstellung von Athen 1888; von Professor Dr. Constantin
                              								Mitzopulos.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 509 d.
                           								Bd.)
                        Berg-, Hütten- und Salinenwesen Griechenlands.
                        
                     
                        
                           B. Das Berg- und Hüttenwesen.
                              								
                           Obwohl in Griechenland viele Bergwerks-Gesellschaften gegründet wurden, so befinden
                              									sich doch nur zwei derselben in blühendem Zustande, nämlich die griechische Τά Μεταλλουργεῖα Λαυρείου und die französische
                              										Les mines du Laurium. Wir werden deren Werke hier
                              									kurz beschreiben.
                           
                              α) Die griechische
                                    											Gesellschaft „Die Hütten von Laurium“.
                              Diese Gesellschaft, Nachfolgerin der französischen Roux
                                    											et Comp., gegründet im J. 1873 mit einem Kapital von 14000000 Francs,
                                 										bezweckte zuerst nur das Verschmelzen von alten Schlacken und Ecvoladen; später
                                 										aber, als man sah, daſs das, was von den Alten übrig geblieben ist, nicht lange
                                 										anhalten wird, kaufte sie einige Gruben im In- und Auslande. Im Besitze dieser
                                 										Gesellschaft stehen jetzt nicht nur die alten Schlacken und Ecvoladen, die auf
                                 										der Oberfläche von Laurium noch liegen, sondern auch die Gruben von Nikias und
                                 										dem lauriotischen Olymp in Laurium, die von Kleinasien (Valia, Kara-Aïdin und
                                 										Metschlik) und eine Concession in Macedonien, sowie die schmalspurige Eisenbahn
                                 										zwischen Athen und Laurium.Vgl. den von Herrn Andreas Cordellas
                                       												veröffentlichten Bericht „'Η βιομηχανία
                                             														τω̃ν μευαλλουργείων Λαυρείου 1888“, worin er
                                       												Alles klar und ausführlich niedergelegt hat, was diese Gesellschaft
                                       												betrifft. Von den Berg- und Hüttenwerken dieser Gesellschaft
                                 										werden wir nur die innerhalb Griechenlands gelegenen beschreiben.
                              
                                 1) Die Gruben von Nikias und
                                       												dem lauriotischen Olymp in Laurium.
                                    										
                                 Die Grube Nikias liegt an der Nordostseite Lauriums und enthält zwischen
                                    											Glimmerschiefer und Kalkstein reiche Lagerstätten von manganhaltigen
                                    											Eisenerzen und silberhaltigem Bleiglanz, welche dort den zweiten Contactlagergang bilden.
                                    											Die reinen manganhaltigen Eisenerze werden ins Ausland verkauft und die
                                    											bleihaltigen in Laurium als Zuschläge benutzt. Es werden jährlich 50000t von manganhaltigem Eisenglanz mit 34
                                    											Proc. Fe und 18 bis 20 Proc. Mn, 15000t
                                    											eisenhaltigen Bleierzen mit 4 bis 6 Proc. Pb und 1800 bis 2000g Ag in der Tonne Blei, und 500t Bleiglanz mit 2000g Ag gewonnen. Der Abbau bietet nicht
                                    											viele Schwierigkeiten, da das Erz fast an der Oberfläche liegt.
                                 Die Gruben vom lauriotischen Olymp bestehen aus drei getrennten Concessionen.
                                    											Die bei Cap Sunium hat im Betriebe den ersten Contactlagergang, der sehr
                                    											unregelmäſsig ist und eisenhaltige Bleierze enthält, welche als Zuschläge
                                    											beim Verschmelzen der Ecvoladen benutzt werden. Bei Spitharopussi wird der
                                    											erste Contact durch Tagebau abgebaut. Man hat auch den dritten Contact
                                    											entdeckt, worin die Alten sehr viel abgebaut haben. Auch in Passalimani
                                    											kommt der erste Contact bis zu Tage vor, er besteht ebenfalls aus
                                    											bleihaltigen Eisenerzen mit viel Silber. In dem dritten Contact, welcher aus
                                    											unregelmäſsigen Stöcken besteht, haben die Alten eine feinkörnige, aber sehr
                                    											silberhaltige Bleiglanzschicht abgebaut. Dieser Lagergang reicht bis zum
                                    											Meeresniveau, und deshalb stehen die tiefliegenden Strecken der Alten unter
                                    											Wasser. Man hat eine starke Pumpe bestellt, um das Wasser herauf zu heben,
                                    											damit man den Bau weiter führen kann. – In der Concession Ary ist der
                                    											mittlere Kalkstein sehr entwickelt. In diesem und nicht weit vom Contact
                                    											existirt eine sehr ausgedehnte metallführende Erzzone, die 3 bis 35m Mächtigkeit hat. Sie besteht
                                    											hauptsächlich aus Eisenoxyden, welche Nester von silberhaltigem Bleiglanz
                                    											innig gemengt mit Blende und Galmei enthalten. Viele von diesen Nestern
                                    											haben die Alten abgebaut und die Hohlräume mit Steinen gefüllt. In manchen
                                    											alten Bauen findet man sehr reiche Ecvoladen und hier und da anstehenden
                                    											Bleiglanz und Griffons von Galmei. Um diese zinkhaltigen Bleierze schmelzbar
                                    											zu machen, hat man ein Walzwerk bestellt, durch welches man die Trennung von
                                    											Blende und Bleiglanz mechanisch erreichen wird. Vom ganzen lauriotischen
                                    											Olymp werden monatlich 750t bleihaltiger
                                    											Eisenerze mit 6 bis 8 Proc. Pb und 850 bis 1000g Ag abgebaut, welche mit Ecvoladen verschmolzen werden. Von Ary
                                    											besonders wurden abgebaut 900t blendige
                                    											Bleierze mit 3 bis 7½ Proc. Pb (und 2500 bis 3000g Ag in der Tonne Blei) und 18 Proc.
                                    											Zn.
                                 
                              
                                 2) Die Aufbereitung der
                                       												Ecvoladen.
                                    										
                                 Wie die Alten, so nennen wir auch jetzt Ecvoladen ('Εχβολάδες) besonders Berghalden oder Haldensturz, welche noch
                                    											nutzbare Erze (Blei, Silber, Kupfer) enthalten, im Allgemeinen aber alte
                                    											Halden, welche auf der Oberfläche oder in der Grube liegen und noch
                                    											metallhaltig sind, weil sie Abfälle von altem Abbau, Wäsche oder
                                    											Schmelzhütte sind. Der gröſste Theil der alten Schlacken wurde schon
                                    											verschmolzen, nur ein sehr kleiner Theil davon bleibt übrig in Form von kleinen
                                    											Bruchstücken (Garbiglia) mit Ecvoladen gemengt, deren übrig gebliebenes
                                    											Quantum bis zu 2520000t berechnet wird mit
                                    											2 bis 10 Proc. Pb (1000 bis 2000g Ag die
                                    											Tonne Blei). Auſserdem verschmilzt die Gesellschaft sehr reiche Schlacken,
                                    											Garbiglia und schlackigen Schlamm, welche vom Grunde des nahe liegenden
                                    											Meeres durch einen Bagger heraufgezogen werden. In ungefähr 2½ Jahren hat
                                    											man daraus 97797t gewonnen, welche 694528
                                    											Drachmen gekostet haben.
                                 Nach den Untersuchungen des Herrn Cordellas
                                    											bestand die Aufbereitung der Alten aus folgenden drei Theilen: 1) Aus einer
                                    											Scheidebank, welche aus hartem Steine construirt war, 2) aus Mörser und
                                    											Mühle von Trachyt aus Milos und 3) aus einer Wäsche.
                                 Um die zerkleinerten Erze zu waschen, sammelte man Regenwasser in groſsen
                                    											Reservoirs, deren Inhalt manchmal bis zu 1000cbm reichte (vgl. Laurium par
                                       												Cordellas).
                                 Das Waschen der Erze geschah auf folgende Weise. Im ersten Reservoir, welches
                                    											voll Regenwasser war, wurden die Erze in einfachen, durch die Hand
                                    											beweglichen Setzmaschinen gewaschen, Was im ersten Reservoir blieb, wurde
                                    											wahrscheinlich in demselben auf anderen Setzmaschinen mit kleiner
                                    											Maschenweite wieder abgewaschen. Der Bodensatz wurde herausgezogen und auf
                                    											geneigtem Pflaster getrocknet. So bekam man schmelzbare Erze, Waschgut und Abfälle (die πλυνίται von Cordellas). Diese Plyniten enthalten 7 bis 12 Proc. Zn, 4 bis 8
                                    											Proc. Pb und 2000 bis 6000g Silber in der
                                    											Tonne Blei.
                                 Bei Senterina und Ary existiren noch alte Wäschen, deren Reservoire rund sind
                                    											und an der Seite ein zweites längliches Reservoir haben, das Löcher hat. In
                                    											diese wurden die Erze gebracht und stark umgerührt. Die erzeugte Trübe floſs
                                    											dann in eine Mehlführung. Die auf diese Weise von feinen Theilen gereinigten
                                    											Erze wurden auf der Scheidebank oder auf Setzmaschinen weiter gereinigt. Der
                                    											aus der Trübe niedergesetzte Bodensatz oder Schlamm hat eine gelbe Farbe und
                                    											enthält 12 bis 26 Proc. Pb und 2000 bis 6000g Ag in 1t Blei. Es ist also ein
                                    											sehr reiches Bleierz.
                                 Die jetzt im Betriebe stehende groſsartige Wäsche der Gesellschaft, gebaut im
                                    											J. 1875, hat die Form eines E, dessen mittlerer Schenkel die Maschinen des
                                    											Werkes und die Pumpen für das nöthige Meerwasser enthält, welches in ein
                                    											hoch liegendes Bassin von 1100cbrn
                                    											hinaufgepumpt wird. Die Ecvoladen werden mit der Eisenbahn bis zu der
                                    											Westseite des Gebäudes herangebracht und dort auf einen Rost von 65mm Breite geworfen und mit Meerwasser
                                    											besprengt. So bleiben die Stücke, die breiter als 65mm sind, auf dem Roste und werden dann
                                    											weiter durch Handscheiden separirt. Die durchgehenden Ecvoladen, welche aus
                                    											Körnern von verschiedener Gröſse bestehen, werden durch eine archimedische
                                    											Schraube von 300 Neigung 2m hoch gehoben
                                    											und auf eine Trommel von 3,5 Länge geworfen. Diese Trommel besteht aus
                                    											drei concentrischen Mänteln, deren Maschenweite von innen nach auſsen 25mm, 15mm
                                    											und 10mm ist. So werden die Ecvoladen in.
                                    											drei Klassen vertheilt.
                                 I. Ecvoladen von 25 bis 65mm Korngröſse. Diese werden durch
                                    											flieſsendes Wasser zur Scheidebank gebracht und dort gereinigt.
                                 II. Ecvoladen von 15 bis 25mm Korngröſse. Diese werden ebenfalls
                                    											durch flieſsendes Wasser zu einer anderen, tiefer liegenden einfachen
                                    											Trommel gebracht, der gröſste Durchmesser derselben ist 1,26, die Länge 2m und die Maschenweite 17 bis 20mm.
                                 III. Ecvoladen von 10 bis 15mm Korngröſse. Diese werden durch
                                    											flieſsendes Wasser in eine Trommel gebracht von 4m Länge, 1,26 Durchmesser und 11 bis 12mm Maschenweite.
                                 IV. Ecvoladen kleiner als 10mm bis zu Schlamm. Diese flieſsen auf 14
                                    											unter einander liegenden einfachen Trommeln, deren jede 4m Lange, 1m,5 Breite und einen durchlöcherten Mantel hat. Jede davon ist in
                                    											zwei Theile von verschiedener Maschenweite getheilt, also im Ganzen 9, 8, 7,
                                    											6, 5½, 5, 4½, 4, 3½, 3, 2¾, 2½, 2¼, 2, 1¾, 1½, 1¼, ¾mm Maschenweite.
                                 Alle diese Klassen werden durch Handscheiden (wenn sie groſs genug, oder wenn
                                    											sie feiner sind, durch continuirliche Setzmaschinen), Spitzkasten und
                                    											Rundherde wie folgt sortirt. Die I. Klasse wird auf der Scheidebank durch
                                    											Knaben gereinigt. Die II. und III. Klasse (15 bis 25mm und 10 bis 15mm) kommen zu einer Reihe von
                                    											continuirlichen Setzmaschinen. Daraus bekommt man schmelzbare Ecvoladen und
                                    											Sand, der auf die Halden gestürzt wird. Die von den 18 Trommeln IV.
                                    											erzeugten Klassen von 9 bis ¾mm werden auf
                                    											entsprechenden Setzmaschinen weiter verwaschen und dort sortirt, der übrige
                                    											Theil bis zu dem feinsten Schlamme kommt in Spitzkasten, welche unabhängige
                                    											Batterien bilden. Die Trübe, die zur ersten Batterie (aus 12 Spitzkasten)
                                    											kommt, wird in Erzsand und zweite Trübe getheilt. Dieser Erzsand wird in
                                    											sogen. polymeren oder zusammengesetzten Setzmaschinen, auf deren Sieben eine
                                    											Schicht von Bleiglanz oder anderem Erze kommt, sortirt. Die zweite Trübe
                                    											flieſst zu der zweiten Batterie, welche aus gröſseren Spitzkasten besteht.
                                    											Daraus bekommt man die dritte Trübe, die durch eine Pumpe zu der dritten
                                    											Batterie gehoben wird, und die vierte sehr feine Trübe, welche in groſsen
                                    											Bassins geklärt wird. Endlich aus der dritten Batterie erzeugt man Schlamm,
                                    											der auf Linkenbach's Rundherd sortirt wird, und
                                    											die fünfte Trübe, welche in Bassins zum Klären kommt.
                                 Aus dem Rundherde bekommt man schmelzbare Schliche und Schlamm, welcher
                                    											wieder auf anderem Rundherde gewaschen wird, und armes Erz, welches in die Sümpfe flieſst.
                                 Auſserdem hat man noch 6 Erzmühlen im Betriebe, welche die aus den
                                    											continuirlichen Setzmaschinen erzeugten Producte mahlen, uni sie noch einmal
                                    											zu waschen.
                                 
                                 Die groſse Wäsche, welche mit elektrischem Lichte beleuchtet wird, hat 42
                                    											Trommeln, 350 Setzmaschinen, 72 Spitzkasten und 8 Rundherde. Darin arbeiten
                                    											350 Beamte und Arbeiter, deren täglicher Gehalt von 2,50 bis 3 Francs
                                    											beläuft. Die ganze Wäsche verarbeitet in 24 Stunden 1000t roher Ecvoladen mit 3 bis 5 Proc. Pb und
                                    											1200 bis 1700g Ag. Daraus bekommt man
                                    												250t schmelzbare Ecvoladen mit 12 bis
                                    											15 Proc. Pb (der Schlamm nur 7 bis 8 Proc. Pb). Die unbrauchbaren enthalten
                                    											noch 1 bis 2 Proc. Pb. Der Kostenaufwand für 1t Ecvolade beläuft sich auf 2½ Francs. – Jede continuirliche
                                    											Setzmaschine verarbeitet in einer Stunde 1200 bis 1500k Ecvoladen, daraus bekommt man
                                    											schmelzbares Erz mit 14 bis 15 Proc. Pb und 1500g Ag auf 1t Blei. Waschgut mit 3
                                    											bis 3,5 und 4 bis 4,5 Proc. Pb mit 1500g
                                    											und Berge und Sand mit 1 bis 1½) Proc. Pb. Jede polymere Setzmaschine
                                    											(crible du Hartz), bestehend aus 4 Abtheilungen, erzeugt Schmelzgut mit 22 Proc. Pb, Briquettenschlamm mit 13 bis 15 Proc. Pb,
                                    											Waschgut mit 3 bis 3½ Proc. Pb und Sand mit 1 bis 1½ Proc. Pb.
                                 Jeder Spitzkasten verarbeitet in der Stunde Trübe, welche 1 bis 1½t Schlamm enthält. Endlich ein Rundherd
                                    											wäscht in einer Stunde 600k Schlamm mit 4
                                    											bis 5 Proc. Pb und in 24 Stunden erzeugt er 2 bis 2½t Briquettenschlamm mit 12 bis 15 Proc. Pb
                                    											und unbrauchbaren Schlamm mit 1¼ bis 1½ Proc. Pb.
                                 Weil der vom Rundherde erzeugte Schlamm sehr fein ist, werden daraus
                                    											Briquetten hergestellt, welche dann in die Hütte zum Schmelzen kommen.
                                    											Jährlich werden 70000 bis 75000t Schlamm
                                    											zu Briquetten verarbeitet mit einem Kostenaufwande von 200000 Francs, was
                                    											sehr theuer ist.
                                 
                              
                                 3) Das Schmelzen der
                                       												Ecvoladen.
                                    										
                                 Die französische Gesellschaft Roux et Comp.,
                                    											welche den gröſsten Theil der alten Schlacken bis 1873 verschmolzen hat,
                                    											benutzte spanische Herdöfen, die sehr schädlich und unökonomisch waren, denn
                                    											viel Blei ging dabei verloren. So z.B. in 10 Monaten und 18 Tagen von 1874
                                    											wurden verschmolzen
                                 
                                    
                                       
                                       103248t
                                       alte Schlacke,
                                       
                                    
                                       
                                         12564
                                       Ecvoladen,
                                       
                                    
                                       
                                           2112
                                       Plynit,
                                       
                                    
                                       
                                             574
                                       Flugstaub,
                                       
                                    
                                       ––––––––––––––––––––––
                                       
                                    
                                       Summa
                                       118498t
                                       mit wenigstens 10 Proc. Pb.
                                       
                                    
                                 und daraus wurden nur 6113t Werkblei gewonnen. Als aber im J. 1876 Herr JägerDie Gesellschaft hat dem Herrn Phokion
                                             														Negris viel zu verdanken, welcher mit groſsem Eifer und
                                          													Fleiſs über 10 Jahre als Generaldirector derselben
                                          												fungirte. aus Mechernich die Hüttendirektion bis zu 1878
                                    											übernommen hatte, wurde der Prozeſs viel verbessert. Statt der spanischen
                                    											Herdöfen hat man eine Art Tiegelöfen (Pilz'sche
                                    											Oefen) mit 4 Wasserformen von 6m,10 Höhe
                                    											und 14 bis 16cbm Inhalt construirt. Ihr
                                    											eiserner Mantel
                                    											ruht auf 4 Eisensäulen. 24 solche Oefen sind jetzt im Betriebe. In 24
                                    											Stunden werden in einem Ofen 24 bis 25t
                                    											Beschickung mit einem Koksaufwande von 13 Proc. verschmolzen. Die
                                    											Beschickung ist folgende:
                                 
                                    
                                       Alte Schlacke vom Lande oder vom Meeresgrunde
                                         26,00
                                       
                                    
                                       Gewaschene Ecvoladen
                                           5,00
                                       
                                    
                                       Briquetten
                                         31,50
                                       
                                    
                                       Bleiglanz aus Klein-Asien
                                           2,00
                                       
                                    
                                       Eisenhaltige Schlacke von der französischen
                                          														Gesellschaft    Les Mines du
                                             														Laurium als Zuschlag
                                         19,00
                                       
                                    
                                       Bleiglanzhaltiger Eisenglanz
                                         15,00
                                       
                                    
                                       
                                       –––––––
                                       
                                    
                                       
                                       100,00,
                                       
                                    
                                 mit einem Durchschnittsgehalte von 10,25 Proc. Pb und
                                    											1130 bis 1146g Ag in 1t Blei.
                                 Daraus werden 7,8 bis 8 Proc. Pb mit 1200g
                                    											Ag in 1t erzeugt. Der Bleiverlust beläuft
                                    											sich auf 20 bis 24 Proc. und der des Silbers auf 12 bis 18 Proc. Ein Theil
                                    											der fehlenden Metalle geht nicht verloren, da er im Rauchfange bleibt,
                                    											welcher eine Länge von 1700m und 16000cbm Inhalt und 20000qm Reibungsoberfläche hat.
                                 Die jährliche Production dieser Hütte ist ungefähr 10000t mit 1200 bis 1500g in 1t
                                    											Werkblei. Der Kostenaufwand für 1t (im
                                    											Durchschnitte von Januar bis Ende August 1888) ist 370,61 Francs für 1t Werkblei.Analyse von Werkblei:Pb99,014As0,087Ag  0,150Sb0,549Cu  0,167Fe0,035Alte Schlacke von Barboliaki (nach Diez):SiO227,50MgO1,19FeO25,20Mn2O30,05Fe2O3  2,15Na2O0,02CuO12,15CuO0,31PbO15,36Sb2O30,34Al2O3  2,70As2O50,40ZnO  5,50S0,27P2O5  5,45CO21,03 Dasselbe wird alles in England verkauft, man hegt aber
                                    											die Absicht, den Zinkprozeſs Parkes
                                    											einzuführen, um Kaufblei in Laurium darzustellen.
                                 Für den Transport der Ecvoladen besitzt die Gesellschaft 23km schmalspurige Eisenbahn, und eine
                                    											Luftbahn von 1840m Länge, welche die
                                    											Ecvoladen bis zu 108m Höhe bringt.
                                    											Auſserdem besitzt die Gesellschaft zwischen Athen und Laurium (nebst der
                                    											Zweiglinie Athen-Kephissia) eine schmalspurige Verkehrsbahn von 76km, welche ihr 5549283 Francs gekostet
                                    											hat. Die Einnahmen dieser Bahn waren im J. 1887 519108 Francs, die Ausgaben
                                    											311580 Francs, also ein Reingewinn von 207528 Francs.
                                 
                              
                           
                              
                                 β) Die französische Gesellschaft „Les mines du
                                       												Laurium“.
                                 
                              Eigentlich ist diese Gesellschaft die einzige, die in Griechenland die
                                 										Montanindustrie in hohem Grade entwickelt und in blühenden Zustand gebracht hat,
                                 										weil sie den gröſsten und besten Theil von Laurium bestizt (über 54000
                                 										Stremmas) und in Betrieb hat. Sie wurde gegründet in Paris im J. 1875 mit einem
                                 										Grundkapitale von 16300000 Francs (32600 Actien zu 500 Francs). Sie verschmilzt
                                 										nicht nur Bleierze, sondern auch reiche Zinkerze, welche sie calcinirt nach
                                 										Belgien schickt, da bei uns hier die Zinkdestillation eine sehr kostspielige
                                 										Sache ist.
                              Die alten Gruben Lauriums sind wieder bekannt geworden seit die französische
                                 										Gesellschaft Roux et Co. das Verschmelzen der alten
                                 										Schlacken übernommen hatte, wobei sie viele Millionen Francs gewann. Man
                                 										berechnet das ganze metallführende Gebiet auf 200000 Stremmas (1 Stremma = 1/10ha, also 1000qm), welches von den Alten durch und durch untersucht wurde. Man hat
                                 										auf Laurium 2000 Schächte und geneigte Stollen entdeckt, womit man in der alten
                                 										Zeit die verschiedenen Erzlagerstätten aufgeschlossen und abgebaut hat.Gewöhnlich haben die Schächte einen Durchschnitt von 4qm und eine Tiefe von 20 bis 120m. In Folge dessen ist ihr Raum
                                       												ungefähr 640000cbm mit einem Gewichte
                                       												von 1800000t.
                              Fig. 4., Bd. 272, S. 557Fig. 5., Bd. 272, S. 557Fig. 6., Bd. 272, S. 557Fig. 7., Bd. 272, S. 557Fig. 8., Bd. 272, S. 557Die Baue der Alten sind groſsartigNach einer Berechnung des Herrn Cordellas
                                       												war die aus diesen Gruben in 300 Jahren herausgeförderte Masse
                                       													105000000cbm, wobei 3000 Bergleute
                                       												fortwährend arbeiteten, und im Ganzen 15000 Arbeiter, welche, wie
                                       												bekannt, zum meisten Sklaven waren. Daraus wurden 2100084t Werkblei und 8400t Silber erzeugt, deren Werth
                                       												4171378600 Drachmen war., manchmal bilden sie im Marmor enge
                                 										schlangenförmige Strecken, wo man nur mit groſser Mühe hindurchkriechen kann. In
                                 										anderen Stellen findet man groſse Hohlräume und unterirdische Säle oft 10m hoch, welche ganz schön von Pfeilern aus
                                 										trockener Mauer unterstützt werden. An den Wänden dieser so beschwerlich zu
                                 										durchfahrenden Strecken sind kleine Höhlungen angebracht, wo die zur Beleuchtung
                                 										dienenden thönernen LampenDie griechische Gesellschaft hat eine Reihe von alten Lampen aufgestellt,
                                       												von denen wir zwei Abbildungen wiedergeben. Die dritte ist aus Eisen
                                       												construirt  und ganz ähnlich mit derjenigen, welche
                                       												man noch jetzt in vielen Dörfern in Gebrauch hat (vgl. Fig. 9 auf S. 601). und die Wasserkrüge
                                 										standen, um den damaligen armen Sklaven den Weg zu zeigen und ihren Durst zu
                                 										löschen.
                              Es versteht sich von selbst, daſs damals das Hauen des Gesteines und der Abbau
                                 										sehr schwierig waren, da man das Sprengpulver nicht kannte. Man arbeitete mit
                                 										Schlägel und Eisen, und anderen Hammerarten, wovon die griechische Gesellschaft
                                 										einige alte Exemplare ausgestellt hat (Fig. 4 bis
                                 											8). Man sieht noch an den Wänden gut
                                 										erhaltene Spuren dieser Arbeit, denn merkwürdiger Weise haben sich alle diese
                                 										alten Baue bis jetzt sehr gut erhalten. So lange in diesen Gruben Sklaven
                                 										arbeiteten, deren Leben fürchterlich elend gewesen sein muſste, war der Abbau
                                 										billig und der Gewinn der Grubenbesitzer ein groſser. Dann verfiel die
                                 										Abbauwürdigkeit der lauriotischen Gruben, einerseits wegen Mangel an Sklaven,
                                 										andererseits weil die Arbeit immer tiefer und daher immer schwieriger wurde, und
                                 										weil der für das Fortblühen des Bergbaues besorgte Athenische Staat zu existiren
                                 										aufgehört hatte.
                              Die auf der Oberfläche oder nahe daran liegenden Erzlagerstätten wurden sehr
                                 										leicht aufgefunden und abgebaut. Hierzu hatte an vielen Stellen das Ausstreichen
                                 										des Galmeis als Führer gedient. Doch kannte man damals den Metallwerth desselben
                                 										noch nicht. Dann wurden die mit diesem in Verbindung stehenden Gänge und ihre
                                 										Zweige abgebaut, welche zu tiefer liegenden und reicheren Lagerstätten führten.
                                 										Der reine Bleiglanz wurde direkt verschmolzen, aber die ärmeren Bleierze erst
                                 										durch Waschen angereichert und dann in die Hütte gegeben.
                              Solches ist das Gebiet, welches die französische Gesellschaft auf Laurium besitzt
                                 										und es ist leicht zu begreifen, daſs der alte Bau und die vielen Schächte und
                                 										Stollen viel dazu beigetragen haben, dieses Unternehmen zu glänzenden Resultaten
                                 										zu führen.
                              Die ersten bergmännischen Arbeiten, die man in der neuen Zeit auf Laurium gemacht
                                 										hat, verdanken wir der französischen Gesellschaft Roux
                                    											et Co. (1865), welche sich damals mit dem Verschmelzen von alten
                                 										Schlacken beschäftigte. Als aber seit 1875 die neue Gesellschaft gebildet wurde,
                                 										ist die Arbeit in groſsen Aufschwung gekommen und nicht nur reiche Blei- und
                                 										Zinklagerstätten sind aufgeschlossen, sondern auch eine groſsartige
                                 										Aufbereitung, Zinkcalciniröfen und Bleihütten sind gebaut und in Betrieb
                                 										gesetzt.
                              
                                 1) Die Gruben.
                                    										
                                 Die groſse Ausdehnung der Contactlagerstätten, die Unregelmäſsigkeit der
                                    											Griffons und die Caprice der CroiseursAus den Contactlagergängen sind diejenigen die mächtigsten, welche
                                          													als Hangendes Glimmerschiefer haben (vgl. Fig. 3). Ein anderer Theil der Erze (besonders Zinkerze)
                                          													befindet sich in Spaltungen des Kalksteines, welche nach zwei
                                          													Richtungen rechtwinkelig auf einander verlaufen, nämlich N 45° O und
                                          													N 45° W. Die zweiten (Croiseurs) sind seltener. verlangen
                                    											verschiedene Abbaumethoden. Die Arbeit fängt zuerst mit dem Abräumen der alten Baue an,
                                    											welche, wie schon gesagt, sich überall in Laurium vorfinden. Und nachdem auf
                                    											diese Weise die Abbauwürdigkeit einer Lagerstätte erkannt wird, wählt man
                                    											die passende Abbaumethode mit den dazu nöthigen Förderschächten und
                                    											wagerechten oder geneigten Strecken und Stollen. Der Abbau ist nach der
                                    											Gestalt der Erzlagerstätte eingerichtet, deren Mächtigkeit und Verlauf sehr
                                    											stark wechselt, nämlich von einigen dünnen Gängen mit wenig Centimetern
                                    											Mächtigkeit bis zu kolossalen Stöcken, deren Inhalt mehrere Tausend
                                    											Cubikmeter ausmacht. In Folge dessen werden alle bekannten Abbaumethoden
                                    											nach einander in Anwendung gebracht (nach einigen schriftlichen Berichten
                                    											des Herrn Direktor Catelin). Gewöhnlich wird
                                    											zuerst bis zu den untersten Grenzen der Lagerstätte abgeteuft, um den Abbau
                                    											der ganzen Erzmasse zu versichern. Dann werden die abgebauten Räume mit
                                    											Steinen gefüllt, die nicht nur als Zimmerung das Leben der Arbeiter sichern,
                                    											sondern auch den Zutritt zu einer anderen Lagerstätte ermöglichen, welche
                                    											von der ersten durch taubes Gestein von unbedeutender Mächtigkeit getrennt
                                    											sein können (vgl. Fig. 3).Schöne Grund- und Seigerrisse der um das Dorf Kamarisa (Laurium)
                                          													liegenden Gruben hat die französische Gesellschaft ausgestellt. Die
                                          														Fig. 3 (S. 518) stellt einen
                                          													Theil von diesen Seigerrissen dar, welchen wir nur von weitem mit
                                          													Bleistift abzeichnen konnten. Er ist also nicht genau, zeigt jedoch
                                          													ungefähr die Gröſse und Form der Lagerstätten und besonders der
                                          													Griffons, welche den besten und schönsten Galmei
                                          												enthalten.
                                 Die Länge der im J. 1888 ausgerichteten Strecken ist ungefähr 8km, man muſs aber noch 20000cbm von hohlem Raume hinzurechnen, den man
                                    											im Kalkstein bewerkstelligte, um das Erz abzubauen. Man rechnet gegenwärtig
                                    											in der ganzen Concession der Gesellschaft über 80km gut erhaltener Strecken und Stollen;
                                    											zwei Drittel davon haben schmalspurige Eisenbahn von 0m,5 für die Circulation der kleinen
                                    											Eisenhunde, welche durch den Förderschacht herausgezogen werden, z.B. von
                                    											Kamarisa (Serpieri-Schacht Nr. 1). Das Gestell der Schächte kann nur einen
                                    											Hund von 1 bis 1½t aufnehmen. Das breite
                                    											Seil aus Hanf, welches sich gut bewährt, hat eine Fangvorrichtung. Die Erze,
                                    											welche in diesem Jahre abgebaut werden, sind hauptsächlich Blei (Bleierde,
                                    											Bleiglanz), Zink (Blende und Galmei) sowie Eisenerze. Hier muſs man in
                                    											Betracht ziehen, daſs sehr reiche, direkt verschmelzbare Erze nicht viel in
                                    											Laurium vorkommen; theils weil die Alten die reinen und reichen Erze
                                    											abgebaut haben, theils weil man die obengenannten Erze nicht getrennt von
                                    											einander, sondern gemischt und nicht geeignet für Schmelzprozesse findet. In
                                    											Folge dessen ist man genöthigt, einen groſsen Theil davon einer passenden
                                    											Aufbereitung zu unterwerfen, wie wir weiter unten sehen werden. Das ganze
                                    											Grubenpersonal beläuft sich auf 1500 Mann, meistens Griechen und
                                    											Italiener.
                                 
                              
                                 
                                 2) Die Aufbereitung.
                                    										
                                 In zwei Gebäuden in Kyprianos, unweit des Fleckens Ergastiria, wo sich die
                                    											griechische Gesellschaft etablirt hat, befindet sich die Aufbereitung der
                                    											französischen Gesellschaft. Durch eine Steinbrechmaschine und ein Walzwerk
                                    											werden die Erze (Bleiglanz, Blende, Pyrit, Bleierde) zerkleinert, durch eine
                                    											Reihe von Trommeln classirt und dann durch continuirliche Setzmaschinen
                                    											sortirt (wie wir weiter oben bei der Aufbereitung der griechischen
                                    											Gesellschaft gesehen haben). Leider haben wir keine ausführliche
                                    											Beschreibung dieser Wäsche wie bei der griechischen, doch ersehen wir aus
                                    											den ausgestellten Waschproducten, daſs man 10 Klassen erzeugt, nämlich: 1)
                                    											Korngröſse von 6 bis 8mm, 2) von 5 bis 6,
                                    											3) von 4 bis 5, 4) von 3 bis 4, 5) von 2½ bis 3, 6) von 2¼ bis 2, 7) von 2
                                    											bis 1½, 8) von 1 bis ½, 9) von ½ bis fein, 10) fein. Von jeder Klasse
                                    											erzeugt man 5 Sorten, nämlich: 1) Bleiglanz Nr. 1 mit 70 bis 50 Proc. Pb und
                                    											3 bis 4 Proc. Zn, 2) Bleiglanz Nr. 2 mit 58 bis 30 Proc. Pb und 12 bis 3
                                    											Proc. Zn, 3) Kieselige Bleierze von 8 bis 9 Proc. Pb und 16 bis 20 Proc. Zn,
                                    											4) Blende mit 2 bis 5 Proc. Pb und 34 bis 40 Proc. Zn, 5) Steril mit 0 bis
                                    											1½ Proc. Pb und bis 9 Proc. Zn. Die reichsten Schliche sind die der 6. bis
                                    											7. Klasse, deren Bleiglanz Nr. 1 70 Proc. Pb und Bleiglanz Nr. 2 56 bis 58
                                    											Proc. Pb enthält. Hieran arbeiten 300 Mann, welche innerhalb 24 Stunden
                                    												450t rohes Erz aufbereiten.
                                 
                              
                                 3) Das Verschmelzen der
                                       												Bleierze.
                                    										
                                 Weil ein groſser Theil der oben erwähnten Waschproducte noch unrein und arm
                                    											bleibt, so daſs man ihn im Ausland nicht verkaufen kann, hat man auf
                                    											Kyprianos eine Schmelzhütte eingerichtet, deren Oefen fast ganz ebenso wie
                                    											die der griechischen Gesellschaft sind. Leider haben wir keinen Bericht,
                                    											welcher uns etwas Genaues über den Schmelzprozeſs mittheilen könnte. Nur das
                                    											ist genau bekannt, daſs diejenigen Bleierze, welche 8 bis 12 Proc. Blei
                                    											enthalten, in Briquettenform verschmolzen werden. Die reicheren werden nach
                                    											Frankreich exportirtEs bleibt mir unbekannt, warum diese Erze exportirt und nicht von
                                          													derselben Gesellschaft verschmolzen oder der griechischen verkauft
                                          													werden, welche sie brauchen kann., wo sie mit anderen
                                    											Erzen verschmolzen werden. Man erzeugt in Kyprianos täglich 12 bis 15t Werkblei, wovon zwei groſse Pyramiden im
                                    											Ausstellungspalaste zu sehen waren. Im J. 1887 erzeugte diese Gesellschaft
                                    												3160t Werkblei und 1616t silberhaltigen Bleiglanz, 7761t blendige und kiesige Bleierze und 21t,525 manganhaltige Eisenerze. Das ganze
                                    											Hüttenpersonal besteht ungefähr aus 240 Arbeitern unter der Leitung eines
                                    											Hüttendirektors und 4 Hüttenmeister.
                                 
                              
                                 4) Das Calciniren des
                                       												Galmeis.
                                    										
                                 Es wurde schon oben erwähnt, daſs Galmei auf Laurium in groſser Menge
                                    											vorkommt und daſs seine Destillation in Griechenland noch mit vielen Schwierigkeiten
                                    											und Kosten verbunden ist, deshalb ist man genöthigt, dieses Erz nach Belgien
                                    											zu exportiren, wo daraus Zink hergestellt wird. Um aber diese Erze leichter
                                    											und transportfähiger zu machen und ihnen die nöthige Auflockerung zu geben,
                                    											wird die Kohlensäure daraus entfernt, indem man den gröſsten Theil derselben
                                    											(die Stückerze) in Schachtöfen und den Rest (Erzklein) in Flammenöfen
                                    												calcinirt.Nach dem Rösten wird das Zinkerz im Durchschnitte um 30 Proc. an Zink
                                          													leichter.
                                 Zur Calcination dienen zwei Flammenöfen, welche täglich 20t Erz brennen, und 17 Schachtöfen mit
                                    											Brennmaterialeinschichtung und 4 Ausziehöffnungen, welche zum Theil aus
                                    											Glimmerschiefer mit einem eisernen Mantel gebaut werden und ganz ähnlich wie
                                    											die von Altenberg ausgehen und folgende Dimensionen haben: Höhe des
                                    											Schachtes 7m,5, Kernschacht 6m,2 hoch und oben 2m breit, Arbeitsgewölbe vorn 3m hoch und 1m,8 breit. Das Calcinirpersonal besteht aus 40 Arbeitern. Im J.
                                    											1887 exportirte die Gesellschaft über 33000t calcinirtes Zinkerz, dessen Zinkgehalt 30 bis 40 Proc. war.
                                 
                              
                                 5) Monatlicher Aufwand,
                                       												Einfuhr und Ausfuhr.
                                    										
                                 Im Durchschnitte verbraucht die Gesellschaft monatlich 420000 Drachmen,
                                    											welche so vertheilt werden: 1) Für die Gruben 200000 Drachmen, 2) für
                                    											Eisenbahn und Transport 20000 Drachmen, 3) für Calcination und Wäsche 47000
                                    											Drachmen, 4) für die Bleihütte 85000 Drachmen und 5) für die Werkstatt und
                                    											andere Kosten 70000 Drachmen.
                                 Es werden jährlich ungefähr 50000t von
                                    											Eisen-Zink-Bleierzen und Werkblei ausgeführt und 20000t von Steinkohlen, Koks, Anthracit,
                                    											Briquetten u.s.w. eingeführt.
                                 
                                    (Schluſs folgt.)