| Titel: | Th. D. West's Mess- und Prüfungsmaschine für Gussproben. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 171 | 
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                        Th. D. West's Meſs- und Prüfungsmaschine für
                           								Guſsproben.
                        Mit Abbildung auf Taf.
                              									9.
                        West's Meſs- und Prüfungsmaschine für Guſsproben.
                        
                     
                        
                           Die Ermittelung des Schwindmaſses der verschiedenen Gattirungen ist für Gieſsereien
                              									von entschiedener Wichtigkeit. In Erkenntniſs dessen hat Thomas D. West von der Th. D. West Foundry
                                 										Company in Cleveland, Ohio, nach American
                                    										Machinist, 1889 Bd. 12 Nr. 23 * S. 6, eine Prüfungsmaschine, Fig. 5 Taf. 9,
                              									gebaut, mit welcher nicht nur das Schwindmaſs der Probestäbe in der Längs- und
                              									Durchmesserrichtung im Verhältniſs zum genau abgedrehten schmiedeeisernen Modellstab
                              									bequem ermittelt, sondern auch die Biegungsfestigkeit bezieh. die Durchbiegung
                              									desselben gefunden werden kann. Auch können andere mit diesem gleichzeitig
                              									abgegossene Probestäbe auf Zugfestigkeit geprüft bezieh. ihre Verlängerung während
                              									des Belastungsversuches gemessen werden. Während die cylindrischen Probestäbe für
                              									die Biegungsversuche genau eine Querschnittsfläche von 1 Quadratzoll engl. (645qmm) erhalten, besitzen die Zerreiſsstücke
                              									Querschnitte von bloſs 0,5 Quadratzoll für Guſseisen und 0,25 Quadratzoll für
                              									Stahlguſsproben, dementsprechend die Kraftstärke der Maschine bemessen ist.
                           Diese besteht aus einem Tisch A und einem festen
                              									Bügelaufsatz B, an welchem die Keillehren J und M angeordnet sind,
                              									während die Wägehebel K und H durch Stützen getragen werden, welche sowohl am Krafthebel F, als auch am Lenkerhebel X angelenkt und welche derart bemessen bezieh. verbunden werden, daſs
                              									unter allen Umständen die Wagerechtstellung der Wägehebel gesichert ist. Die
                              									Kraftäuſserung erfolgt durch eine Handradspindel E,
                              									welche im Tisch lagert und in einem Kreuzkopf des Druckhebels F eingreift.
                           Am Tisch A sind ferner zwei feste Anschlagwinkel S und R vorgesehen, deren
                              									Entfernung genau dem Modell aus Schmiedeeisen entspricht. Im Winkel R ist sodann eine Meſsschraube eingesetzt, deren Kopf
                              									am verschiebbaren Meſskeil J sich anlegt und für die
                              									normale Stablänge den Nullpunkt angibt. Wird nun der Probestab eingelegt, die Schraube R angestellt und der Meſskeil angeführt, so wird durch
                              									die Zeigerangabe die Verkürzung des Guſsstabes bezieh. das Schwinden ermittelt. Um
                              									aber das Schwinden in der Richtung des Stabdurchmessers zu finden, wird der Stab in
                              									einen der drei Ausschnitte V eingelegt und der Meſskeil
                              										I angestellt, so gibt der Zeiger die Abweichung des
                              									Durchmessers bis zu einem Hundertstel eines Zolls an.
                           Wird ferner der Probestab wagerecht in die stellbaren Klötzchen D eingelegt und durch die Hängeöse Z nach aufwärts gebogen, indem durch Vermittelung des
                              									groſsen Krafthebels F die Stützrolle L und damit die Pfannenstütze CW des Wägehebels K mit der in Schneiden
                              									hängenden Hangeöse NZ gehoben, so kann am unteren
                              									Wägehebel H die Stärke der Biegungskraft abgelesen oder
                              									durch Auflegegewichte ermittelt werden. Bei kleineren Kraftäuſserungen oder wenn
                              									sonst erwünscht, kann nach erfolgter Auslösung des Zwischengliedes T das Läufergewicht auf dem oberen Wägehebel K verlegt und die Abwäge unmittelbar durch den Hebel
                              										K durchgeführt werden. Die Gröſse der Durchbiegung
                              									des Probestabes wird durch Anstellung des Schiebekeiles M an die an der Pfannenstütze befindliche Stellschraube gemessen.
                           Soll hingegen ein Probestück auf Zugfestigkeit geprüft bezieh. zerrissen werden, so
                              									befestigt man die Klammerstütze P lothrecht unter die
                              									Hängeschiene N, spannt das Probestück ein, hebt die
                              									Pfannenstütze C, W mittels des Krafthebels F, miſst die stattfindende Verlängerung mit dem
                              									Meſskeil M und bestimmt die Zugkraft wie früher
                              									erwähnt, entweder am Hebel K oder am Wägehebel H.
                           Diese Maschine ist bloſs 1625mm lang und 1168mm hoch und nur für die eingangs erwähnten Kräfte,
                              									welche zum Zerreiſsen von Guſsstäben von 322qmm
                              									bezieh. Guſsstahlstäben von 161qmm
                              									Querschnittsfläche erforderlich sind, während die Stäbe, welche auf
                              									Biegungsfestigkeit untersucht werden, eine Querschnittsfläche von 645qmm erhalten. Dementsprechend stellen sich die
                              									Durchmesser der cylindrischen Versuchsstäbe auf annähernd 28,7 bezieh. 20,2 und
                              										14mm,3.Ueber
                                    											Prüfungsmaschinen vgl. Williamson 1882 244 * 41, Gravenstaden und Pohlmeyer 1882 245 * 16, Thomasset
                                    											1882 246 * 27, Emery
                                    											1889 271 * 442, Fairbank,
                                       												Delaloë, Wicksteed, Maillard 1889 272 *
                                    											481 bis 484.
                           
                              
                                 Pr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
