| Titel: | Vorrichtung zum Umsteuern von Dampfmaschinen. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 173 | 
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                        Vorrichtung zum Umsteuern von
                           								Dampfmaschinen.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									9.
                        Vorrichtung zum Umsteuern von Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die fortwährende Steigerung der Dampfspannungen und Leistungen der Dampfmaschinen
                              									lieſs es wünschenswerth erscheinen, bei Fördermaschinen, Locomotiven und anderen
                              									Maschinen, welche mit öfterem Bewegungswechsel arbeiten, die bisher von Hand
                              									erfolgte Umstellung durch Dampfkraft schneller und sicherer bewerkstelligen zu
                              									können. Von vielen, zu diesem Zwecke erbauten Apparaten verdient die auf der
                              									Ausstellung in Paris 1889 vertretene Vorrichtung der Compagnie de l'Ouest wegen ihrer einfachen und sinnreichen Construction
                              									Erwähnung. Sie besteht, wie die dem Génie civil 1890 *
                                 									S. 97 entnommene Abbildung Fig. 12 Taf. 9 zeigt, aus
                              									einem wagerechten Steuerungscylinder A mit
                              									davorliegendem Wassercylinder B, der mit Wasser und
                              									Glycerin gefüllt ist und zum Bremsen der vom Steuerungscylinder ausgehenden Kraft
                              									dient. Die gemeinschaftliche Kolbenstange beider Cylinder bewegt ein Führungsstück F, an welches auch die mit der Coulisse in Verbindung
                              									stehende Steuerstange angeschlossen ist.
                           Wenn der Maschinenführer den zweiarmigen Hebel E aus
                              									seiner Mittellage bringt, so ist zunächst der Drehpunkt des an seinem unteren Ende
                              									befestigten Hebels D, welcher die Dampfschieber BB1 und den
                              									Wasserschieber C mittels Zugstangen bethätigt, als
                              									Festpunkt zu betrachten, da derselbe durch Stange a,
                              									Hebel b und Zugstange c
                              									mit dem jetzt festliegenden Führungsstück F verbunden
                              									ist. Es wird sich deshalb der Hebel D entgegengesetzt
                              										E drehen und durch Verstellung des Dampf- und
                              									Wasserschiebers Dampfeintritt in den Steuerungscylinder, sowie eine Bewegung des
                              									Führungsstückes F bewirken, welche sich durch die oben
                              									genannten Zwischenstücke auch auf den Hebel D
                              									überträgt.
                           Da nun jetzt der Hebel E feststeht, so kann der obere
                              									Drehpunkt von D als Festpunkt betrachtet werden und es
                              									wird sich nun D um diesen Punkt, entsprechend der
                              									Bewegung des Führungsstückes, drehen und durch seine Verbindungen den Dampf- und
                              									Wasserschieber wieder schlieſsen.
                           Von den beiden mit geringen Ueberdeckungen arbeitenden Dampfschiebern B und B1 durchläuft der letztere ungefähr den doppelten Weg
                              									als der erstere, damit bei den nur kleinen Verschiebungen ein sicherer
                              									Dampfabschluſs erreicht wird.
                           Sobald demnach der Maschinenführer den Handhebel E in
                              									die dem gewünschten Füllungsgrade entsprechende Lage gebracht hat, erfolgt die
                              									selbsthätige Absperrung des Dampfes vom Steuerungscylinder.
                           
                              
                                 Fr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
