| Titel: | Ueber Neuerungen in der Papierfabrikation. | 
| Autor: | Alfred Haußner | 
| Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 174 | 
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                        Ueber Neuerungen in der
                           								Papierfabrikation.
                        Von dipl. Ingenieur Alfred
                                 									Haußner, Privatdocent an der k. k. technischen Hochschule Graz.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 118 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									10.
                        Ueber Neuerungen in der Papierfabrikation.
                        
                     
                        
                           Für zwei Papierstoffholländer mit lothrechtem
                              									Stoffumlauf hat Joshua Norton jr. in Portneuf, Canada,
                              									die amerikanischen Patente Nr. 389 760 und Nr. 400110 erhalten. Diese ganz
                              									absonderlich gebauten Maschinen sind nach der in der Papierzeitung erschienenen Patentbeschreibung auf Taf. 10 Fig. 2 und 3 in axonometrischen
                              									Bildern gezeichnet. Aus Fig. 2 erkennen wir, daſs
                              									der Stoffumlauf in dem mittels der Winkel J
                              									aufgehängten Kasten A in der Weise stattfinden soll,
                              									daſs der Zeug gemäſs der durch den Pfeil angedeuteten Drehungsrichtung der
                              									Messerwalze B zwischen diese und das Grundwerk C gelangt. Das letztere ist in der eigenthümlich aus
                              									Blech gebildeten lothrechten Mittelwand D eingelassen
                              									und durch Schrauben c und a festgestellt, welche durch eine hier weggelassene Thür L
                              									stets zugänglich sind. Nachdem der Stoff, wie auch bei anderen Holländern das
                              									Grundwerk passirt hat, wird er gegen die unbedeckte Waschscheibe N geschleudert und sinkt dann in der zweiten
                              									Holländerabtheilung hinab, soll von dem Rührer G mit
                              									schräg gestellten Flügeln g am Absetzen verhindert und
                              									zum Aufsteigen gegen die Messerwalze vermocht werden. Dies scheint uns nun in der
                              									Art und Weise, wie es in der Patentzeichnung erkennbar ist, nicht zuzutreffen,
                              									sicher ist die Befürchtung gerechtfertigt, daſs der durch das Rohr J abgelassene Zeug an Gleichförmigkeit alles zu
                              									wünschen übrig lassen wird. Auch scheint uns noch ein anderer, nicht unwesentlicher
                              									Mangel dem Apparate anzuhaften. Wenn die eigenthümliche Aufstellungsart des Troges
                              									auch den Zweck erreichen dürfte, daſs Platz gespart wird, so ist doch eine dauernde,
                              									unveränderliche Stellung desselben nicht zu erwarten, wenn man an die
                              									Erschütterungen denkt, welche beim Mahlprozesse im Holländer fortwährend
                              									stattfinden. Man erinnere sich nur an das dauernde, durch diese Erschütterungen
                              									hervorgerufene kräftige Geräusch, welches den Holländersälen eigenthümlich ist.
                           Der zweite Norton'sche, durch Fig. 3 dargestellte
                              									Holländer zeigt den äuſseren Kasten, bezüglich Trog, in ganz analoger Art wie der
                              									eben beschriebene und möchten wir denselben auch aus den erwähnten Gründen nicht
                              									empfehlen. Dagegen wird der Stoffumlauf in aufsteigender Richtung von der Walze
                              									selbst besorgt, ein ähnliches Prinzip, wie wir es bei den bereits bekannten
                              									Holländern von Umpherston und Hoyt haben, doch in anderer und nach unserer Meinung weniger guten
                              									Ausführung. Der Trog A wird nämlich hier durch die Wand
                              										D, welche noch durch den mittels Getriebe M und Zahnstange N auf und
                              									ab beweglichen Schieber D1 erhöht werden kann, fast genau in der Mitte getheilt, jedoch so, daſs im
                              									unteren Theile die Wand D sich thunlichst der
                              									Walzenkrümmung anpaſst und nur wenig Zwischenraum zwischen ihr und den Messerkanten
                              									bleibt. Dreht sich die Walze in der Pfeilrichtung, so wird der Zeug zwischen Grund
                              									werk und Walzenmesser genommen und sodann, da man wegen der kurzen Messer von einem
                              									Schöpfen kaum reden kann, tangentiell ausgeschleudert; er soll dadurch so hoch
                              									emporsteigen, daſs er in gleiche Höhe mit der Oberkante von D1 gelangt und so wieder an der anderen
                              									Seite hinabsinken kann. Nehmen wir nun die für Holländerwalzen schon nicht
                              									unbedeutende Umfangsgeschwindigkeit von 7m an, so
                              									erhalten wir durch die Formel:
                           
                              h=\frac{v^2}{2\,g}
                              
                           allerdings eine Höhe von etwa 2m,5 als möglich. Doch gilt dies nur unter Berücksichtigung gar keiner
                              									Nebenhindernisse, insbesondere nicht für das Aufsteigen in dem vertheilten Stoffe,
                              									wie er hier den Trog füllt. Deshalb möchten wir auch dieser Anordnung, trotz des vom
                              									Erfinder gerühmten
                              									schnelleren Stoffumlaufes, einiges Miſstrauen in Bezug auf ihren Erfolg
                              									entgegenbringen.
                           In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist für gewisse Papiere das Fertigmahlen
                              									durch eine Kegelstoffmühle Bedingung. Eine solche „perfecting engine“ von F.
                                 										Marshall in Turner's Falls, Mass., ist gemäſs einer in den Industries erschienenen Beschreibung durch Fig. 4 Taf. 10
                              									wiedergegeben. Auf dem Umfange eines guſseisernen Kegels sind ungefähr 200
                              									Stahlmesser G vorhanden, welche den bei B eintretenden Stoff bearbeiten. Derselbe gelangt
                              									endlich an das weitere Ende und zwischen die mit 210 Messern F armirten, lothrechten Mahlflächen M und
                              									tritt schlieſslich bei D aus. Die Messerstellung des
                              									Kegels kann durch Verschieben desselben, indem Handrad E gedreht wird –, die Entfernung der Mahlflächen M durch das Handrad C, Schraube ohne Ende S und Wurmrad W gestellt
                              									werden, welches mittels eines Bolzens T, der in einen
                              									eingedrehten Hals der Fortsetzung der einen Mahlfläche greift, mit der einen
                              									Messerfläche gekuppelt ist. Das Ganze ruht in einem kräftigen Guſseisengestelle, so
                              									daſs ein ruhiges Arbeiten zu erwarten ist. Das Endproduct soll wenig Knoten
                              									enthalten. Die beschriebene Maschine verbraucht bei 300 Umdrehungen in der Minute 40
                              									bis 50 .
                           In Papierfabriken, welche gefärbte Papiere oder anderweitige sorgfältig zu
                              									behandelnde Qualitätspapiere fertigen, empfiehlt es sich, Proben zu nehmen und diese
                              									dann näher zu untersuchen. Besonders beim Färben des Zeuges kann dann, wenn Versuche
                              									mit dem Inhalte eines groſsen Holländers gemacht werden, leicht ein Verderben der
                              									ganzen Holländerleere eintreten. Es empfiehlt sich also, kleinere Mengen für
                              									Versuche zu benutzen, und sind für diesen Zweck die von C.
                                 										Joachim und Sohn in Schweinfurth gebauten kleinen Versuchsholländer sehr
                              									praktisch. Der in einem Stücke gegossene Trog ist 850mm lang, 420mm breit und 180mm tief. Die Ausstattung ist jener der groſsen
                              									Holländer ganz entsprechend. Der Antrieb wird nach Bedarf mit Hand durch eine
                              									Frictionsräder-Uebersetzung bewirkt, auch kann Kraftbetrieb gewählt werden.
                           Sehr unangenehme und ungebetene Gäste bei der weiteren Verarbeitung des fertig
                              									gemahlenen Zeuges sind die sogen. Katzen. Es sind dies
                              									bekanntlich Fasern, die sich zu einem längeren Strange zusammensetzen, häufig dann
                              									mit dem übrigen Stoffe zur Papiermaschine gelangen und zu mancherlei Ausschuſs oder
                              									unschönem Aussehen der Papiere Anlaſs geben. Es gibt bis jetzt keine Erklärung der
                              									Entstehung derselben, die allgemein gelten könnte; daſs das Rütteln, überhaupt die
                              									oft stoſsweise Bewegung des Zeuges viel zur Bildung derselben beiträgt, ist leicht
                              									einzusehen. Und doch ist selbst bei schmierigem, lang gemahlenem Stoffe durchaus
                              									nicht immer Katzenbildung vorhanden und mag nur der Ausspruch eines alten
                              									Papiermachers erwähnt werden, der die Behauptung ausspricht, daſs in jedem Falle, bei
                              									beliebigem Zeuge dieselbe vermieden werden kann. Allerdings ist hierfür eingehende
                              									und lang andauernde Beobachtung jedes einzelnen Theiles der einschlägigen Maschinen
                              									nothwendig. Es scheint uns keineswegs die Behauptung unbegründet, daſs der Grund für
                              									die Katzenbildung bereits im Lumpensortirsaale gelegt wird. Wenn nämlich die Näthe,
                              									welche den, gegenüber den eigentlichen Gewebstheilen, gewöhnlich viel
                              									widerstandsfähigeren Zwirn enthalten, nicht mit peinlicher Sorgfalt entfernt werden,
                              									so bilden sich ganz fröhlich bereits im Holländer die schönsten Katzen. Die Walze
                              									wird ja so gestellt, damit sie die Lumpen ordentlich zerfasert, der Zwirn fällt dann
                              									heraus, bleibt fast unzermahlen. Dann hängt sich der lange Faden am Sattel, an der
                              									Zwischenwand oder an rauheren Theilen fest, die Bewegung der Holländerfüllung läſst
                              									ihn hin und her schwingen, er faſst so weiters Fasern und die Katze ist fertig.
                              									Läſst man dann den Holländer ab, so kann man sich glücklich schätzen, wenn die Katze
                              									nicht durch die energischere Stoffbewegung gegen die Abströmungsöffnung losgelöst
                              									wird und den gleichmäſsigeren Stoff gänzlich verdirbt. Einigermaſsen kann dem nur
                              									gesteuert werden, wenn die Holländermüller gewissenhaft genug sind und mit gröſster
                              									Sorgfalt das Umrühren besorgen. Wir erkennen dieses also nicht bloſs als nothwendig
                              									für die Circulation, insbesondere bei den bisher noch meist üblichen
                              									Holländerconstructionen, sondern auch für die Vermeidung der Katzen. Es kann dadurch
                              									doch erreicht werden, daſs die gröberen widerstandsfähigeren Theile halb und halb
                              									zerfasert werden. Ein weiterer Umstand, auf den als sehr mitbetheiligt bei der
                              									Katzenbildung in neuester Zeit hingewiesen wurde, ist der
                                 										Zutritt von Luft. In der That, denken wir uns etwa einen Rührer in einer
                              									Stoffbütte so beschaffen, daſs rauhere Theile vorhanden sind, an welche sich Fasern
                              									fester ansetzen, die sodann mit Luft in Berührung kommen, so wird die Feuchtigkeit
                              									der Fasern etwas verdunsten; diese werden dann mehr das Bestreben zeigen, feuchtere
                              									Fasern an sich zu ziehen und so zur Katzenbildung Anlaſs geben. Bei Knotenfängern,
                              									in welchen wirbelnde Luft die durchgegangenen Fasern trifft und so etwas trocknet,
                              									kann dies besonders leicht geschehen. Daſs dabei auch die Verfilzungsfähigkeit der
                              									Faser bedeutend mitwirken kann, ist wohl auch klar.
                           Ein interessanter, wenn auch nicht ganz einfacher Stoffregulator für Papiermaschinen ist der durch Amerikanisches Patent Nr.
                              									394306 geschützte Apparat von Lyman E. Smith in
                              									Mittineague, Massachusetts. Er ist auf Taf. 10 Fig. 5 und 5a gemäſs der
                              									Patentbeschreibung (vgl. Papierzeitung, 1889 Nr. 11)
                              									versinnlicht. In eine Stoffbütte wird durch das Rohr G
                              									der Stoff gepumpt. Die Bütte ist durch die Wand B in
                              									zwei ungleich groſse Haupträume getheilt. Der kleinere von diesen ist noch durch die
                              									Wand C in zwei gleich groſse Räume E und F getrennt, von
                              									welchen E durch das Rohr H
                              									mit der Papiermaschine und F durch das Rohr J mit jenem Raume verbunden ist, aus welchem der Stoff
                              									in die Bütte gelangt. Wenn keine weiteren Vorkehrungen getroffen wären, würde sich
                              									der Stoff gleichmäſsig über die Wand B in die Räume E und F ergieſsen. Dies
                              									wird aber verhindert einerseits durch die Klappe K auf
                              									der Achse J1,
                              									andererseits durch die selbsthätig zu verstellende Platte O3. Die Klappe K wird von vornherein der Dicke des gewünschten Papieres entsprechend
                              									gestellt, und kann somit, da K auf der Wand B aufliegt, nur seitlich von dieser Stoff nach E und F gelangen und zwar
                              									nach E nur zwischen den Platten K und O3. Die
                              									selbsthätige Klappe O1
                              									hat nun ihre Achse in einer Fortsetzung P der Wand B und deckt unter gewöhnlichen Verhältnissen die linke
                              									Kante von O3 die linke
                              									Kante der Wand P (Fig. 5a). Zur Regulirung
                              									ist nun weiter ein einerseits aufgehängter Schwimmer L
                              									vorhanden, an welchem ein Fortsatz N befestigt ist, der
                              									zwischen die Zinken der Gabel O greift, welche mit O3 und einem weiteren
                              									Arm für das Gegengewicht O2 einen dreiarmigen Hebel bildet. Die gewöhnlichen Schwankungen in der
                              									Höhe des Stoffes im Raume D, hervorgerufen durch das
                              									stoſsweise Eintreten von Stoff durch das Rohr G,
                              									bewirken keine Aenderung in der Stellung der Gabel und damit auch der Platte O3, indem dabei N nur zwischen den Zinken der Gabel spielt. Wird jedoch
                              									z.B. der Stoff viel dicker, so daſs er weniger rasch über B abflieſsen kann, so steigt auch der Schwimmer L mehr; N drückt auf die eine der Zinken,
                              									dreht somit den dreiarmigen Hebel, also auch die Platte O3 etwa in die gestrichelte Stellung, und
                              									der Stoffzutritt in den Raum E wird eventuell ganz
                              									unterbrochen, unter gewöhnlichen Umständen jedoch nur soweit beschränkt, daſs die
                              									gröſsere Dicke des Stoffes durch den verminderten Zufluſs in den Raum E, also auch zur Papiermaschine, wett gemacht wird.
                           Viel Verdruſs verursachen den Papierfabrikanten die mehr oder weniger kleinen
                              									Metallspäne, welche mit dem Stoffe auf die Maschine gelangen und ihr Entstehen
                              									verschiedenen Ursachen verdanken. Trotz der vor der Papiermaschine angebrachten
                              									Sandfänge sind dieselben doch noch meist in dem auf die Maschine flieſsenden Stoffe
                              									vorhanden. Das D. R. P. Nr. 48401, ertheilt an Charles H.
                                 										Atkins in Boston, Massachusetts, Nordamerika, betrifft nun eine Art verbesserten Sandfang, welcher diesem Uebelstande
                              									gänzlich abhelfen soll.
                           Wir sehen in Fig.
                                 										6 Taf. 10 vorerst Hindernisse in Stufen AA1 wie bei den gewöhnlichen Sandfängen eingeschaltet.
                              									Doch haben wir in den oberen spitzen Winkeln bei B
                              									kleine Quecksilberbäder und unter der Mitte der schiefen Ebenen Elektromagnete
                              									angebracht. Dadurch wird erreicht, daſs während des Abwärtsflieſsens des Stoffes
                              									sämmtliche mitgerissene Eisentheilchen in den Wirkungskreis der Elektromagnete
                              									gelangen, dort festgehalten werden und die mitgegangenen Metalltheile, Bleispänchen
                              									u.s.w. im Quecksilber sich auflösen. Für die Rinne wird eine einzige, passend gebogene
                              									Kupferblechplatte vorgeschlagen. Es mag nicht geleugnet werden, daſs der Apparat
                              									seinem Zwecke entsprechen kann. Doch ist dessen Anwendung eine Frage der
                              									Oekonomie.
                           Als recht lästiger Begleiter des Stoffstromes über den Sandfang und auch weiterhin
                              									bis zu den Linealen auf der Papiermaschine ist der oft auftretende Schaum. Vielfach
                              									gilt das unrichtige Verhältniſs zwischen Alaun und Leim als Ursache desselben und
                              									wird empfohlen, vor dem Aufflieſsen auf den Sandfang tropfenweise Alaunlösung
                              									zutreten zu lassen. Doch ist auch die energischere Bewegung bei stärker geneigten
                              									Sandfängen mit Anlaſs und wird deshalb eine kleinere Neigung und von einem alten
                              									Papiermacher (vgl. Papierzeitung, 1888 Nr. 60) das
                              									Tieferlegen des Sandfangs (!) beim Aufflieſsen empfohlen. Geht dies nicht an, so
                              									hilft Oel oder Erdöl, wie bekannt, und bewährt sich ein dichter Filzbeutel mit Oel gefüllt, unter dem der Stoff streicht, für
                              									diesen Zweck erfahrungsgemäſs sehr gut.
                           Eine verhältniſsmäſsig bedeutende Anzahl von verschiedenartigen Neuerungen liegen
                              									über Knotenfänger vor. Zur Beförderung des
                              									Stoffdurchlasses wird eine Luftverdünnung angewendet. Eine derartige Neuerung finden
                              									wir z.B. bei dem durch D. R. P. Nr. 46132 geschützten Knotenfänger von Ludwig Beger in Fockendorf bei Treben und ist die
                              									interessante Maschine gemäſs der Patentbeschreibung in Fig. 7 und 8 Taf. 10 gezeichnet.
                              									Auſser dem Erwähnten ist noch als Besonderheit zu erwähnen, daſs zur Aenderung der
                              									Schlitz weite für verschiedenartigen Stoff nicht andere Platten genommen werden
                              									müssen, sondern dies durch Verstellen der strahlenförmig angebrachten
                              									Knotenfangplatten F geschieht. Wir finden auf der
                              									lothrechten Welle B den Kegel A festgeschraubt, der seinerseits die Nabe G
                              									und die durch Arme H mit ihr verbundene cylindrische
                              									Wandung D trägt. In G und
                              										B, in derselben Wagerechten, befinden sich Nuthen
                              										E, in welche die Knotenfangplatten F eingeschoben werden. Diese sind an den Seiten
                              									abgeschrägt und regelt sich nach deren gegenseitiger Entfernung die Schlitzweite,
                              									welche nach erfolgter Einstellung unverändert bleibt.
                           Der Stoff flieſst auf die Platten F zwischen Ring D und Nabe G, dringt durch
                              									die Schlitze in den Trog L, erreicht endlich den
                              									Auslauf J und flieſst über. Der letztere ist höher als
                              									der Boden des Knotenfanges gelegt; es wird dadurch erreicht, daſs die Schlitze eher
                              									vor dem Verstopfen bewahrt werden, insbesondere, wenn man bedenkt, daſs die
                              									lothrechte Welle B und mit ihr die Platten F eine auf und ab gehende Bewegung erhalten, so bei
                              									einer Bewegungsrichtung die Flüssigkeit in den Cylinderraum D gedrängt und bei der entgegengesetzt gerichteten Bewegung, nach
                              									aufwärts, durch die Platten gesaugt wird. Diese auf und ab gehende Bewegung wird
                              									durch eine schwingende Drehbewegung der Welle B mittels der
                              									Kurbel R, an welche eine Schubstange greift, und der
                              									Schraube M in der festgestellten Mutter N erzielt.
                           Eine sehr hübsche Ausführung ist der Knotenfänger der Maschinenbauanstalt Golzern (D. R. P. Nr. 39217), welcher in Fig. 9 und 10 Taf. 10
                              									nach einer von der genannten Anstalt freundlichst zur Verfügung gestellten Zeichnung
                              									dargestellt ist. In einem der Hauptsache nach guſseisernen Troge sind seitlich
                              									Kästen b, b1
                              									angebracht. Durch b findet der Stoffzulauf statt und
                              									ergieſst sich der Stoff durch die Oeffnungen p in die
                              									Thäler zwischen die schief gestellten Knotenfangplatten, um in der Richtung der
                              									angegebenen Pfeile senkrecht zu den Platten durchzugehen. Diese sind aus Bronze mit
                              									gefrästen Schlitzen hergestellt, zwischen seitliche Leisten eingeschoben, oben durch
                              									Bügel und Schraube und auſserdem noch seitlich durch Keile festgelegt. Sie sind
                              									dadurch leicht und rasch auswechselbar. Zur Beförderung des Stoffdurchganges sind
                              									die keilförmigen Saugkörper C vorhanden, welche mit den
                              									Gummirahmen n sich an die Seitenwände und die
                              									Abfallrinnen f schlieſsen. Dieselben werden durch
                              									Excenter und Schubstange von der etwa mit 400 bis 500 Umläufen in der Minute sich
                              									drehenden Welle D auf und ab bewegt. Dadurch wird eine
                              									geräuschlose Schüttel-, eigentlich Saugbewegung erzielt und der Durchtritt des
                              									feinen Stoffes befördert, der dann durch d in den
                              									Ablauftrog b1 und über
                              									den Auslauf k abflieſst. Schwerere Theile, Sand,
                              									Metallspäne u. dgl. werden schon zwischen den Knotenplatten herabsinken, in die
                              									Ablaufrinnen f gelangen und können von dort nach
                              									erfolgtem Anheben der durch das Birngewicht e
                              									geschlossenen Klappe l entfernt werden.
                           Diese Knotenfänger sind bei verschiedenartigen Stoffen schon mehrfach in Gebrauch und
                              									sollen sich gut bewährt haben. Der Durchfluſs kann regelmäſsig stattfinden, was auf
                              									die Gleichförmigkeit des Papiergewichtes wesentlich günstig wirken wird. Die
                              									Reinigung der Platten erfolgt je nach der Art der Benutzung alle 12 oder 24
                              									Stunden.
                           Ebenfalls auf die Wirkung einseitigen Luftdruckes wird bei dem neuen Patente von P. H. Cragin in Pen Yan, New York, gerechnet
                              									(Amerikanisches Patent Nr. 403577). Der Knotenfänger ist nach der in der Papierzeitung erschienenen Patentbeschreibung in Fig. 11 und
                              										12 Taf.
                              									10 gezeichnet. Es sind Siebplatten f an der Ober- und
                              									Unterseite eines Troges C angebracht, der innerhalb
                              									eines gröſseren Kastens A sich befindet. Zwischen
                              									diesen beiden Platten schwingen die Stücke B um die
                              									Achse L. In Fig. 12 sehen wir den
                              									rechten Theil von B nach abwärts geschwungen
                              									gezeichnet. Hiervon wird erwartet, daſs der Luftdruck den Stoff durch den oberen
                              									Deckel drückt, während B selbst einen gleich groſsen
                              									Theil durch die untere Knotenfangplatte befördert. Selbst angenommen, daſs B nicht bloſs wie ein Rührer wirkt, indem ja eigentlich
                              									gar kein besonderes Hinderniſs vorhanden ist, daſs der, in der Zeichnung, unterhalb
                              										B verdrängte Stoff einfach um den Körper B herum nach der oberen Seite ausweicht, so dürfte doch
                              									zwischen den beiden Platten durch die Oeffnungen g ein
                              									anders gereinigter Stoff als der auch durch die untere Siebplatte durchgegangene
                              									nach dem Auslaufraume e gelangen. Daran hindern auch
                              									wohl die Stäbe b nicht, welche den Uebertritt des
                              									Stoffes rechts der Achse von B nach der linken Seite
                              									derselben hindern sollen. Unter den geschilderten Umständen dürfte auch nicht viel
                              									von der Wirksamkeit der durch Trieb s und Zahnstange
                              										r hin und her bewegten Reinigungsstreifen p aus Filz oder Gummi zu erwarten sein.
                           Das Neue an dem durch Amerikanisches Patent Nr. 383026 geschützten Knotenfänger von
                              										Martin V. Streeter in Franklin Falls, New
                              									Hampshire, ist eine durch continuirlich sich bewegende Schaber wirkende
                              									Reinigungsvorrichtung der Siebplatten. Nach der in der Papierzeitung erschienenen Patentbeschreibung ist in Fig. 13 Taf. 10 eine
                              									Zeichnung gegeben, in welcher H die erwähnten Schaber
                              									sind. Sie sind an einer endlosen Kette G befestigt,
                              									welche von dem Kettenrade F mit Zähnen f bewegt werden. Die Siebplatten B sind am Boden des aus den Wänden A, A1 gebildeten Troges
                              									befestigt, und gleiten über dieselben die durch das Eigengewicht aufruhenden Schaber
                              										H. Es wird erwartet, daſs dieselben die gröberen,
                              									auf den Platten liegen gebliebenen Unreinigkeiten bei ihrer Bewegung in der
                              									Pfeilrichtung mitnehmen und dann auf die schiefe Ebene A2 auswerfen. Es mag aber die Befürchtung
                              									ausgedrückt werden, daſs durch die Schaber H vielleicht
                              									Fasern in die Schlitze gedrückt werden, die dort nicht hineingehören und so die
                              									Schlitze verlegen.
                           Einen ebenfalls mit saugender Wirkung construirten Knotenfänger von Bernard Eilers jr. in Rochester, N.-J. (Amerikanisches
                              									Patent Nr. 402426), stellt nach der in der Papierzeitung erschienenen Patentbeschreibung Fig. 14 Taf. 10 dar.
                              									Derselbe kann auch, wenn D ein passendes Sieb bedeutet,
                              									ganz gut zur Holzschliffsortirung verwendet werden. Die Bodenplatte E ist durch Lederstreifen S mit dem unteren Rahmen R verbunden. Dadurch
                              									ist es möglich, dieselbe mittels zweier oder dreier Excenter G auf der Welle F und der Schubstangen H, die mit der Bodenplatte E verbunden sind, in auf und ab erfolgende Schwingungen zu versetzen und
                              									so die erwähnte Saugwirkung zu erzielen. Das Ablaufrohr J im Boden E hindert diese Bewegungen
                              									keineswegs, indem dasselbe durch die nachgiebige Lederdichtung K mit der weiteren Abfluſsleitung verbunden ist.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
