| Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 193 | 
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                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 145
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           
                              Schränken und Schärfen von
                                 									Sägen.
                              
                           Der Apparat von C. F. Hax in Kempten i.
                                 										B. (D. R. P. Nr. 48684 vom 6. Januar
                                 									1889) gestattet das gleichzeitige Sehränken zweier Zähne. Der Apparat ist in
                              										Fig. 17
                              									dargestellt.
                           An dem Gehäuse a sitzt ein Gelenk i, in welchem sich zwei Arme b1 und b2 bewegen lassen. An den unteren Enden der Arme
                              									befinden sich zwei Stifte f1 und f2,
                              									welche sich in einem Schlitz verschieben lassen, zum Zweck der engeren und weiteren
                              									Stellung, je nach Zahnlänge. Neben diesen Stiften f1 und f2 sind zwei Stellschrauben g1 und g2 angeordnet, welche dazu dienen, je nach Bedarf die
                              									Schränkung herzustellen. Ein Riegel, ein Hebel und ein Spannbacken e halten das Sägeblatt zwischen dem Gehäuse a fest. Mit einem Zug des Hebels nach vor- oder
                              									rückwärts schiebt sich der Backen e zur Festspannung
                              									oder zum Loslassen des Sägeblattes. Beim Gebrauch öffnet man die Arme b1 und b2, schiebt das Sägeblatt l
                              									in das Gehäuse a, setzt den Stift h auf einen Zahn, spannt das Blatt mit den Spanntheilen
                              									fest, drückt die Arme b1 und b2
                              									zusammen, wodurch die Stifte f1 und f2 auf die Zähne einen Druck ausüben, so daſs der
                              									eine Zahn nach links, der andere nach rechts gebogen wird.
                           Als Schränkwerkzeug bringt H. Kreeb in Göppingen,
                                 										Württemberg (D. R. P. Nr. 51714 vom 24.
                                 										September 1889), ein aus zwei Handgriffen bestehendes Geräth in
                              									Vorschlag, dessen einer ein Schlitzblech zur Führung der Säge trägt, während der
                              									andere an einem Winkel des ersten drehbar ist und ein so geformtes Eisen trägt, daſs
                              									durch Hin- und Herdrehen des letzteren Handgriffes eine beiderseitige Schränkung der
                              									Säge herbeigeführt wird.
                           Ein Schränkapparat von G. Wibel und Barth in Göppingen (D. R. P. Nr.
                                 										49110 vom 9. April 1889) ist in Fig. 18 dargestellt.
                           Das Sägeblatt A wird zwischen die ein Scharnier
                              									bildenden Backen a und b
                              									eingelegt. Haken c und Schraube d dienen zum Schlieſsen der Backen a und b. Je nach der Dicke des zu behandelnden Sägeblattes
                              									wird die Schraube d angezogen oder nachgelassen. Die
                              									Tieflage des Sägeblattes A wird begrenzt durch die
                              									Stellung der Winkel e und f. Diese Winkel sind mit Schlitzen gh und
                              									Fixirschrauben g1
                              									h1 versehen und können
                              									je nach der Breite des Sägeblattes höher oder tiefer eingestellt und fixirt werden.
                              									Die Höhenlage bestimmen die mittels Stifte in Backen b
                              									gelagerten runden Plättchen iK.
                           Im Lager mm1, welches
                              									mit Backen b verbunden ist, liegt der Bolzen n, an welchem die Triebscheibe B befestigt ist, die wiederum. durch Kurbel D in Bewegung
                              									gesetzt wird. Der Arm C, dessen Drehachse im Lager q sitzt, erhält durch den auf Scheibe B excentrisch sitzenden Stift p seine Bewegung.
                           Mit dem Arm C sind die Schränkplättchen r und s verstell- und
                              									justirbar verbunden. Die Stärke der Schränkung ist vom Profil der Schränkplättchen
                              										r und s abhängig.
                           Auf der Drehungsachse x sitzt auf verkeiltem Ring q[ der Stift
                              										t fest; derselbe erhält mit Arm C von der Triebscheibe B
                              									aus seine Bewegungen. Hierbei wird der Hebel u auf- und
                              									durch eigene Schwere nieder bewegt, wobei, vermittelt durch Hebel v, der Schieber w vor und
                              									zurück bewegt wird. Die Länge der Vorbewegung des Schiebers w bezieh. des Sägeblattes A (Schieber w greift in die Zähne ein) ist durch die Länge des
                              									Stiftes t, die Länge der Rückbewegung (ohne Einfluſs
                              									auf die Stellung der Säge) durch die Flügelschraube r1, welche auf das Lager q aufzuliegen kommt, bestimmt. Es läſst sich also durch
                              									richtiges Einstellen der Flügelschraube r die Länge der
                              									Vorbewegung des Sägeblattes genau bestimmen.
                           Die Wirkung des Stiftes t auf Hebel u wird durch die lose sitzende Rolle z vermittelt. Das Drehbolzenlager des Hebelwerkes u v w ist mit Lager m in
                              									Verbindung gebracht. Der Hebelarm C kann auf dem
                              									vierkantigen Ende der Achse x verstellt und durch
                              									Schraube y fixirt werden. Der Schieber w macht seine Rückbewegung, bevor die Schränkplättchen
                              										r oder s auf die Zähne
                              									des Sägeblattes ihre bestimmte Wirkung ausüben, so daſs während des Schränkens der
                              									Zähne das Sägeblatt vollständig ruhig steht.
                           Das Schränkwerkzeug von G. Wüste in
                              										Remscheid-Bliedinghausen (D. R. P.
                                 										Nr. 48380 vom 9. Januar 1889), Fig. 19, besteht aus zwei
                              									Handhaben A, die, in der Mitte durch den Bolzen B verbunden, ein Scharnier bilden. Einerseits sind an
                              									diesen Stücken A die Backen C und andererseits die Backen D angebracht,
                              									welch letztere durch die Schraube E verstellt und somit
                              									auch CC enger oder weiter, je nach der Stärke der zu
                              									setzenden Säge, gestellt werden können. An jedem Stück A ist nun die um den Bolzen a sich drehende
                              									Backe b mit dem Zeiger d
                              									angebracht, welch letztere sich an der Scala e
                              									vorbeibewegen und durch die Stellschraube c sich
                              									feststellen läſst.
                           Soll nun eine Säge geschränkt werden, so wird die Schraube c bezieh. der Zeiger d an der Scala e auf das angegebene Schränkmaſs gestellt, und bewirkt
                              									dann die Backe b mittels des Endes f und die Backe C beim
                              									entsprechenden Bewegen der Handhaben A die gewünschte
                              									Schränkung. Alle Zähne der Säge müssen hierbei ganz genau gleich weit gesetzt
                              									werden, da bei dieser Arbeit sich die Backen CC an die
                              									Säge legen und ein weiteres Setzen der Zähne, als an dem Zeiger eingestellt, nicht
                              									zulassen.
                           Durch Verstellen der Schraube E kann dieser Sägensetzer
                              									auf jedes Blatt und
                              									durch Scala e und Zeiger d
                              									auf enge oder weitere Schränkung eingestellt werden.
                           Die in Fig. 20
                              									dargestellte Maschine von J. H. Landis in Oerlikon,
                                 										Schweiz (D. R. P. Nr. 49714 vom 9. April
                                 										1889) dient zum Ausfräsen, Schärfen und Schränken von Bandsägeblättern
                              									und beruht auf dem Grundsatz, daſs auf ein zahnweise geschaltetes Sägeblatt bezieh.
                              									dessen Lücken eine universell lenkbare, genau einzustellende und von Zahn zu Zahn
                              									selbsthätig sich hebende und senkende Schmirgelscheibe wirkt, wie auch hernach zwei
                              									zur Schränkung entsprechend geformte Klemmbacken mit Gegenhaltern.
                           Der Ständer A trägt die Mechanismen, welche von der
                              									Welle a angetrieben werden, die nach auſsen im Ständer
                              									oder Support B gelagert ist und die Antriebrolle trägt.
                              									Links und rechts seitlich vom Maschinenständer sind Ständer mit Rollen zur Führung
                              									des zu bearbeitenden Sägebandes d angeordnet. Auf der
                              									Welle a sitzt eine Scheibe a2, von welcher aus über die Leitrollen
                              										e eine Antriebschnur e1 zur Rolle e2 der Schmirgelscheibe f geht, die in dem um die Achse drehbaren Bügel f1 gelagert ist. Um der
                              									Schmirgelscheibe eine beliebige Schrägstellung ertheilen zu können, ist der Bügel
                              										f1 drehbar
                              									einstellbar zu dem mit Scala versehenen Kopf des Armes g.
                           Das Andrücken der Schmirgelscheibe an das zu bearbeitende Sägeblatt erfolgt durch das
                              									Eigengewicht des Bügels und seiner Theile. Die Regulirung des Eindringens der
                              									Schmirgelscheibe in das Blatt bezieh. in die Zahnlücke, sowie das Zurückgehen
                              									derselben geschieht mittels des Supports h.
                           Fig. 20 zeigt
                              									den Support in der Vorderansicht; derselbe trägt die verstellbare Gleitfläche i, auf welche sich der Schmirgelscheibenbügel mittels
                              									der schiebbaren Führungsstange n stützt. Auf der
                              									Hauptwelle a sitzt auch die Riemenrolle a3, deren Riemen auf die Rolle führt, die auf der
                              									Welle k montirt ist, von welcher die Bewegung auf die
                              									Achse l übertragen wird. Von der Achse l wird eine Bewegung abgeleitet mittels eines
                              									Kurbelzapfens, der Stange m1, des Doppelhebels m2
                              									m3 und der Zugstange
                              										m4 auf den Support
                              										h zur Deplacirung derselben in geeigneten
                              									Momenten.
                           Der Vorschub des Sägeblattes erfolgt bei gehobener Schmirgelscheibe auf folgende
                              									Weise: Auf der Welle l sitzt der Daumen; dieser bewegt
                              									mittels Anschlages die Zugstange o2; festgeklemmt an obige Zugstange ist der
                              									Gleitapparat p, welcher wiederum den Vorschieber trägt,
                              									bestehend aus einer gekrümmten Stahlstange p1, die in die Zahnlücken eingreift. Die
                              									Rückwärtsbewegung der Zugstange o2 bewirkt die Blattfeder q; eine Vergröſserung oder Verkleinerung des Hubes kann leicht erfolgen,
                              									z.B. durch die Stellschraube o3; eine Regulirung des Vorschiebers p1 findet statt durch
                              									die Schraube mit Gleitbacken p2.
                           Um beim Ausfräsen des Sägeblattes bezieh. bei der Bearbeitung des Zahnlückengrundes ein Schwingen
                              									des Schmirgelscheibenbügels f1 um die Hauptwelle zu verhindern, ist die Stange r am Zapfen r0 eingehängt.
                           Das Schärfen der einen Seite der Zähne erfolgt in gleicher Art wie das Ausfräsen;
                              									dasjenige der anderen Seite hingegen erfolgt entsprechend folgender Anordnung: Der
                              									Support h kommt auſser (seiner auf intermittirender
                              									Verschiebung beruhenden) Thätigkeit, indem derselbe mittels der Schrauben h1 am Maschinengestell
                              									beliebig festgelegt wird; die Zugstange m4 wird aus m1 aus- und in einen ebenfalls vorhandenen festen
                              									Zapfen r0 eingehängt. Dagegen wird die Zugstange r, die beim Ausfräsen dazu dient, eine Schwingung des
                              									Schmirgelscheibengestelles zu verhüten, an einen Zapfen m des Hebels m2 angehängt, wodurch eine schwingende Bewegung des Schmirgelscheibenbügels
                              									erzielt wird. Die Gleitschiene i am Support, die jetzt
                              									also in Ruhe ist, verleiht dem Schmirgelscheibenbügel bezieh. der Schmirgelscheibe,
                              									je nach der mehr oder weniger geneigten Lage von i, die
                              									gewünschte Schwingung und somit den Sägezähnen ihre Schärfen in kleineren oder
                              									gröſseren spitzen Winkeln. Der Vorschub des Sägeblattes erfolgt ganz analog, wie
                              									beim Ausfräsen beschrieben.
                           Die Schränkvorrichtung erhält ihre Bewegung von der Welle l aus durch conische Räder, die im Verhältniſs von 1 : 2 übersetzt sind;
                              									ein Daumen oder Excenterorgan wirkt in beliebiger Weise auf den zum Sägeblatt
                              									senkrecht stehenden Schränkschlitten t, der die
                              									Schränkkluppe t1 trägt,
                              										Fig. 21.
                              									Der Schränkkluppe t1
                              									ist die feste Schränkkluppe t2 gegenüberstehend, aber um etwa eine Zahndistanz versetzt. Die Kluppen
                              									können natürlich ausgewechselt werden, entsprechend der Zahnschiefe. Zwischen den
                              									Stahlkluppen hindurch wird das Blatt d geführt.
                              									Gegenüber t steht die selbstverständlich ebenfalls
                              									feste Stirnfläche t0;
                              										t1 preſst d an t0, während die Zähne oder Vorsprünge t1 und t2 die Blattzähne an
                              									die (entsprechend den Stirnflächen der Vorsprünge ebenfalls abgeschrägten)
                              									gegenüberstehenden Flächen t3 bezieh. t4
                              									pressen. Um kleinere oder gröſsere Schränkung zu erzielen, werden die Preſsstücke
                              									oder deren Werkzeugplatten t1 bezieh. t2
                              									regulirbar gemacht. In Folge der Uebersetzung der Räder kommen die Werkzeuge oder
                              									Kluppen t1
                              									t2 nur zur Wirkung,
                              									nachdem zwei Schaltungen von je einem Blattzahn erfolgt sind, dafür werden aber zwei
                              									Zähne auf einmal geschrägt. Der Daumen oder das Excenter muſs ausrückbar sein, um
                              									die Schränkbewegungen während des Ausfräsens und Schärfens nicht zu haben. Wenn ein
                              									Daumen statt eines gewöhnlichen Excenters angewendet wird, ist für den Rückweg von
                              										t eine Feder vorzusehen. Es könnten auch beide
                              									Kluppenwerkzeuge tt1
                              									und t0t2 von Excentern gegen
                              									einander bewegt werden.
                           Vorschubvorrichtung für Schärfmaschinen von R. Hesse
                                    											und J. Patleich in Wien (D. R. P. Nr. 49373 vom 7. Mai
                                 									1889), Fig.
                                 										22.
                           Der Antrieb der Schärfscheibe A kann auf beliebige Weise
                              									erfolgen: Nothwendig
                              									ist, daſs der Ständer, in welchem sich die Achse der Schärfscheibe lagert, in einer
                              									Führung verschiebbar ist, damit die Schärfscheibe bei Kreissägen an den Umfang
                              									derselben angestellt werden kann. Auf der Rückseite der Schärfscheibe A ist eine Stahlplatte C
                              									befestigt, deren vorderes Ende c in einer Ebene mit der
                              									Scheibe liegt, während auf ihr anderes Ende c1 eine Stellschraube c2 einwirkt, so daſs der Platte jeder
                              									beliebige Neigungswinkel zur Rückfläche der Schärfscheibe gegeben werden kann.
                           Es wird demnach, wenn das Ende c1 der Platte C von der
                              									Rückfläche der Schärfscheibe so weit absteht, als die Zahnentfernung des Sägeblattes
                              									beträgt, von der Platte C ein Druck auf den Zahn des
                              									Sägeblattes ausgeübt und letzteres so viel weiterbewegt, daſs nach beendeter
                              									Umdrehung der Schärfscheibe diese in die nächstfolgende Zahnlücke eingreift.
                           Damit das Sägeblatt durch die Platte C fortbewegt werden
                              									könne, ist die Schärfscheibe mit einem Ausschnitt a1 versehen, welcher sich nahezu über die ganze
                              									Breite der Platte C erstreckt.
                           Für Bandsägeblätter mit verschiedener Zahntiefe empfiehlt es sich, den Rücken des
                              									Sägeblattes in eine verschiebbare Unterlage einzulegen, welche beim Eingreifen der
                              									Schleifscheibe in die tieferen Zahnlücken sich senkt. Das Heben der Unterlage beim
                              									Anlangen einer weniger tiefen Zahnlücke besorgt eine Feder, welche in eine
                              									Führungshülse der Unterlage eingesetzt ist. Die Führungshülse ist sammt der
                              									Unterlage verstellbar, wodurch das Anstellen des Sägeblattes an die Schleifscheibe
                              									leicht geregelt werden kann. Diese Vorrichtung kann am Ständer des Schärfapparates
                              									fest oder abnehmbar angebracht sein.
                           Eine Feile zum maschinellen Schärfen von Sägen mit unterfeilten Zähnen wird von der
                              									Karlsruher Werkzeugmaschinenfabrik vorm. Gschwindt und Co. in
                              										Karlsruhe (D.
                                 										R. P. Nr. 51934 vom 8. November 1889) angegeben.
                           Bei den Maschinen zum Schärfen von Sägeblättern, bei welchen die Hebung der Feile
                              									nach Vollendung ihres Vorganges senkrecht zu einer über die Zahnspitzen gedachten
                              									Linie erfolgt, war es bisher mit den gewöhnlichen Sägefeilen nur möglich, der
                              									Zahnbrust einen rechtwinkligen Stand zur Zahnspitzenlinie zu geben. Die auf diese
                              									Weise gezahnten Sägeblätter schneiden nicht so gut als die mit der unterfeilten
                              									Verzahnung versehenen, bei welcher die einzelnen Zähne unterfeilt sind, deren Brust
                              									mit der Zahnspitzenlinie einen stumpfen Winkel bildet. Um auf den
                              									Sägeschärfmaschinen, deren Feilenträger sich beim Rückgang senkrecht zur
                              									Zahnspitzenlinie hebt, die in Fig. 23 gezeichnete
                              									Verzahnung ohne besondere Vorrichtung zum seitlichen Ausheben der Feile
                              									herzustellen, dient diese Feile.
                           Der Querschnitt derselben kann derjenige der gebräuchlichen Sägefeilen mit
                              									gleichseitigem Dreieck sein oder auch eine andere Figur bilden, je nachdem der Winkel,
                              									den die Brust und der Bücken des vorhergehenden Zahnes mit einander einschlieſsen,
                              									gewählt wird.
                           Das Eigenthümliche der Feile besteht darin, daſs dieselbe an der Spitze und an dem
                              									gegenüberstehenden Ende Verlängerungen trägt deren Querschnitte mindestens so viel
                              									kleiner sind, als das Maſs des Unterfeilens beträgt, so daſs die Feile, wenn sie in
                              									ihren Endstellungen angekommen ist, sich wieder frei aus dem Blatt herausheben oder
                              									in dasselbe hineinlegen kann, ohne die Zahnspitze zu berühren; wenn also die Feile
                              									am Hubende steht, so muſs sich die Feile frei ausheben und c frei einlegen können. Das Mindestmaſs, um welches der Querschnitt der
                              									Verlängerung vor dem Querschnitt der eigentlichen Feile zurücktreten muſs, ist d; damit aber bei einem Nachhauen der Feile die
                              									Verlängerungen nicht auch nachgearbeitet werden müssen, macht man dieses Maſs
                              									gröſser, ungefähr dd1.
                           Zum Glattziehen verschränkter Sägeblätter dient die in Fig. 24 dargestellte
                              									Anordnung von C. F. Böhnhardt in Dresden (D. R. P. Nr.
                                 										48689 vom 15. März 1889).
                           Der Apparat besteht aus zwei eisernen Backen B1 und B2, welche nach oben rechtwinklig abgekröpft und
                              									durch Schrauben s1 und
                              										s2 mit einander
                              									verbunden sind, zwei kleinen Walzen w1 und w2, welche durch Metallstücke m1
                              									m1
                              									m2 und m2 in der Kröpfung der Backen B1 und B2 derartig gelagert sind, daſs dieselben durch die
                              									in den Backen befestigten Schrauben r1
                              									r1
                              									r2 und r2 zusammen- oder auseinandergestellt werden können,
                              									einer Rolle o, drehbar auf einem Schraubenbolzen b, und einer Preſsschraube p. Die Metallstücke m1
                              									m1
                              									m2 und m2 sind entweder
                              									rechteckig oder länglich oval in die Backen B1 und B2 eingelassen, so daſs dieselben beim Drehen der
                              									Schrauben r vor oder zurück gehen, wobei sich die
                              									Schrauben r entweder mit ihrem Bund u oder mit der aufgenieteten Flügelmutter f an die Backen B
                              									anlegen.
                           Die Rolle o ist in der Art und Weise in einer Nut n1 in der Backe B1 und n2 in der Backe B2 verstellbar
                              									angebracht, daſs der Bolzen b in einem Schlitz l der Backe B2 herauf oder herunter gestellt werden kann.
                           Die Backen B1 und B2 werden durch die
                              									Schrauben s1 und s2 zusammen- oder
                              									auseinandergestellt, wobei dieselben durch die Preſsschraube p auseinandergehalten werden.
                           Um die geschränkten Zähne eines Sägeblattes mit diesem Apparat gleichmäſsig zu
                              									ziehen, stellt man zunächst die Backen B1 und B2 durch die Schrauben s1
                              									s2 und p so aus einander, daſs man das Sägeblatt B mit dem unverzahnten Theil dazwischen hindurchziehen
                              									kann; die Rolle o stellt man so, daſs, wenn der Rücken
                              									des Sägeblattes auf derselben aufliegt, die Zähne z vom
                              									Sägeblatt noch etwas über die Kröpfung der Backen B1 und B2 hervor, zwischen die Walzen w1 und w2 zu stehen kommen.
                              									Die Walzen w1 und w2 werden durch die
                              									Schrauben r1
                              									r1
                              									r2 und r2 so zusammengestellt, daſs dieselben gleichmäſsig
                              									von der Mitte aus und
                              									der Breite der Verschränkung entsprechend von einander abstehen, dann setzt man das
                              									Sägeblatt mit dem Rücken auf die Rolle o auf und zieht
                              									es durch den Apparat hindurch, wobei die zu weit geschränkten Zähne des Sägeblattes
                              									durch die Walzen w1 und
                              										w2 in ihre richtige
                              									Lage gedrückt werden.
                           
                        
                           
                              Hobelmaschinen.
                              
                           Wird eine Welle von einem Riemen oder Seil (auch Räder) angetrieben, so erhält sie
                              									von dem treibenden Mittel nicht allein eine drehende Bewegung, sondern auch
                              									seitliche Drucke, wodurch die Welle eine excentrische Stellung annehmen kann. Da
                              									aber die seitlichen Drucke nicht immer gleich sind, so verändert sich die Lage der
                              									Welle in ihrem Lager fortwährend.
                           Um die Schwankungen in der Wellenlage an der Arbeitswelle zu vermeiden, wird dieselbe
                              									nach dem Vorschlag von C. L. P. Fleck Söhne in Berlin
                              									(D. R. P. Nr. 49210 vom 19. Februar 1889) so mit der Antriebswelle verbunden, daſs
                              									sie von ersterer nur die Drehbewegungen erhält. Hierzu kann man mannigfache
                              									Kupplungen verwenden. Z.B. werden beide Wellenenden ausgehöhlt und in dieselben ein
                              									curvenförmig profilirtes Stück gelegt.
                           Während bei Hobelmaschinen, die mit Messerköpfen arbeiten, also mit Messern, deren
                              									Schneiden während der Arbeit einen Cylindermantel beschreiben, Druckbalken und
                              									Spanbrecher nur einen verhältniſsmäſsig schmalen Streifen zwischen sich freilassen,
                              									war man bisher bei Scheibenhobelmaschinen gezwungen, selbst wenn je eine Druckwalze
                              									unmittelbar vor und hinter die Scheibe gelegt wurde, ein groſses, mindestens dem
                              									Durchmesser der Messerscheibe gleichkommendes Stück des bearbeiteten Brettes, und
                              									zwar unmittelbar beim Werkzeug ohne Andruck zu lassen.
                           Um diesem Uebelstande bei Scheibenhobelmaschinen zu begegnen, hat B. F.
                                    											Stoltz in Berlin (D. R. P. Nr. 48863 vom 12. April
                                 										1889) die in Fig. 25 veranschaulichte
                              									Einrichtung getroffen.
                           Zur Zu- und Abführung des Holzes werden in der Zeichnung Walzen e benutzt, doch kann ebenso gut die Zuführung des
                              									Holzes mittels eines Wagens oder Schlittens, auf dem es festgespannt ist,
                              									erfolgen.
                           Die Messerscheibe a, deren senkrechte Welle d im Gestell der Maschine gelagert ist und die
                              									Riemenscheibe d1 trägt,
                              									ist auf der unteren Seite mit der inneren Aushöhlung a1 versehen. In letzterer befindet sich
                              									die halbringförmige Druckplatte b, welche an den Enden
                              									der im Maschinengestell geführten Stangen b1 befestigt ist. Letztere werden durch die sich
                              									gegen die Bunde b3
                              									setzenden Schraubenfedern b2 niedergezogen, so daſs die Druckplatte b
                              									innerhalb der Messerscheibe das Brett auf den Arbeitstisch niederdrückt und
                              									Hohlliegen wie Schwankungen desselben fernhält. Zum Niederziehen der Druckplatte b kann auch an der Stelle der Federn ein Gewicht verwendet werden. Auch
                              									kann man in die untere Fläche der Druckplatte b
                              									Reibungsrollen einlassen.
                           Die obere Fläche der Messerscheibe a ist mit Rippen a2 ausgerüstet, welche
                              									wie die Flügel eines Ventilators wirken.
                           Da sich dicht an den äuſseren Rand der Messerscheibe das Gehäuse c anschlieſst, werden die Hobelspäne von dem durch die
                              									Rippen a2 erzeugten
                              									Luftstrom fortgerissen und durch die Mündung des Gehäuses c herausgeschleudert.
                           Die im letzten Bericht besprochene Hobelmaschine, deren wagerecht arbeitende Messer
                              									um eine stehende Welle umlaufen, ist von Th. Küpper in
                              									Bonn (Zusatz D. R. P. Nr. 48690 vom 16. März 1889) wesentlich abgeändert worden,
                              									siehe Fig.
                                 									26.
                           Das Hauptpatent enthält eine Hobelmaschine mit wagerecht arbeitenden Messern, welche
                              									in geneigter Lage radial an den schrägen Rändern einer Scheibe befestigt sind und
                              									mit einer Kante oder der ganzen Schneide das Werkstück abhobeln; um die abgehobelten
                              									Späne abzuschneiden, werden bei vorliegender Einrichtung unter die Schneideflächen
                              									der hier nicht radial, sondern excentrisch angeordneten Hobelmesser noch
                              									segmentartig eingelegte Messer angebracht.
                           Die auf der senkrechten Achse a sitzende, beinahe flache
                              									Hobeleisenscheibe b ist an ihrer Unterfläche mit
                              									excentrischen und schräg eingeschnittenen Flächen versehen, auf welchen die Messer
                              										d mittels Schrauben verstellbar befestigt werden,
                              									so daſs durch die geneigte Lage der Messer d die
                              									abgeschrägten Spitzen derselben wagerecht zu liegen kommen und mittels eines
                              									wagerecht darüber gehaltenen Schleifsteins genau geschliffen werden, weil die Messer
                              										d eine Kleinigkeit über den Rand m der Scheibe b
                              									hervortreten; durch Anhalten eines Schleifsteins unten an die Scheibe b werden auch die anderen Schneidflächen der Messer
                              									geschliffen, so daſs die Schneiden genau rund laufen.
                           Die sich unten an die Schneiden der Messer d mit ihren
                              									Schneiden scharf anlehnenden schrägen Messer e werden
                              									bis beinahe unter die Schneiden von der auf der Nabe der Scheibe b sitzenden Scheibe f
                              									umhüllt; dieselbe ist mittels Schrauben g in ihrer Höhe
                              									verstellbar, um die Messer e mehr oder weniger
                              									freizugeben. Die Messer e rotiren mit den Messern d, sind mittels Schrauben am Rand m der Scheibe b
                              									verstellbar befestigt und haben zum Zweck, die von den Messern d vom Holz abgetrennten Späne abzuschneiden und
                              									wegzuschaffen, welche durch die Scheiben durchfallen.
                           Das Werkstück wird durch zwei oder mehrere Druckwalzen h
                              									und i auf den Tisch gepreſst und seitlich geführt,
                              									damit es beim Bearbeiten nicht ausweichen kann. Der über den Hobeleisen d angebrachte Deckel k
                              									kann bei kleinen Maschinen auf der Achse a befestigt
                              									sein und mitrotiren, bei gröſseren Maschinen wird derselbe zweckmäſsig mit den
                              									Lagerständern der Druckwalzen h i fest verbunden und
                              									nicht mitrotiren.
                           
                           Sind die Schneiden der Messer abgenutzt und durch Schleifen verkürzt, so kann man
                              									dieselben nachstellen; um während des Betriebes der Hobelmaschine einen verschieden
                              									starken Span nehmen zu können, wird entweder die Welle a gehoben oder gesenkt, oder die Arbeitsplatte gehoben oder gesenkt.
                           In dem zweiten Zusatz D. R. P. Nr. 51123 vom 25. Juli 1889 ist die Messerscheibe so
                              									angeordnet, daſs sie von oben das unter ihr hindurchgeführte Holz bearbeitet.
                           Eine Kehlmaschine zum Schneiden von Kehlleisten mit Vorrichtung zum Einschneiden von
                              									Falzen wird von K. Weiser in Zeulenroda i.
                                 										S. (D. R. P. Nr. 49372 vom 30. April
                                 									1889) angegeben. Hinter der Messerwelle, welche oberhalb des Brettes die
                              									Kehlungen hobelt, ist unter der Tischplatte eine in wagerechter und senkrechter
                              									Richtung einstellbare Welle vorgesehen, welche mit Falzfräsern und Schneidscheiben
                              									so ausgerüstet ist, daſs sie von unten die Falze einschneiden und gleichzeitig das
                              									Brett in die einzelnen Leisten zerlegen kann.
                           Eine Schutzvorrichtung für Abrichthobelmaschinen ist nach dem Vorschlage von F.
                                    											Bock in Eſslingen (D. R. P. Nr. 49067 vom 11. April
                                 										1889) in Fig. 27 dargestellt.
                           Die Anforderung an solche Maschinen, daſs Hölzer von jedem beliebigen Querschnitt,
                              									ohne vorheriges Verstellen einer Schutzvorrichtung und somit ohne Zeitverlust mit
                              									gröſstmöglicher Sicherheit für den daran beschäftigten Arbeiter abgerichtet werden
                              									können, gab die Veranlassung zu dieser Construction. Es ist deshalb der ganze
                              									Apparat unter dem Hobeltisch angebracht, so daſs nur die Schieber c, welche die Hobelmesser zum Schütze decken, aus dem
                              									Tisch hervorsehen.
                           Diese Schieber, welche sämmtlich gleiche Breite haben und in einem bestimmten Radius
                              									derart gebogen sind, daſs die hervortretenden Theile die Messer gut decken, ohne an
                              									denselben zu streifen, erhalten ihre Führung in einem zweitheiligen Gehäuse bb1, welches unter dem Tisch angeschraubt wird. Die Anzahl
                              									der Schieber und folglich auch die lichte Weite des Führungsgehäuses bb1 hängen von der
                              									Breite der Hobelmesser ab. Jeder Schieber ist unten mit einem Nocken n versehen und einzeln an einem entsprechenden
                              									Scharnierstück s mit Klinke k und Feder f aufgehängt, während die
                              									Scharnierstücke s sich um einen gemeinschaftlichen
                              									Bolzen z, welcher am Führungsgehäuse b1 seine Befestigung
                              									erhält, drehen können. Durch diese Aufhängung werden alle Schieber nach oben
                              									gehalten. Wird nun ein Stück Holz auf dem Tisch vorwärts gegen das obere Ende der
                              									Schieber geschoben, so lösen sich durch den Druck eine Anzahl solcher Schieber
                              									entsprechend der zu hobelnden Breite selbst aus, wodurch diese in dem
                              									Führungsgehäuse nach unten gehen und zugleich einen Hebel mit Gegengewicht nach
                              									unten drücken. Der Druck des Hebels nach oben kann auſser durch das Gegengewicht
                              									auch noch durch Spannfeder mit Flügelmutter regulirt werden. Verläſst das Holz die Oeffnung des
                              									Tisches oder werden einer oder mehrere Schieber vom Druck frei, so werden letztere
                              									sofort durch den Hebel in ihre ursprüngliche Lage gebracht und in die Klinken k eingehängt, so daſs die Messer alsbald wieder an den
                              									freien Stellen gedeckt sind. Der ganze Apparat ist noch unten durch ein Blech t gegen Staub geschützt.
                           Bei der Fräsmaschine für geschweifte Hölzer von W. Heinrich in
                              										Eſslingen (D.
                                 										R. P. Nr. 51930 vom 9. August 1889) wird eine Schablone als Träger des zu
                              									führenden Holzes durch Vorschub walzen mit zur Fräsachse senkrecht stehenden Achsen
                              									bewegt und durch einen Zapfen in einer festen Leitcurve geführt. Letztere ist aus
                              									der Schablone in der Weise entworfen, daſs die Mittelpunkte der Schablonencurven
                              									während ihres Durchganges unter den Fräsmessern stets in diejenige Ebene fallen,
                              									welche durch die Fräsachse und die Achsen der Vorschubwalzen gelegt werden kann.
                           Die Patentschrift gibt auſser Zeichnungen der Maschine
                              									Anweisungen zum Entwerfen der Schablone und Leitcurven.
                           Ein Fräskopf mit auswechselbaren Messern von F. G. A. Häser in
                              										Bremen (D. R.
                                 										P. Nr. 48374 vom 8. December 1888) ist in Fig. 28 dargestellt.
                           Auf der Frässpindel a ist ein Kegel b mittels der Unterlegscheibe c festgeschraubt. Kegel b ist radial
                              									geschlitzt. In dem Schlitz sitzen zwei Profilmesser d
                              									(zum Vor- und Rückwärtsschneiden); dieselben werden durch die Zwischenlage e in ihrer Lage gehalten und beim Anziehen der Mutter
                              									auf der Frässpindel durch die Scheibe e
                              									festgeklemmt.
                           Die Abschärfung der Profilmesser ist nach innen gekehrt, um den Spänen Platz zu
                              									bieten; das radiale Hinausfliegen der Messer beim Rotiren verhindern die beiden
                              									Nasen f und g.
                           Der in Fig. 29
                              									abgebildete, gleichfalls mit auswechselbaren Messern versehene Fräskopf von G. Heymeier und der Firma von Schmitz und
                                    										Co. in Bremen
                              										(D. R. P. Nr. 49711 vom 24. Februar 1889) ist mit
                              									einer Schutzvorrichtung ausgerüstet.
                           Die Fräser welle a, der sogen. Dorn, ist zur Aufnahme
                              									der Fräser geschlitzt. In diesen Schlitz wird zunächst ein Schuh c aus sehr hartem Stahl eingesetzt, der mittels des
                              									Zapfens b in einer entsprechenden Vertiefung der
                              									Fräserwelle a sitzt und an seinen beiden Seiten mit
                              									Anschlagnasen e versehen ist. Der Schuh c ist gegen radiale Verschiebung durch einen Zapfen b verhindert und dient zur Aufnahme und zum Festhalten
                              									der Stahlmesser mm1. Zu
                              									diesem Zwecke ist der Schuh c an seiner inneren Seite
                              									bei c1 mit feinen
                              									Riffelungen versehen, und die Messer mm1 sind in gleicher Weise geriffelt, um ein
                              									Festhalten der Messer und ein möglichst feines Verstellen derselben gegen den Schuh
                              										c zu ermöglichen.
                           Die Messer mm1 sind
                              									derart eingerichtet, daſs das eine zum Fräsen bei Rechtsdrehung und das andere zum
                              									Fräsen bei Linksdrehungen dient. Beide Messer mm1 liegen auf einander und werden durch eine bei m3 armförmig gebogene Platte w2 versteift. Diese Messer liegen in dem Schlitz der
                              									Fräserwelle; den anderen Befestigungspunkt für die Messer bildet der Ring d, welcher über den Messern sitzt und bei d1 geschlitzt ist,
                              									während die Messer bei e1
                              									e1 ausgekehlt sind und
                              									so eine Anschlagnase für den Ring d bilden. Die Messer
                              										mm1 sind durch den
                              									Schutzring f überdeckt, welch letzterer einen etwas
                              									gröſseren Durchmesser, als der von den Messern beschriebene ist, besitzt, so daſs er
                              									die Messer vollständig überdeckt.
                           Die Scheibe f ist mittels Unterlagsscheibe g und Mutter h
                              									festgeklemmt. Der Ring f ist an der Innenseite mit vier
                              									Nasen ii versehen, welche den Zweck haben, die Messer
                              									seitlich zusammenzuhalten. Die Scheibe f, welche mit
                              									der Unterkante nur etwas höher liegt als die Decke des zu fräsenden Holzes, dient
                              									dem Arbeiter als Schutzvorrichtung und verhindert, da sie bei ff unterbrochen ist, die Uebersicht über die Messer
                              									beim Arbeiten nicht.
                           Bei kleineren Messern, namentlich bei solchen, welche ganz versteckt im Holze
                              									arbeiten, kann die Schutzscheibe f entbehrt werden.
                           Statt daſs die Messer durch die Scheibe f gehalten
                              									werden, wird dann ein zweiter gezahnter Schuh gleich demjenigen c in die Schlitze der Fräserwelle geschoben und hier
                              									der Schuh durch einen ähnlichen, wie Ring d
                              									geschlitzten Ring gehalten. Ring b wird durch die
                              									Mutter h befestigt. Der ersterwähnte Ring dient sodann
                              									beim Fräsen des Holzes letzterem als Führung. Die Befestigung ist bei beiden
                              									Ausführungsarten leicht und sicher zu erreichen und zu lösen.
                           Eine Maschine zur Herstellung von Kehlungen und Verzierungen auf Holz ist in der sehr
                              									umfangreichen Patentschrift von C. L. Göhring in Alleghany,
                                 										Nordamerika (D. R. P. Nr. 50192 vom 19. December
                                 										1888) angegeben.
                           Die Muster und Verzierungen werden erzeugt, indem der Werkzeughalter gegen das
                              									zugeführte Arbeitsstück in schwingende Bewegung versetzt wird. Letztere wird unter
                              									Einschaltung einer Querverschiebung der Messerwelle von Schablonen aus
                              									veranlaſst.
                           Schuhleisten-Copirmaschine von H. Höber
                              									in Alfeld a. d. Leine (D. R. P. Nr. 51687
                                 										vom 13. Oktober 1888).
                           Alle seither benutzten Schuhleisten-Copirmaschinen haben den Nachtheil, daſs sie die
                              									vorderen Zehenpartien der Leisten nicht oder doch nur zum geringeren Theil, und zwar
                              									je nach der besonderen Façon des Modelles copiren können, und zwar aus dem Grunde
                              									nicht, weil sie keine geeigneten Einrichtungen besitzen, welche solches ermöglichen
                              									lassen, was daher zur Folge hat, daſs die Fertigstellung der Leisten an diesen sehr
                              									wichtigen Stellen mittels höchst mühevoller Handarbeit beschafft werden muſs. Keine
                              									Hand, selbst wenn sie durch das geübteste Auge unterstützt wird, ist im Stande,
                              									derartige plastische Formen links- und rechtsseitiger Figuren so genau dem gegebenen Modelle
                              									nachzubilden, wie es die Maschine vermag.
                           Das nothwendige Vordringen des Copirradkranzes bis zu diesen Punkten wird bei den
                              									Maschinen durch die Spindel des Modellhalters bis zu einem gewissen Punkte, der
                              									einestheils von der Dicke des Modellhalters, sowie anderentheils durchlas
                              									Nichtvorhandensein eines der Dicke des letzteren entsprechenden Schlitzes im
                              									Copirradkranze abhängig ist, begrenzt. Hieraus ergibt sich, daſs auch die zu
                              									copirenden Leisten durch die rotirende Messerscheibe nur bis zu diesem bestimmten
                              									Punkte copirt werden können.
                           Diese Nachtheile sollen vermieden werden. Fig. 30 zeigt die
                              									Oberansicht einer Leisten-Copirmaschine mit den bekannten Theilen: der feststehenden
                              									Straſse D mit den beiden auf dieser zwischen den
                              									Punkten x und y (Fig. 31)
                              									beweglich hergestellten und durch das Gestänge G mit
                              									einander verbundenen Schlitten T und T1, von welcher T mit dem sogen. Copirrade C, und T1 mit
                              									der rotirenden Messerscheibe M, welche beide gleiche
                              									Durchmesser haben und mit ihren Achslinien in eine zur Straſse D parallele Linie l
                              									zusammenfallen, versehen ist, sowie des Wagens E,
                              									welcher sich mit der gemeinschaftlichen Achslinie m der
                              									Spindeln der Spindelblöcke S und S1 und des Reitstockes
                              										R, in wagerechter und paralleler Richtung zur
                              									Achslinie l in dem Abstande von Linie n, jetzt nur bis annähernd nach m bewegt, derselbe aber sich ganz bis m
                              									bezieh. dem Punkte x des Copirradkranzes C,
                              									Fig. 31,
                              									bewegt, wenn, wie es die Fig. 30 ergibt, der
                              									Reitstock R mit der Spindel s und der Copirradkranz C mit einem Schlitze
                              									versehen ist, wodurch eine vollständige Copirung der vorderen Zehenpartien des
                              									Modelles M1 an dem in
                              									den Leistenhalter s1 in
                              									bekannter Weise einseitig eingespannten rohen Leistenholzes L bewirkt wird.
                           Die Arbeit des Copirens der Leisten nach dem Modell an den vorderen Zehenpartien ist
                              									folgende:
                           Das Modell M1 wird
                              									einerseits durch den Körner K der Spindel s und andererseits durch die klauenförmige Spitze der
                              									Spindel des Bockes S getragen und durch die
                              									Riemenscheibe S1 in
                              									rotirende Bewegung versetzt, während das rohe Leistenholz in dem mit Einspannbacken
                              									versehenen Klemmfutter s1 befestigt und durch die Riemenscheibe S1 in gleichartige Bewegung des Modelles gebracht
                              									wird.
                           Die Seite B1 des
                              									Copirradkranzes, Fig. 32, wird nun so gestellt, daſs dieselbe mit der äuſsersten Spitze
                              									des Modelles abschneidet. Hierauf beginnt die Copirung des Modelles an der
                              									äuſsersten vorderen Zehenpartie, und zwar in der Weise, daſs man zunächst das
                              									Segment B mit der Hand oder einer anderen geeigneten
                              									Vorrichtung in die Lage, wie Fig. 32 es zeigt,
                              									zurückschiebt, das Modell, das rohe Leistenholz und die Messerscheibe in Umdrehungen
                              									versetzt und dann die Spindel s – welche gleichzeitig
                              									mit durch den Wagen E, der bekanntlich durch Feder- oder
                              									Gewichtsdruck selbsthätig zwischen den Punkten n und
                              										m,
                              									Fig. 30, und
                              									zwar je nach der besonderen Form des Modelles vor- und rückwärts bewegt bezieh. in
                              									der Richtung gegen m gedrückt wird – in einen Schlitz
                              									des Kranzes C hineingleiten läſst. Während dieser
                              									letzteren Verrichtung hat sich die äuſserste Zehenspitze am Leistenholze bereits
                              									gebildet, und beginnt hiernach die bekannte selbsthätige Fortbewegung der Schlitten
                              										T und T1 in der Richtung von x
                              									nach y, wobei im Beginn der gleichzeitigen Fortbewegung
                              									des Copirradkranzes C der Schlitz desselben es
                              									gestattet, daſs die Spindel s in dem letzteren, und
                              									zwar in correspondirender Art mit den vorderen Zehenformen des Modelles zwischen den
                              									Punkten x bis o,
                              									Fig. 31, sich
                              									vor- und rückwärts schiebt. Während dieser Verschiebungen wird nun das Segment B mit der Nase B1 zu Folge der Spannfeder D stets gegen den Körner K gedrückt und somit
                              									der Schlitz an den Copirflächen des Kranzes von den Punkten x bis o stets geschlossen gehalten, wodurch
                              									eine völlig richtige Copirung des Modelles auch an den vorderen Zehenpartien
                              									erfolgen kann.
                           Ob hierbei nun der Copirradkranz feststehend oder drehbar (volles Rad) ist, bleibt
                              									sich gleich. Nach vollendeter Copirung der vorderen Zehenpartie bezieh. dem
                              									Verlassen der Spindel s aus dem Schlitze schlieſst sich
                              									letzterer selbsthätig nicht nur von dem Punkte x bis
                              										o, sondern auch bis zum Punkte z, und steht der weiteren richtigen Arbeit des
                              									Copirradkranzes nichts im Wege.
                           Maschinen zur Fabrikation von Holzschuhen von Fd. Arbey et Fils, Paris. Auf der letztjährigen Pariser
                              									Ausstellung bot die Firma wieder Gelegenheit, diese eigenartigen
                              									Holzbearbeitungsmaschinen zu beobachten.
                           Drei verschiedenartige Maschinen sind es, welche bei der Massenfabrikation von
                              									Holzschuhen zur Verwendung kommen. Auf der ersten erhält der Schuh seine äuſsere
                              									Form, die zweite dient zum Aushöhlen derselben von der Ferse bis etwa in die Mitte
                              									des Schuhes, soweit die Oeffnung des Schuhes reicht, und die dritte ist zum
                              									Aushöhlen der Schuhspitze eingerichtet.
                           Die Maschine zum Façonniren und Schweifen der Holzschuhe bearbeitet je nach ihrer
                              									Gröſse zwei, vier oder sechs Schuhe gleichzeitig. Man spannt die mit der Bandsäge
                              									roh vorgeschnittenen Hölzer ähnlich wie bei einer Drehbank auf dem verschiebbaren
                              									Arbeitstische der Maschine ein, so daſs sie in deren Längenrichtung parallel neben
                              									einander liegen. Die neben einander liegenden Spindeln werden dann mittels conischer
                              									Zahnräder und einer quer zu dieser liegenden Welle von der Antriebswelle der
                              									Maschine aus in umlaufende Bewegung gesetzt, während gleichzeitig eine oder zwei in
                              									der Längenrichtung des Werktisches liegende Schraubenspindeln diesen allmählich in
                              									der Faserrichtung des Holzes vorwärts bewegen. Die Fräsmesser, deren natürlich für
                              									jede Spindel bezieh. jeden Schuh eins vorhanden ist, sitzen auf einer senkrecht zu
                              										diesen laufenden
                              									Welle, welche in zwei um feste Achsen drehbaren und mittels Querstück und Zugstange
                              									fest mit einander verbundenen Armen gelagert ist. Sonach vermögen die Fräsmesser
                              									eine zweifache Bewegung zu machen, einmal ihre eigene umlaufende Bewegung und dann
                              									diejenige der im Kreisbogen schwingenden Arme, welche nach Maſsgabe der den Schuhen
                              									zu ertheilenden Gestalt durch eine guſseiserne Schablone beeinfluſst wird, wie auch
                              									die Umdrehung der Hölzer selbst der Formgebung entsprechend eine ungleichmäſsige
                              									ist. Wie die Firma Fd. Arbey et Fils angibt, braucht
                              									eine solche Maschine je nach ihrer Gröſse zur Herstellung von sechs bezieh. vier
                              									oder zwei Schuhen nur 10 bis 15 Minuten Zeit; dabei erhält man die Schuhe genau in
                              									der gewünschten Gestalt, so daſs dieselben späterhin bloſs noch mit Glaspapier
                              									geglättet zu werden brauchen. Diese Maschine eignet sich auch zur Façonnirung von
                              									Gewehrschäften, Pistolenkolben, Radspeichen, sowie namentlich auch zur Erzeugung von
                              									Schuhmacherleisten.
                           Der nach seiner äuſseren Form fertiggestellte Schuh wird nunmehr auf den Support der
                              									ersten Aushöhlmaschine eingespannt. Diese hat groſse Aehnlichkeit mit einer
                              									gewöhnlichen Senkrechtbohrmaschine. Eine nach vorn gekröpfte guſseiserne Säule trägt
                              									die senkrechte Frässpindel nebst deren breiter Antriebsriemenrolle, welche mittels
                              									halbgekreuzten Riemens von der Antriebsscheibe in Umdrehung gesetzt wird. Diese
                              									sitzt nebst Fest- und Losscheibe und einer Seilrolle zum Betriebe eines kleinen
                              									Ventilators auf einer Welle, deren Lager sich in einem am Hintertheil des
                              									Maschinengestelles befestigten Doppelarm befinden. An der Vorderseite der Maschine
                              									ist der Support angebracht, welcher durch Schrauben in beliebiger Höhe feststellbar
                              									ist und einen von vorn nach hinten, sowie einen quer zu dieser Richtung beweglichen
                              									Schlitten besitzt. In dem auf dem obersten Schlitten angeordneten Schraubstock
                              									werden ein oder zwei Schuhe eingespannt und diese werden mittels zweier die
                              									Schlitten bewegender Handhebel, dem Fortgang der Bearbeitung entsprechend, dem
                              									Werkzeug dargeboten. Letzteres, ein an rotirender Spindel sitzender Fräser, wird
                              									durch Niedertreten eines Fuſshebels auf das Arbeitsstück herabgesenkt, wie bei einer
                              									gewöhnlichen Bohr- oder Fräsmaschine. Damit die bei der Bearbeitung des Holzes
                              									entstehenden Späne das Werkzeug nicht verstopfen und dessen Bewegung nicht
                              									erschweren, ist für die fortwährende Entfernung der abgeschnittenen Holztheilchen
                              									gesorgt. Zu diesem Zwecke dient ein am Fuſse des Maschinengestelles angeordneter
                              									kleiner Ventilator, dessen Flügel mittels Schnurgetriebe in schnelle Umdrehung
                              									versetzt wird. Das Windrohr des Gebläses ist an dem Maschinengestell empor geführt
                              									und richtet seine Mündung nach dem zu bearbeitenden Gegenstande, so daſs fortwährend
                              									ein Windstrom gegen diesen geblasen wird, welcher kräftig genug ist, die
                              									entstehenden Späne sofort zu entfernen.
                           Ist dann das Aushöhlen des hinteren Theiles der Schuhe bis zur Ferse erfolgt, so bleibt endlich
                              									noch die Höhlung im vorderen Theile übrig. Das kastenförmige Gestell der hierzu
                              									verwendeten Maschine trägt auf seiner Tischfläche einen mittels Handrad und
                              									Schraubenspindel in wagerechter Richtung in einer Schlittenführung beweglichen
                              									Ständer, mit dessen Vorderseite ein Rahmen zum Einspannen der Holzschuhe verbunden
                              									ist. Der Rahmen ist um seine untere Querachse mittels Scharniere an dem Ständer
                              									drehbar, bei welcher Bewegung der Rahmen an einer nach vorn gerichteten Handhabe
                              									gehalten wird. Eine zweite seitlich angeordnete Handhabe gestattet auſserdem eine
                              									beschränkte Senkrechtbewegung der Arbeitsstücke während des Aushöhlens. Hierzu
                              									dienen die zu beiden Seiten befindlichen senkrecht stehenden Messer, welche in
                              									rotirende Bewegung versetzt werden, worauf ihnen die Holzschuhe in der angedeuteten
                              									Weise zur Bearbeitung entgegengeführt werden. Eine dritte senkrechte Welle, die ein
                              									passend geformtes Schlichtewerkzeug trägt, dient zum Nacharbeiten der fertig
                              									ausgehöhlten Schuhe.
                           Um ein Beispiel von der Arbeitsweise einer Fabrik für Holzschuhe und von der
                              									Leistungsfähigkeit der in einer solchen verwendeten Maschinen zu geben, möge bemerkt
                              									werden, daſs eine Anlage zur Erzeugung von täglich 200 Paar Schuhen auſser dem
                              									Betriebsmotor nur 5 Maschinen nöthig hat, trotzdem die Arbeit durchweg mit Maschinen
                              									verrichtet wird. Man braucht für die angegebene Leistung auſser der etwa 8pferdigen
                              									Dampfmaschine eine Bandsäge, um die Hölzer in passende Blöcke zu zerschneiden, eine
                              									zweite Bandsäge, um die Blöcke roh vorzuformen, eine Façonnirmaschine der
                              									beschriebenen Art, um 6 Schuhen gleichzeitig die äuſsere Form zu geben, eine
                              									Fräsmaschine, um den offenen Theil je eines Schuhes auf einmal auszuhöhlen, und eine
                              									zweite Fräsmaschine, um die vordere Höhlung der Schuhe, je zweier gleichzeitig,
                              									herzustellen.
                           Die Holzdrehbank von J. N. Beach in London (D. R. P. Nr.
                                 										48983 vom 11. August 1888) bearbeitet regelmäſsig und unregelmäſsig
                              									geformte Holzgegenstände durch umlaufende auf das gleichfalls umlaufende Holzstück
                              									einwirkende Messer.
                           Wie aus Fig.
                                 										33 zu ersehen, ist in dem Gestell A der
                              									Maschine eine hin und her gehende Platte B zum Tragen
                              									des Drehstahles und eine hin und her gehende Platte C
                              									zum Aufnehmen des Holzes angeordnet. Die Platte B
                              									gleitet auf drei Schienen b und trägt auf ihrer
                              									Unterseite mehrere Zahnstangen, welche in Eingriff stehen und mit Hilfe von
                              									Zahnrädern oder dergleichen in Bewegung versetzt werden, welche auf einer ein Rad
                              										D tragenden Welle befestigt sind. Das Rad D ist gleichfalls mit dieser Welle fest verbunden;
                              									daher wird jede Bewegung, welche dieses Rad in einer Richtung empfängt, auf Welle
                              									und Bettplatte übertragen. Auf der Nabe des Rades D
                              									ruht lose ein Schneckenrad F, welches seine Bewegung
                              									von einer mittels eines Rades E in Drehung zu
                              									versetzenden Schnecke G erhält. Die von dem Rade F ausgehende Bewegung übt jedoch nur eine Wirkung auf die
                              									Welle und das Bett B aus, wenn das Rad F an die Nabe des Rades D
                              									fest angeschlossen wird. Dies geschieht mittels einer Frictionsklaue D1, welche durch die
                              									Nabe in eine Aussparung D2 des Maschinenrahmens geschraubt ist. Durch Drehen dieser Klaue wird das
                              									Rad D nach dem Schneckenrade F gezogen und durch den Druck seiner Nabe auf der Innenseite der Nabe des
                              									Schneckenrades bindet es dasselbe, so daſs, wenn dieses Bewegung durch das Rad E und Schnecke G erhält,
                              									das Rad D gleichfalls in Drehung versetzt wird und mit
                              									ihm das Bett B. Dieser Druck hört selbstverständlich
                              									durch Drehung der Klaue D1 in entgegengesetzter Richtung auf. Das gröſsere Rad D dient zur Hervorbringung einer gröſseren Bewegung der
                              									Platte B, während das kleinere Rad E die feinere Einstellung der Platte während der
                              									Thätigkeit der Maschine bewirken soll. Das gröſsere Rad wird daher dazu benutzt, die
                              									Schneidvorrichtung oder den Drehstahl in eine Lage zu bringen, damit er auf das Holz
                              									einzuwirken vermag; das kleinere Rad E dagegen, welches
                              									stets unter der Controle des Arbeiters steht, vermittelt die Bestimmung der Tiefe
                              									des Schnittes.
                           Die Drehstahlspindel ist mit zwei Griffen h versehen,
                              									mittels welcher sie leicht gehoben werden kann, wenn man sie in die Maschine
                              									einsetzen oder aus derselben entfernen will. Diese Spindel wird von drei Ständern
                              										a getragen, welche aus der Platte B ragen, und läuft in Lagern, welche in dem um ein
                              									Scharnier drehbaren Lagerträger J ruhen, so daſs man
                              									behufs Auswechselns der Schneid köpfe die Spindel sammt den Lagern herausnimmt. Auf
                              									der Spindel ist eine Scheibe I befestigt, welche ihren
                              									Antrieb von einem Riemen c empfängt. Der Schneidkopf
                              										K ist auf der Spindel in einer solchen Lage
                              									angebracht, daſs die Drehstähle, welche in den kleinen Schlitzen d untergebracht sind, demjenigen Theil des Holzes, auf
                              									den sie einwirken sollen, gegenüberstehen. Dieser Schneidkopf besteht aus einer
                              									beliebigen Anzahl von Scheiben und an jeder derselben sind ein oder mehrere Stähle
                              									befestigt. Diese Scheiben können gleiche oder verschiedene Durchmesser besitzen und
                              									durch leere Scheiben, d.h. solche ohne Schneidstähle, von einander getrennt sein.
                              									Sämmtliche Scheiben werden durch eine Feder L gegen den
                              									Bund am Ende der Spindel gedrückt. Natürlich hängt die Form des gedrehten Balusters,
                              									Sesselfuſses o. dgl. von der Anordnung der mit Drehstählen versehenen und der leeren
                              									Scheiben ab. Beim Bearbeiten von hartem Holze verschleiſsen die Stähle in kurzer
                              									Zeit, so daſs man sie häufig erneuern muſs. Hierbei stellt sich jedoch der
                              									Stillstand der Drehbank behufs Entfernung der Stähle aus dem Schneidkopf oder behufs
                              									Entfernung des Schneidkopfes von der Spindel als ein sehr ernster Uebelstand heraus,
                              									da dieser Vorgang gewöhnlich ½ bis ¾ Stunden und manchmal noch länger dauert.
                           Die eigentlichen Lager bilden einen Bestandtheil der Schneidkopfspindel, d.h. sie werden auf dieselbe
                              									aufgeschoben, von ihr entfernt, nachgestellt und geschmiert, während die Spindel
                              									nicht in der Maschine sitzt, indem jeder Maschine zwei oder mehr Schneidkopfspindeln
                              									beigegeben sind und jede Schneidkopfspindel die ihr zugehörige Ausrüstung an
                              									Schneidköpfen, Stählen und Lagern besitzt. Wird die Spindel in die Maschine
                              									eingesetzt, so kommen die Lager auf derselben in den Lagerträger J, von welchem der Boden, eine Seite und der Obertheil
                              									massiv sind, während die andere Seite von einem offenen Rahmen gebildet wird,
                              									welcher durch ein Excenter M gehoben und gesenkt werden
                              									kann, so daſs man denselben beim Herausnehmen des Lagers über die Zähne oder Ansätze
                              									am freien Ende des oberen Theiles des Lagerträgers zu schieben vermag; diese offene
                              									Seite fällt dann zurück und das Lager kann mit der Schneidkopfspindel entfernt
                              									werden. Das Excenter M ist in dem betreffenden Ständer
                              										a mittels einer Kurbel e drehbar, deren Ende einen Knopf trägt, welcher während der Arbeit von
                              									einem an der Bettplatte B durch Schrauben befestigten
                              									Klemmhaken f gehalten wird, da während dieser Zeit das
                              									geringste Spiel in dem Lager oder dem Lagerträger unterdrückt werden muſs. Der
                              									Lagerträger kann also in sehr kurzer Zeit geöffnet und das Lager und die Spindel
                              									herausgenommen werden, indem man die Schrauben der Haken f lockert, um den Knopf der Kurbel e frei zu
                              									machen, und hierauf letztere mit der Hand hebt. Das Excenter M hebt die offene Seite des Lagerträgers, so daſs dieselbe von den
                              									Ansätzen am oberen Theil des Lagerträgers zurückgeklappt werden kann. Nachdem das
                              									Oeffnen sämmtlicher Lagerträger vorgenommen, wird die Schneidkopfspindel mit ihren
                              									Lagern sofort herausgenommen und eine neue an ihre Stelle gesetzt.
                           Die Holzplatte C erhält die nöthige Hin- und Herbewegung
                              									in selbsthätiger Weise und läuft hierbei auf Schienen, welche in der Zeichnung nicht
                              									dargestellt, aber derartig angeordnet sind, daſs die Platte die erforderliche
                              									Bewegung ausführen kann, welche ihr in folgender Weise ertheilt wird. Durch einen
                              									mit dem Motor verbundenen Riemen g wird die Scheibe N einer Welle i in Drehung
                              									versetzt, welche nahe am anderen Ende das Kegelrad O
                              									trägt, welches in ein auf der Welle j angeordnetes
                              									Kegelrad O1 greift, um
                              									die Drehbewegung auf das Holz zu übertragen. Die Welle i hat ferner am äuſseren Ende ein kleines Zahnrad k erhalten, welches durch ein Zahnrad k1 und ein zweites, nicht gezeichnetes Zahnrad mit
                              									dem groſsen Zahnrad k2
                              									einer Welle l in Verbindung gebracht ist. Letztere
                              									lagert im Gestell und bethätigt eine Curvenscheibe P,
                              									welche auf einen Winkelhebel Q wirkt, um der Holzplatte
                              									eine hin und her gehende Bewegung zu ertheilen.
                           Das Holz ist zwischen einem Futter m und einem Reitstock
                              										n eingespannt, welcher in bekannter Weise mittels
                              									einer durch ein Rad R bethätigten Schraube vorgeschoben
                              									wird. Das Futter m wird mittels eines Schneckenrades
                              										S in Drehung versetzt welches auf dem äuſseren Ende desselben
                              									angeordnet ist und seine Bewegung von einer Schnecke empfängt, die sich auf der
                              									Welle j befindet. Wenn die Holzplatte sich unter der
                              									Einwirkung der Curvenscheibe P hin und her bewegt, um
                              									die gewünschte Unregelmäſsigkeit in der Gestalt des Holzes zu erzielen, so wird das
                              									Schneckenrad S mit der Holzplatte vor- und rückwärts
                              									bewegt. Damit nun auf die Schnecke Druck nicht ausgeübt oder das Rad S bei der Hin- und Herbewegung auſser Eingriff mit
                              									derselben gebracht wird, versieht man die Welle j mit
                              									einem Keil, mittels dessen die Schnecke S1 mit der
                              									Welle; nicht allein fest, sondern auch gleitbar verbunden wird, um sich der
                              									jeweiligen Stellung des Rades S anzupassen.
                           Die Zahl der Seiten, welche das Werkstück bei der Bearbeitung erhält, hängt von dem
                              									Verhältniſs der Umdrehungszahl des Werkstückes zur Zahl der Hin- und Herbewegungen
                              									der Holzplatte ab. Ist beispielsweise das Verhältniſs der Zähnezahl des Rades k und k1 derart, daſs die Holzplatte vier Bewegungen macht,
                              									während das Holz sich einmal dreht, so erhält das Holz durch die Drehstähle vier
                              									Schnitte bei jeder Umdrehung und erhält dem zu Folge annähernd eine quadratische
                              									Gestalt. Bringt dagegen die Holzplatte bei jeder Drehung des Werkstückes dieses
                              									zweimal an die Stähle, so erhält man ein Oval; ist das Verhältniſs 1 : 1, so erhält
                              									man wie bei einer gewöhnlichen Drehbank einen Kreis, da der Verlust in der einen
                              									Richtung durch den Gewinn in der anderen Richtung ausgeglichen wird und das Ganze
                              									auf dasselbe hinauskommt, als ob die Holzplatte feststünde. Bringt die Holzplatte
                              									das Werkstück mehr als viermal an die Stähle, während es sich einmal dreht, so
                              									erhält man natürlich eine entsprechende polygonale Gestalt. Dieser Theil der
                              									Vorrichtung controlirt demnach lediglich die Zahl der dem Holze zu gebenden Flächen,
                              									jedoch nicht die Concavität, Convexität oder Ebenheit der Flächen. Die Curvenscheibe
                              										P dagegen hat den Zweck, das harmonische
                              									Zusammenspiel der Holzplatte, des Holzes und der Stähle derartig zu reguliren, daſs
                              									man dem Holze concave, convexe oder ebene Seiten ohne Rücksicht auf die Zahl der
                              									letzteren geben kann. Dies wird durch die der Curvenscheibe gegebene Gestalt
                              									bewirkt, und innerhalb gewisser Grenzen bestimmen die Tiefe der Aussparungen und die
                              									Höhe der Ansätze der Curvenscheibe die Krümmung der Seiten, welche am Holz
                              									hervorgebracht werden. Natürlich erhält man, wenn die einspringenden Winkel in der
                              									Curvenscheibe so scharf sind, daſs der rotirende Stahl in das Holz nicht so scharf
                              									eindringen kann, im Holze nur annähernd diese einspringenden Winkel. Die
                              									Curvenscheibe P sitzt auf der Welle l und wird von derselben gedreht. Die Führungsfläche
                              									der Scheibe wirkt auf eine kleine Rolle p, welche lose
                              									auf dem Winkelhebel Q ruht. Das obere Ende des
                              									letzteren ist starr mit einer im Gestell A gelagerten
                              									Welle q verbunden und ertheilt der Holzplatte C unter der Bettplatte B
                              									durch die stellbare, geschlitzte Kurbel T, welche an
                              									dem Ende der Welle q angebracht ist, Bewegung. Die
                              									geschlitzte Kurbel ist mit einem Blocke v verbunden, welcher
                              									in derselben auf und ab gleitet und weicher in irgend einer Stellung durch eine
                              									Mutter t gehalten wird, um die Stärke der Bewegung,
                              									welche der Holzplatte ertheilt werden soll, zu regeln. Der Block v ist mit der Holzplatte C
                              									durch eine Stange v1
                              									angeschlossen, welcher unter der Bettplatte B hergeht.
                              									Wenn der Gleitblock v mit der Kurbel T im Mittelpunkt verbunden ist, so wird die Holzplatte
                              									natürlich keine Bewegung erhalten, da die Kurbel um den Block v einfach herumgeht, ohne ihn zu bewegen. Die Gröſse
                              									der Bewegung der Holzplatte hängt daher von dem Abstande ab, in welchem der Block
                              										v vom Mittelpunkt der Kurbel befestigt ist. Am Ende
                              									der Welle q befindet sich eine zweite Kurbel, welche in
                              									der Zeichnung durch die Triebscheibe N verdeckt ist und
                              									in ähnlicher Weise mit einem Blocke am anderen Ende der Holzplatte verbunden ist.
                              									Eine Rolle p ruht frei auf der Leitfläche der
                              									Curvenscheibe P und wird durch das Seil V an dieselbe angedrückt. Dieses Seil ist am unteren
                              									Ende des Winkelhebels Q angebunden, geht um die Scheibe
                              										r, die am Boden aufgeschraubt ist, durch das
                              									Maschinengestell hinauf und über eine an der Decke befestigte Scheibe (welche in der
                              									Zeichnung nicht dargestellt ist) und trägt ein Gewicht, welches nicht nur
                              									hinreichend schwer ist, um die Holle p stets gegen die
                              									Curvenscheibe P zu drücken, sondern auch um die
                              									Maschine vor Stöſsen zu bewahren, welche beim schnellen Gange eintreten könnten.
                           Der Façondrehapparat von H. Forstmann in Cöln (D. R. P. Nr. 51842
                                 										vom 21. September 1889) kann auf die Wangen einer gewöhnlichen Drehbank
                              									aufgespannt werden. In einer gegen die Achse des umlaufenden Arbeitsstückes
                              									geneigten Lage werden durch Schrauben drei Messer nach einander vorgeschoben. Das
                              									erste bewirkt das Vorschruppen, das zweite arbeitet die Form aus, während das dritte
                              									nachschlichtet. Zum Schluſs gelangt noch ein Polirpolster zur Wirkung.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
