| Titel: | Borel's elektrische Klingel. | 
| Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 451 | 
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                        Borel's elektrische Klingel.
                        Mit Abbildung.
                        Borel's elektrische Klingel.
                        
                     
                        
                           Die elektrische Klingel, welche Borel voriges Jahr in der
                              									Maschinenhalle der Pariser Ausstellung vorgeführt hat, vermag sich ganz leicht allen
                              									Zimmereinrichtungen anzubequemen. Wie die zugehörige Abbildung sehen läſst, ist
                              									(nach La Nature, durch Scientific American, Supplement 735 * S. 11742) die Klingel in ein
                              									eiförmiges Gehäuse eingeschlossen, das bronzirt, vernickelt, versilbert, oder
                              									vergoldet werden kann, ganz nach Bedürfniſs. Die Klingel kann an der Wand
                              									angebracht, auf einen Tisch gestellt, mitten an der Decke aufgehängt, oder sonstwie
                              									angebracht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 277, S. 451
                              
                           Die eigentliche Klingel ist gegen Staub und Dunst geschützt und kann nicht in
                              									Unordnung gebracht werden. Der Hammer m ist ganz
                              									unabhängig vom Anker des Elektromagnetes. Der Anker A
                              									wird durch eine Spiralfeder nach rückwärts gezogen und streift bei jeder
                              									Stromsendung den Hebel B m, welcher den Hammer m trägt; dadurch schlägt der Hammer an die Glocke. Bei
                              									dieser Bewegung wird der Stromkreis unterbrochen und erst wieder geschlossen, wenn
                              									der Hammer zurückgegangen ist. Dabei ist die zwischen zwei Schlägen verflieſsende Zeit unabhängig von der
                              									Spannung der Feder und in gewissem Grade selbst von der Stärke des die Klingel in
                              									Thätigkeit setzenden Stromes; diese Zeit hängt vielmehr nur von der Schwingungsdauer
                              									des vom Hammer und seiner Tragstange gebildeten Pendels ab. Die Schläge folgen daher
                              									sehr regelmäſsig auf einander und mit stets gleicher Kraft; das Läuten der Klingel
                              									ist daher wohlklingend. Die Glocke der Klingel kann natürlich ebenso gut aus Lignum
                              									vitae, wie aus Stahl oder Bronze hergestellt werden, und mehrere Klingeln neben
                              									einander lassen sich daher gut von einander unterscheiden, wenn man ihre Glocken aus
                              									verschiedenen Stoffen herstellt.