| Titel: | Neue Gasmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 280, Jahrgang 1891, S. 122 | 
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                        Neue Gasmaschinen.
                        (Patentklasse 46. Schluss des Berichtes S. 99 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Gasmaschinen.
                        
                     
                        
                           Wassergasmaschine von Dr. J.
                                 										Blum in Berlin (* D. R. P. Nr. 53911 vom 20. April 1890. Fig. 64).
                           Textabbildung Bd. 280, S. 121Fig. 64.Blum's Wassergasmaschine. Neben der Betriebsmaschine A ist der
                              									Wassergasgenerator in der Art angeordnet, dass hinten und quer zur Maschine der
                              									Erdölbehälter B und über diesem, parallel zur
                              									Betriebsmaschine, ein Wasserbehälter (C) gelagert ist.
                              									Auf dem Wasserbehälter und von dem Mantel D umgeben ist
                              									die Chamotteröhre E montirt, in deren Innerem die
                              									metallene Generatorröhre F gelagert ist. Die
                              									Generatorröhre F ist mit Metall sieben oder
                              									Kupferspänen ausgefüllt, in welchen das siebförmige Rohr a eingebettet ist, das sich aussen in dem zum oberen Theil des
                              									Erdölbehälters B führenden Rohr a1 fortsetzt. An das Rohr a1 schliesst sich das
                              									Knierohr bb1 an, dessen
                              									Schenkel b1 einen
                              									grösseren Durchmesser hat als die Oeffnung des Theiles b nach dem Innern des Erdölbehälters B.
                           Zur Erzeugung des Gases wird ein Erdölwassergemisch benutzt, und dementsprechend ist
                              									die Weite des Rohres b1
                              									zur Einlassöffnung des Rohres b dem erforderlichen
                              									Mischungsverhältniss von Erdöl und Wasser gewählt. Vom oberen Theil des
                              									Erdölbehälters B geht ein Steigrohr c durch den Wasserbehälter hindurch, welches eine Lampe
                              									zum Erhitzen der Generatorröhre mit Erdöl speist. Die Verbrennungsgase ziehen aus
                              									dem Chamotterohr E durch den Schornstein G ab, der zum Theil von dem Mantel D1 umgeben ist, durch
                              									den die erforderliche Verbrennungsluft in den Mantel D und von dort zur Flamme geleitet wird.
                           Bei der Benutzung wird der Erdölbehälter B mit Erdöl und
                              									der Wasserbehälter mit Wasser gefüllt. Dieser Wasserbehälter dient hier gleichzeitig
                              									zur Isolirung des Erdölbehälters B von der
                              									hocherhitzten Generatorröhre F, so dass das Wasser die
                              									strahlende Hitze dieser Röhre von dem Erdölbehälter abhält, gleichzeitig aber auch
                              									Wärme aufnimmt und so für die spätere Verdampfung vorbereitet. Aus dem
                              									Wasserbehälter C wird das Wasser mittels einer von der
                              									Maschine A bethätigten Pumpe in den den Cylinder der
                              									Maschine umgebenden Mantel gepumpt, von wo es durch Rohr d in den unteren Theil des Erdölbehälters B
                              									gedrückt wird. Das Speisewasser dient also gleichzeitig als Kühlwasser für den
                              									Kolbencylinder der Maschine, gelangt hierdurch hoch vorgewärmt in den Erdölbehälter
                              										B und drückt Erdöl durch ein Rohr c zu einer Erdöllampe M,
                              									welche die Erhitzung der Generatorröhre F mit den in
                              									derselben eingeschlossenen Kupferspänen bis zur Glut bewirkt. Gleichzeitig mit der
                              									Speisung der Feuerung wird aber auch ein Erdölwassergemisch durch Rohr a1 auf die glühenden
                              									Kupferspäne dadurch befördert, dass Rohr b bis nahe auf
                              									den Boden des Erdölbehälters B reicht und Rohr b im oberen Theil dieses Behälters ebenfalls eine
                              									Oeffnung enthält, die aber geringer als die lichte Weite des Rohres b1 ist. Da nun im
                              									Innern des Erdölbehälters B Druck herrscht, so dringt
                              									durch Rohr b1 Wasser
                              									und durch die Oeffnung des Rohres b Erdöl in Rohr b, um von dort durch Rohr a1a auf die
                              									Kupferspäne geführt zu werden.
                           Damit diese Zuführung des Erdölwassergemisches zum Generator F in ununterbrochener Folge geschehen kann und nicht durch das Arbeiten
                              									der Pumpe stossweise erfolgt, ist mit dem Erdölbehälter B ein Accumulator I verbunden, welcher
                              									ähnlich den Windkesseln der Pumpe wirkt und dafür sorgt, dass die Einspritzungen in
                              									den Generator stets gleichmässig und kräftig erfolgen.
                           Dieser Accumulator verhindert aber auch die nachtheilige Wirkung einer etwa zu stark
                              									wirkenden Pumpe. Denn ist der belastete Kolben des Accumulators bis zu einer
                              									gewissen Höhe gehoben, so gibt er ein Röhrchen frei, welches dem Erdöl den
                              									Uebertritt in den Wasserbehälter C gestattet.
                           Das auf die Kupferspäne der Generatorröhre F gelangende
                              									Erdölwassergemisch wird sofort in Dampf verwandelt; hierbei scheidet sich
                              									Kohlenstoff aus dem Erdöldampf aus, schlägt sich auf die Kupferspäne nieder, wird
                              									durch diese in den Glühzustand versetzt und ist nun seinerseits im Stande, den
                              									überhitzten Wasserdampf zu zerlegen, so dass die
                              									Generatorröhre F hochgespanntes Wassergas enthält,
                              									welches durch Rohr K direct in den Kolbencylinder der
                              									Betriebsmaschine A geleitet wird.
                           
                        
                           
                           Zündvorrichtungen.
                           Steuerung für das Zündgemenge von E. Kaselowski in Berlin (* D. R. P. Nr. 54284 vom 28.
                              									September 1889. Fig. 65).
                           Textabbildung Bd. 280, S. 122Fig. 65.Zündvorrichtung von Kaselowski. Das wichtigste Moment für die stets genaue Zündung ist neben der
                              									besonderen Anordnung des Zündrohres noch die Zuführung des Explosionsgemisches in
                              									den Cylinder, und wenn man dasselbe wie bisher durch ein besonderes Einlassventil in
                              									den Cylinder einführt, so ist man niemals sicher, ob vor dem Zündstutzen, an den
                              									sich das erhitzte Zündrohr anschliesst, auch wirklich explosionsfähiges Gemisch
                              									befindet, wie dies zur richtigen Wirkung des Zündrohres nothwendig ist. Ebenso wenig
                              									ist man bei der Einführung des Explosionsgemisches durch den Zündstutzen selbst, wie
                              									dies bei Erdölmotoren Anwendung findet, sicher, dass bei der nothwendigen Weite des
                              									Zündstutzens, bei der Schnelligkeit der Einströmung und der nach dem Schluss der
                              									Einströmung erfolgenden Durcheinanderwirbelung von Explosionsgemisch, Rückständen
                              									u.s.w. in dem Zündstutzen wirklich explosionsfähiges Gemisch verbleibt.
                           Nur wenn man eine zweifache Zuführung von Explosionsgemisch in den Cylinder in der
                              									Weise anwendet, dass man das Hauptquantum der Ladung durch das Haupteinlassventil
                              									und ein geringes Ladungsquantum durch den Zündstutzen selbst eintreten lässt, und
                              									wenn man zugleich dicht hinter dieser Einsaugungsstelle für das Zündgemisch des
                              									Zündstutzens ein abschliessbares und mit hinterem Windkessel versehenes erhitztes
                              									Zündrohr anwendet, dann ist man stets der genauen Zündung sicher, da man erstens,
                              									ohne die Kraftladung zu vertheuern, dem Zündstutzen ein reicheres explosionsfähiges
                              									Gemisch zuführen kann, und da man ferner den Zündstutzen reinfegen und durch die
                              									geringe Weite des Zündstutzens jede Strömung und jeden Austausch mit dem
                              									Cylinderinhalt vermeiden kann. Man ist dann sicher, dass bei Oeffnung des
                              									abgeschlossenen Zündrohres aus dem Zündstutzen wirklich explosionsfähiges Gemisch in
                              									das Zündrohr übertritt, und da durch den dahinter angeordneten Windkessel des
                              									Zündrohres dafür Sorge getragen ist, dass der Restinhalt des Zündrohres comprimirt
                              									wird und diese explosionsfähigen Producte mit den erhitzten Zündrohrwänden in
                              									Berührung gelangen, so ist die Zündung eine völlig sichere und gleichmässige.
                           In Fig. 65 bezeichnet c den Arbeitscylinder, v das
                              									Haupteinlassventil für den Arbeitscylinder, r das
                              									eigentliche Einlassventil für das Zündgemisch, l den
                              									Stutzen, durch welchen die Luft eintritt, g denjenigen,
                              									durch welchen das Gas eingelassen werden kann. Letztere beiden sind in ihrem
                              									Durchmesser derartig gewählt, dass die Zuströmung der Gase das gewünschte
                              									Explosionsgemisch ergibt, und kann dieselbe durch in diesen Zuführungsröhren
                              									eingeschaltete Schieber oder Hähne beliebig regulirt werden.
                           w ist das zwangläufig gesteuerte Ventil, welches den
                              									Zündkanal bezieh. Cylinder von dem Zündrohr absperrt. ei ist das Zündrohr selbst, aus einem beliebigen Metall oder mit Vorliebe
                              									aus Porzellan hergestellt. d1 ist der durch die Rohrverlängerung oder Anschraubung gebildete, in
                              									Metall oder anderem beliebigen Material hergestellte Windkessel, dessen Form
                              									beliebig gewählt werden kann.
                           Glühzünder von G. und V. List und T. Kosakoff in
                              									Moskau (* D. R. P. Nr. 51255 vom 29. Juni 1889. Fig.
                                 										66).
                           Textabbildung Bd. 280, S. 122Fig. 66.Glühzünder von List und Kosakoff. Die Vorrichtung ist in Verbindung mit dem den Zerstäubungs- und
                              									Mischapparat i, das Ueberströmventil k und das Auspuffventil l
                              									enthaltenden Theil eines Erdölmotors dargestellt. Dieselbe besteht in einem unten
                              									geschlossenen Rohr t, welches oben mit dem zum
                              									Arbeitscylinder führenden Kanal h1 in Verbindung steht und in einem Stab v, der mit einigem Spielraum in das Rohr t hineinragt und mit einer Verstärkung w versehen ist, die ein Ventil zum Abschluss des Rohres
                              									bildet. Der Stab ist an eine Stange u angeschlossen,
                              									welche durch eine geeignete Dichtungsbüchse hindurch nach aussen geführt ist und mit
                              									dem Steuerungsmechanismus der Maschine in Verbindung steht. Unter dem Rohr t befindet sich ein Erdöldampfbrenner J, mittels dessen das Rohr vor dem Anlassen der
                              									Maschine glühend gemacht wird.
                           Ist das Rohr t in diesem Zustande und Explosivgemisch in
                              									dem Kanal h1 vorhanden
                              									und wird die Stange u in die Höbe gezogen, so öffnet
                              									sich das Ventil w, der Stab v tritt zum Theil aus dem Rohr heraus, Explosivgemisch strömt an dessen
                              									Stelle, entzündet sich an den glühenden Wänden des Rohres und entzündet seinerseits
                              									das in dem Raum hh1 und
                              									dem anstossenden Arbeitscylinder enthaltene Gemisch. Nach mehreren Explosionen wird
                              									der Stab v auch glühend, so dass die Mischung sich
                              									schon an diesem entzündet. Der Brenner J kann dann abgestellt werden
                              									und das Heizen von aussen aufhören. Die vom Brenner entweichenden heissen
                              									Verbrennungsgase dienen beim Anlassen des Motors dazu, die den Zerstäuber
                              									enthaltende Kammer g von aussen zu erwärmen, indem sie
                              									dieselbe im Mantelraum umspülen. Die Gase entweichen dann durch den Schornstein y.
                           Der Erdöldampfbrenner J besteht aus dem in sich selbst
                              									umgebogenen Rohr j, welches am unteren Ende des
                              									umgebogenen Schenkels feine Oeffnungen j1 besitzt, und aus dem mit feuerfestem Material
                              									ausgefutterten Gehäuse j3, welches zum Zwecke des Lufteintrittes unten mit Röhrchen x1 und an den Seiten
                              									mit geeigneten Löchern versehen ist. Am Boden des Gehäuses befindet sich eine Platte
                              										j4 aus Asbest oder
                              									Drahtgewebe. In das Rohr j wird vom Ende j2 her durch Druck
                              									Erdöl eingeführt. Dieses strömt zunächst aus den Löchern j1 heraus und benetzt die Platte j4, worauf letztere
                              									angezündet und dadurch das Rohr erwärmt wird. Der in Folge dessen im umgebogenen
                              									Theil des Brennerrohres j entstandene Erdöldampf
                              									entweicht alsdann durch die Löcher j1, entzündet sich an der vorhandenen Flamme und
                              									bewirkt durch seine Verbrennung das erste Glühendwerden des Rohres t.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 123Fig. 67.Heese's Rohrzünder.Rohrzünder von Th. Heese
                              									in Rummelsburg bei Berlin (* D. R. P. Nr. 43630 vom 3. November 1887. Fig. 67).
                           Der Ansatz D (Fig. 67)
                              									ist an der Cylinderwandung befestigt und hat eine wagerechte Bohrung (Zündkanal),
                              									die gegen den Cylinderraum B durch das Ventil r abgeschlossen ist. Dieser Zündkanal steht mit dem
                              									Zündrohr r in Verbindung, das durch einen Bunsenbrenner
                              									glühend erhalten wird.
                           Das Ventil v ist durch Flügel an einem Ende geführt und
                              									mit einem cylindrischen Kolben o fest verbunden,
                              									welcher in den Zündkanal eingepasst und mit einer oder mehreren kleinen Längsnuthen
                              									versehen ist.
                           In der Verlängerung dieses Kolbens o befindet sich der
                              									Kolben k, welcher mit o
                              									fest verbunden ist und an seiner inneren Seite eine Ventilfläche trägt, durch die
                              									der Zündkanal nach aussen abgeschlossen werden kann.
                           Soll die Zündung erfolgen, so wird der Arm m durch die
                              									Motorenwelle nach links bewegt, wodurch sich das Ventil v öffnet. Um dies zu erreichen, ist es jedoch nothwendig, dass die in der
                              									Hülse des Armes m befindliche Feder, welche den Bolzen
                              										l vorwärts drückt, den auf dem Ventil v lastenden Compressionsdruck und die Wirkung der Feder
                              										p überwindet, ohne erheblich zusammengepresst zu
                              									werden. Wenn das Ventil v geschlossen ist, so stehen
                              									der Zündkanal und das Zündrohr durch die im Kolben o
                              									befindlichen kleinen Nuthen und die Oeffnung n mit der
                              									äusseren Luft in Verbindung. Es können also nach erfolgter Zündung die in diesen
                              									Theilen unter Druck zurückbleibenden Verbrennungsrückstände zum Theil entweichen.
                              									Wird nun das Ventil ei geöffnet, so tritt das comprimirte brennbare Gasgemisch aus
                              									dem Arbeitscylinder in den Zündkanal und treibt den Rest der
                              									Verbrennungsrückstände durch Oeffnung n aus.
                           Dieses geschieht jedoch nur während eines kurzen Momentes, indem der Zündkanal sofort
                              									wieder durch die am Kolben k befindliche Ventilfläche
                              									abgeschlossen wird. Die durch das Zündrohr im Zündkanal eingeleitete Entzündung wird
                              									dadurch gezwungen, sich in den Cylinder B
                              									fortzupflanzen und die Ladung zu entzünden. Vor Beginn der nächsten
                              									Compressionsperiode bewegt der Arm m sich nach rechts
                              									und das Ventil v wird durch die Feder p geschlossen.
                           Eine weitere Ausbildung dieses Rohrzünders ist demselben Erfinder unter * D. R. P.
                              									Nr. 45340 vom 16. Februar 1888 patentirt.
                           Der Schieber bezieh. das Ventil, welches das Zündrohr r
                              									zeitweise von dem Cylinder B abschliesst, ist in
                              									unmittelbarer Nähe des Zündrohrs r angebracht, und ist
                              									der Raum r1 (Fig. 68) so gelegt, dass derselbe während des
                              									Abschlusses nicht mit dem Rohr r, sondern nur mit dem
                              									Kanal h, welcher in den Cylinder B mündet, in Verbindung steht. Der Raum r1 befindet sich also
                              									durch den Kanal h stets in Verbindung mit dem Cylinder
                              										B, während die Verbindung zwischen Cylinder B und Zündrohr r durch
                              									einen Schieber oder ein Ventil nur zeitweise hergestellt wird. In der Zeichnung ist
                              									zur Einleitung der Zündung ein Ventilstift v
                              									angegeben.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 123Fig. 68.Heese's Rohrzünder. Die Steuerung dieses Ventilstiftes v
                              									geschieht in der Weise, dass die Verbindung des Zündrohres r mit dem Cylinder B während der Zünd- und
                              									Arbeitsperiode, sowie auch während der Ausblaseperiode, nötigenfalls auch noch
                              									während der Ansaugeperiode hergestellt, dagegen während der Compressionsperiode
                              									unterbrochen ist. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass nach Abschluss des
                              									Zündrohres r sich nur Gase von atmosphärischer Spannung
                              									in demselben befinden.
                           Durch die Anordnung des Raumes r1 unmittelbar vor der Absperrvorrichtung v und am Ende des Kanals h
                              									werden bei der Compressionsperiode die im Kanal h
                              									stehenden verbrannten Gase in den Raum r1 gepresst. In Folge dessen gelangt im Moment der
                              									Zündung nur gutes, brennbares Gemisch in das Zündrohr r, wodurch eine sichere Zündung erfolgt.
                           Die in Fig. 68 gezeichnete Stellung entspricht der
                              									Compressionsperiode des Arbeitskolbens, gegen deren Ende die Zündung in der
                              									Todtpunktstellung des Kolbens erfolgt, indem der Hebel c den Nocken n verlässt und der Ventilstift
                              										v durch die Feder f
                              									nach rechts bewegt wird, so dass die Oeffnung des Zündrohres r frei wird. Das Explosionsgemenge kann sich nun an der glühenden Wand des
                              									Zündrohres r entzünden, und der Sitz des Ventilstiftes
                              										v schliesst hierbei das Innere des Zündkanals gegen
                              									aussen vollkommen luftdicht ab.
                           Das Zündrohr r wird durch einen Bunsenbrenner A erhitzt, welchem Gas oder brennbare Dämpfe durch das
                              									Rohr a zugeführt werden.
                           
                           Der Ventilstift v ist mit einer Feder f verbunden, welche stets auf Schluss desselben wirkt,
                              									so dass die Ventilfläche immer abdichtet, wenn der Winkelhebel bc ausser Verbindung mit dem Nocken n steht. Der letztere ist an einer Hülse m auf der Steuerwelle e
                              									befestigt und für eine bestimmte feste Hubperiode eingerichtet.
                           Der Nocken n kann jedoch auch verhältnissmässig breit
                              									und an einer Seite abgeschrägt sein, in welchem Falle die Hülse m in Nuth und Feder auf der Welle e verschiebbar ist. Bei einem raschen Gang des Motors
                              									ist es nämlich von Vortheil, die Zündung früher einzuleiten als bei einem langsamen
                              									Gang der Maschine. Im ersten Fall ist also die Hülse m
                              									so zu verschieben, dass die kürzere Hubfläche des Nockens n auf den Hebel b c wirkt, wogegen man bei
                              									dem langsamen Gang des Motors die Zündvorrichtung durch den längeren Theil des
                              									Nockens steuert. Der Ventilstift v oder ein etwa
                              									angewendeter Zündschieber können nicht allein, wie beschrieben und gezeichnet, durch
                              									Nocken, sondern auch durch Excenter- oder Kurbelbewegung gesteuert werden.
                           Derselbe Erfinder hat auch die in Fig. 69 dargestellte
                              										Heizung für Rohrzünder (* D. R. P. Nr. 52943 vom
                              									19. November 1889) angegeben.
                           Es wird anstatt Leuchtgas zur Erzeugung der Flamme Erdöl verwendet. Die Erdölflamme
                              									umspült das Glührohr h an einer bestimmten Stelle
                              									möglichst nahe dem Arbeitscylinder, so dass die Entzündung des Explosionsgemenges
                              									sich möglichst rasch in den Arbeitscylinder fortpflanzen kann, wenn das Innere des
                              									Glührohres h mit dem Inneren des Arbeitscylinders in
                              									Verbindung gebracht wird.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 124Fig. 69.Heese's Heizung für den Rohrzünder. Die Art der Flammenbildung in Verbindung mit der Concentrirung der Flamme
                              									am Fusse des Röhrchens h nahe dem Arbeitscylinder ist
                              									das wesentlich Neue dieser Erfindung.
                           Die Flamme wird dadurch gebildet, dass flüssiges Erdöl unter Druck durch das Röhrchen
                              										a nach dem ringförmigen Verdampfungsraum b eingeführt wird. In diesem Raum b verdampft das Erdöl durch die Wärmeentwickelung der
                              									im Raum c brennenden Flamme. Der Erdöldampf tritt durch
                              									das Röhrchen d aus der Düse e in starkem Strahle aus, reisst durch das Mischrohr f die zur russfreien Verbrennung nöthige Luft mit,
                              									bricht sich an dem Stift g und bildet oberhalb dieses
                              									Stiftes g eine Gebläseflamme, welche das Röhrchen h eng umspült und zugleich den umgebenden Wänden des
                              									Verdampfungsraumes b die nöthige Wärme abgibt.
                           Die zur Inbetriebsetzung des Apparates nöthige erste Erhitzung des Verdampfungsraumes
                              										b kann durch eine unter das Rohr f gestellte Spiritusflamme bewirkt werden.
                           Glühzünder von R. Heinemann
                              									in Bielefeld (* D. R. P. Nr. 53634 vom 29. März 1890. Fig.
                                 										70).
                           Dieser Glühzünder besteht im Wesentlichen aus einem drehbaren Rohr a und einer in diesem liegenden Kugel b; er ermöglicht sicheres und genaues Zünden während
                              									des Ganges der Maschine, sowie sicheres und bequemes Anlassen derselben.
                           Nachdem das Rohr a und die in ihm liegende Kugel b durch eine Flamme c in
                              									glühenden Zustand gebracht worden sind, wird während der Compressionsperiode im
                              									geeigneten Moment das Rohr a durch eine beliebige
                              									Vorrichtung so viel gedreht, dass die glühende Kugel b
                              									in demselben herunterrollt und auf ihrem Wege das in dem Rohr a stehende brennbare Gemisch und in Folge dessen auch
                              									das in der Maschine aufgespeicherte Gemisch entzündet.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 124Fig. 70.Heinemann's Glühzünder. Nachdem die Zündung der Maschinenladung erfolgt ist, wird das Rohr a in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht, die Kugel
                              										b rollt wieder zurück nach der glühenden Stelle des
                              									Rohres und nimmt die verloren gegangene Wärme wieder auf.
                           Zündventil von G. Schalk in
                              									Magdeburg-Neustadt (* D. R. P. Nr. 44259 vom 20. November 1887. Fig. 71).
                           Der Theil des Zündventils unter dem Flansch B steht mit
                              									dem Arbeitscylinder in directer Verbindung. Bei Anfang der Compressionsperiode
                              									dichtet der Kegel H bei b
                              									ab. Der Stempel D wird durch einen Steuermechanismus
                              									gehoben und nimmt durch die Verlängerung F und die
                              									Spiralfeder d den Stempel E bis zum Hubbegrenzer N mit, so dass die
                              									Oeffnung bei M ganz frei wird und die dort brennende
                              									Flamme durch die Oeffnungen f des Hohlkegels H schlagen kann. Zugleich ist auch der kleinere Stempel
                              										G von seinen Dichtungsflächen bei cc abgehoben und der Stempel D saugt Gas und Luft durch den Kanal e
                              									an.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 124Fig. 71.Schalk's Zündventil. In der höchsten Stellung der beiden Stempel D
                              									und E dichtet der Stempel C momentan bei cc wieder ab und der Stempel
                              										D drückt auf seinem Rückgange das angesaugte
                              									Gemisch durch die Kanäle ggg nach der zugespitzt
                              									auslaufenden Verlängerung G und wird hier von der
                              									Flamme bei M entzündet. Auf seinem Rückgange nimmt der
                              									Stempel D den Stempel E
                              									wieder mit, und ist das Ende der Compressionsperiode im Arbeitscylinder erreicht, so
                              									drückt der Stempel E den Kegel H bei h von seiner Dichtungsfläche b ab, und zugleich dichtet auch der Stempel bei a ab. Das Gemisch im Arbeitscylinder wird in diesem
                              									Moment durch die Stichflamme der Düse G entzündet.
                           Zündvorrichtung der Société des
                                 										tissages et ateliers de construction Diederichs in Paris (* D. R. P. Nr.
                              									43618 vom 8. April 1887. Fig. 72).
                           
                           Nach Fig. 72 ist die Kapsel B in ein Eisenstück E
                              									eingesetzt. Der Rand dieser Kapsel wird zwischen einer Schulter a und einer Klemmschraube D festgehalten und dringt in ein Dichtungsstück c aus isolirendem Stoffe (Asbest). Der der Kapsel gegenüber sich
                              									befindende Theil des Eisenstückes E ist ringsum mit
                              									radialen Bohrungen x versehen, die aussen mit
                              									Metallgaze F bedeckt sind. Hierdurch wird die freie
                              									Circulation der Gase um die Kapsel B herum ermöglicht
                              									und gleichzeitig die Flamme gehindert, sich den das Stück E umziehenden Gasen mitzutheilen. Dieser letztere Theil des Stückes E ist mit einer eisernen Kappe G bedeckt, deren kreisrunder Rand in eine gleich gestaltete Nuth
                              									eindringt, die im Ende des Stückes E ausgedreht ist.
                              									Diese Kappe ist mit Löchern z versehen, die nach innen
                              									zu mit Metallgaze H bedeckt sind und so wie die Löcher
                              										x die freie Circulation der Gase um die Kapsel B herum gestatten, wobei gleichzeitig die Entzündung
                              									der das Stück E aussen umziehenden Gase verhindert
                              									wird.
                           Die Kapsel ist im Inneren einer Büchse untergebracht, welche mit einer seitlichen
                              									Oeffnung zur Einführung des Stückes E versehen ist, das
                              									mittels Schrauben befestigt wird.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 125Fig. 72.Diederichs' Zündvorrichtung. Bei der Anwendung dieser Kapsel B hat die
                              									Kappe G eine hin und her gehende Bewegung, um die
                              									erstere genau in dem Augenblicke zu entblössen, wo die Explosion des ausserhalb des
                              									Stückes E sich befindenden Gases stattfinden muss.
                           Für die Ingangsetzung des Motors wird ein Gasheizrohr A
                              									in die Kapsel B eingebracht, welches diese schnell
                              									weissglühend macht. Die um die Kapsel sich befindenden Gase entzünden sich, und wenn
                              									die Kappe G weggedrückt wird, so überträgt sich die
                              									Entzündung auf die in der Büchse N enthaltenen Gase,
                              									und die erste Explosion findet statt. Wenn nun der Motor in Bewegung ist, wird das
                              									Gasheizrohr A zurückgezogen oder abgelöscht und die
                              									Zündung der comprimirten oder nicht comprimirten Explosionsgase findet automatisch
                              									statt, und zwar nur durch die verlorene Wärme unterstützt, die aus der mechanischen
                              									Arbeit der Compression der Gase resultirt, sowie durch die Eigenschaft der Kapsel
                              										B, sich unter gewissen Verhältnissen stark zu
                              									erhitzen.
                           In der That haben die zur Herstellung dieser Kapsel angewendeten Materialien, wie
                              									Platin, Eisen oder Kupfer, in viel grösserem Masse als die anderen Metalle die
                              									Eigenschaft, die Gase zu condensiren, wodurch die Kapsel eine sehr hohe Temperatur
                              									erreicht und seine Weissglut sich zwischen zwei auf einander folgenden Explosionen
                              									erhält. Die Verbrennungsproducte, welche mit einer hohen Temperatur entweichen,
                              									helfen auch mit, die Hitze der Kapsel B zu unterhalten,
                              									bis die angesaugten Gase von neuem hinzutreten, um letztere weissglühend zu
                              									erhalten, und so fort.
                           Zündschieber von Hees und
                                 										Wilberg in Magdeburg (* D. R. P. Nr. 46351 vom 8. August 1888. Fig. 73 und 74).
                           Der Zündschieber wird mit aus dem Ladungsraum entnommenem Compressionsgemisch
                              									gespeist. Letzteres tritt während der Compression durch Kanal f und die damit in Verbindung stehende kleine Bohrung
                              									in den mit der Zündflamme periodisch communicirenden Kanal b. Die in letzterem sich bildende Zündflamme führt durch den Seitenkanal
                              										c und Kanal g (Fig. 74) die Entzündung
                              									in den Cylinder ein, sobald der Schieber sich so weit in der Richtung des Pfeiles
                              									herunterbewegt hat, dass der Raum b durch Kanal c und g mit dem Cylinder
                              									communicirt (Fig. 74).
                              									Um nun die den Schieber mit dem Arbeitscylinder intermittirend verbindenden Kanäle
                              										f und g von den aus
                              									der voraufgegangenen Arbeitsperiode in denselben zurückgebliebenen
                              									Verbrennungsrückständen zu reinigen und mit brennbarem Gemisch zu füllen, damit die
                              									Zündflamme zur Speisung stets ein gutes Gemisch erhält, kommen die Kanäle d und e, welche nicht ganz
                              									durchgehende Einbohrungen im Schieber sind, derart zur Anwendung, dass beim Beginn
                              									der Compression die in den Kanälen f und g von der voraufgegangenen Arbeitsperiode
                              									zurückgebliebenen Verbrennungsrückstände durch die Compression in die Einbohrungen
                              										d und e gedrückt
                              									werden, worauf sich der Schieber in der Richtung des Pfeiles weiterbewegt, bis die
                              									Einbohrungen d und e,
                              									gefüllt mit Verbrennungsrückständen, durch den Schieberspiegel abgeschlossen sind.
                              									Beim Aufgang des Schiebers vermengen sich diese Rückstände mit dem
                              									Compressionsgemisch, sobald die Einbohrungen durch Kanal f und g mit dem Cylinder wieder in Verbindung
                              									stehen. Um aus dem Kanal c, welcher die Einführung der
                              									Zündung in den Cylinder bewirkt, die von der vorhergehenden Arbeitsperiode
                              									zurückgebliebenen Verbrennungsrückstände zu beseitigen, ist ein U-förmiger Kanal h im
                              									Schiebergehäuse angeordnet, welcher beim Beginn der Compression über Kanal e zu stehen kommt, derart, dass das Compressionsgemisch
                              									vom Cylinder durch Bohrung f, Kanal h nach Kanal c strömt und
                              									die darin befindlichen Rückstände nach der äusseren Schieberplatte zu ausbläst.
                              									Gleich wie Kanal f und g
                              									ist dann auch Kanal c mit gutem brennbaren Gemisch
                              									gefüllt.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 125Zündschieber von Hees und Wilberg.Zündvorrichtung von A.
                                 										Feldtkeller in Kleefelde (* D. R. P. Nr. 44577 vom 29. November 1888. Fig. 75).
                           Die unter Druck stehenden Gase treten durch die feine Oeffnung a in die Zündkammer d
                              									über, während der Hohlcylinder B mit seiner
                              									Dichtungsfläche III durch die Spiralfeder D dichtend gegen die entsprechende Dichtungsfläche am
                              									Körper A gepresst wird und der Ventilkegel C die Oeffnung c zu der
                              									Zündflamme F freigibt. Die bei c mit geringer Geschwindigkeit, welche durch die Zündkammer d naturgemäss sich einstellen muss, austretenden Gase werden sich an der
                              									Zündflamme F entzünden und so lange brennen, bis der
                              									Ventilkegel C, getrieben durch irgend eine mechanische
                              									Vorrichtung, die Verbindung mit der Zündflamme F und
                              									den nun brennenden Gasen im Inneren der Zündkammer d
                              									aufhebt. Momentan, d.h. sobald die Dichtungsfläche des Ventilkegels C sich fest und dichtend auf die bezieh. Flächen I und II im Inneren des
                              									Hohlcylinders B gelegt haben, wird der Ventilkegel C in seinem Weiterbewegen den Hohlcylinder B nach unten drücken, durch die grösseren Oeffnungen
                              										bc die Communication mit den aufgespeicherten,
                              									unter Druck stehenden Gasen herstellen und, indem die Flamme der im Inneren der
                              									Kammer d unter jetzt gleichem Druck brennenden Gase
                              									durch die Oeffnungen bc schlägt, ein Zünden
                              									bewirken.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 126Fig. 75.Zündvorrichtung von Feldtkeller. Die Dichtung verhindert; dass der nun herrschende hohe Druck ein Erlöschen
                              									der Zündflamme F ermöglicht, während die Dichtungen II, IV und V ein Austreten
                              									der Gase verbieten.
                           Nach vollbrachter Zündung bewegt sich der Ventilkegel C
                              									wieder nach oben und mit ihm der Hohlcylinder B,
                              									welcher in Folge der Spannung der Feder D bis dahin
                              									folgt, wo die Dichtungsfläche III sich gegen die
                              									entsprechende Fläche am Körper A legt.
                           Textabbildung Bd. 280, S. 126Elektrische Zündvorrichtung von Rogers.Durch den Arbeitskolben bethätigte Zündvorrichtung von
                              										B. Lutzky in München (* D. R. P. Nr. 42880 vom 19.
                                 									October 1887). Der Kolben stösst am Hubende gegen einen Kolbenschieber, welcher die
                              									Zündung von aussen her übermittelt. Elektrische
                                 										Zündvorrichtung von N. Rogers und J. A. Wharry in Terre, Haute Vigo, Penns., Nordamerika
                              									(* D. R. P. Nr. 51794 vom 24. Mai 1889. Fig. 76 und 77). Meist werden die
                              									Gasmaschinen in Gang gesetzt, indem man das Schwungrad mit der Hand oder durch eine
                              									andere äussere Kraft andreht. Der Gang ist in Folge dessen ganz langsam,
                              									thatsächlich zu langsam, um mittels der von der Hauptwelle H der Gasmaschine angetriebenen kleinen Dynamomaschine einen genügend
                              									starken Strom zur Erzeugung eines Funkens zu erzielen. Würde die Dynamomaschine bei
                              									diesem langsamen Gang der Maschine genügend schnell arbeiten, so würde ihre
                              									Schnelligkeit und auch ihr Widerstand unnöthig gross werden, wenn die Gasmaschine
                              									die normale Umdrehungszahl besitzt. Es ist daher für die Möglichkeit gesorgt, die
                              									Umlaufzahl der Dynamomaschine beim Anlassen der Gasmaschine zu vermehren. Dies wird
                              									dadurch erreicht, dass beim Anlassen der Gasmaschine nicht die Riemenscheibe selbst
                              									zum Betrieb derselben benutzt wird, sondern dieselbe von dem Umfang des in seinem
                              									Durchmesser grösseren Schwungrades angetrieben wird.
                           Auf der Hauptwelle H der Gasmaschine ist das Schwungrad
                              										M2 und die
                              									Riemenscheibe L'' aufgekeilt. Diese Riemenscheibe L'' bethätigt die Riemenscheibe D4 der Dynamomaschine, welche auf dem
                              									Rahmengestell A aufgestellt ist und mittels des Riemens
                              										Y getrieben wird. Die Riemenscheibe L'' sitzt lose auf der Hauptwelle H und wird mittels einer Federklinke von derselben
                              									gedreht. E4 ist der um
                              										G4 drehbare
                              									Klinkhebel. F4 (Fig. 77) ist die an der
                              									Riemenscheibe L'' befestigte Feder, welche die Klinke
                              									in die auf der Welle H befindliche Kerbe I4 drückt. H4 ist das Klinkenende
                              									des Hebels E4, während
                              									das andere Ende in einen Handgriff endigt. Den Drehpunkt bildet ein Stift G4, der durch eine der
                              									Speichen der losen Riemenscheibe L2 gezogen ist. J4 ist eine Frictionsscheibe auf der kleinen Welle
                              										S4, welche in einer
                              									Führung in dem Arm K4
                              									an dem Rahmengestell gleiten kann. Wenn man die Frictionsscheibe J4 auf dem untersten
                              									Ende der Führung einstellt, stellt sie eine Reibungsverbindung mit dem Schwungrad
                              										M'' und der Riemenscheibe D4 der Dynamomaschine her. Das Schwungrad
                              									wird mittels Kurbel L4
                              										(Fig. 76) und
                              									Handgriffes N4 von Hand
                              									gedreht. Die Kurbel besitzt an einem Ende ein Schraubengewinde, welches in das
                              									Stirnende der Hauptwelle H eingeschraubt wird.
                           Der Vorgang ist folgender:
                           Die Reibungsscheibe J4
                              									wird mit dem Schwungrad und der Riemenscheibe der Dynamomaschine in Berührung
                              									gebracht, die Kurbel in die Welle eingeschraubt und mit der Hand gedreht. Da das
                              									Schwungrad einen grösseren Durchmesser als die Riemenscheibe L'' hat, so ist die Geschwindigkeit seines Felgenkranzes grösser als die
                              									der Riemenscheibe. Diese Geschwindigkeit wird der Dynamomaschine mittels der
                              									Reibungsscheibe J4
                              									mitgetheilt und dadurch ein genügender Gang für die Erzeugung des Zündfunkens
                              									geschaffen. Währenddessen bringt die Dynamoriemenscheibe D4 die Riemenscheibe L'' zu einer grösseren Winkelgeschwindigkeit als die
                              									der Hauptwelle, es wird also das spitze Ende H4 der Klinke in die Einkerbungen I4 auf der Welle
                              									einklinken.
                           Hat die Maschine ihre gewöhnliche Umlaufzahl angenommen, so wird die Kurbel L4 selbsthätig aus der
                              									Hauptwelle geschraubt, indem man sie anhält; die Reibungsscheibe wird ausser
                              									Berührung mit dem Schwungrad gebracht und, nachdem die Klinke eingefallen ist, die
                              									Riemenscheibe L'' mit der Welle H gedreht.